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Adé, DVB-T? Wie das Aus von RTL die Fernsehlandschaft verändert. Oder auch nicht.

geschrieben von Michael Müller

Schon bald fliegen keine Würge-Szenen von schönoperierten D-Promis mehr in digitaler Übertragungsform über deutsche Wiesen- und Betonlandschaften. Verlieben sich keine anders- wie auch gleichgeschlechtlichen (Pseudo-)Bauern mehr bei der hochromantischen Traktorfahrt ineinander. Ist in Berlin nur noch Nacht, sind die Schulermittler arbeitslos und ist das hochexplosive ScheißSchießpulver der Cobra 11 ebenso verschossen, wie die allmontagliche Charisma-Detonation von Markus Lanz‘ verflossenem Gegenstück Birgit Schrowange. Was für so manchen von selten großer Belanglosigkeit, trifft meiner persönlichen Einschätzung nach umso mehr Bundesbürger mitten ins mediale Knochenmark: bald kein RTL mehr über DVB-T. Oh weh. Wurde durch den radikalen Schritt der Sendeanstalt das Grab des Antennenfernsehens ausgehoben? Nicht doch.

RTL sagt lautstark Servus…

Es wäre ein herber Verlust. Auch für mich. Kein schichtübergreifend konsumiertes Unterschichten-TV mehr über die digitale Antenne. Wer sich beim täglichen Fernsehgenuss also weiterhin fremdschämen möchte, für den die regelmäßige Gänsehaut im Nackenbereich einfach dazu gehört, der muss zeitnah auf Kabel oder Satellit umsteigen. Jedenfalls sieht es nach aktuellem Kenntnisstand danach aus. RTL kehrt DVB-T den Rücken, weil sich darüber schlichtweg kein gutes Geld mehr verdienen lässt. Der Preis für die Verbreitung ist teuer, die vermarktungstechnischen Möglichkeiten ungünstig. Also Schluss damit. Und schon ab Ende 2014 kein VOX, RTL, RTL2 und Super-RTL mehr über Antenne. Mit Ausnahme von München, wo sogar schon Ende Mai dieses Jahres Schluss ist. In vielen Bundesländern ändert sich damit zwar faktisch nichts – schließlich halten sich die Privatsender dort bereits seit Jahren von der Antenne fern. Der bislang versorgte Rest muss sich dem Minimalstandard dann allerdings zwangsläufig anpassen.

Doch nicht nur auf den Sendeplätzen der RTL-Gruppe könnte am 31. Dezember 2014 endgültig das Licht ausgehen, auch ist im Hause ProSiebenSat.1 noch offen, ob der terrestrische Kanal weiter bedient wird. Bis Ende des ersten Quartals dieses jungen Jahres ist in München noch nichts entschieden – es bleibt bis April also zunächst einmal spannend, ob sich die ProSiebenSat.1-Gruppe dem Abschalt-Beispiel von RTL anschließt. Würde sich auch der zweite große TV-Konzern gegen DVB-T entscheiden, wäre der Anreiz für eine formschöne Antenne in den eigenen vier Wänden von einem auf den anderen Tag stark minimiert. In diesem Fall wären es deutschlandweit nur noch die Öffentlich-Rechtlichen, die ihre vom Bürger finanzierten Inhalte durch die Lüfte schicken würden. Will man meinen. Doch worum geht es RTL überhaupt?


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Millionen Werbekunden ausschließen?

Die RTL Mediengruppe finanziert sich durch Werbeeinnahmen. Und die generieren sich durch Reichweite. Dass RTL von einem Tag auf den anderen Millionen möglichen Werbekunden den Saft abdreht, wäre den Werbeeinnahmen wenig zuträglich – sind diese für RTL doch dann besonders hoch, wenn die Quote stimmt. Mitte 2012 schauten laut den Landesmedienanstalten immerhin 12,5 Prozent von knapp 38 Millionen Haushalten über DVB-T in die Röhre. Das entspricht 4,75 Millionen Empfangsgeräten und folglich weitaus mehr potentiellen (Werbe-)Zielen. Dem stehen die 30-fachen Kosten der Satelliten-Verbreitung gegenüber, wie RTL selbst angibt. Und das ohne HD. Mit eng gesteckten, quasi nicht vorhandenen Vermarktungsmöglichkeiten. Klingt nicht so rosig fürs terrestrische TV. Dabei darf man nicht vergessen, dass viele einen Zweit-Fernseher mit DVB-T betreiben, weil Satellit (DVB-S) oder IPTV durch nötige Hardware nur an einem Endgerät möglich ist.

