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Fast 300 Millionen User bei Google+ – Paul Allen glaubt an "Boom-Zeiten"

Google+ ist nicht viel mehr als eine Geisterstadt. Viele von euch behaupten das und wenn ich ehrlich bin, muss ich dieser Aussage sogar zustimmen. Ich darf drei verschiedene Profile in Googles Social Network betreuen – neben unseren auch jene von onlinekosten.de und Preußen Münster – und Interaktion findet auf keinem wirklich statt.

Trotzdem wächst das Portal weiter. Und zwar ziemlich schnell. Ich habe keine Ahnung, wo die ganzen Nutzer sein sollen, aber laut US-Analyst Paul Allen werden es bald 300 Millionen sein. Aktuell seien es knapp 285 Millionen und jeden Tag kämen 1,2 Millionen neue hinzu, schreibt er in seinem Profil bei Google+. Ende des Jahres würden dann nach seinen Berechnungen zwischen 515 und 550 Millionen User angemeldet sein.

Ist das realistisch? Es heißt ja so schön, man solle keiner Statistik trauen, die man nicht selbst gefälscht hat. Damit möchte ich nicht sagen, dass ich Allens Ausführungen anzweifle, aber ich kann feststellen, dass sich Google+ zumindest für deutsche Nutzer eigentlich noch immer nicht lohnt. Es gibt zwar durchaus Befürworter, die lieber dort als bei Facebook unterwegs sind, so richtig Spaß macht Google+ aber nicht.


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Nur mal so zum Vergleich: während wir bei Facebook aktuell 4.745 Fans haben, sind es bei Google+ gerade einmal 1.123. Das klingt nach gar nicht mal so wenig, wenn man sich aber anschaut, wie selten unsere Beiträge geliked oder kommentiert werden, wird schnell deutlich, warum Facebook nach wie vor überall im Fokus steht. Das DRadio Wissen hat sich sogar dazu entschieden, Googles Netzwerk den Rücken zu kehren[Update] kehrte aber nach Nutzerprotesten schnell wieder zurück.[/Update] Durchaus denkbar, dass ähnliche Schritte von anderen Unternehmen folgen oder Profile schlicht und ergreifend verwaisen.

Paul Allen sieht das anders. Er sagt Google+ eine rosige Zeit voraus, weil der Internet-Riese Entwicklern mehr Möglichkeiten einräume als Facebook. „Ich glaube immer noch, dass auf lange Sicht jenes Unternehmen an der Spitze stehen wird, das am meisten mit der Entwickler-Community zusammenarbeitet.“ Warten wir es ab. Ich würde mich freuen, wenn Google+ langsam zu einer echten Alternative werden würde, aber so lange nicht Otto-Normal-Nutzer – und damit meine ich nicht euch Web 2.0-Hasen – aktiv teilnimmt, sehe ich ziemlich schwarz.

(Hayo Lücke)

Über den Autor

Hayo Lücke

Hayo Lücke hat von 2009 bis 2014 insgesamt fünf Jahre lang für BASIC thinking geschrieben und dabei über 300 Artikel beigesteuert.

33 Kommentare

  • Aber wir wissen doch, dass jeder der sich ein Google-Konto erstellt (z.B. Gmail) automatisch auch ein Google+ Konto hat. Die werden sicherlich mitgezählt.
    Meines Erachtens liegt dort eine große SEO-Aufmerksamkeit. Aufgrund dessen wird dort gepostet – nicht um Interaktion zu verlangen.

  • Ich stimme Oliver zu und würde gerne noch etwas richtig stellen:

    DRadio hat G+ in der Tat den Rücken gekehrt – am 21.07. Wenn man sich jedoch durch den nachfolgenden Sturm des Unverständnisses und der Empörung scrollt, stellt man fest: nach ganzen zwei Tagen kehrten Sie reumütig zurück 😉

    Bleibt also abzuwarten, wie sich das Netzwerk weiter entwickelt..

  • Kann Oliver nur zustimmen. Außerdem: Bei den „Nutzerzahlen“ (G+-Konteninhaber die auch aktiv sind) bezieht sich Google immer auf „Google+ und erweiterte Dienste“, da ist auch youtube dabei und eben die Nutzung der Suchmaschine. Deshalb die hohen Zahlen draußen und die gähnende Leere drinnen. G+ für SEO ist ein must.

  • Ich folge Basicthinking bei G+, aber eure Posts sind leider recht ‚fleischlos‘, da reine Links ins Blog. Wenn das bei FB reicht ist das schön, aber die G+ Nutzer, bei denen mehr los ist, geben sich auch mehr Mühe.

  • Danke für den Artikel und die Zusammenfassung von Paul Allen’s Ansichten.

    Bei dem DRadio Wissen Hinweis sollte man vielleicht anmerken, dass sie nach dem enormen User-Feedback auf Google+ nun doch weiterhin ihre Seite betreiben. Wirft man einen Blick auf die Aktivität, so liegt diese deutlich höher als bei Facebook momentan.

