Das Bitcoin-Handbuch – Tutorial zur digitalen Währung: Die richtige Software fürs Bitcoin-Mining

geschrieben von Felix

In “Das Bitcoin-Handbuch: Tutorial zur digitalen Währung” machen sich die Autoren Tobias Gillen und fX auf, alles rund um die digitale Währung Bitcoin zu verstehen. Als Anfänger wollen sie sich dabei langsam vortasten und andere Einsteiger mitnehmen sowie Wissende einladen, an der Reise teilzuhaben und wichtige Punkte zu ergänzen. In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit Mining-Software. Wir wollen wissen, welche Programme es gibt, wo die Unterschiede liegen und wie man sie benutzt.

Die Software, der letzte Schritt zum Bitcoin-Miner

Ein kleiner Baustein fehlt uns noch, um endlich das mysteriöse Bitcoin-Mining zu begreifen. Nachdem wir nun bereits wissen, welche Hardware wir benötigen und wie wir uns dem Bitcoin-Pool unserer Wahl anschließen, müssen wir endlich selbst den digitalen Hammer in die Hand nehmen. Dazu brauchen wir logischer Weise die richtige Software.

Während die Hardware sozusagen für die Kraftarbeit, also die Berechnungen zuständig ist, erledigt die Software den Rest. Sie verteilt die Arbeit und überträgt die Rechenergebnisse an die Blockchain bzw. Euren Mining-Pool. Dazu muss man in der Regel den entsprechenden Pool einfach nur eintragen.

Neben diesen Kernaufgaben wertet man mit der Software aber auch seine Statistiken aus und überwacht den Prozess mit entsprechenden Angaben zu Hashrate, Mining-Geschwindigkeit, Lüfter- und Temperaturregulierung des Rechners.

Welche Mining-Software ist die richtige?

Wie schon bei den Mining-Pools gibt es auch bei der Software eine Reihe von Optionen. Glücklicherweise ist hier aber die Auswahl nicht ganz so groß und nach dem Vokabeln lernen der ersten Kapitel sind die Unterschiede auf den ersten Blick ganz gut verständlich.

Grundsätzlich gibt es Mining-Software mit Frontend, also mit Benutzeroberfläche einerseits und Framework-basierte, das heißt mit Eingaben über die Kommandozeile andererseits. Für letztere muss man ein entsprechendes Programm aufrufen, einen sogenannten Terminal (cmd.exe bei Windows, iTerm2 und Terminal.app bei Mac). Neben diesen beiden Möglichkeiten gibt es zudem noch Browser-basierte Anwendungen.

Entscheidend ist natürlich auch die Hardware. Nicht alle, aber einige der verschiedenen Programme sind nämlich auf CPU/GPU basiertes Mining einerseits, und FPGA oder ASIC Konfigurationen andererseits ausgelegt (s. Kapitel 3). Viele Miner beherrschen aber auch alles auf einmal. Schauen wir uns einige der Software-Lösungen im Detail an.

BitcoinPlus

Dieser Browser-basierte Miner macht es dem Nutzer vermeintlich einfach. Anmelden, loslegen, auszahlen ist hier das Prinzip. Auf den ersten Blick finde ich mehrfach Empfehlungen für die Seite. Die Idee hört sich ja auch gut an: warum nicht einfach neben dem surfen ein paar Bitcoins schürfen? Nach einem kurzen Versuch ist das Ganze aber dann doch nicht so einfach.

Kaum klicke ich den „Start Generating“ Knopf schlägt mein Rechner sofort Java-Sicherheitsalarm. Aber nicht nur das. Denn selbst wenn man die Sicherheitswarnungen ignoriert darf man den Browser nicht einfach schließen wann man will. Sonst ist der Mining-Fortschritt weg. Hinzu kommen Mindestauszahlungsbetrag und Gebühren. Man muss also lange minen und sollte eine gute Graphikkarte haben.

Nachdem BitcoinPlus auch auf Foren schlecht wegkommt, entscheide ich mich dagegen, hier mein Bitcoin-Glück zu versuchen.

GUIMiner

Bei meiner Suche nach passender Software stoße ich mehrfach auf den GUIMiner, der bei Github heruntergeladen werden kann. Dabei handelt es sich um ein einfaches Frontend zum GPU/CPU Mining.

Mit wenigen Klicks ist das Programm konfiguiert. Die bekannten Pools stehen in einer ausführlichen Liste bereit. Wie in den vorherigen Kapiteln bereits besprochen, dürften Graphikkarte und CPU aber eher nicht ausreichen, um nach der Stromrechnung noch etwas vom Gewinn übrig zu haben.

CGminer

Als populärste Mining Software fällt mir CGMiner auf. Im Vergleich zum GUIMiner nimmt einen diese Sofware aber deutlich weniger an die Hand. Man muss mit anderen Worten erst einmal etwas an den Einstellungen rumfummeln.

Das Open-Source-Programm ermöglicht GPU Mining, spricht aber vor allem Nutzer mit ASIC und FPGA Konfigurationen an. Dabei wird es auch oft wegen seiner vermeintlich guten Overclocking-Möglichkeiten gelobt.

BFGminer

Ähnlich wie CGminer ist auch BFGminer eher keine optische Augenweide. Er bietet etwas mehr Features, zum Beispiel eine Multidevice-Unterstützung, und erkennt, wenn eine Verbindung zum Pool fehlerhaft ist. Das Programm ist speziell auf FPGA und ASIC Hardware ausgelegt.


BitMinter

Wer eine Lösung sucht, bei der man von der Mining Software auch optisch etwas mehr an die Hand genommen wird, der sollte sich den Mining Client des BitMinter-Pools anschauen. Diese Abhängigkeit macht ihn zwar etwas unflexibel, er punktet aber dafür mit einfachem Setup.

Was die Hardware anbelangt ist die Software genügsam. Sie arbeitet mit GPU, ASIC oder FPGA Konfigurationen. Das offizielle Forum findet ihr hier.

Auf zum Wallet

Endlich ist das Wissen rund ums Bitcoin-Mining einigermaßen umfassend. Zumindest sind wir nun in der Lage zu selbstständigen Schürfern zu werden.

Nun fehlt eigentlich nur noch ein letzter Schritt: Wir brauchen eine eigene digitale Geldbörse (Wallet). Wie sollte es anders sein, gibt es aber auch hierfür eine ganze Reihe von Möglichkeiten.

Immerhin brauchen wir das Wallet nicht nur zum Schürfen, sondern auch zum Zahlen. Wer also wirklich etwas mit Bitcoins anfangen will, der kommt um diesen Schritt wohl nicht herum. Im nächsten Kapitel zeigen wir, wie ihr Eure digitale Geldbörse einrichtet.

Das Bitcoin-Handbuch gibt es als E-Book für 3,49 Euro bei Amazon, im iBookstore oder DRM-frei bei XinXii. Zudem bieten wir es als Taschenbuch für nur 12,95 Euro an bei Amazon, im JMB-Verlag oder bestellbar in jeder Buchhandlung.

Über den Autor

Felix

Internetabhängiger der ersten Generation, begeistert sich für Netzpolitik, Medien, Wirtschaft und für alles, was er sonst so findet. Außerdem ist er ein notorisches Spielkind und hält seine Freunde in der „echten Welt“ für unverzichtbar.

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