Werbe-Etat schmälern, Werbepartner verunsichern, Fernsehschauende enttäuschen. Nicht ganz so viele Faktoren, die neben der Kostenersparnis das Abschalten der DVB-T-Kanäle für RTL attraktiv machen würden. Was ist also der wirkliche Grund für das Säbelrasseln?

Geht vielleicht bald vom terrestrischen Sender. Oder doch nicht? RTL.

Wenn man zwischen den Zeilen liest, sieht die Sachlage schon ein wenig anders aus. So beklagt sich RTL in der Unternehmensmitteilung über die fehlende „Hilfestellung von Bund und Ländern“, was den Erhalt von frei gewordenen Frequenzen aus dem Jahr 2010 anginge. Auch sei keinerlei Kompensation für das dem Rundfunk genommene Frequenzspektrum geleistet worden. Es fehle die „erforderliche Planungssicherheit zur Sicherung der Investitionen“. Sicherheit könne nur die Politik geben, da diese die „Hoheit der Vergabe der Frequenzen“ inne habe. Umformuliert: Würden endlich die Weichen für DVB-T2 gestellt, könnte man die eigenen Sender auch terrestrisch in HD verteilen, sich dieses Merkmal von den Kunden bezahlen lassen und die höheren Kosten so kompensieren. Weiter heißt es:

Generell ist die Mediengruppe RTL Deutschland der Überzeugung, dass auch weiterhin eine drahtlose Übertragung für den Rundfunk, auch für die mobile Nutzung, sinnvoll ist. So befindet sich die Mediengruppe RTL derzeit in Verhandlungen zu einem DVB-T2 Projekt in Österreich, im Unterschied zu Deutschland sind dort die Rahmenbedingungen – verschlüsselte Verbreitung sowie eine langfristige Planungssicherheit durch die Sicherstellung der notwendigen Frequenzressourcen – deutlich positiver zu bewerten. Daher setzt sich die Mediengruppe RTL Deutschland dafür ein, diesen Bereich des Frequenzspektrums auch weiterhin einer primären Verbreitung durch den Rundfunk vorzubehalten – welche Technologie hierfür im deutschen Markt die richtige sein wird, werden die kommenden Monate zeigen.

Der Schock, der durch die breite deutsche Medienlandschaft durch die Ankündigung von RTL ging, ist somit ein wenig zu groß ausgefallen. Es scheint vielmehr, als wolle RTL ein Zeichen setzen. Einen Anstoß, um die Entscheider in der Politik dazu zu drängen, endlich die Weichen auch für ein hochauflösendes digitales Antennen-Zeitalter zu stellen. Die 90.000 DVB-T-Seher in München, die schon Mitte dieses Jahres wegfallen, dienen dabei als Unterstreichung der eigenen Forderung. Bis sich 2015 dann flächendeckend der Vorhang schließen würde, vergeht noch einige Zeit.

Da RTL genau wie ProSiebenSat.1 aber sehr von der eigenen Reichweite abhängig ist, kann sich jeder Betroffene erst einmal bequem zurücklehnen und abwarten, was da denn noch so kommen mag. Es sei denn, man wohnt in München. Dann führt ab Sommer der Weg in den australischen Dschungel, zum gebräunten Dieter Bohlen, dem fesch frisierten Bill Kaulitz oder der vor humoristischen Pointen strotzenden Birgit Schrowange wohl nur über die Kabel-, Satellit- oder IP-Autobahn. Vorerst jedenfalls. Ich wünsche allerorts eine gute und vor allem sichere Fahrt.

Bilder: RTL Mediengruppe; Flickr / espensorvik (CC BY-SA 2.0)

Über den Autor

Michael Müller

Michael tritt seit 2012 in über 140 Beiträgen den Beweis an, trotz seines Allerweltnamens real existent zu sein. Nach Abschluss seines Wirtschaftsstudiums arbeitete er einige Jahre als PR-Berater, bevor er 2016 als Tech-Kommunikator bei einem deutschen Spezialglas-Hersteller einstieg.

