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Wunderkit startet Beta-Phase: Das bessere Google Wave

Die Webwelt hat mal wieder etwas Neues auszuprobieren: Wunderkit ist da. Das Projekt des Startups 6Wunderkinder hat seinen bereits vor Monaten angekündigten Collaborative Workspace heute Nacht in die geschlossene Beta-Phase entlassen. Mein erster Eindruck ist gut: Wunderkit verknüpft Produktivitäts-Tools mit den Eigenschaften eines Social Networks. Um gemeinsam mit Freunden zu arbeiten, kann man seinen Account mit Facebook oder Twitter verknüpfen und seine Freunde darüber einladen.

Für das gemeinsame Arbeiten stehen anfangs drei Tools zur Verfügung: ein Task-Manager nach dem Vorbild der eigenen Software Wunderlist, eine Pinnwand und ein Dashboard, das sich an die Twitter-Timeline oder den Facebook-Stream anlehnt. Alles in allem wirkt Wunderkit in der jetzigen Phase auf mich wie eine durchdachtere Version von Google Wave, Googles letztendlich misslungenem Versuch einer Groupware. Wunderlist hat sich auf die wichtigsten Funktionen beschränkt, ist angenehm übersichtlich und hat ein modernes Profil, das nicht zu sehr rauscht. Entgegen der Konkurrenz richtet sich das Tool eindeutig an Privatanwender.

Viele der Buttons und Symbole von Wunderkit erinnern schwer an iOS, etwa der Schieberegler, um Freunden zu folgen, oder das Stift-Symbol, um eine neue Pinnwand-Nachricht zu verfassen. Benachrichtigungen kann man entweder per E-Mail und per Push ein- oder ausschalten. Beides deutet darauf hin, dass Wunderkit schon in Bälde für Mobilversionen und wohl allen voran das iPad zur Verfügung stehen soll. Sonderbar verzerrt kommt in der Beta-Version die Schrift einiger Anwendungen wie dem Invite-Modul herüber. Schnell ausgestellt habe ich auch die Benachrichtigungen per E-Mail, die mein Postfach überfüllten.


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Follower-Count eigentlich überflüssig

Interessant wird Wunderkit natürlich erst mit weiteren als den drei Standard-Tools. Gerade das Beispiel Band, auf das die Entwickler oft hinweisen, würde sich gut für das Tool eignen: eine Arbeitsfläche, um gemeinsam zu musizieren, zu malen, ein Dokument zu bearbeiten oder Musik zu hören. Wunderkit macht es aber besser als seinerzeit Google Wave, indem es nicht gleich den Overkill an Funktionen bietet, sondern diese nach und nach einführt.

Ein wenig Kritik muss auch sein: Mir erscheint Wunderkit zu sehr als Social Network. Das Dashboard mit einer Hülle an Informationen, was die Freunde machen oder öffentlich sagen, wirkt wie ein Kanal zu viel. Man hat den Eindruck, die Wunderkinder versuchten hier emsig, ein neues Ökosystem aufzubauen und ihre Nutzer möglichst fest daran zu binden (was fürs Geschäftliche natürlich verständlich ist). Fehl am Platze wirkt deswegen auch der Follower-Count. Ob jemand 10 oder 1.000 Leuten auf Wunderkit folgt, sollte für eine Groupware doch eigentlich unerheblich sein. Wichtig ist, dass man die Freunde, mit denen man zusammen arbeiten will, schnell zusammentrommeln kann. Immerhin das gelingt mit Wunderkit sehr gut.

Mehr will ich auch gar nicht darüber erzählen. Besser, ihr macht euch euren eigenen Eindruck. Ich dürfte etwa 20 Invites haben und verteile sie gerne. Postet einen Kommentar mit einer gültigen E-Mail-Adresse. First come, first serve. Wer einen Invite bekommt, ist aufgerufen, möglichst viele weitere Leute einzuladen. Danke.

Update: Alle Invites wurden verteilt.

2.Update: Wunderkit hat die Invites wegen hoher Nachfrage vorübergehend abgeschaltet:


(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

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