Wirtschaft

Kostenlose Premium-Apps und Ingame-Items: Amazon will mit einer „App-Flatrate“ noch unverzichtbarer werden

geschrieben von Jürgen Kroder

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Amazon arbeitet an einem neuen Dienst, der „Unlocked“ heißt. Wie Techcrunch.com schreibt, soll man mit Amazon Unlocked for Apps & Games (so der voll ausgeschriebene Titel) Premium-Apps aus dem eigenen Store kostenlos herunterladen können. Auch Ingame-Items und –Transaktionen, wie man sie meist aus Free-2-Play-Games kennt, will man gratis anbieten. 

Kostenlos für Prime-Kunden?

Wobei die Bezeichnungen „gratis“ und „kostenlos“ mit Vorsicht zu genießen sind. Es gibt sicherlich eine Bedingung, wenn Amazon Apps und Items unters Volk bringen will. Man vermutet, dass Unlocked an eine Prime-Mitgliedschaft und den Download der Amazon-App gebunden sein wird.

Auch eine Flatrate, wie manche Seiten schreiben, wird Amazon Unlocked wohl nicht werden. Denn laut den ersten Informationen soll das Angebot – ähnlich wie der Streaming-Dienst Instant Video – nur ausgewählte Apps anbieten.


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Ob, wann und wie genau Amazon Unlocked startet, ist bislang nicht bekannt. Die Ausschnitte einer Präsentation lassen vermuten, dass es Amazon ernst meint. Und dass man mehr oder weniger bereit zum Start ist.


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Amazon ist überall

Ist der neue Dienst eine gute Sache? Das lässt sich ohne konkrete Fakten nicht sagen. Aber die Planungen zeigen, dass der Online-Gigant seine Strategie konsequent weiter verfolgt: Amazon will zunehmend seine Marktführerschaft ausbauen und die Kunden weiter an sich binden. Und das über alle Wege und Channels.

Anstatt „nur“ physische Güter über seine Plattform zu verkaufen, bietet Amazon mittlerweile Games, MP3s, Software und eBooks zum Herunterladen an, streamt Videos, etablierte sich als Cloud-Anbieter und hat einen eigenen eBook-Reader in verschiedenen Ausführungen. Außerdem bietet man Tablets und Smartphones an, die wiederum auf den eigenen App Store optimiert sind. Kurz: Amazon ist überall. Fast.

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Das würde Unlocked bringen

Da das Business mit Apps weiterhin boomt und ein Ende nicht abzusehen ist, investiert die Company in ein neues Modell. Mit Unlocked könnte man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen:
1) Man sorgt für medialen Rummel, da eine Art Flatrate für Premium-Apps und Ingame-Käufe für Aufmerksamkeit und Interesse sorgt.
2) Man pusht seinen eigenen App Store.
3) Die eigenen Smartphones und Tablets erhalten einen weiteren Mehrwert.
4) Wenn es eine Bindung an Prime geben sollte, dann wird auch dieser Dienst aufgewertet. Was somit dann auch unter anderem Abstrahleffekte für den „normalen“ Amazon-Shop hätte.

Fazit

Unlocked for Apps & Games könnte eine weitere Win-Win-Situation für Amazon und die Kunden werden. Sofern Amazon es schafft, das Angebot interessant zu gestalten, indem genügend und auch attraktive Apps unterstützt werden. Und wenn man ein einfaches, transparentes Abo-Modell hinterlegt. All das traue ich dem Web-Giganten zu, immerhin ist das nicht der erste Dienst, der neue Wege geht und Marktanteile erobert.

Wie seht ihr das Konzept? Seid kritisch oder positiv eingestellt?

Bilder: Techchrunch.com / Amazon

Über den Autor

Jürgen Kroder

Jürgen bezeichnet sich als Blogger, Gamer, Tech-Nerd, Autor, Hobby-Fotograf, Medien-Junkie, Kreativer und Mensch. Er hat seine unzähligen Hobbies zum Beruf gemacht. Und seinen Beruf zum Hobby. Obwohl er in Mainz wohnt, isst er weiterhin gerne die Maultaschen aus seiner Heimat.

2 Kommentare

  • Ich halte diese Flatrate fuer sehr gefaehrlich.
    Amazon zahlt so vorerst die Kosten fuer die Apps, um die Kunden an sich zu binden. Doch ich kann mir kaum vorstellen, dass Amazon auf ewig das Geld 1:1 an die App-Entwickler weiterleitet. Demzufolge koennte es dazu kommen, dass die App-Entwickler in eine Abhaengigkeit zu Amazon geraten und moeglicherweise noch weniger an den Apps verdienen.
    Es mag also eine Win-Win-Situation fuer Amazon und den Kunden sein, langfristig koennten die Verlierer aber die App-Entwickler sein. Ich halte das Vorgehen von Amazon zur Gewinnung von Marktanteilen insgesamt fuer sehr fragwuerdig. Alles wird unter Wert verkauft nur um Kunden und Marktanteile zu gewinnen, allerdings ohne wirklich Profit zu machen (siehe Quartalszahlen). Das bedeutet auch, dass der Kunde eine verfaelschte Wahrnehmung hinsichtlich der Preise von Produkten bekommt und langfristig nicht bereit ist, den eigentlichen gewinnbringenden Preis zu bezahlen. Insgesamt sehe ich hier also nur eine Abwaertsspirale die Amazon sehr aggressiv betreibt. Schade.

  • Sehe das auch Kritisch.

    Sich so an eine Firma Dongeln wird irgendwann den Wettbewerb behindern und zu einem Monopol führen.

    Dabei geht es nicht nur um Appe Entwickler oder Ebook Firmen. Die dann abhängig sind.

    Ebooks, Musik, Games, Apps, Filme, Serien, Cloud, Daten usw

    Eine Firma diktiert Herstellern und Kunden alles. Ohne mich.