29 Kommentare

  • naja, nachdem öffentlich rechtliche sender auch einen livestream sowie ihre mediatheken anbieten, verliert dvb-t ganz ohne private sender wirklich deutlich an nutzen.
    aber da die kosten für dvb-s sich auf die anschaffeung einer sat-schüssel beschränken, frag ich mich schon lange, für wen dvb-t überhaupt interessant ist.

    • Das stimmt. Allerdings lassen einige Wohnungen nicht oder nur schwer zu, eine Sat-Schüssel anzubringen. Auch ist für IPTV-Kunden das Antennenfernsehen oftmals die erste Wahl für den Zweit-TV im Schlafzimmer oder bei den Kindern. Von WGs ganz zu schweigen.

  • Viel Geschrieben ohne auf denn Punkt zu kommen..
    Der eigentliche Sinn dahinter ist ein Anderer, die Privat Sender möchten mittelfristig ein „Pay-TV Light“ in Deutschland installieren, also ein Werbe TV mit jährlicher Gebühr quasi das „Maut-Fernsehen“.
    Als Einstieg diente die Umstellung auf HD-TV und der damit durchgesetzten Verschlüsselung dieser Sender über eine „HD+ Karte“ mit jährlichen „Unkostenbeitrag“ über Satellit oder einer Abrechnung über Erhöhung der Kabelgebühren.
    Nun möchte man unverschlüsselte Lücken wie beim DVB-T bzw. zukünftigen DVB-T2 dem HD DVB-T schließen.
    Es zeichnet sich ab das sicher bald die bisher noch unverschlüsselt und frei Ausgestrahlten SD Programme über Sat oder Kabel sicher mittelfristig zu gunsten vom verschlüsselten über Kaufkarte zu seheneden HD Kanälen abgeschalten werden.

    • Steht so doch auch im Text? Langsam kommt es mir so vor, als suchtest du händeringend nach Punkten, die du an unseren Texten kritisieren kannst. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein 😉

  • Die SD Übertragung soll spätestens 2018 beendet werden.Da wird es so sein das ÖR frei als HD zugänglich ist und die privaten nur gegen eine Gebühr.

    Gut HD Plus kostet was,aber die knapp 100 Euro pro Jahr für viele Programme ist auch nicht viel. Zumindest viel weniger als beim Rundfunkbeitrag.

    Warum die Privaten nach andere Einnahmen schauen?

    Ganz einfach.Werbung im TV wird nicht mehr die Nummer 1 sein.Das Internet sorgt hier für eine Veränderung.Und da müssen die privaten für Werbeblöcke weniger Geld nehmen als bisher.Daher suchen diese nach neue Einnahmequellen.

  • Springerpresse verschwindet hinter einer PayWall, RTL zieht sich aus DVB-T zurück … man muß nicht allzu znisch sein, die Vorteile zu sehen.

    Letztendlich ist es Säbelrasseln – das Interesse am TV sinkt, weil sich das Prinzip seit seiner Erfindung nicht weiter entwickelt hat – die Welt hingegen schon. Auch die Medienwelt.
    Allerdings ist es der falsche Weg, für die bisherigen „Leistungen“ einfach mehr Geld zu verlangen, um sinkende Werbeeinnahmen zu kompensieren. Denn das TV ist eben nicht mehr der einzige Unterhaltungs- und Nachrichtenweg.
    RTL muß das Interesse der Kunden wecken – und das schaffen sie nicht durch heulende Abschiedsreden. Weil dann zuckt der Kunde die Schulter und guckt woanders hin.
    RTL ist nun wirklich nichts, was man vermissen würde :).

  • Es steht zwar im Text aber auf Östereich bezogen und sollte eigentlich keine Kritik sein sondern Ergänzung, da der Text auch nach mehrmaliges Lesen etwas schwer Verständlich…
    Aufrichtiges Sorry 😉

    Wie auch DVB-T weniger als Zweit-TV „weil Satellit (DVB-S) oder IPTV durch nötige Hardware nur an einem Endgerät möglich ist“ , denn 1 Teilnehmer Sat-Anlagen nun wirklich „Schnee von Gestern“ sind, sondern vielmehr dort verwendet wird wo Sat Schüsseln nicht möglich oder Verboten und die Kabelgebühren dem Mieter zu Teuer sind.
    Die Kabelgesellschaften waren von Anfang an gegen DVB-T, denn sie fürchteten die „kostenfreie“ Konkurenz per Zimmerantenne.
    Zudem ist DVB-T als „mobil TV“ sehr wichtig ohne bliebe nur das Internet TV.