    Zur Geisterstadt Geschichte: Google+ funktioniert anders als Facebook und Twitter. Deshalb bringt es nichts, wenn man Nutzungsverhalten kopiert und ebenso auf Google+ anwendet. Dann passiert nämlich genau das, was mit eurer BT G+ Seite geschehen ist: Kaum Aktivität. Kommentar #4 hat das bereits richtig angedeutet.

    Ich stimme zu, das die Nutzerzahlen effektiv nichts über den wahren „Wert“ des gesamten Netzwerkes aussagen. Dennoch ist bei Google+ im Kern eine starke Akitvität vorhanden, vor allem bei Themen wie Politik, Wirtschaft, Tech-News.

    Deshalb sollte man Google+ eine Chance geben – nicht als Ort, um Freunde, sondern interessante Inhalte zu finden.

  • Eure Anmerkungen, dass das Posten reiner Links nicht ausreicht, finde ich interessant. Werde ich mit Jürgen mal drüber diskutieren.

    Danke auch für den Hinweis, dass das Dradio wieder zurückgekehrt ist. Habe ich präzisiert.

  • @Hayo: Du kannst dich auch gerne bei mir melden (Kontaktdaten findest du auf der Homepage)

    Ich war im Zusammenhang mit dem DRadio Wissen Rückzug bei denen vor Ort in der Sendung, habe Tipps geben und meine Ansichten geäußert.

    Die Aktivität auf der DRadio Wissen Google+ Seite zeigt aktuell, dass da doch mehr Leben dahinter ist, als erwartet.

  • Also ich bin da aktuell auch noch der Meinung, dass G+ noch nicht so weit ist. Heut hab ich zum Beispiel durch Zufall die G+-Seite von Payback gefunden (satte 260 Follower) auf Facebook 500.000! Und Payback gibt sich auch auf G+ durchaus Mühe mit Ihrem Auftritt.

    Im kommerziellen Bereich ist Facebook da weit vorne und ich denke so wird es noch eine ganze Weile bleiben.

    Hier eine interessante Statistik: http://www.circlecount.com/de/pages/ (Porsche kann man meiner Meinung nach nicht wirklich repräsentativ sehen, da der Channel in englisch gepflegt wird) Da sieht man mal, dass ausser Fussball, Tech-Themen und „SocialMediaAbzockern“ noch kein wirkliches Futter – wahrscheinlich auf kein Interesse der User – vorhanden ist.

  • @Markus: Das ist doch genau der Punkt. Ich nutze ein soziales Netzwerk um mit meinen Freunden/Bekannten in Kontakt zu bleiben und eben nicht um irgendwelchen kommerziellen Profilen zu folgen. Es wundert mich nicht das Payback nur 260 Follower hat. Der durchschnittliche User in G+ ist ein ganz anderer als in Facebook.
    Trotzdem muss Google noch am Netzwerk arbeiten. Mich stört es momentan, dass man keine direkte Nachrichten an jemanden schreiben kann. Das mache ich momentan noch mit Twitter. Und das ist nur ein Baustelle. Phillipp aus Kommentar 8 hatte da die Tage einen schönen Post zu auf G+ Inside.

  • @cola4cube: Da fangen die Probleme aber doch schon an.

    Du schreibst: „… der durchschnittliche User in G+ …“ Genau, der ist eben kein Otto-Normal-User und davon gibt es eben viel mehr – Die möchte Google aber auch!

    Und beim Thema mit Freunden und Bekannten in Kontakt bleiben ist G+ total daneben. Da müsste es nämlich neben Kreisen auch Freunde ermöglichen. Mit derzeitigen Stand wird G+ den Mainstream nicht erreichen.

    Wenn der G+ User keinen kommerziellen Profilen folgen will, dann frag ich mich war die ganzen „SocialMediaGurus“ dort machen – Geld wäre für die ja dann keins zu verdienen, oder vielleicht doch?

  • @Basicthinking: Schaut euch das DRadio Wissen Beispiel ein bisschen genauer an. Sie sind ausgestiegen und haben nach massiven Protest erst mal eine 1 Std Sendung veranstaltet. Das ganze ist absolut hörenswert – vielleicht ist etwas für euch dabei … Bsp. ein regelmäßiger (wöchentlicher) Hangout mit Lesern um in einem anderen Format Input für Artikel zu bekommen.

    http://wissen.dradio.de/audioarchiv.55.de.html?drau:station_id=1&drau:searchterm=google%2B&drau:from=&drau:to=&drau:page=1&drau:audio_id=117759&drau:play=1

    Nach Feedback auf G+ und der Sendung wurde einiges auf der Seite geändert. Die Beteiligung ist deutlich höher. Vielleicht ist es an der Zeit G+ anzupassen? Vielleicht bringt aber erst der angekündigte Tod, die Fans die man immer wollte 😉

    _Edit_ Und manchmal vermisse ich in den Kommentaren (und bei G+) Reddit Features wie up- downvoten. Hiermit ein virtuelles Upvote für Philip Steuer

  • Mal eine konstruktive Frage in die Runde. Die Antworten interessieren mich wirklich…. Google+ wurde von Begin an als Konkurrenz von FB beworben. Jetzt ist einige Zeit ins Land gegangen und wir alle haben uns bei G+ eingetragen 😉 Aber wer merkt denn bitte einen echten Effekt? Ich muss gestehen, ich nutze es nicht sehr häufig, allein schon weil FB meine Social-Network-Bedürfnisse abdeckt. Okay, die Frage nochmal zusammengefasst: Ist Google+ nun ein Dienst, der einem Webseitenbetreiber wirklich etwas bringt? Wenn ja, warum?

