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Ergänzungen zur Blogparade: Wozu Blogrankings wirklich gut sein könnten

Ausgangsthema ist, ob man überhaupt etwas mit den zahlreichen Blogrankings (Technorati, Blogstats, PubSub, siehe auch meine Blogparaden-Aufstellung etc…) anfangen kann.

Alp dazu:

Das Problem bei dieser ganzen Schwanzlängenvergleichsgeschichte ist nicht die Absicht, denn Bedarf scheint es dafür zu geben; das Problem sind die Messmethoden. Ob Anzahl der Links, Blogcounter, Server Logfiles oder RSS-Leserzähler „€¦ alles sehr ungenaue lineare Web 1.0-Methoden zur Messung chaotischer Zustände. Diese Zahlen verfälschen die Realität dermaßen, dass man sich echt vorsehen sollte, sie zu interpretieren. Denn die Frage für diese Medientypen, die sich wohl nie „€œin die Untiefen der Blogosphäre stürzen würden“€?, ist doch die nach der Reputation eines Schreiberlings. Die bessere (nicht perfekte) Antwort dazu liefert das „€¦ voila: Web of trust oder die semantische Variante davon. In diesem Modell wird nicht einfach vorausgesetzt, dass jeder eine gleichwertige Stimme hat.

Und Don über die A-Lists:

Die allermeisten Blogs bedienen einen mehr oder weniger klar umrissenen Markt. Vielleicht ist es Stricken, Gothik, Selbstverstümmelung, Sex, Magersucht, eine Popgruppe, Photographie, eine Depression, ihr Arbeits- oder Privatleben, Kultur, Politik, was auch immer, anything goes und das auch in den krudesten Mischungen. Daraus folgt, dass die A-Lister, wenn man den Begriff schon nehmen will, selbst nur einen kleinen Teil der thematischen Bandbreite des Interessen der Blogger wiedergeben können. Was zur Folge hat, dass A-Lister angesichts der grossen Menge von Blogs in Deutschland dennoch kaum zur Kenntnis genommen werden.

Ähnliche Diskussionen gab und gibt es dazu in der englischsprachigen Blogosphäre.


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Ich denke nicht, daß es bei den zahlreichen Rankinglisten im Kern um Meinungshoheiten im Sinne von Meinungsbeherrschung geht oder um Messung der Popularität eines vermeintlichen Star-Ruhms wegen. Betrachten wir Google, so sehen wir eine sehr weitläufig akzeptierte Lösung, nämlich so gut es geht, passende Webseiten zu einem Thema zu finden. Sonst wäre man weitestgehend bei der Vielzahl an Milliarden von Webseiten völlig aufgeschmissen. Bei Google wird im Wesentlichen die Verlinkung zu Grunde gelegt, als Maßstab für bevorzugte Suchergebnisse. Die verschiedenen Blogdienstleister wie Technroati versuchen Ähnliches (in dem Falle mit Blog Finder). Doch die Ergebnisse reichen mE immer noch nicht aus. Sucht man im Blog Finder nach den wichtigen Blogseiten zum Bereich PR , taucht momentan mein Blog Basic Thinking an 13. Stelle auf, obwohl ich eigentlich nur am äußersten Rande mit PR zu tun habe. Gibt man dahingegen in Google PR ein, wird Basic Thinking irgendwo am Rande der Galaxis auftauchen und das ist auch ein korrektes Ergebnis.

Also? Wozu braucht man Rankings? Ich bin nach wie vor davon überzeugt, daß Blogs verdammt gute Informationsstellen darstellen, weil sie eben frische und unverbrauchte Informationen anbieten. Lieber ziehe ich mir ein privates Blog zu einem Produkt rein, als mich nur auf Medien wie Stiftung Warentest zu verlassen. Konkretes Beispiel? Von mir wegen suche ich etwas zum Thema Apple. Welches Blog hat dazu etwas zu sagen? Eventuell sogar ein Blog, das sich nicht immer nur um Apple dreht, aber einen verdammt guten Artikel zu dem speziell gesuchten Apple-Thema geschrieben hat. Wie herausbekommen? Gar nicht!

In der Praxis gibt es noch keine Finden-Suchen Tools, die mir zu jedem Keyword nur Blogs zeigen, die nach Relevanz und Aktualität gekoppelt Ergebnisse anzeigen. Selbst Googles Blog Search spuckt mir bei einer Testsuche „Blog“ mit Sortierung nach Relevanz nur Blödsinn aus.

Insofern: Rankinglisten in der jetzigen Form sind lediglich Vorboten von besseren Finden-Suchen-In-Blog-Tools. Und nicht wie vermeintlich oft festgestellt reine Schwanzlängenvergleiche. Diese Reduktion verfehlt mE um Kilometer das eigentliche, bisher unspezifizierte Bedürfnis der Blogleser. Doch je größer die Blogosphere wird, umso drängender wird das Problem, sich in der Blogosphere zurechtzufinden und umso eher wird es eine erste, vernünftige Lösung geben. Wer weiss, eventuell entsteht dabei sogar etwas in der Richtung Social Networks und Suchprozeduren?

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.