    Andererseits ist es vielleicht wirklich eine Überlegung wert DVB-T Aufzugeben zugunsten eines IPTV über diese Frequenzen , mann stelle sich vor Google würde es kaufen und in Deuschland mobiles „Google Fiber“ darauf anbieten….

  • Kein Problem, Kritik in welcher Weise auch immer ist ja auch nicht verkehrt! 🙂

    Im Grunde hast du recht. Welche Technologie die Bürger mit flexiblem TV versorgt ist letztlich egal, solange die Anschaffungskosten für die nötige Hardware in bezahlbarem Rahmen liegen bzw. der Mehrwert (bspw. HD oder die enge Mediatheken-Verknüpfung) so groß ist, dass das Geld gerne investiert wird.

  • Bei uns gab es bisher kein RTL über DVB-T. Also kein Verlust. Aber wie schon vor mir geschrieben, es wird wohl nur deshalb beendet, weil das bisherige DVB-T nicht verschlüsselt werden kann.
    Aber warum Werbung schalten, wenn es dann PayTV ist? Das passt für mich nicht zusammen.

  • Als ein Problem das alle TV Sender egal ob privat oder ÖR aufkommt,ist die Tatsache das die Zuschauer heute nicht mehr bereit sind,das Ihre Lieblingssendung auf ein bestimmte Zeitpunkt kommt.

    TV Sendungen on Demand wenn der Zuschauer es will gehört die Zukunft.

    Zu IPTV.

    Hier ist ein Hemmnis die fehlende Bandbreite.Wer nicht mindestens VDSL 25 hat der wird dies nur mit 1 Gerät genießen können.

    Die neue Technick mit Glasfaser Breitband Anschlüsse bis hin zu Datenraten um die 200 wird dafür sorgen das es auch hier möglich sein wird mit IPTV auch 4 oder mehr Geräte zu nutzen und dies auch in HD.

    Gut bis so was ausgebaut wird,dauert es noch lange, aber für ein bestimmten Anteil ist dies eine Möglichkeit.

    Dann zum Sat Schüssel.

    Sicherlich gibt es Wohneinheiten wo,es vom Vermieter nicht gerne gesehen wird das ein Sat Schüssel installiert wird.

    Hierbei haben die Vermieter aber eher die Angst das jeder einzelne sich so was aufstellt.Dies deckt sich mit die Erfahrung der erste Zeit der Sat Technik.Hier waren 1 Teilnehmer Anlagen gab und gebe.

    Wer schon 2 Geräte mit Sat versorgen müsste hatte wenig auswahl und musste viel mehr Geld investieren.

    Heute ist es möglich mit ein einzige Sat Schüssel (Größe meist um 1 Meter) und entsprechende Technik bis zu 100 Teilnehmer zu versorgen.

    Dies wird übrigens in viel Altenheime so gemacht, auch da wo Kabel Fernsehen möglich wäre.Der Grund? Ganz einfach weniger Kosten.So weiß ich von ein Heimleiter das die zuerst Kabel hatten und hierfür alleine 20 Euro pro Monat von Bewohner nahmen.Vor ein paar Jahren stellten die auf Sat um was zwar zuerst eine größere Investitionssume bedarf,aber mit der Zeit billiger war

    Da auch beinahe jeder neue TV ein Sat Empfänger von Haus aus hat,sind weitere Kosten kaum zu erwarten.

    Eine intressante Entwicklung gibt es in die USA.

    Diese hatten schon früh auf Kabelfernsehen gesetzt.Um 1975 schauten gut 75% der US Haushalte per Kabel fern.Dies würde auch erreicht weil die notwendige Leitungen meist frei auf schon vorhandene Masten waren.

    Aber seit gut 10 Jahren ist auch in die USA eine Veränderung.Inzwischen gilt Sat Empfang als die beste Möglichkeit,unabhängig und je nach Wunsch die Programme zu empfangen die man will.

    Die Kabelnetz Betreiber in die USA merken dies an sinkende Teilnehmer zahlen.

