Sonstiges

Innovations-Pause im US-Web?

ich schreibe ja schrecklich gerne über die brandneuen Ideen der US-Webstartups. Aber letzte Zeit sehe ich keine Startups, über die es sich zu berichten lohnen würden, da imho nicht wegweisend. Merkwürdig, denn zwischen 2000-2005 machten sich ja einige wegweisende Startups auf den Weg, die zahlreichen Nachfolgern als Vorgabe dienten:

Social Networking: Friendster, MySpace und Facebook
Know-How: Wikipedia und Wikis allg.
Video-Hosting: YouTube
Bilder-Hosting: Flickr
Shopping: Woot und Etsy
Blogging: WordPress und Movable Type
Blog-Suche/RSS-Tools: Technorati, Bloglines, Feedreader etc
Social Bookmarking: del.icio.us
Social News: Digg
VOIP: Skype
Geotargeting: Google Maps & Google Earth
P2P: BitTorrent
Virtual Worlds: Second Life und vaD World of Warcraft

2005? Zeit der Nachahmer beginnt langsam (auch wenn Digg und YouTube erst 2005 durchstarten). 2006? Ebbe. Blütezeit der Nachahmer. 2007? Nix in Sicht. Nicht mal das Venice-Project der Skype-Brüder ist irgendwie noch nicht so der Brüller.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Home Office
Senior Social Media Manager:in im Corporate Strategy Office (w/d/m)
Haufe Group SE in Freiburg im Breisgau
Senior Communication Manager – Social Media (f/m/d)
E.ON Energy Markets GmbH in Essen

Alle Stellenanzeigen


Was kommt also, was Eurer Meinung nach ähnlich wegweisend sein könnte? Ich scheine neuerdings blind auf diesem Auge zu sein. Strange. Oder ist einfach die Zeit der Innovationen zunächst vorbei, jetzt geht es ums Erwachsen-Werden der einzelnen Bereiche? Kann es sein, dass zunächst auf völlig anderen Segmenten ein weiterer, spürbarer Sprung erfolgen muss? Breitband im Bereich 1 GBit+, wesentlich stärkere Hardware, neue Development-Methodiken, -Systeme wie auch Programmiersprachen? Günstigere Mobilfunk-Tarife für Datenübertragung? Nanotechnologie? Gar Biochips? Grid-Computing und -Hosting? Damit auf der einen Seite neue Startups noch kostengünstiger und effizienter durchstarten können und andererseits die User mit neuen Bedarfserwartungen auf Lösungen drängeln?

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

30 Kommentare

  • Wenn ich jetzt schon wüsste, was in zwei Jahren wegweisend ist, würd ich mir dieses Wissen bei einem VC als Berater teuer vergolden lassen :)).

  • wenns da ist, ist es nicht mehr sooo schwer zu erkennen, obs ein Brüller wird. Ist jetzt keine Angeberei: die meisten, die sich damit beschäftigen, wussten schon sehr früh, dass Digg, Woot, Flickr, YouTube etcpp ein Knaller werden. Das merkt man doch auch an den zahlreichen Berichten im Netz, gerade Blogs sind ein klasse Frühindikator.

  • Naja, wo du schon Vorlage sagst: Die größten Ideen sind mE ausgeschöpft, es können nur noch ähnliche Dienste geschaffen werden, die entweder einen Tick besser oder intuitiver sind. Und das ist schon teilweise schwer.

    Die meisten deiner genannten Dienste sind auch wegen Ihrer damals merkwürdigen/neuen Techniken wie Code für Videos, Tags und Social Networking bekannt geworden. Heute kennt das jeder, damit wäre dieser Technikfaktor schon weg, der „Startups“ bekannt machen/zu neuen Gründungen animieren würde.

    Kannst du mir zustimmen oder bist du anderer Meinung?

  • Die nächste große Innovationswelle wird mEn erst dann kommen, wenn das mobile Netz in der Hosentasche wirklich da ist. Damit meine ich Breitbandiges, mobiles Internet überall per Flatrate zu einem erschwinglichen Preis sowie richtig gute mobile devices.
    Dann kommt das mobile Web als Gründer- und Startup-Zone. Ich tippe mal auf 2010.

  • Das Oma-kompatible (in Anlehnung an praegnanz.de ;-)) Web?

    Ein grosser Teil der von Dir oben gelisteten Sites ist nach wie vor nur fuer Geeks benutzbar und/oder bekannt. Das duerfte ein der grossen Moeglichkeiten sein, all diese Sachen auch fuer Gelegenheitsnutzer wirklich benutzbar zu machen.

