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iPod-Check: Neuer Apple iPod touch gefällt, iPod nano ist zu teuer

Habt ihr noch einen MP3-Player? Seit Napster, simfy & Co. – und seitdem mein alter Festplatten(!)-Player nicht mehr funktionieren möchte – höre ich Musik hauptsächlich über Rechner, Tablet oder Smartphone. Gegen die wachsende Handy-Konkurrenz behaupten sich die ausgewiesenen Musikspieler mit üppigem Funktionsumfang, besserem Klang und/oder besonders dünnen und leichten Gehäusen. Auch Apple hat an seinen Produkten geschraubt und im Oktober das neue iPod-Line-Up vorgestellt.

Während sich der kleine shuffle nur farblich angepasst hat, spendieren iPod nano und touch nun größere Bildschirme bei schlankerer Hülle und außerdem die neuen EarPod-Ohrhörer. Lohnt sich der Kauf?

Den neuen iPod touch hat der Hersteller auf Maße von 123x59x6,1 Millimeter und ein Gewicht von 88 Gramm getrimmt, womit er dünner und leichter als das iPhone 5 ist. Wer das Gerät mit Alu-Gehäuse in die Hand nimmt, hat sofort den Eindruck, etwas Hochwertiges festzuhalten. Bei einem Preis von 319 Euro aufwärts (319 Euro für 32 Gigabyte, 419 Euro für 64 Gigabyte) darf man das auch erwarten.


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Pluspunkt: 5-Megapixel-Kamera für den iPod touch

Wenn ihr euch das Gehäuse genauer anschaut, findet ihr die üblichen Lautstärketasten, einen Kopfhöreranschluss und den neuen Lightning-Port. Auf der Rückseite angebracht sind eine Vorrichtung für die beliegende Trageschlaufe, die bei unserem pinkfarbenen Testmodell in einer Art Fleischrosa daherkommt, und eine 5-Megapixel-Kamera mit LED-Blitz. Leider habe ich es nicht vollbringen können, die Schlaufe zu befestigen; Gewalt oder Gummihammer wollte ich lieber nicht anwenden. Schade, denn angesichts der Fotofunktion ist ein Bändchen zum Vorbeugen von Kamerastürzen natürlich nicht schlecht. 5 Megapixel sind zwar nicht mit teuren Digitalkameras mit besserer Ausstattung vergleichbar. Als kleines Extra kann die Funktion mit Panorama- und HDR-Modus aber durchaus überzeugen, auch wenn das graue Herbstwetter verrauschte Bereiche begünstigt. Eine Webcam für FaceTime ist übrigens auch mit an Bord.

Sehr scharfes Display

Highlight beim iPod touch ist das 4 Zoll große Retina-Display mit 1.136×640 Bildpunkten insgesamt und 326 Pixel pro Zoll. Was die Zahlen bereits vermuten lassen, wird direkt nach dem Einschalten deutlich: Das Display ist ausgesprochen scharf und erinnert an das iPad dritter oder vierter Generation, wobei dieses „nur“ auf 264 Pixel pro Zoll kommt. Um die Auflösung und den Apple A5-Chip, der den A4 ablöst, einmal auf die Probe zu stellen, habe ich Infinity Blade 2 laufen lassen. Auch weil das zugrundeliegende IPS-Panel für große Blickwinkel sorgt, gab der iPod touch dabei eine gute Figur ab. Apps, die sich die volle Pixelanzahl bereits zunutze machen, erkennt ihr daran, dass sie keinen Rand lassen (siehe Bild), andere zentrieren sich dann zwischen zwei schwarze Balken.

Gewachsen und verschlankt: der iPod nano

Anders als der iPod touch kann der nano weder auf Apps zugreifen noch mit einer Fotokamera locken. Er ist vielmehr innerlich ein MP3-Player der alten Schule, der für das Touchscreen-Zeitalter optimiert wurde. Mit seinem Sprung in Generation 7 ist der nano wieder gewachsen und hat einen 2,5-Zoll-Bildschirm samt Home-Button erhalten. Nun sieht er also eher nach einem Miniatur-iPod-touch aus und nicht mehr wie ein shuffle mit Display – wie in Generation 6. Das 77×40 Millimeter kleine Aluminium-Gehäuse ist nur 5 Millimeter dünn und 31 Gramm leicht, wirkt aber trotzdem stabil.

Nicht ganz so hübsch wie beim touch ist die Display-Abdeckung, die beim nano nicht bis zum Rand reicht, sondern eine Kante aufweist. Auch die Bildschirmqualität ist schlechter, das Display begnügt sich mit 240×432 Pixeln. Bei der Größe ist das aber in Ordnung, Fotos und Videos wirken trotzdem nicht pixelig. Da diese laut Apple den Akku nach spätestens 3,5 Stunden leergesaugt haben, bleibt das dennoch eine untergeordnete Funktion. Besser gefallen will er beispielsweise beim Sport, daher ist wohl auch Nike+ mit Schrittzähler vorinstalliert.

