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Einbürgerungs-Test für Möchtegern-Deutsche

das ist der Entwurf Hessens: Einbürgerungstest für Ausländer (.txt)

Man kann vorzüglich darüber streiten, ob er nun etwas bringen mag oder nicht. Es ist völlig egal, wie der Test aussehen wird, ob als Gesinnungstest oder Wissenstest. Das sehen nicht alle so: Der hessische Fragebogen ist nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbandes selbst für Deutsche eine Hürde. „Der Test erfordert ein Wissensniveau, das bei einem nennenswerten Teil der Schüler nicht erreicht wird“, sagte Präsident Josef Kraus der „Netzeitung“. Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat Bedenken gegen die Einbeziehung von Gesinnungsfragen. (Stern.de, verkürzter Eignungstest)

Wenn ich von mir ausgehen darf, als ich mit ca. 18 Jahren einen Einbürgerungsantrag gestellt hatte (Ausländerkind, „2. Gastarbeiter-Generation“): Es wäre mir völlig wurscht gewesen, ob die 1.000 Fragen gestellt hätten oder nach meiner Gesinnung gefragt hätten. Man bereitet sich gezielt darauf vor und gut ist. Das würde und wird jeder machen, verdienen werden nur die Trainer daran. Wenn die richtige Antwort lauten würde „ich wähle nie die NPD“ hätte ich halt ja gesagt. Wenn sie „ich wähle nie die SED“ lauten würde, würde ich auch ja sagen. Egal wie rum, man antwortet stets so, wie es von einem erwartet wird.

Wenn Stoiber zB ein Interview machen möchte mit abschließendem Test, bitteschön, auch das kann vorher antrainiert werden. Wenn aber die Politiker so dumm sind zu glauben, daß man dadurch gezwungen wird, sich mit der deutschen Kultur und Geschichte auseinanderzusetzen – zu derer Geschichte ein noch junge, demokratische Zeitspanne zählt – um womöglich die „Gesinnung“ zu atmen und im Stoiberschen Sinne damit zB zu erfahren, daß das Frauen-Schlagen Monopol nur bei der Polizei nicht aber beim Manne liegt (Originalzitat: Es müsse für jeden neuen Deutschen klar sein, „dass bei uns das Gewaltmonopol des Staates gilt und nicht etwa das Gewaltmonopol des türkischen Mannes“, sagte Stoiber.).. kann ich nur müde schmunzeln. Halten die Politiker die an einer Einbürgerung interessierten Ausländer für so dumm, daß sie nicht jeglichen Test locker bestehen??? Selbst ein Bin Laden (Träger der höchsten, arabischen Ehrenauszeichnung „gefährlichster Terrorist der Welt„) würde den obigen Dummen-Test nach einer halbstündigen Vorbereitung mit Bravour bestehen (fernab jeglicher Sicherheitschecks, die welche Ämter auch immer im Background vornehmen).


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Als mir damals der Beamte zur damals sehr schnell über die Bühne gegangenen Einbürgerung herzlich gratulierte, wußte ich nicht wofür. Ich hatte lediglich mein Kennzeichen von „ZG“ auf „F“ geändert. Hätte er gewußt, daß mir nationales Denken völlig abgeht, würde er mir heute auch gratulieren bzw. die Einbürgerung abstempeln?

Wie soll man dann überhaupt testen, ob jemand ein „guter Deutscher“ ist, sprich geeignet? Am besten angepasste Tests in Abhängigkeit der Nationalität?

Für Türken:
– eine Frau servieren und ihn höflich bitten, ihr ins Gesicht zu spucken
– auf dem Grundgesetz herumtrampeln und schauen, wie er reagiert. Wenn keine Reaktion, dann auf den Koran treten.

Roma und Sinti:
– ihn mit „deine Mutter ist eine räudige Hündin“ beleidigen.. zieht er ein Messer (der GSG Beamte steht schussbereit hinter dem Spiegel), hat er geloost
– ihm einen Zettel vor die Nase halten „habe hunger, vierzehn kinder und arbeitslos… haste mal ne mark für mich“.. nimmt er den Zettel aus der Hand des Moderators und geht im Rathaus betteln, ist er noch nicht reif für eine Einbürgerung

Russen:
– wenn der Russe die Unfiefen aller deutschen Flüsse kennt, sollte misstrauisch werden
– wenn er dann auch noch alle Zementfirmen aufzählen kann, sollte man das BKA rufen

Italiener:
– ihn auffordern, Schupfnudeln zu essen. Macht er dabei verdächtige Würggescheräusche, ist noch zu viel Italiener drin
– Ihm eine Waffe ihn die Hand drücken (mit Platzpatronen geladen) und ihm den Auftrag geben „Toni…“ … „aber so heiss ich nicht“ …“Schnauze, egal.. hör zu Toni, ich habe einen Auftrag, den du nicht ablehnen kannst, du stehst in meiner Schuld, nimm die Waffe und erschiess den Pförtner…“ .. geht er los, wars das

Afrikaner:
– ihn fragen, wie er Rinderhin findet
– und wie findet er Hünchenhirn
– und Schweinehirn
– und Kalbshirn
– und Menschenhirn … „aha,…. erwischt, ein ugandisch-somalianischer-Kindersoldat“

Jugos:
– easy: Setze einem Kroaten einen Serben an einem Tisch gegenüber, ein Messer in die Tischmitte… warten, was passiert

