Sonstiges

Honda verbaut Siri im 2013 Accord – und wo bleibt Android?

Gute Nachrichten für Vielfahrer und Geschäftstüchtige: Die ersten Siri-fähigen Autos kommen noch dieses Jahr auf den Markt. Für den Anfang ist die Auswahl auf ausgewählte Modelle von Honda und Chevrolet beschränkt, doch weitere Autohersteller sind an der Initiative beteiligt. Darunter auch die etwas prestigeträchtigeren BMW, Mercedes, Audi und Jaguar.

Siri Eyes Free erlaubt das Tweeten während der Fahrt

Honda-Kunden können bei den kommenden Modelle die Option namens „Siri Eyes Free“ vom Händler installieren lassen – geeignet ist jedes Siri-fähige Gerät, also iPhone 4S/5, der iPod touch der fünften Generation und die iPads ab der vierten Generation. Das Gerät wird über Bluetooth gekoppelt und über das Lenkrad angesteuert. Um den Fahrer beim Tweeten oder E-Mail schreiben nicht unnötig abzulenken, soll das Display dabei dunkel bleiben – man muss ja an die Fahrsicherheit denken.

Aber Spaß beiseite, schon länger zeichnet sich ab, dass immer mehr Kommunikationstechnologien Einzug ins Auto finden. Und neben neuen Möglichkeiten entsteht dabei auch ein attraktiver Markt, der schwer umkämpft ist. Denn wie bekannt sein dürfte, ist das iPhone nicht das einzige Smartphone, dass sich per Sprachbefehl bedienen lässt.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Home Office
Senior Social Media Manager:in im Corporate Strategy Office (w/d/m)
Haufe Group SE in Freiburg im Breisgau
Senior Communication Manager – Social Media (f/m/d)
E.ON Energy Markets GmbH in Essen

Alle Stellenanzeigen


Doch neben Spracheingaben über das Smartphone gibt es ja auch noch andere Elemente im In-Car Infotainment System, die bedient werden möchten, vor allem das Autoradio und das Navigationssystem. Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze, wie die unterschiedlichen Technologien verschmelzen sollen.

Offener Standard oder proprietäres System?

Einer wird vom CCC (Car Connectivity Consortium – nicht zu verwechseln mit dem Chaos Computer Club!) entwickelt, nämlich der MirrorLink-Standard. Über die offene Plattform sollen Smartphones und die Autoelektronik miteinander kommunizieren und Drittanbieter Apps für das digitale Auto entwickeln. Im Falle von Nokia beispielsweise wird so der Smartphone-Bildschirm ansatzweise auf dem Armaturenbrett gespiegelt.

An dem Konsortium sind logischerweise Autohersteller und Smartphone-Anbieter beteiligt, doch Apple und Google glänzen mit Abwesenheit. Immerhin vertreten Samsung und HTC die Android-Fraktion.

Ein anderer Ansatz wird von Ford und Cadillac verfolgt: Mit MyFord Touch und Cadillac CUE werden eigene Systeme entwickelt, die über die Mittelkonsole bedient werden und die Elektronik im Cockpit ansteuern sollen. Da Cadillac CUE zum Beispiel auf HTML5 basiert, lassen sich so auch externe Anwendungen benutzen – von Gmail bis Games. Ich freue mich schon auf die neue Straßenverkehrsordnung, die Angry Birds im Auto verbietet.

Was macht eigentlich Google?

Bisher sind beide Ansätze noch nicht ausgereift und kämpfen mit Kinderkrankheiten. Siri hingegen macht nun Nägel mit Köpfen und könnte sich somit einen Vorteil im Kampf um das digitale Auto erarbeitet haben. Von Google hingegen hört man bislang eher wenig, außer dass Renault und der chinesische Autohersteller SAIC Motor mit Android-Systemen experimentieren. Inwieweit Google an den Experimenten beteiligt ist, ist unbekannt.

Es ist klar, dass sich da keiner den lukrativen Markt entgehen lassen will, doch ein proprietäres System hat meiner Meinung nach zu viele Nachteile, angefangen von hohen Entwicklungskosten bis hin zur geringen Attraktivität für externe Entwickler. Das hört sich eigentlich ideal für Google an, schließlich ist man mit Android auch Marktführer bei Smartphones geworden, ohne dass man Geräte selbst bauen muss.

Und auch wenn man in Mountain View noch am selbstfahrenden Auto arbeitet – womit Hands- und Eyes-free sowieso obsolet werden – wäre das der deutlich schnellere Weg, um in den Markt einzusteigen. Vielleicht weckt die drohende Apple-Vorherrschaft im Cockpit Google ja auf.

Bild: Honda

Über den Autor

Robert Vossen

Robert Vossen hat erst Los Angeles den Rücken gekehrt und dann leider auch BASIC thinking. Von 2012 bis 2013 hat er über 300 Artikel hier veröffentlicht.