  • Also mir ist es eigentlich sehr egal ob RTL bei DVB-T aussteigt. Zum einen wohne ich derzeit in Nürnberg, wo RTL schon länger nicht mehr sendet und zum anderen bietet mir RTL sowie so keine Sendungen die ich schauen möchte.
    Mein TV dient Hauptsächlich als Monitor für Handy oder Laptop. Und wenn ich doch mal was von RTL sehen will dann kann ich mit meinen Smart-TV auch auf die Videothek zugreifen.
    Zwar hat die bei den meisten Sendung eine 7 Tage zugriffbeschränkung aber wenn ich etwas sehen wollen würde, könnte ich es mir anschauen.
    Ich finde an DVB-T toll, dass ich eben keine Zusatzgeräte benötige, höchstens eine Antenne um die Empfangsleistung zu steigern.

  • Über SKY habe ich schon erfahren, dass RTL bis April nur noch bei uns in HD über den Bildschirm flimmert, wenn wir es dann nutzen würden 🙂 Ich habe nicht einmal 2 Stunden dieses Premiumsenders in den letzten 12 Monaten angeschaut und ich denke, dass es unseren Kindern und der gesamten Jugend auch nicht schadet, wenn sie sich keine Realitysoaps mehr anschauen können. Lange sind die gloreichen Zeiten von RTLplus gezählt, damals waren die Sender wie RTL, Sat1 und Pro7 noch echte Blockbustersender, leider ist das ja schon lange her, und wir schauen eigentlich nur noch werbefreies Fernsehen über SKY, es wird kein Verlust sein. Ich glaube aber auch, dass sich das Konsumverhalten dadurch gänzlich ändern dürfte und eventuell entdeckt der ein oder andere fleißige Zuschauer auch mal Bücher für sich 🙂

  • Ich sehe das Problem eher in der Aufrechterhaltung und weiteren Abschottungsversuchen verschiedener Vertriebskanäle bzw. Trennung der Medien gegen den Nutzer Trend.
    Wozu benötigen wir noch ein Telefon Festnetz, ein Handy GSM Netz, ein DVB-T, ein Kabelfernsehen eine Glasfaserfestnetz und LTE Netz für Inernet oder neu ein weiters neues Digitalradio DAB+ Netz inklusiver aller verschiedenen Endgeräte?
    Eigentlich weiß doch jeder hier das zukünftig allein der Übertragungsweg für Internet für all diese Medien völlig Ausreichend ist und diese Aufrechterhaltung der medialen „Inseln“ als selbsständige Geschäftsprinzip nur Kostenfresser und Nutzlos sind.
    Vom Telefon über Fernsehen bis zum Radio oder der „Zeitung“ wird zukünftig alles über einen Übertragungsweg und Gerät eventuell sogar einem „Anbieter“ kommen.
    Nur leider fangen die Grabenkämpfe deshalb erst richtig an und das „Zeitungssterben“ oder Disskusion über Urheber oder Leistungsschutzrechte nur ein Vorgeschmack sein dessen was noch kommen könnte oder wird in dieser „medialen Globalisierung“.
    Der Leidtragende dabei ist heut schon der Bürger welcher für verschiedene Leitungen, Netze und Endgeräte nicht nur Doppelt oder Dreifach zahlt sondern auch in der Breitband Internet Versorgung weit hinter anderen Ländern zurückfällt.

  • @Mika: Theoretisch stimmt das was du sagst – praktisch sind jedoch die IP Netze (kabel wie wireless) noch bei weitem nicht so weit, die nötige QOs (Quality of service) zu bieten wie benötigt. Du braucht eine hohe Ausfallsicherheit, zudem garantierte Bandbreiten auch zu Spitzenzeiten. Das IP Protokoll ist hierfür einfach nicht gemacht. Das es natürlich noch aufwendiger wäre hier ein komplett neues Protokoll einzuführen, muss man den bestehenden Standard aufbohren und gleichzeitig mehr / bessere Hardware-Infrastruktur bereitstellen. Das wir noch einige Zeit dauern. Aber ja- wird trotzdem passieren.

  • @Schorsch
    Natürlich stimmt auch was du sagst nur dachte ich hier mehr an den bevorstehende Einführung von „DVB-T2“ oder den erst kürzlich kreierten „DAB+“ in meinen Augen Geldverschwendung was lieber Finanzell und wohl auch Frequenzmäßig den Internet Breitbandausbau zu Gute kommen sollte.
    Denn es ist Fraglich ob diese Übertragungsstandards sich noch jemals Rentieren werden oder nur deshalb geschaffen werden weil jeder seinen Markt Abschotten will?