  • Hmm, das mobile Web ist ja auf dem Vormarsch, dank UMTS für kleines Geld ( 25 Euro p.m.) zu haben. Wenn cih an meine Anfangszeiten im www zurückdenke,oder auch die ersten ISDN Flats, dagegen ist das ja ein Traum.
    Aber zurück zur Kernfrage, ich denke, der Knaller 2007 oder 2008 wird iregdnwas womit jetzt noch keiner rechnet.

  • Schöne Gedankenanregung!

    Ich sehe die Innovationen etwas breiter:

    1. Open Source hat sich wesentlich stärker durchgesetzt, weshalb wir überhaupt soviele neue Ideen und auch Nachahmer haben. Dadurch hat sich Open Source zu einer zuverlässigen, anerkannten und professionellen Alternative zu Closed Source entwickelt. (Nicht immer, nicht überall, aber oft).

    2. Die Businessmodelle werden besser.

    3. Der Musikbereich hat (endlich) innoviert. Einerseits wegen Social Music: Du solltest eindeutig die Liste oben um Last.fm, Pandora, Amarok… erweitern. Andererseits wegen der Bereitschaft und überhaupt Möglichkeit, vernünftig online Musik zu kaufen (iTunes etc.).

    4. WLAN und UMTS sind endlich etwas mehr auf dem Vormarsch, was mobile Applikationen vorantreibt.

    5. Auf dem Mobilfunkmarkt haben sich endlich Flatrates und very low rates eingefunden.

    Meiner Meinung nach wird es eindeutig Innovation geben:

    1. Der Musikbereich wird Social und payed kombinieren.

    2. Im mobilen Bereich wird es endlich spannend, vor allem wenn es flächendeckend WLAN/Wifi gibt oder UMTS günstiger wird.

    3. Es wird irgendjemand eine Lösung für das Problem der Streuung finden. Zuviele Networks, alle haben nur einen Teil vom Kuchen, aber nicht alle wollen wechseln. Da muss es Abhilfe geben. Aber daran arbeite ich ja auch gerade… 🙂

    Wie gesagt, guter Post. Bis bald,

    Oliver

  • […] Es ist alles aus Robert!Die Web2.0 Blase platzt jetzt demnächst, das Geld wird sogar für bescheuerte Domain Namen wie Blue.com verbrannt. Es regnet inzwischen schon tote Vögel vom Himmel. Der Komet hat uns nur knapp verfehlt und die Airforce supendiert jetzt auch noch Playboy Bunnies. […]

  • Vielleicht „Social Shopping“. Im Social Networking lernen wir, wie der Austausch miteinander geht, und als nächstes gilt es die unzähligen (digitalen) Verbindungen auch für den Absatz von Waren und Leistungen nicht nur als Mundpropaganda, sondern auch incentiviert (gegen Provisionen etc.) zu nutzen? (Ist keine These, eher eine Frage…)

  • Hab mich gegen Ende des Jahres auch gefragt, warum 2006 zwar einiges in den Mainstream-Medien gehyped wurde (2.0, SL, etc.), allerdings alles schon bekannt.
    (Ein Lob an dich Robert, dein Blog, war trotzdem spannend zu lesen…)

    Ich denke, die Entwicklungen brauchen auch Zeit um beim Benützer anzukommen, so wuchsen zB. die Zahl der Breitband-Anschlüsse und auch der Anteil an Frauen, Kindern und +50ern im Internet.

    Wie bereits über mir gepostet, mobiles Internet ist ein heißes Eisen, steckt aber noch in den Kinderschuhen.

    Bleibt für mich der Nintendo Wii das wichtigste „Start-Up“ 2006. Einerseits wegen dem neuen Interface andererseit auch das Online-Konzept der Konsole. Das Teil hängt 24/7 im WLAN, man ist mit anderen Wii-Nutzern verlinkt, kann Spiele online kaufen oder einfach surfen. Somit ist das Netz an der Couch angekommen, relativ unspektakulär, aber angekommen….Microsoft (Media-Center, XBOX), Sony (PS3) und Apple (Apple TV) ziehen mit….

  • Meiner Meinung wird es vermehrt neue Dienstleistungen im Mobilfunkbereich geben. Plazes, Celity usw. könnten die ersten Vorboten sein. Wenn man die Möglichkeiten der Mobiltelefone besser und günstiger nutzen kann, gibt es hier viel Potenzial.

