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Toshiba sagt der 3D-Brille Lebewohl, stellt dünnstes Tablet der Welt vor


Und dann gibt es immer noch Unternehmen, die einen überraschen können. Toshiba gehörte heute für mich dazu. Die Japaner haben auf der IFA der 3D-Brille großspurig den Kampf angesagt. Nicht, weil sie plötzlich etwas gegen 3D hätten, sondern weil sie glauben, dass 3D auch ohne Brille funktioniert. Das klingt durchaus gewagt, aber es scheint zumindest ganz ordentlich zu funktionieren. Der Fernseher 55ZL2G (ZL2-Serie) und der Laptop Qosmio F750 bieten die Möglichkeit an.

Toshiba führte mir am Laptop vor, wie das funktioniert: Ein Sensor in der Kamera fixiert das Augenpaar des Betrachters und folgt ihm, wenn er sich bewegt. So kann sich das 3D-Bild optimal auf seinen Blickwinkel einstellen. Und auf den ersten Blick hat das bei mir gut funktioniert. Der 3D-Effekt ist deutlich geringer und in meinen Augen nicht ganz so sauber wie bei der Polfilter-Technik, aber eben doch klar sichtbar und qualitativ überraschend gut.


Während die Sensoren des Laptops nur ein Augenpaar gleichzeitig verfolgen können, sind es am Fernseher 55ZL2G mehrere. Bis zu neun Personen können damit gleichzeitig einer 3D-Sendung folgen und erhalten jeweils ein auf sie zugeschnittenes 3D-Bild. So könnte die Technik auch für Skeptiker wie mich doch noch interessant werden. Dass der 55ZL2G ganz nebenbei auch noch eine vierfache Full-HD-Auflösung hat, hält Interessenten sicher nicht vom Kauf ab. Der mit 8.000 Euro recht hohe Preis dafür schon eher. Unerwähnt lassen sollte man an dieser Stelle aber nicht, dass Toshiba mit seiner TL-Serie auch weitere 3D-Fernseher mit Brillen (Active-Shutter-Technik) neu vorgestellt hat.



Nach eigenen Angaben hat Toshiba heute mit dem AT200 auch das dünnste Tablet der Welt vorgestellt. Es ist bei einem Display von 10,1 Zoll nur 7,7 Millimeter dick und mit 558 Gramm verhältnismäßig leicht. Android 3.2 Honeycomb ist darauf installiert. Das quaderförmige Design wirkt auf mich wie ein großes iPhone 4. Außerdem im IFA-Programm der Japaner: Neue Content-Partner für Smart TV wie Maxdome und über 7digital zehn Millionen Songs als Streaming über den Fernseher.


Dann wäre da noch das Ultrabook Protégé Z830, das von Form und Design her an Apples MacBook-Air-Serie erinnert, dabei aber noch dünner sein soll. Und ferner: den All-in-One-PC Qosmio DX730, sprich: einen 23-Zoll-Monitor mit eingebautem Rechner, gibt es neu von den Japanern. All-in-One-PCs scheinen ganz nebenbei ein Geheimtrend auf der IFA zu werden. Wie gesagt: Manch ein Hersteller hat dann doch noch die eine oder andere Überraschung parat.

(Jürgen Vielmeier, Bilder: Basic Thinking, Toshiba)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

8 Kommentare

  • „Bis zu neun Personen können damit gleichzeitig einer 3D-Sendung folgen und erhalten jeweils ein auf sie zugeschnittenes 3D-Bild“

    Na da bin ich mal gespannt wie das in der Praxis aussehen soll. Das kann ich erst glaube wenn ich mit einem paar Freunden vor so einem Fernseher sitze.

  • Kann ich mir auch kaum vorstellen. Wie funktioniert das, wenn jemand eine Brille mit starkem Gestell aufhat. Oder werden die Personen vor Filmstart „kalibriert“? Was passiert wenn eine Person den Raum verlässt und dann wieder reinkommt?

    Aber, lassen wir uns überraschen, für den Preis kommt für mich der Fernseher sowieso nicht in Frage.

  • @Antonius: Du wirst praktisch dauerkalibriert und der Sensor merkt sich angeblich deine Gesichtszüge. Aber gute Frage, was passiert, wenn du dir kurz ein Bier aus dem Kühlschrank holst und dann wiederkommst. Wirst dann vielleicht neu kalibriert… Falls ich heute noch mal am Toshiba-Stand vorbeikomme, frage ich mal nach!

  • Ich finde den Kampf um die immer dünner werdenden Tablets doch irgendwie bescheuert. Die sollten sich lieber mal wie Sony z.B. von Apples Standartdesign abheben und andere wege gehen. Ich denke das iPad ist schon nicht das handlichste Gerät, wenn man das iPad jetzt nur noch kopiert leichter und auch schmaler macht ändert das nichts grundlegendes am Design oder der bedienbarkeit. Es ist einfach nicht sonderlich griffig und das verschlimmert sich doch nur noch mit jedem mm der fehlt.

  • Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es mit dem Fernsehr so flüssig klappen wird, aber durch den hohen preis muss einem ja viel versprochen werden.

  • Ich kann der Shutter technik ganz und gar nichts abgwinnen war schon mehrmals in 3d filmen und fand es immer eher dürftig, was an 3d effekten geboten wurde. Vielleicht gehöre ich aber auch zu den menschen, die das nicht so richtig wahrnehmen können..