  • Also ich möchte wenn ich bereit wäre mir PayTv anzuschaffen auch auf garkeinen Fall Werbung. Das ist ja eigentlich bis jetzt das gute wenn ich Zahl Werbefrei. Und zu der Ausfallsicherheit von Kabel Deutschland und Co die sind doch jetzt schon gnadenlos überlastet… wie oft musste ich schon 3-4 Tage wieder wegen einer Störung auf mein Internet und telefon warten und das nicht nur einmal. Sowas kann nicht sein wenn sie mehr Anbieten..

  • @Sascha,

    Ich ich höre oft von Kunden von Kabel Deutschland die in die letzten Jahren schon mehrmals ein mehr tägige Ausfall vom Telefon und Internet zu beklagen hatten.

    Ich habe eine Vermutung warum dies so häufig passiert.

    Die meisten Leitungen die Kabel Fernsehanbieter auch heute noch nutzen,würden damals von der deutschen Post auch mit Steuergelder vergraben.

    In die späten 80er und 90er dachte jeder aber nur an die Verbreitung von Fernseh.Das es möglich wäre hierüber Internet und Telefon zu verteilen,konnte sich keine vorstellen.

    Vor etlichte Jahren erkannte Kabel Deutschland das alleine Fernseh über Kabel kein wirkliche Geschäftsmodell sein kann.

    So versuchten die ob Internet und Telefon auch noch möglich wäre.

    Ergebnis unter optimale Bedingungen durchaus und mit gute Datenraten.Leider sieht aber die Praxis so aus,das es oft im Kabel harkt.Hier reicht schon kleine Probleme und schon haben ganze Strassen ein Problem.

    Statt aber eine nachhaltige Lösung zu suchen wird,oft nur ein Notbehelf gemacht.Ergebnis bis zu 10 Störungen im gleichen Jahr.Und dies nicht nur auf wenige Stunden begrenzt.

  • Ich schaue auf meinem 2. TV über DVB-T (wohne in Berlin) und wenn RTL aussteigt wär das schon „doof“. Da meist die US-Serien von mir dort geschaut werden. Alles andere interessiert nicht. Klar RTL ist einer der letzten Sender, die bei mir noch nicht in HD zu sehen sind. (nicht bereit dafür zu zahlen). Aber wenn sie wirklich aussteigen, dann muss ich mir doch nen Kabel durchs Zimmer legen oder es so hinnehmen. Ne Schüssel erlaubt der Vermieter nicht und ist auch nicht in meinem Interesse. Habe schließlich Telekom Entertain und das reicht (eigentlich).

  • ach und der Grund warum ich DVB-T habe ich schnell zu sagen: Ne externe Antenne für 10 Eur gekauft und keine weiteren Kosten (Hardware) und Kabel zu legen. Alle anderen Lösungen sind teurer. Wie gesagt für eine 2. TV.

  • Ich sehe da noch ein ganz anderes Problem, denn es kann ja immer einmal etwas ausfallen, aber dann habe ich bei verschiedenen Anbietern ja immer noch eine gewisse Toleranzgrenze. Sollte aber irgendwann tatsächlich alles aus einer Quelle kommen, bin ich bei einem Ausfall von der Außenwelt abgeschnitten. So schön es auch ist, alles aus einer Hand zu erhalten so groß ist die Gefahr und natürlich die Abhängigkeit !!!

  • @Polichronis Moutevelidis
    „Sollte aber irgendwann tatsächlich alles aus einer Quelle kommen, bin ich bei einem Ausfall von der Außenwelt abgeschnitten.“

    Auf den ersten Blick mag das so scheinen und sicher als Grund für die jetzigen verschiedenen Übertragungswege angeführt werden, nur sollte man Beachen das es durchaus bei Festnetz oder mobilen Netzen bleibt zudem mit verschiedenen Anbieter auf verschiedenen Frequenzen, dass dann alle gleichzeitig „Ausfallen“ wäre so warscheinlich wie heute alle Mobilfunkunternehmen an ein mal.
    LTE oder IPTV ist ja nicht „Komplizerter“ als der Empfang von DVB-T im Gegenteil.
    Es ist halt die Frage ob wir wirklich noch weiter in mehere Incomplatibe Inselnetze und Übertragungswege Investieren wollen , denn zum Schluß zahlt es der Verbraucher egal ob er es Nutzt oder nicht.

