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Letzte Tipps vor der Bundestagswahl 2009

bundestag

Der Countdown zur Wahl des 17. Bundestags hat begonnen und obwohl ich hier keine Wahlempfehlungen aussprechen möchte („Nieder mit den Netzsperren!“), steht es mir doch zu, ein wenig Werbung für die Sache an sich zu machen. Liebe Leute, geht wählen. Wer am Sonntag ausschlafen möchte, hat dann ja noch bis 18 Uhr Zeit, um auf dem Wahlzettel sein Kreuz zu machen.

Wen wählen?

„Ja, okay. Aber: wo nur?“ Wer zu diesem späten Zeitpunkt auf diese Frage noch keine Antwort hat, verdient zuerst eine Rüge und dann einen Tipp: Für Wahlunentschlossene, die sich einen Turbo-Überblick über das deutsche Parteienspektrum verschaffen möchten, gibt es im Netz mehrere Instrumente. Zum Beispiel den Wahl-O-Mat, der in 38 inhaltlichen Fragen 24 politische Parteien abfrühstückt. Antwortet mit „ja“, „nein“ und „neutral“ und ihr bekommt nach wenigen Minuten angezeigt, an welchen Stellen eure persönliche Interessen mit den diversen Wahlprogrammen kongruent gehen.


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Darüber hinaus gibt es auch die durchaus erwägenswerte Alternative Wen wählen?. Sie funktioniert ähnlich wie der Wahl-O-Mat, ist allerdings wesentlich detailreicher – doch der Mehraufwand lohnt sich, da ihr die Kandidaten und ihre Ansichten direkt kennenlernen könnt. Die Auswertung geschieht also nach Parteien und nach den Direktkandidaten. Das Projekt hat Alvar Freude vom AK-Zensur ins Leben gerufen und mit einigen Freunden realisiert. Ich möchte noch erwähnen, dass die Plattform unabhängig ist – was ich den Jungs nach der Arbeit, die sie geleistet haben, und ein paar eigenen Tests nur unterschreiben kann.

Wie wählen?

Ah, ich sehe, dass sich da einige noch am Kopf kratzen: Direktkandidaten? Parteien? Ist ja keine Schande, dass man die Hintergründe des deutschen Wahlrechts nicht immer auf dem Schirm hat, immerhin wird dieses Wissen ja (zumindest bei den Bundestagswahlen) nur alle vier Jahre abgefragt. Eine schnelle und mundgerechte Erklärung zur Erst- und Zweitstimme findet ihr heute überall, selbst beim Kinderfernsehen. Wer tiefer in die Materie einsteigen und vielleicht auch Tipps zum taktischen Wählen abgreifen möchte, schaut bitte bei Wahlrecht.de vorbei. Das Design kommt direkt aus den Neunzigern, die Zahlen (zum Beispiel zu Prognosen und Umfragen) sind aber topaktuell.

Wo gucken?

Gut, kommen wir also zum eigentlichen Wahlabend. Wer mitverfolgen möchte, was mit seiner Stimme geschieht, sollte Fernseher, Rechner, Chips und Kaltgetränke spätestens ab 18 Uhr bereithalten, wenn die ersten Hochrechnungen hereinkommen. Schmeißt doch eine kleine Party, euer Chef wird am Montagmorgen bestimmt ein Nachsehen mit euch haben, wenn ihr euch als engagierter Demokrat erklärt. Meedia hat eine schöne Übersicht über die TV-Berichterstattung verfasst, dem nichts mehr hinzuzufügen ist. Fernsehverweigerer wie ich weichen eben auf das Netz aus: Livestreams bieten die ARD, das ZDF, Phoenix, N24 und N-TV – oder ihr besogt euch Zattoo.

Auf ein weiteres Angebot im Netz möchte ich noch einmal gesondert hinweisen: Ab 15.30 Uhr bringt das Bundesradio in einer Kooperation mit dctp.tv ein Wahlstudio speziell für Internet-Interessierte. Klingt trocken, wird aber eine spannende Angelegenhiet, wenn Markus Beckedahl (Netzpolitik.org) und Johnny (Spreeblick) gemeinsam mit Petitions-Initiatorin Franziska Heine, anderen Netzaktivisten, Politikern und einer Reihe Journalisten das Wahlergebnis am runden Tisch unter die Lupe nehmen: Urheberrecht, Netzneutralität, Kommunikationsüberwachung – das werden die Themen sein. Den Audio-Stream findet ihr zur besagten Stunde auf dieser Seite, das Ganze gibt es auch als Live-Video und wird direkt von dctp.tv gestreamt.

So, damit bleibt mir nur noch euch erneut zu bitten, am Sonntag „denen da oben“ mal zu zeigen, was ihr von all dem haltet. Das nötige Rüstzeug dafür habt ihr euch ja immerhin hier gerade abholen können. Und denkt immer daran: Wer nicht wählt, darf auch nicht motzen. So einfach ist das.

(André Vatter / Bild: Deutscher Bundestag – Studio Kohlmeier)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

21 Kommentare

  • @basic thinking:

    was seid ihr bitteschön für systemtreue loser?

    wieso darf man hier nicht „n p d“ schreiben?

    schon peinlich….

