Sonstiges

Bilderservice Riya: public beta online

Riya.com – eines der in jüngster Zeit am heissesten diskutierten Webservices – ist nun online. Was ist Riya.com (siehe auch ersten Beitrag dazu):

We are a group of determined face recognition and text recognition researchers and engineers who believe it is time for a new type of photo search that uses technology to look inside and automatically tag photos. We hope this will revolutionize how people „see“ the world.

Prinzip: Bilder hochladen, Gesichter bzw. Texte passend taggen. Riya wird damit manuell trainiert, bei neuen Bildern Personen bzw. Texte automatisch zu erkennen und zuordnen zu können.

Habe mich angemeldet und im ersten Schritt den Riya Uploader auf meinen PC gespielt. Das .exe File ist lediglich 230 KByte groß. Doch wenn man es installiert, scheint Riya irgendetwas downzuloaden. Es dauert jedenfalls ewig und man sieht nur diese Box:
Riya
Installing? Die sollten mal reinschreiben, daß sich das Teil etwas downloaded, denn normalerweise müsste das bei der Filegröße in Bruchteilen von Sekunden installiert sein. Nächster Nachteil: Riya fragt Dich nicht, in welches Verzeichnis es installiert werden soll. Das kann ich noch weniger ab. Und nach der Installation sieht man den Uploader ungefragt in der Startup-Leiste…. sorry Burschis, ihr schafft es, in einem Installationsvorgang drei mal richtig unhöflich zu sein. Wenn Riya jetzt auch noch meine Dateiverknüpfungen zu Image-Files verändert, wars das mit dem Tool.


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anyway, dann erfolgt ähnlich wie bei dem Flickr-Uploader eine Login-Abfrage, nachdem das Tool installiert und gestartet ist:
Riya Upload
Man kann nur zwischen zwei Optionen wählen: „upload my pictures folder“ oder ein Verzeichnis seiner Wahl. Und einzelne Files? Negativ! Problem No. 4: Wieso kann ich keine einzelnen Images hochladen, warum muss ich extra einen Ordner anlegen, dort meine hochzuladenenden Bilder erstmal reinziehen? Ziemlich doofe Funktion.

Ok, ich zeige ihm meinen Testordner mit drei Bildern von mir. Nächste Problem: Ich kann nicht jetzt schon die Bilder taggen, so wie ich es erwarten würde. Nein, ich muss nach dem Upload auf Riya.com und dort das „manuelle Training“ starten. Sprich: Tags erstellen und dann die Tags über die Gesichter in den Bildern ziehen.

Also auf nach „oben“, nerv…
riya
In der Tat, Riya hat bereits einen Rahmen um die Gesichter in den Fotos gezogen, ohne dass ich es ihm sagen musste. Aha, geschickt. Erste positive Erlebnis. Nunmehr kann bzw. soll ich den Faces einen Namen und eine Mailadresse (???) zuordnen. Das mach ich dann auch: „Robert Basic“ und meine Mailadresse. Ich klicke auf „Done“-…. was passiert? Hm.. die gleiche Maske taucht erneut auf, die Namensfelder sind leer, die Rahmen sind immer noch um die Faces gezogen und links erscheint ein neues Tag „Robert Basic“. Aha… komisch… hätte eine Rückmeldung erwartet „ok, capicce…“. Nochmals auf „Done“… es erscheint eine flashige Ansicht, daß Riya jetzt den recognition matching process anwirft. Wow… das dauert 2-3 Minuten…. dann blendet Riya eine Seite mit drei Fotos nebeneinander ein. Ich sehe ein durchgekreuztes Bild, ein weiteres Bild und einen Inder. Meine drei Faces sehe ich nirgendwo. Ich soll bestätigen, daß das eine oder keine Person ist. Ich ignorier den Mist und klicke auf OK. Ich lande auf der Startseite.

Wo sind meine Bilder? Hat Riya kapiert, daß ich das sein soll? Mal sehen, was die Headernavigation bietet:
Riya
Search, People, Albums, Time, Location, Text

Klick auf Search:
Ich soll – die Hilfehinweise kann man wegen dem hellsten Giftgrün kaum lesen – persn:name eingeben. Mach ich: „person:Robert“ = nix im My Photos und n-Treffer in Public. „person: Robert Basic“ = nix im My Photos und n-Treffer in Public. Hm… oookkayyyy..

Klick auf People:
Ich sehe ein Bild von mir unter der Sublasche „my photos“.. aha, scheint also doch geklappt zu haben… doch wo sind die anderen beiden Bilder von mir? Klick auf mein Pic und nix passiert. Bild wird nicht größer, nada. Er sagt nur „results for [mein Bild] in my photos: none“.. hä???

Klick auf Album (ich habe langsam keine Lust mehr das Wunderwerk an mieser Usability zu testen): Ich sehe meine drei Photos. Gut. Klasse. Super. Ich bin begeistert.

Testabbruch: Eigentlich wollte ich jetzt ein weiteres Foto von mir hochladen, um zu testen, ob es mich automatisch erkennt. Aber dazu habe ich keinen Nerv mehr. Nachher mach ich weiter.

Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt eine so schlecht bedienbare Plattform getestet habe und mich – eigentlich passiert mir das so gut wie nie – geärgert hatte dabei. Wird wohl an meinem Alter liegen, daß ich nix mehr kapiere. Entweder haben die Jungs ihren gesamten Gehirnschmalz und das komplette Kapital in die Erkennungsroutinen reingesteckt, aber für einen GUI-Konzeptionisten kein Geld mehr gehabt oder aber sie konnten es im ersten Schritt nicht besser. Obwohl die angeblich seit zwei Jahre entwickeln. Mein schlecher Eindruck wird von einigen Kommentierenden auf digg.com bestätigt, die ähnlich schlechte Erfahrungen gesammelt haben.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

5 Kommentare

  • Web 2.0 Design unter der Lupe

    Web design from scratch nimmt in einem interessanten Artikel das Design von mehreren wohlbekannten Web 2.0 Sites unter die Lupe. Bevor man also das nächste super.stitio.us, blabbr oder 2cents baut, erst mal das Design checken. Andernfalls riskiert man…

  • […] Und es liest sich in der Tat sehr gut, zumal er auch sehr tief ins Detail geht! Mal so am Rande: Ich wundere mich nicht, warum die Useranstieg dramatisch abgenommen hat (geht es seinen Berichten hervor). Die Usability ist ein Graus gewesen, wie es heute aussieht, weiss ich nicht, da ich Riya seitdem nicht mal mehr mit der Kneifzange anfasse. […]

  • […] Riya? Da war doch mal was… ein interessante Idee, auf Bildern Gesichtern und sogar Texte zu erkennen, womit der User in der Lage wäre, ganze Fotoalben nach ähnlichen Bildern zu scannen. Die Umsetzung der Seite war aber mE ein Griff ins Klo (siehe meinen “begeisterten Bericht” per 22.03.06). Nicht nur die User waren unhappy mit Riya, auch die Gründer selbst mussten erkennen, dass Hype, Konzept und Technik alleine nix bringen. […]