  • Endlich! Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, aber da kam mir RTL zuvor! In einer Zeit aufgewachsen, als es nur drei Fernsehprogramme gab, das Testbild um 17.00 Uhr abgeschaltet und um 00:00 eingeschaltet wurde und vieles noch Schwarz-Weiß lief, kann ich nur sagen „Danke!“. Zwar ist der Grund ein anderer, wieso RTL aus DVB-T aussteigt ( siehe Erklärung bei RTL), aber das Ergebnis zählt: keine Silikon-Möpse um 13:10 Uhr mehr unter dem Deckmäntelchen der „Schönheits-OP“. Kein Skripted-Reality-Dreck mehr über das angeblich wahre Leben. Tschüss, blonde Hupe! Bye-Bye, Didder! Oooooohh! Und wie sich RTL doch verschlechter hat…Tse,tse,tse! Als 1987 RTL auf dem analogen TV einbrach, wie im Mittelalter Pest und Cholera, da waren allen ganz verzückt! Vormittags endlos dümmliche Kinderbestrahlung und abends dann alle 176 Billig-Pornos mit Ingrid Steeger, (Sch)eis(s) am Stil Folge 4000 dicht gefolgt von Rambo – Knochenmatsche und Gehirnbrei XXII , wo der damals bereits ausgelernte Hauptschulabrecher sein Leben auf dem Sofa als zukünftig erfolgreicher RTL-Gucker sauber abhartzen konnte. Und jetzt? Schluss damit! Endlich muss sich Proll wieder die illegalen BluRays auf dem polnischen Trödelmarkt auf dem Baumarktgelände am Sonntag im vollgeschwitzten Aldi-Jogger besorgen oder aber erschaut sich alle aufgezeichneten Folgen vom Li-la-launebär 1988 dicht gefolgt von Tutti-Frutti an. Und wenn dann garnichts läuft, weil der Strom auch nicht mehr bezahlt wird, kann er mit geöffnetem Mund stundenlang Frischluft ansaugen und mit verklärtem Blick sein Rambo-Poster an der Wand anstarren. Weil – vor den ganzen Fernsehprogrammen existierte keine Welt. Ja – die Menschen waren TOTAL unglücklich ohne RTL und wussten außer Sport, Kino, Freunde treffen, Klönen, Kaffetrinken, CB-Funk, Sticken, Häkeln, Nähen, Löten, Verein, Lesen, Hobby, Familie, Musik hören & machen, Briefmarken sammeln, Eisenbahn, Astronomie, Händchen halten, Reisen, Lieben und SELBER DENKEN üüüüüüberhaupt nicht, was sie machen sollten.
    Meine Kinder kennen kein RTL – nicht weil ich es verboten hätte – ich bin ja nicht die Zensur. Nein! Weil RTL in der Schule und in deren Altergruppe als „Asi-TV“ bz. „Assi-TV“ bezeichnet wird. Ja – Kindermund tut Wahrheit kund. In dem Sinne. Adios, RTL! Und kommt bloß nicht wieder!!!

  • Wenn die RTL-Gruppe aussteigt, ist das für mich kein großer Verlust. Auf Pseudo-Casting-Shows à la DSDS, die Ekel-Dschungelshow und weiteren Mist kann ich gerne verzichten. Und was läuft außer Tiersendungen und Kochshows eigentlich auf VOX? Schon etwas schmerzlicher wäre für mich, wenn auch die Pro-Sieben-Sat1-Gruppe sich verabschieden würde, denn SAT1 sehe ich eigentlich ganz gerne.

    Na ja, aber solange 3Sat, die dritten Programme, Arte und die Öffentlich-Rechtlichen mit ihren Nebenprogrammen dabei bleiben, werde ich mir keine Schüssel aufs Dach montieren lassen. Wegen der Profitgier der Privatsender soll ich ein paar hundert Euro ausgeben und mein Dach verschandeln?! Das sehe ich nicht ein! 3Sat, Hessen, Bayern, Arte & Co. bringen sowieso ein viel wertvolleres Programm.

  • Ist ja fast schon alles gesagt, deshalb ne Nebenbemerkung:

    Manche Kommentare klingen so, als ob es nur5 an der fehlenden Erlaubnis des Vermieters liegt, wenn jemand kein Satellit-TV empfangen kann. Ist aber nicht so.

