Sonstiges

Wirbellose im Bundestag

Das Handelsblatt:

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Schockenhoff machte Beck schwere Vorwürfe. „Man muss sich auf die politische Ordnung eines Gastlandes einstellen“, sagte der stellvertretende Fraktionschef der Union in der „Berliner Zeitung“. Wer versuche, die Spielregeln eines Gastlandes demonstrativ zu unterlaufen, handele grob fahrlässig und könne sich nicht beklagen, dass ihm der notwendige Schutz nicht gewährt werde.

Die Teilnahme des bekennenden Homosexuellen und grünen Fraktions- Geschäftsführers an der Schwulen-Demonstration lasse auf den Wunsch nach Selbstdarstellung schließen. „Beck wollte eine Schlagzeile für sich“, sagte Schockenhoff der Zeitung. Der 49-jährige Schockenhoff vertritt seit 1990 im Parlament den Wahlkreis Ravensburg (Baden- Württemberg) und sitzt für die CDU/CSU im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages.

Djure betitelt seinen Blogartikel zwar Wer schwul ist, ist selber schuld?, aber so hätte ich den MdB nicht interpretiert. Vielmehr als typischen Mitläufer, der sich in jedem System egal welcher Natur zurechtfindet. Handelsblatt: Der 49-jährige Schockenhoff vertritt seit 1990 im Parlament den Wahlkreis Ravensburg (Baden- Württemberg) und sitzt für die CDU/CSU im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages.
Volksvertreter ohne Rückgrat sind eine reine Verschwendung im Parlament und schaden eher ihrem Land.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

8 Kommentare

  • Glaubt so ein Abgeordneter auch, dass seine (ev. hypothetische jugendliche) Tochter im Minirock dann schuld an ihrer Vergewaltigung ist?

  • Wer als Ausländer an einer verbotenen Demonstration in einem Land teilnimmt, dessen Methoden bei solchen Anlässen als durchaus fragwürdig bis brutal bekannt sind, hat meines Erachtens den schwarzen Peter selbst in der Hand. Beck kann sich dabei in keinster Weise auf einen Diplomatenstatus oder ähnliches berufen, denn an der Demo hat er als Privatmann teilgenommen, nicht als Vertreter der Bundesrepublik.
    Oder kurz gesagt: selbst Schuld.

    Okay, ich verstehe den Anlass für die Demo, aber es hätte auch jeder andere Anlass sein können. Fakt ist, dass die Demo verboten war und Beck sich somit selbst in eine illegale Handlung verstrickt hat. Sich nachher darüber zu beschweren, dass er verhaftet und vernommen wurde, bzw. dass er nicht so behandelt wurde, wie es sich für einen westlichen Politiker gebühren würde, ist schlichtweg dumm.

    my 2 cent

  • Beck hat sich nicht (nur) darüber beklagt, dass er verhaftet wurde. Sondern in erster Linie darüber, dass er verprügelt wurde und die Sicherheitskräfte ihn nicht davor geschützt haben. Aber darum geht es doch gar nicht: Es kann ja wohl nicht sein, dass ein deutscher Politiker sich hinstellt und das Geschehen in Moskau zu relativieren versucht.

  • Frage:
    Hätte auch nur EIN deutscher Politiker überhaupt etwas gesagt, wenn Beck und Kollegen gar nicht dabei gewesen wären? Eher nicht, denn was mit den russischen Demonstranten passiert ist, wäre auch einem Herrn Schockenhoff egal.

    Ich drücke es mal so aus, um keine Missverständnisse bezüglich meiner Einstellung aufkommen zu lassen:

    Der Eine (Beck) hat sich PR durch seine Teilnahme erhofft, der Andere (Schockenhoff) erhofft sich jetzt PR durch die Kritik an Beck.
    Letztlich wollen beide nur Presse haben.

  • Nein, außer Beck selbst und eine paar Vertrauten interessiert das Thema eher wenige. Gerade deshalb ist ihm doch hoch anzurechnen, dass er sich dort für Selbstverständlichkeiten einsetzt. Das Risiko, Blessuren davon zu tragen, war vielleicht sogar kalkuliert.
    Becks Engagement deshalb nun als Selbstdarstellung hinzustellen, ist aber dennoch wohl die Höhe. Oder?

  • Wie gesagt, Schockenhoff erhofft sich durch seine Aussage auch PR, die er ja auch zuhauf bekommen hat. Ich habe durch diese Gesamtaktion (Demoteilnahme/Kritik) von keinem der Politiker eine bessere Meinung.

  • wenn es dann so ist daß Demoteilnahme und Kritik „keine bessere Meinung“ verursachen sollten sich die Politiker dann vielleicht die absolute Mehrheit der Wahlberechtigten zum Vorbild nehmen?

    also weder demonstrieren, noch kritisieren und möglichst entspannt von der Tribüne zusehen wie ein paar Leutchen alles falsch machen?