  • Das was #1 sagt … G+ ist durch den netten Backlink und der crawloffenheit (im Gegensatz zu FB) gerade für SEOs interessant. Ansonsten hat es #11 auf den Punkt gebracht.

  • Meiner Meinung nach ist G+ eben kein Exhibitionisten-Netzwerk, wodurch es eine scheinbar geringere Aktivität gibt. Ich denke, dass sich unter anderem viel im Bereich Messaging und vorallem HANGOUTS abspielt. Auch durch die Möglichkeit, einen schnellen Switch zwischen mehreren Diensten innerhalb Googles vorzunehmen bleibt man doch eher mal auf G+.

    Was ich etwas nervig finde, dass sich viele Firmen/Blogs/… beschweren, dass ihre G+-Seite nicht gut ankommt. In den meisten Fällen liegt das aber einfach nur daran, dass nicht auf die „Besonderheiten“ des Netzwerkes geachtet wird. Es sollte ja weithin bekannt sein, dass man sich bei Social Media auf jedes Netzwerk spezialisieren/anpassen sollte. Reicht es in Fb evtl. nur Links zu posten, sind die Benutzer in G+ meiner Meinung nach etwas anspruchsvoller diesbezüglich – und es findet eine wesentlich höherwertigere Diskussion/Reaktion in den Kommentaren statt.

  • Irgendjemand im Netz hatte zum Start von google+ den Unterschied zu Facebook treffend präzisiert.
    Facebook= Wer bin ich
    google+= Was interessiert mich

  • Wie auch immer: G+ ist ein Achtungserfolg für Google. Noch vor zwei Jahren hätte dies kaum jemand dem Konzern aus Mountain View zugetraut…

  • Google+ ist definitiv noch nicht soweit, wie sollte es auch. Wie lange hat Facebook benötigt und das zu sein, was es heute ist? Ist nicht ganz fair der Vergleich.

    Wenn ich bei meinem Facebookaccount mal alle Guten Morgen & Guten Abend Posts rausnehme, alle lustigen Fotos und alle Tiefreunde Bilder, bleibt da kaum was Essentielles.

    Ich habe auf Google+ jedenfalls sehr viel weniger Traffic, aber wesentlich gepflegtere Unterhaltungen.

  • Wenn ich mir eure drei Beispiele so anschauen, dann gibt es keinen Grund um euch zu Folgen. Reine Linkschleudern, die mit maximal 1-2 Sätzen zusammengefasst werden. Auf Kommentare von Nutzer wird nicht eingegangen, außer eigenen Artikel wird nichts geteilt oder zur Diskussion angeregt.

    Zur gestrigen Keynote von Google finde ich z.B. garnix auf der Google+ Seite von Basic Thinking, außer dem Hinweis auf euren Artikel dazu. Ein ideales Thema um sich neue „Fans“ bei Google+ zu generieren.

  • Leider ist ja nach wie vor das Problem der geringen Aktivität bei Google+ gegeben. Aber man sieht auch wie gerade Google mit den Hinweisen auf der Startseite vesucht Nutzer und vor allem Aktivität in seinem Netzwerk zu steigern
    Top Thema für die Zukunft sehe ich acuh im rel=author
    Alexander

  • gestern kam mal wieder eine grpße Reportage über einen anderen Social-Network-Anbieter… Komisch ist nur, dass der ganz andere Wachstumszahlen hatte als G+. Google hat sich sehr viel von Facebook abkopiert, zumindest sind die Funktionen und der Aufbau, mit ausnahme der ganzen Kreise, sehr nah am „blauen Daumen“. Fazit für mich, G+ ist eine nette Ergänzung, mehr aber nicht.

  • @Doris Ich sehe das ähnlich, G+ ist ein schöne Facebook Clone der mich leider wenig zur Nutzung einläd. Ich glaube nicht das Google damit auf absehbare Zeit an FB vorbei kommt. Die wachsenden Nutzerzahlen sind ja kein Wunder, jedem Nutzer von anderen Google Produkten wie Gmail, Maps etc. wird ja ein G+ Profil nahezug aufgedrängt. Interessant wäre hier eine Zahl der „aktiven“ Benutzer. Viele Grüße, Tim

  • Leider kann es aus meiner Sicht auch nie dazu kommen, dass Google+ an Facebook auch nur heran kommt. Ich meine, da hat Doris ganz recht. Google hat viel übernommen wenn nicht gar kopiert und wie heißt es doch so schön… wer in die Fußstapfen eines Anderen tritt, wird ihn nie überholen.

  • Facebook hat eben den Bonus, dass sie früher da waren! Das aufzuholen, wird mehr als schwierig – dennoch wird sich Google+ entwickeln, da bin ich ganz sicher.