Sonstiges

Trauer.de, the new MySpace Killer?

Trauer.deist heute 1. April.. nö… hm… steht irgendwo Ottifant.de im Impressum? Auch nicht.. hm… sollte das etwa tatsächlich ernst sein, was die Berliner Zeitung schreibt: Der Ippen-Verlag, die WAZ-Gruppe und der Holtzbrinck-Konzern planen ein Trauer-Portal im Internet. Die Website solle am 26. November, dem Totensonntag, unter der Adresse www.trauer.de ans Netz gehen, sagte Dirk Ippen dem Magazin W&V. Es sei eine „Weiterentwicklung der Todesanzeige“, sagte er. Man könne elektronisch kondolieren, Friedhöfe finden oder Trostworte austauschen.

Man darf das werk unter Trauer.de bewundern. Ganz ehrlich? Mir fehlen Social Networking-Elemente (beliebtestes Profil für Selbstmörder: GevatterTod, werde bitte mein Freund), eingebaute Flickr-like Bilder-Notation (ungeschminkt sah sie auch nicht besser aus), Geomaps (mit Icontext: möge er genau da verrotten, der Hund), YouTube-artige Todesfilmchen (da, da, jetzt, schau, ja… jetzt macht sie ihren letzten Atzemzug, die Alte, endlich). Und nicht zu vergessen: Ein netter Werbelayer… Allianz versichert?, neben der obligatorischen Leichenwagen-Anzeige und Google-AdSense Bannern. Ein weiteres Feature vermisse ich schmerzlich: Ein RSS-Icon. Personalisierbar. Für Tote in spe. Wieso? Ey, denk doch mal noch! Wenn der geliebte Verwandte endlich abkratzt, bekommst Du das via Feed angezeigt und verpasst damit keine Erbschaftschance mehr! Na, klingelts? Das Tool muss natürlich um weitere Features ergänzt werden: Erb-Chance 2.0 (man vernetzt sich mit Anwälten, die auf Erbstreigkeiten spezialisiert sind, um das Maximum rauszuholen. Die werden nicht mit Sternchen, sondern mit Totenschädeln bewertet). Dann ein Erben-Tipps Forum. Und ein Erben-Chat, wenn man die Korken gemeinsam im Partyroom knallen lässt, sobald man „gewonnen“ hat (sponsort by Privatbank Dolch&Mord).

Fazit: Es ist nicht die Frage, ob das Ding abgeht, sondern wann. Denn Eines ist klar: Kundschaft wird es immer geben 🙂 Möglicherweise auch gutgehende Addons wie „ein automatischer Bot wird regelmäßig vorbeischauen und die neuesten Blumenfotos platzieren, damit sie nicht so einsam fühlen“.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Home Office
Senior Social Media Manager:in im Corporate Strategy Office (w/d/m)
Haufe Group SE in Freiburg im Breisgau
Senior Communication Manager – Social Media (f/m/d)
E.ON Energy Markets GmbH in Essen

Alle Stellenanzeigen


via Blogbote

wa? Ob ich einen morbiden Humor habe? Wart nur, wenn ich tot bin, dann hat der Teufel nix mehr zu lachen, wenn ich über seine Schandtaten bloggen werde. Von wegen, morbid, pah… ach ja, btw, man beachte das Favicon! Ein T = Tod. Warum denn ausgerechnet sowas? Dann auch noch in schwarz-weiss Streifen. Ist der Tod wirklich so langweilig? Jesus.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

8 Kommentare

  • Holtzbrinck eLab bloggt, Knüwer talkt und der Verlag trauert…

    Während der wohl bekannteste Blogger des Verlagshauses Holtzbrinck – Thomas Knüwer aus der Handelsblatt-Redaktion – den baldigen Start seines Medien-Podcasts "Bel Etage" ankündigt, tut sich auch an anderen Stellen des Medienkonzerns etwas….

  • Es soll ja Leute geben, die die Todesanzeigen in der Zeitung lesen um sagen zu können, wenn sie schon wieder überlebt haben. Vielleicht wäre das ja ein weiteres Tool, eine Liste der Leute die vor einem dran glauben mussten. Sowas bringt dann richtig Lebens(Schaden)freude.

  • […] Da geht mehr, meint Netzexperte Robert Basic: Kommentierbare Schnappschüsse der lieben Verblichenen, Amateurvideo-Mitschnitte der letzten Atemzüge, Werbung für Sterbegeld-Versicherungen und die unvermeidlichen Google-Anzeigen für alles, was auch irgendwie tot ist. Auch ein personalisierbarer Net-Alert für potentielle Erben müsste doch drin sein. Und damit es mit dem Erben auch klappt wäre natürlich ein Anwaltsuchdienst für Erbstreitigkeiten mehr als sinnvoll. […]

  • […] Nachdem Blogs das Thema bereits vor Wochen abgehandelt haben, wird das Angebot von trauer.de nun durch die klassischen Medien gescheucht. Holtzbrinck, Ippen und die Essener WAZ-Gruppe preisen darin ihr neues Angebot rund um Tod und Trauer, das mit einem Feature daherkommt, welches wirklich überzeugt. Auf dem Portal können Interessierte nach Verstorbenen per Postleitzahl suchen. Wow, darauf hat die Welt gewartet. Wer auf anderem Weg erfährt, warum Tante Luise sich so lange nicht gemeldet hat oder wer beim Lesen von Traueranzeigen nur bedingt Spaß empfindet, dem sei das hier empfohlen. Ist irgendwie nicht ganz so traurig. Tags: No Tags […]

  • Das „Tote in Spe“ – Feature gibts sogar – zwar nicht als RSS:
    Links im Menue „Emailservice“…