  • o.k. nun etwas ernster. Was Breitband angeht, sehen wir in 2007 beim Consumer keine weiteren Bewegungen nach unten, der Boden ist preislich erreicht, jedoch bei den Unternehmensnetzen wird es in dieser Hinsicht besser aussehen. Die Ethernet Technologie über WANs (100Mbit/1Gbit)gewinnt an Fahrt, vor allem deswegen, weil die Preise in diesem Segment stark gefallen sind und noch weiter fallen werden.
    Die Preise für Webhosting werden mE weiter fallen. Ich denke das wir hier US Verhältnisse bald erreichen werden. In Deutschland wird Speicherplatz und Transfervolumen noch sehr geizig angeboten.
    Ich hoffe, dass wir solche Unterschiede bald nicht mehr haben.
    http://www.1und1.info/xml/order/HostingBus;jsessionid=D366F2FE4D750C441680764308BB2C20.TC30b?__frame=_top&__lf=Static
    http://order.1and1.com/xml/order/HostingBus;jsessionid=1BD694820F553BC6B7FBA92EC6E7EDEA.TC61b?__frame=_top&__lf=Static

    Das Thema drahtlose Stromversorgung ist in aller Munde, die Japaner haben schon erste „Matten“ die per Induktion Geräte mit Strom versorgen können vorgestellt. Ob das 2007 durchstartet wage ich nicht zu prognostizieren. Es wäre aber ein bombastischer Schub in vielen Märkten.
    Ich glaube das reicht mal für dieses kleine Kommentarfeld 😉

  • Meta dürfte eines der Wörter sein, die in den nächsten Monaten vermehrt in Techblogs fallen. Das Verbinden der verschiedenen unzähligen Profile auf den Seiten, ob public oder privat.
    Und auch Mashups werden noch öfter auftauchen.

    Ich denke, dass daneben schon noch einiges geht. Zur Zeit ist aber wirklich ein wenig Ebbe. Muss aber auch mal sein. yin und yang 🙂

    P.S.: Schön, dass ich mit meiner Meinung zum Venice Project nicht allein dasteh, konnte es diese Woche testen und war auch überhaupt nicht begeistert davon, angesichts des Hypes darum. Da hatte ich mehr erwartet.

  • @viktor
    Muss sagen, die krassen Preisunterschiede waren mir nicht bekannt. Was da an Space udn Traffic bei ist, kostet ja in D ne Menge Holz ;9 Und 50 SQLs sind auch nochmal dabei 😉
    Wollte ich doch glatt ordern, da ich auch noch ne .com benötige mit Serevr USA – nur für US und Canada Residents 🙁
    Haste vielelicht einen in der Hinterhand der gute Konditionen auch düe NON-US macht 😉

  • Interessante Diskussionen, ich gehe grundsätzlich mit euch einig! Und irgendwie bin ich auch ganz glücklich darüber, dass nicht jede Woche ein neues Projekt angekündigt wird, wo Millionen VC verbraten wird und schlussendlich nur auf der Mitmach-Web-und-Community-wir-haben-uns-alle-lieb-Hype-Wellt schwimmt…

    Potential hat für mich aber ganz klar kyte.tv, welches in ein paar Wochen lanciert wird:

    http://perfektionist.wordpress.com/2007/01/12/kytetv-werden-die-medien-demokratisiert/

  • @Mat
    kein Problem!
    hier ist eine Hostliste:
    http://www.webhosting-companies.org/
    Ein Tipp: http://www.bluehost.com/
    ist bei Bloggern sehr beliebt! Da hosten viele auch nicht US Residents.
    Btw. wenn es nur der Traffice wäre… Bei den US Anbietern hast du quasi einen Root Server. Zum Beispiel bieten die meisten dort, (auch bluehost) einen SSH Zugang. Das gibt es in Deutschland nur bei hohen Tarifen oder nur bei echten Vservern. Und dann sind wir schnell über die 19.- Euro Schallgrenze.
    Godaddy.com ist auch sehr stark, oder Hostmonster. Mein Favorit wäre aber klar bluehost!

  • […] Diese Firmen werden deswegen pleite gehen, weil sie vor allem “Me too”-Produkte anbieten und nur wenige neue Ideen an den Start gehen, wie Robert schreibt. Mein lieber Buch-Kollege Stefan fragt in diesem Zusammenhang gerne, wer der zweite Mensch auf dem Mond war. Nur wenige haben das Glück, dass ihr lokalisiertes “Me too”-Produkt vom eigentlichen Innovator aufgekauft wird, wie bei StudiVZ, oder Alando geschehen; der Rest hat kaum eine Chance. […]

  • Ich denke wir stehen erst am Anfang. Die aufgezählten Dienste sind alle noch längst nicht ausgereift und haben nur den Rahmen abgesteckt. Im Prinzip könnten sie das nächste LAMP werden auf dessen Basis neue Anwendungen entstehen.