  • Wichtig ist es wählen zu gehen, im Zweifelsfall meinetwegen auch ungültig, aber auf alle Fälle die eigene Meinung kund tun. 4 weitere Jahre grosse Koalition wollen doch verhindert werden und im Moment deutet alles darauf hin, dass eine Fortsetzung des Übels ansteht.

  • Sehr schöner Artikel und wertvolle Links, ich bin allen Dankbar, die zur Wahl aufrufen. Journalistische Neutralität sieht allerdings anders aus.

  • @weau: Die SPD legt zu, für CDU und FDP werden es immer weniger, bestätigen ja alle Umfragen. Offen wird schon über die Regierung dank Überhangmandaten geredet, klingt für mich danach als würde es am Ende nicht reichen und sich die Politik für den bequemen Weg entscheidet, der für sie, warum auch immer, eine Fortsetzung der GK ist.

  • @ #4 Ingo: Der einzige, der hier peinlich ist, bist du! Aber immerhin: Du bist ja ein richtiger Oppositioneller….ich bin ja sooooo beeindruckt. Aber warum schreibt ein so deutscher Junge wie du bloß „Loser“? Ist doch ein ganz undeutsches Wort…ich bin enttäuscht, Ingo.

    Aber sei’s drum. Immerhin hast du deinen Hauptschulabschluss verdient, denn du kannst sogar Englisch.

  • @Der Leser:

    es geht hier ums prinzip. aber ist schon mehr als bezeichnend wenn basicthinking schon die namen von legalen parteien zensiert 😉

    daran zeigt sich mal wieder das der blog nur noch ein reiner werbeblog einer hostingfirma ist und nicht das was robert mal gestartet hat…

    schade.

  • Aha, ein Werbeblog also. Ich wüsste nicht, wo hier Werbeanzeigen zu sehen sind, außer für den Hoster selbst.

    Und nur weil eine Partei legal ist, ist sie noch lange nicht legitim. Prinzip hin oder her. Natürlich ist das aus deiner Sicht vermutlich anders, denn in einem Land, in dem die NPD regieren würde, wären alle anderen Parteien ja verboten – damit nicht legal und schon könnte man auch fröhlich zensieren.

    Davon abgesehen: Ich glaube auch nicht, dass Robert Propaganda dieser Art hier zugelassen hätte.

  • die meisten parteien versprechen wieder nur dinge, die sie nicht halten können:

    z.b. mitten in der größten wirtschaftskrise seit jahrzehnten einfach mal so neues wachstum und neue arbeitsplätze zu schaffen.

    parteien, die ehrlich und demokratisch sind, haben ziele, die man auch in der nächsten legislaturperiode umsetzen kann, z.b. den schutz der bürgerrechte, der arbeitnehmerrechte und den „rückbau“ des überwachungsstaates, den die cdu/csu laut neuesten „strategiepapieren“ ja noch weiter ausbauen will.

    vor einigen tagen habe ich dazu einen ausführlichen text verfasst und als pdf dokument auf meiner webseite http://www.ruhren.de veröffentlicht. wer lust hat, kann ihn sich gerne mal ansehen.

    das dokument heißt: „politische reflexionen zur wahl“ und enthält auch ein paar „gruselige“ details zur „inoffiziellen“ geschichte der sogenannten „unionsparteien“. es ist direkt auf der startseite verlinkt.

    viel spaß beim lesen!

    und wählt lieber nicht schwarz-gelb.

  • „obwohl ich hier keine Wahlempfehlungen aussprechen möchte (”Nieder mit den Netzsperren!”)“
    – Toll. Natürlich möchte man keine Wahlempfehlungen aussprechen. Man ist ja seriös und seriöse Unternehmen (lol) sind neutral.

    Was zum Fick. Seid ihr so geil darauf, im Mainstream anzukommen, dass ihr euch schonmal im Voraus an die gesellschaftlichen mainstream-kompatiblen Standards anpasst?

    Sagt was ihr denkt, legt diesen halbherzigen Serious-Business-Schleier ab und gebt klare Wahlempfehlungen aus. Ihr müsst doch einen Hass bekommen wenn ihr einen Basic-Thinking-Leser seht, der aus Orientierungslosigkeit CxU/FDP wählt.

  • Heute Abend werde ich auf jeden Fall ProSieben und TV Total zur Bundestagswahl sehen. Vielleicht ist hier die letzte Möglichkeit, eine Entscheidung zu treffen. Ich binmir noch sehr unschlüssig, wen ich wählen sollte…

  • Guten Abend,

    wen soll ich nur wählen, ist die meistgestellte Frage in diesen Tagen.
    Aber was soll man nur wählen. Ein alter Mann mit schon grauen, ja fast weißen Haaren lächelt mich von einem Plakat an. Ist dieser von dem Leben schon ausgesaugte, für das Fotoshooting nochmal gepuderte, alte Mann wirklich noch fit und aktiv genug, um MEINE Interessen und die Bedürfnisse von jungen Menschen zu vertreten?? Oder möchte diese Person nur noch ein paar Euro für die Rente sichern ??? Ich bin ein Zweifler, was richtig alte Menschen und Politik angeht.

    Ziehe ich alles Alte und nicht Einsichtige aus der Politik, bleibt nicht mehr viel übrig, oder?

    PS: Ein paar Gedanken zur Wahl.

    Gruß, Heinz