Die neuen EarPods passen jedenfalls dazu: Sie sitzen fest im Ohr und fallen auch beim Joggen nicht heraus. Mit den alten Apple-Ohrhörern verglichen, die noch den iPod shuffle begleiten, schaufeln die neuen mehr Bass ins Ohr. Insgesamt ist der Klang in Ordnung, dennoch behalten hochwertige In-Ear-Ohrhörer für mich ihre Daseinsberechtigung.

Fazit

Der neue iPod touch mit iOS 6 inklusive Siri, iCloud und Passbook hat eine Menge Disziplinen vorzuweisen, in denen er punkten kann. Wer sich ein iPhone-ähnliches Gerät wünscht und zum Telefonieren und SMSen weiterhin auf ein Smartphone zurückgreifen möchte, könnte Gefallen daran finden. 319 Euro sind zwar eine Hausnummer, aber immer noch günstiger als ein iPhone 4S oder 5.

Nicht nachvollziehen kann ich die Preisgestaltung für den iPod nano. Apple verkauft ihn ausschließlich mit 16 Gigabyte Speicherplatz für 169 Euro. Wenn ich mir anschaue, was ein Einsteiger-Smartphone zum ähnlichen Preis alles kann, finde ich das schlichtweg zu teuer. Klar, wer einen iPod nano kauft, möchte auch keine ellenlange Liste an Features. Dann aber müssen auch vielleicht keine 16 Gigabyte vorhanden sein, wenn ohnehin kaum Videos angesehen werden. Mit einer 8-Gigabyte-Variante hätte sich der Preis etwas drücken lassen. Was denkt ihr?

 

 

 

Über den Autor

Saskia Brintrup

Saskia Brintrup hat von 2010 bis 2013 insgesamt 66 Artikel zu BASIC thinking beigesteuert.

9 Kommentare

  • … hoffentlich wird Apple euer beschriebenes iPad touch noch auf den Markt bringen ^^ (Kleiner Fehler in der Überschrift) – Ansonsten danke für die Impression.

  • […] iPod-Check: Neuer Apple iPad touch gefällt, iPod nano ist zu teuerBasic Thinking (Blog)Während sich der kleine shuffle nur farblich angepasst hat, spendieren iPod nano und touch nun größere Bildschirme bei schlankerer Hülle und außerdem die neuen EarPod-Ohrhörer. Lohnt sich der Kauf? Den neuen iPod touch hat der Hersteller auf Maße …iPod touch: Die 5. Generation von Apples Media-Player im TestPC Games Hardware […]

  • @Sascha

    Arg wenig? 8 Gigabyte sind über 2500 MP3s (was anderes kann das Ding eh nicht abspielen). 2500 MP3s sind bei einer durchschnittlichen Länge von 3 Minuten über 5 Tage Musik (Tag und Nacht).

    Mir will nicht in den Sinn, wie irgendjemand solch eine Bibliothek am Stück hören will – solange hält der Akku gar nicht. Und wenn das Ding ohnehin aufgeladen werden muss, kann es auch gleich mit neuer Musik gefüttert werden. Darüber hinaus sollten 2500 MP3s schon einiges an Auswahl bieten.

    Wer bitte besitzt legale Musik im Gegenwert von mehreren tausend Euro? >8GB dürften eher für eine Nische interessant sein.

  • Na gut – ich hab es wahrscheinlich etwas falsch ausgedrückt. Arg wenig ist schon etwas hart. Ich hab noch einen „alten“ iPod mit 120 GB. Hab aber auch viele Musikvideos drauf. Mir gefällt an dem einfach, dass ich eben nicht aussuchen muss, was da jetzt drauf ist. Sondern immer, wann ich will, genau das Lied hören kann, wo ich gerade Bock drauf habe.

  • @Sebastian: das erste Argument lasse ich gelten, an einem Stück hören geht nicht – das zweite aber nicht. Es geht. Würde ich alle CDs, die hier rumfliegen, endlich mal digitalisieren wäre ich im Bereich einiger tausend Titel, wahrscheinlich sogar im 5-stelligen Bereich. Legal. Außerdem gibt es durchaus Unterschiede in den MP3s. Der Nano kann soweit ich das herausfinden konnte bis zu 265kbit/s abspielen (AAC) was von der Datenmenge auch wieder relevant ist.
    Man kann das Ding also durchaus mit legaler Musik vollbekommen, wenn man will. Bitte also vorher nachdenken, bevor man laut rumschreit.