  • Die Ideen werden wieder kommen, aber dafür wird es irgendeines Mechanismus bedürfen. Irgendeiner kleinen Technik, die wieder ein völlig neues Prinzip etabliert. In der Chemie und Mikrobiologie ist das das stichwocht „Nano“ und in vielen anderen Wissenschaften werden derzeit alle Paradigmen anhand der „Spiegelneuronen“ noch mal neu diskutiert. Und irgendwas Bahnbrechendes wird sich hier und dort dann ergeben.

    Haben wir Ajax schon ausgeschöpft? Apples Iphone bringt eine neu intuitive Form der Bedienung mit sich, und überhaupt birgt der Bereich von Desktop-Umgebungen oder Dateisystemen noch Potenzial. Wir sind bei der Organisation von Metadaten noch nicht am Ende. Auswertung von Statistiken auf völlig neue und unterschiedliche weise… oder die Steuerung von Computerspielen auf andere weise als bisher… sensitive Handschuhe? Neue Speichermedien und größere Internetverbindungen werden auch wieder nach neuen Anwendungen rufen. Und vor allem der Bereich der Anwendungen ist jetzt gefragt, Möglichkeiten zu bieten, anders mit dem Content umzugehen. Denn User Generated Content will viel kreativer bearbeitet werden… Musik- und Grafik/Film-Bearbeitungssoftware wird sich anpassen müssen, und bald werden wir neue Künstler entdecken, die uns bislang noch unbekannt waren.

    Es wird sich aber auch etwas im Bereich des Webs tun, was Copyright, Recht und Ordnung, Politik, grenzenloser Handel etc. angeht. Bzw. es werden sich neue Geschäftsmodelle an eine Stelle schieben und alte verdrängen. Vieles von dem wird aber vielleicht eher hinter den Kulissen geschehen und nicht so schön interessant sein für alle jene, die immer nur konsumieren, und sich über das 127te neue Gimmick im Netz freuen.

  • […] Robert Basic nennt es eine Innovationspause, Johnny Häusler argumentiert “es ist vorbei” und auch Don Alphonso schrieb vom Ende des Web 2.0, wie wir es kennen. Tom Alby, der ein Web 2.0 Buch veröffentlichte, gibt gar 10 Thesen an, warum es so ist oder kommt, wie alle denken. So ist es denn für alle ein wenig Abnutzung, ein wenig Reiz, der verloren geht und neue Innovationen, die sich an die Stelle der Blase 2.0 stellen werden. […]

  • […]   03   Blackbox WWW         18:22 | Jan 15’07 Das Ende des Web 2.0?   Ist das Web 2.0 bereits wieder am Ende? Kaum hat die Welle “Web 2.0″ die Deutsche Medienlandschaft erreicht, fängt in der Blogwelt bereits die Diskussion um das Ende des neuen Web 2.0 an. Nicht nur typische Hype-Kritiker wie Don Alphonso rufen das Ende herbei. Auch Johnny Haeusler und andere Blogger stimmen in die Endnote ein. Da beklagt Robert Basic die Innovationslosigkeit und immer mehr “Me Too”-Produkte erscheinen … Gleichzeitig gibt es aus den USA die ersten Entlassungen bei Web 2.0-Unternehmen. Ist das wirklich das Ende? Sicherlich nicht. Noch werden Unternehmen ordentlich mit Venture Capital ausgestattet, gehen Communitys ohne nennenswerte Einnahmen für Millonen weg … Der Untergang des 2.0igen Webs ist aufgeschoben. Thomas Gigold | Web 2.0 |   Kommentar verfassen […]

  • […] • WebNews hält sich für die “Zeitung der Zukunft” und zeigt damit nur, wie weit Anspruch und Wirklichkeit voneinander getrennt sein können. Die Web 2.0 Seite ist ein weiterer Social-Bookmarking-Dienst und selbstverständlich noch Beta. Basic Thinking spricht schon von einer Innovations-Pause im US-Web. Die gibt es scheinbar auch hier. […]

  • Tipps für 2007:

    – ein „P2P OpenSource Second Life“, was Serversoftware als OpenSource vorraussetzt
    – Kombination: Freifunk.Net und TOR, damit Uplinkanbieter keine rechtlichen Probleme durch anonymes WLAN bekommen.