11 Kommentare

  • Also ich finde mit „Siri“ im Auto Tweeten oder E-Mail zu schreiben wärend der Fahrt vermutlich weitaus Gefählicher als sich ein Handy ans Ohr zu halten? 😉

  • Ehrlich gesagt wozu brauche ich so ein Sche…?

    Sprachsteuerung macht noch beim Navi Sinn,aber jetzt was zu verbauen nur damit ich auch im Auto hören kann das einer meiner Facebook Freund gerade aufs Klo sich befindet und dies die ganze Welt mitteilen muss?

    Ein echte Griff ins Klo!

    Viel sinnvoller wäre wenn es in jeden Auto eine einfache Verbindung zwischen Auto und JEDEN HANDY geben würde um bei ein Unfall oder abkommen von der Strasse automatisch ein Notruf zu setzen.

    So was nennt man kluge Koppelung von Technik zwischen Auto und Mobiltelefon!

    Nun ja,jetzt weiß bald Siri und Apple genau wo Ihr unterwegs seit.Kann dann schon vorkommen das über eine Anwendung eure Auto blockiert wird,weil Ihr ein Beifahrer dabei habt die kein IPhone nutzt sondern vielleicht ein Andriod Gerät 🙂

  • ist ja nicht so als ob Android nicht schon länger die User bewegungen ermittelt um z.b. die Daten in ihrer Stauprognose mit einfliessen zu lassen.

    Aber hey ihr konntet mit eurem ausgeprägten Fachverstand wenigstens kurz gegen Apple aufrufen.

  • @Peter
    Unsinn würde ich das nicht nennen, denn der Kunde hat früher immer wieder gerne beim Fahren gesimst. Dies ist mit dem neuen Smartphones nicht mehr so möglich, außer über die Sprachsteuerung, welche dies dann sogar noch sicherer macht.

    Unfall und Anruf bei Unfall per GPRS-Handy, soll demnächst fester Bestandteil neuer Fahrzeuge werden, auch per Gesetz.

  • Meine ehrliche Meinung.

    Sowohl Telefonate,wie auch SMS, Twitternoder irgendwelche FB Einträge haben beim Fahren nichts zu suchen.Auch nicht wenn diese über Sprachsteuerung oder Vorlese Apps abgewickelt werden.

    Gut mit eine Freisprecheinrichtung darf man während der Fahrt telefonieren.Nur wiesen schon viele Studien das selbst damit die Konzentration auf den Verkehr deutlich abnimmt.

    Deshalb sollte diese gesamte Sche.. zumindest während des Fahrens kaum vorkommen.Es mag hier und da eine Ausnahme geben,aber der Verkehr ist heute so dicht und zudem sind viele Fahrer trotz Handy Verbots beim Fahren immer noch damit beschäftigt.

    Hier sollte jeder andere vernünftige Fahrer aufs telefonieren verzichten um die menschliche und fahrerische Defizite der Wichtigtuer zu kompensieren.

    Wie gesagt es gibt vielleicht eine paar Ausnahmen wo ein Telefonat während der Fahrt auch mit Freisprecheinrichtung berechtigt wäre,aber dies ist nur eine Minderheit.

    Und wer damit kommt „aber dann bis ich nicht erreichbar“ nur folgendes.Spätestens nach 3 Stunden wird man eine Pause machen In diese Zeit können solche Gespräche geführt werden!

  • Interessante Entwicklung. Ich bin mal gespannt in welche Richtung diese Entwicklung noch gehen wird. Aktuell sehe ich auch noch wenig Nutzen bei diesen Spielereien. Mich würde aber interessieren wer den Autokäufern die Funktionalität zusichert? Der Autohersteller oder Apple? Ist es der Autohersteller, dann kann ich die Entscheidung zu einem proprietären System eher nachvollziehen.

  • Ich sehe das ähnlich wie Peter, die meisten Dinge haben für den Fahrer im Auto nicht viel verloren, wenn er unterwegs ist, weil eben die Konzentration leidet. Alles was bei der sicheren Navigation hilft mag sinnvoll sein, aber einen vollwertigen Arbeitsplatz oder „Couchsurfing“ via Auto sollte nicht das Ziel sein. Anders sieht es natürlich bei den selbst fahrenden Autos von Google aus.

  • Ich bin darüber jetzt auch nicht gerade dafür oder dagegen weil es hat sein vor und Nachteile, wie bei vielen Sachen die es gibt. Vorteil ist sicherlich Sprachlich Autoradio, das Navigationssystem, etc. zu steuern was sicherlich besser ist als beim Fahren daran rum zu fuchteln. SMS oder Email zu versenden das ist sicherlich für Geschäftsleute schon vom Vorteil, natürlich soll es dann auch nicht zum Büro werden. Aber so gesehen wenn man ein Beifahrer hat mit dem redet man auch beim Autofahren und das kann auf jeden Fall niemand beschreiten. Aber beim Fahren zu Twittern und Co ist natürlich absurd und das Appel sich darauf freuen wird zu erfahren wo man hin fährt das auf jeden Fall aber das machen die ohne hin schon.