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Second Life Artikel im Spiegel

hab mir jetzt gemütlich den Artikel im Tote Holz Spiegel durchgelesen zu Second Life (Titelstory auf 12 Seiten!). Hm…

– die Autorin, die sich in SL umschaut, scheint irgendwie in einem flüchtigen drive through die Welt erlebt zu haben. Soziale Kontakte Fehlanzeige, die das täglich Brot eines SL Users (wie auch in allen anderen, eher klassischen MMORPGs) sind. Das kommt davon, wenn der Forscher sein eigenes Experiment durch ein bestimmtes Ziel (Material für den Artikel) verhuntzt

– was mich wundert, dass man Markus Breuer nicht befragt hat, immerhin ist er statt dieser Anshe Chung (die natürlich auch im Spiegel vorgestellt wird) ein echter Bewohner und keine Geldschaufelmaschine/PR Tante. SL mit Kommerzialisierung gleichzusetzen, fällt beim Lesen des Artikels nicht schwer, was aber Bullshit wäre


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– wie ein roter Faden ziehen sich die merkwürdig anmutenden Erklärungsversuche im Artikel durch, den SL Nutzern den Wunsch nach einem besseren Ego/besseren Welt nachzusagen, was dann den großen Reiz von SL ausmachen und erklären würde. Sorry, aber wenn ich aus Spaß Auto fahren gehe oder aus Spaß an der Freud aus dem Flugzeug springe (natürlich mit Fallschirm), suche ich nicht eine bessere Welt oder ein anderes Alter Ego. Das ist mir zu eindimensional im Spiegel dargestellt. Was zur Hölle ist denn daran schwer zu verstehen, dass die Art und Weise der Interaktion mit der SL Welt und den Avataren einfach Fun macht? Immer diese verdammte Schere im Kopf, dass elektronische Welten andere Universen sein müssen!

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

11 Kommentare

  • Habe mir heute auch den Spiegelartikel durchgelesen. Latent versucht der Artikel auch, SL immer auf einen erhöhten kulturgeschichtlichen Zusammenhang zu hieven, auch etwas konstruiert. Auch der Schlußschwenker zu „World of Warcraft“ ist schwach.

  • Gabs da nicht mal einen Artikel auf blogbar zu? Irgendwie so, SL ist lediglich ein virtuelles Schneeball-System mit Pornofunktion usw. *g*?

  • Der Artikel scheint wohl sehr kontrovers diskutiert zu werden. Auch ich habe so meine Schwierigkeiten die Abbildungen von Spion Guillaume, Terrorist Klar und Stasi Böhme in den Zusammenhang mit SL zu bringen. Dennoch Respekt; Solche Ideen müssen erst mal entwickelt werden.

  • …wenn man sich mal die artikel in der letzten zeit anschaut, steht der spiegel gar nicht so schlecht da; und ausserhalb der karnevalszeit wären auch die „masken“ nicht so thematisiert worden…

  • Sehr treffend und durchweg empfehlenswert ist dazu übrigens der Beitrag vom Titanic-Magazin:

    „Was ist los in Second Life? Ein Tagebuch aus der „virtuellen Welt“

    Kaum ist mein Avatar, Priscilla Teatime, fertig erstellt und das Tutorial erfolgreich absolviert, tauche ich ein in die spannende Welt von Second Life. Schnell komme ich mit einem Francis Starstrider ins Gespräch, sein Avatar ist braungebrannt und muskelbepackt. Auch er ist Journalist: „Focus online hat mich beauftragt, ich soll für Markwort einen Artikel über Riesenbrüste bei Second Life schreiben. Kann ich mal sehen…?“ Leider habe ich noch nicht genügend Linden-Dollars, um mir Riesenbrüste zu leisten, und so fliegt der Focus-Mensch traurig davon.

    Das ist dann doch peinlich, und per Teleport springe ich zu den Totalversaut-Islands, wo ich in einer Bar Nick Coppola kennenlerne, einen muskelbepackten Sonnyboy. Schnell kommen wir ins Gespräch. „Ich schreibe einen virtualitätskritischen Aufsatz über Second Life, für Die Zeit, erzählt er, während er sich auszieht, „ich soll ausprobieren, wie der Sex hier ist. Also, wenn Du Lust hast…?“ Doch das Herunterladen seines Adamskostüms dauert länger als erwartet, und so springe ich zur nächsten Insel, wo ich in einem Baumhaus ein braungebranntes Muskelpaket namens Quasimodo Tralala treffe. „Neon hat mich beauftragt, einen Bericht über Second Life zu schreiben“, erzählt er, während im Hintergrund ein Autorenkollektiv der Bunten fröhliche Sex-Urständ‘ feiert. „Könnte ich jetzt Sex mit Dir haben? Ich muß darüber schreiben, wie langweilig das hier ist.“ Da schaltet sich Corbinian Dschugaschwili ein, ein sonnenbepackter Bräuniboy, der dem Gespräch schon längere Zeit folgt und der bereits seine Liebes-Montur angelegt hat.“Ja, ich schreib‘ auch so Sachen für die taz, habe deswegen hier auch regelmäßig virtuellen Sex mit anderen Online-Redakteuren. Second Life ist ja die Zukunft, das hat mir letzte Woche jemand von Telepolis beim Sex erzählt. Das wollte mir ja die Dame von der Welt, die gestern bei der Orgie mit dabei war, partout nicht glauben!“ Allmählich glaube ich es auch. Ich freue mich schon auf den nächsten Tag in Second Life und die vielen gutgebauten Journalisten, die dort recherchieren.“

    Sehr empfehlenswert übrigens der Titanic-RSS-Feed (vor allem der Name *schmunzel*):
    http://www.titanic-magazin.de/ich.war.bei.der.waffen.rss

  • […] Unter anderem sollen Schlaganfall-Patienten durch das Spielen in Second Life sich wieder in das reale Leben einfinden. Seltsam nur, was der Spiegel über Second Life schreibt. Die Redakteurin hat einen ganz anderen Eindruck, demnach sich Second Life nicht zwingend dafür eignet, um soziale oder sonstige Kenntnisse aufzufrischen oder wieder zu erlangen. Bei Basic Thinking wird über den Spiegel-Artikel diskutiert. Auch das TAZ-Blog schreibt über erste Eindrücke im Second Life. […]