In drei Gottes Namen: Machts wie Blogger. Unterhaltet Euch mit dem Kandidaten. Lasst bloß diese bescheuerten Tests weg.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

9 Kommentare

  • Du verkennst einen wichtigen Punkt. Um den Test zu bestehen muss eben jeder etwas über Deutschland lernen und damit ist doch schon ein Ziel erreicht. Man wird gezwungen sich mit der deutschen Geschichte und Kultur auseinanderzusetzen bei der Vorbereitung auf den Test. Ist in vielen anderen Ländern der Welt shcon ewig Gang und Gebe.
    Weiter hat Stoiber, so wenig ich ihn mag, völlig recht mit seiner Äußerung über das Gewaltmonopol. In D darf man inzwischen nicht mal mehr die eigenen Kinder mit flacher Hand erziehen.
    Dann fehlen nur noch härtere Sprachtests vor der Einbürgerung und zusätzlich Sprachtests vor der Einschulung.

  • @Martin,

    eines verstehe ich nicht, die gleichen Leute die jetzt die Tests fördern (Stoiber & Co.) sind die gleichen Leute, die noch bis vor kurzem behauptet haben, dass Deutschland kein Einwandarungsland sei. Warum braucht man dann Einbürgerungstest wenn D kein Einbürgerungsland ist?

    Und du verkennst einiges, so Leute wie Robert (und mich zähle ich auch dazu) haben sich mit der deutschen Geschichte, Politik und Kultur auseinandergesetzt und z.T. mehr als ein signifikanter Anzahl der „Eingeborenen“ … und trotzdem ist eine der ersten Fragen wenn ich meinen Name sage:

    Frage: „Wo kommst du her?“
    Antwort: „Aus Köln“
    Frage: „Nein, wo kommst du *wirklich* her? *Du* kommst doch nicht aus Köln.“

    Oder

    Frage: „Acha und planst du wieder zurückzukehren?“

    Oder

    Er: „Es ist klar das du als Ausländer so denkst …“
    Ich: „Ich bin aber deutscher“
    Er: „Du meinst du hast die deutsche Staatsbürgerschaft …“.

    Und die Aussagen kamen von stinknormalen Leuten also keine die sich dem rechten politischen Lager zugehörig fühlen. Das bedeutet für mich, dass egal wie gut ich mich integriere und bemühe, ich nie wirklich als Deutscher akzeptiert werde.

    Ich persönlich wünsche mir schon seit vielen Jahren eine nicht unbedingt strengere, aber *ernsthafte* Ausländer- und Einbürgerungspolitik und da bin ich nicht der einzige mit Migrationshintergrund der so denkt.

    Jahrelang hat sich keiner wirklich darum gekümmert und jetzt will man in kürzester Zeit alles korrigieren.

    Sprachtests sind schon seit Jahren überfällig und gegen einen allgemeinen Test (wann war der 2. WK und was waren die Folgen? Wer ist Wily Brandt? Was passierte 1933? etc.) habe ich überhaupt nix … bin dafür.

    Aber was soll folgende Frage bewirken:
    Der deutsche Maler Caspar David Friedrich malte auf einem seiner bekanntesten Bilder eine Landschaft auf der Ostseeinsel Rügen. Welches Motiv zeigt dieses Bild?

    Übrigens habe ich den kurzen Test bestanden:

    Ergebnis: Sie haben 100% der maximal erreichbaren Punkte

    Der Super-Immigrant
    Bravo. Sie kennen ihre neue Heimat besser als so mancher Eingeborener

    Wobei ich die Frage mit dem Maler und Bild geraten habe.

  • Kreidefelsen? Fährhafen? Vogelgrippe…ach die gabs bei Caspar David Friedrich noch nicht. Mist ich muß meinen Pass abgeben.

    Ich finde Sprachkurse und vielleicht eine Woche Staatsbürgerunterricht ja noch ganz ok. Aber das abzuprüfen ist völlig sinnlos.

  • Naja, man muss ja nicht alle Fragen richtig haben – das würden wohl die wenigsten Deutschen schaffen. Wieviele Fragen man für eine Einbürgerung richtig beantworten müsste, ist noch gar nicht wirklich geklärt.

    Bei „fremden“ Namen interessiert mich auch häufig woher er kommt. Bei manchen weiß man es (Nguyen, …), aber andere sind wieder so ungewöhnlich, dass man fragen muss.
    Weiter kenn ich einige, die auch vorhaben irgendwann zu ihren Wurzeln zurückzukehren und sehe somit an der anderen Frage auch nichts verwerfliches. Die Formulierung ist ein bisschen plumb.

    Nun sind nicht alle Eingebürgerten gleich. Wer in einem anderen land aufwächst, denkt natürlich anders. Selbst wenn man in Deutschland geboren ist, so ist die Perspektive häufig auch noch sehr verschieden. Pauschalisieren lässt sich das allerdings absolut nicht.

    Der Test hat doch eigentlich nichts damit zu tun ob man sich als Einwanderungsland bezeichnet oder nicht. Sobald es Einwanderer gibt, ist es sinnvoll eine Integrationsstrategie aufzubauen, zu welcher auch ein Test gehören sollte. Warum sollte jemand eingebürgert werden, der kein Bock und auch kein Interesse hat sich mit dem Land zu beschäftigen?

    Wie aus der Schule und dem Studium bekannt, wird nur gelernt, was auch geprüft wird, Amtsleiter. Ohen Prüfung macht also ein Staatsbürgerunterricht keinen Sinn.