    Ich habe die Alternativen (1) die Schüssel hinter einem Baum zu montieren, wo im Sommer kein Signal mehr ankommt (2) sie an der Nordseite des Hauses anbringen 😉

    Klar, dass ich mir dann keine Satellitenschüssel besorge, und auch gar nicht nachgefragt habe, was der Vermieter davon hält. Und DVBT spart Kabelgebühren.

  • Hartz-IV-TV macht sich wichtig und droht mit Ausstieg.

    Na, ich hoffe, dass RTLs Werbekunden sich entsprechend weniger am Umsatz beteiligen – dann wird RTL schon sehen, was es davon hat.

    Und hoffentlich sind es wirklich nur so wenige TV-Gucker, die sich später doch noch wegen RTL eine Schüssel aufs Dach kleben.

    Wegen mir hätte RTL schon vor Jahren aus DVB-T aussteigen dürfen, das Programm ist eh unter aller S…

    Einzig die Formel 1 ist ein Grund (nicht für mich), RTL überhaupt anzuschauen.

    Aber da wird wohl ein Hr. Ecclestone sich einen anderen Übertragungspartner suchen; einen, der nicht so überheblich ist und denkt, er könnte auf seine Werbekunden verzichten…

  • Sobald endlich mal jemand auf die Idee kommt, DVB-T Empfang in Smartphones standardmäßig zu integrieren (mit Aufnahmemöglichkeit, Übertragung zum großen TV daheim, etc), wird RTL auch wieder dabei sein.

    Ich kapier’s nicht, warum dieser Markt von den Mobiltelefon-Herstellern noch nicht erkannt wurde. Das „Unterwegs-Fernsehen“ für die Hosentasche, einfach ein Chip zusätzlich ins Handy eingebaut, ein paar neue Apps dafür und los gehts!

  • Endschuldigung wegen kleine Schreibfehler!

    Sat:
    Ich komme aus Österreich und ich würde nach Deutschland umziehen (der rest ist Privat)
    Nochmals zum Sat, ich habe in meiner WG ein Sat und ein Sat- Empfänger, natürlich nur SD Auflösung, weil ich brauche kein HD+ mit Aufnahmesperre. Aber wenn der Wind pläst fällt das Bild aus und dann kommt nichts mehr, bis ich den Sender wechsle und zurück schalte. Das wäre für mich kein Problem. Allerdings wenn ich aufnehmen möchte wird es zum Problem, vorallem wenn ich nich da bin und der Sender fällt aus wobei die Sendung erst am Anfang ist dann ist der Rest der Sendung Schwarz. Ich bin zwar kein Fan von Verdummungsendungen
    aber es gibt Beiträge die dann in RTL-Now nicht zeigen und das ist nicht richtig. Wie zum Beispiel RTL Explosiv mit dem Thema: wieso od. Warum wir mit dem kaputten Flugzeug fliegen müssen und wieso das nicht reparieren lassen und warum da keiner ehrlich ist und der Flugzeug Test wie es wirklich gefährlich ist mit dem kaputten Flugzeug zu fliegen ist.

    DVBT:
    ist frei zu Empfangen (ohne Ausfälle), je wo ich schaue und mit welcher Antenne und aufnehmen kann ich auch. Auch solche Zensierten Beiträge kann ich aufnehmen. DVBT soll für mobile Geräte sein. ich habe vor kurzem ein Android DVBT Stick gekauft und dann lese ich dass Rtl- Gruppe Ausschalten wollen. Ich hoffe dass die Leute mal aufwachen und schauen mal was Kritisches an und sich beschweren gehen, dass der Rtl doch nicht ausschalten darf auf DVBT. Zensur gibt es nicht aber es scheint so als ob der Rtl für Privaten Zwecken d. Aufn. Vebieten wollen. Sodass niemand das sehen dürfen was im RTL-Now nicht Zeigen können.

  • DVB-T ist klasse als Überallfernsehen, aber nur wenn du es auch empfangen kannst. Nach neusten Nachrichten 😀 wird es diese Übertragung schon im nächsten Jahr nicht mehr geben. Quelle: http://kabel-blog.de/dvb-t-frequenzen-sollen-versteigert-werden/ So falsch lag RTL nicht, sich von hier zu verabschieden. Allerdings fand ich es dann doch merkwürdig, dass es dann ein paar Monate später hieß, sie wollten nun doch noch bleiben. Aber egal, sobald die Frequenzen bei E Plus und Co landen, ist eh Sense.