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Datenschutz: Blog-Monitoring und PR Agenturen

kurze Frage an die Experten: macht es Sinn, bei Monitoring und PR-Agenturen anzufragen, welche Daten zu einem Blog gespeichert und ausgewertet wurden? Auch hinsichtlich der Personendaten und Personenanalysen? Ist ja zB nicht so, dass zB PR Agenturen keine Journalisten Dossiers angelegt hätten. Macht es Sinn? Was käme heraus? Unsinn, personunabhängiges Zeug? Oder doch eventuell das Gegenteil? Ist bereits das analytische Auswerten von Blog-Postings, die Meinungen zu Unternehmen enthalten, etwas, das unter Datenschutz fällt?

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

17 Kommentare

  • Ich denke, dass es in den einschlägigen Agenturen sicher Dossiers über die A-Blogger oder relevante Nischenblogs geben wird (so wie über wichtige Journalisten auch). Mit Infos zu Kontaktdaten, Themenbereichen, Erfahrungen mit ihnen usw. Aber das wird Dir natürlich keine Agentur auf die Nase binden (hat eigentlich jemals schon ein Journalist „Akteneinsicht“ verlangt?). Das ist praktisch ein CRM-System zur besseren „Kundenbetreuung“.

    Was anderes ist das Blog-Monitoring nach inhaltlichen Kriterien – da wird automatisch nach Stichworten, Häufigkeiten, Querverbindungen gesucht. Mit Hilfe von Google Blog Search, Technorati und eigenen Tools. Ob das viel bringt sei dahingestellt. Aber immerhin scheint es zu funktionieren. Wenn ich über bestimmte IT-Firmen was schreibe, kann man einige Zeit später bei den Referrers sehr schön sehen, wie die Besucher von den gleichen Firmen-Servern kommen.

    Aber was ist dabei Dein Problem? Wer sich in der Öffentlichkeit als „Meinungsmacher“ betätigt, muss damit rechnen, dass die „Berufskommunikatoren“ einen im Blick haben. Und dass sie dafür Hilfsmittel wie z.B. Datenbanken brauchen, ist auch klar.

  • ja, es macht sinn. frag´ doch mal 😉

    kurze antwort: du solltest jetzt keine geheimdiensttauglichen aktivitäten erwarten. klar ist es wichtig, die motivation und qualifikation von bloggern einzuschätzen, wenn man mit ihnen zusammenarbeiten will oder sie einfach als multiplikator definiert hat. aber das wichtigste geben blogger ja da preis, wo es hingehört: auf ihrer website. prler lesen blogs und machen sich ein bild von dem autor, genau wie sie es von einem journalisten machen. ob sie es in eine datenbank schreiben oder nicht, ist doch vollkommen zweitrangig.

    bei der analyse von meinungsbildern zählt eher das gesamtbild als der einzelne blogger. sprich: in welchem zusammenhang taucht meine marke wiederkehrend auf? da interessiert mich die inhärente struktur von meinungen, nicht die meinung selbst.

    wo jetzt der datenschutz bei öffentlichen postings bedroht ist, erschließt sich mir nicht ganz. ich muß aber an dieser stelle auch betonen, das wir keine quantitativen messungen machen, wenn wir uns aus pr-sicht mit blogs beschäftigen.

  • ich sehe das weniger als Bedrohung, zur Klarstellung, was mich angeht, sondern zur strategischen Anpassung meiner Blog-Aktivitäten. Bei privaten Bloggern sehe ich das etwas anders, tatsächlich mehr aus dem Recht an der eigenen Person bzw. den Daten, die über einen hinterlegt werden.

  • Hmm, aber meinst Du nicht das jemand, der dies in seinem Blog veröffentlicht ( Recht an der eigenen person/Daten) auch damit rechnen muss? Ansonsten hilft da wohl nur ein geschlossenes Blog mit geschlossenem Leserkreis….

  • es ist weniger die Frage, wie sinnvoll es ist, dass man Daten im Netz hinterlegt, sondern was und wer Daten scannt, speichert und analysiert. Datenschutz halt:)

  • nein, eben nicht. Personenbezogene Angaben sind im Geschäftsverkehr nur auf das Notwendige zu beschränken. So muss eine Bank Deine direkten Personendaten speichern, um sie Zahlungsbewegungen zuordnen zu können. Doch sie dürfte niemals Deine Kredit/EC Zahkungen dazu verwenden, wo und wann Du was eingekauft hast. Ebensowenig darf der Bänker im CRM dauerhaft ablegen, dass Du gerne Golf spielst. Das kann er vermerken, das muss aber ziemlich schnell wieder aus dem CRM entfernt werden. Datenknappheit ist kein Ding, mit dem man nach Belieben spielen kann

  • Wie passen Datenknappheit und strategische Anpassung der Blog-Aktivitäten zusammen?
    Wolltest Du nicht eigentlich fragen, ob Du als Blogger dadurch wichtiger wirst und ob man daher strategisch gesehen sich gebauchpinselt fühlen darf – oder gar höhere Honorare verlangen kann???
    Die gesammelten Daten wären ja bei Einsicht eine tolle Referenzliste – braucht man sich schon nicht selbst die Arbeit machen 🙂 …

  • Forrester: Man kann Blogger nicht kontrollieren, man muss mit ihnen kommunizieren…

    Interessantes Interview mit Jaap Favier, Vice President und Research Director bei Forrester Research, im SAP-Kundenmagazin…..
    via Storyblogger. BTW: Diese Meinung passt ganz gut zu einer aktuellen Diskussion bei Basic Thinking.

  • Nicht zu vergessen die „Ausschnittdienste“. Die deutschen Medienbeobachter werten heute schon die Postings einer Reihe von deutschen A-Bloggern aus und leiten sie an ihre Auftraggeber weiter, deren (ARGUS-)Kollegen in der Schweiz wollen demnächst auch damit beginnen.

    Der plötzliche Ansturm von einem Firmenserver kann also durchaus erklärbare Gründe haben.

  • Ich bin erst vor wenigen Tagen von einer PR-Agentur nach meinen Pageimpressions gefragt worden…, nicht gerade die beste Art und Weise eine Beziehung zu Bloggern aufzubauen. Wir werden als Blogger natürlich analysiert und bewertet. Warum auch nicht?

    Das Blog-Monitoring kommt nicht nur, sondern wird in einigen Unternehmen längst genutzt, und wenn auch nur via RSS (siehe Trackback von mir).

    Darüber hinaus macht es natürlich für die Unternehmen Sinn, ein Profiling aufzusetzen, damit sie wissen, mit wem sie es zu tun haben, wenn sie kritisiert werden. Dadurch können sie viel gezielter Blogger ansprechen. Für die Blogger ist das ebenfalls gut. Schließlich möchte man doch ein informiertes Gegenüber haben.

  • Ich würde davon ausgehen, dass diese Daten nicht vom Datenschutzrecht betroffen sind, da die Ausgangsdaten (die Blogpostings) öffentlich sind. Insofern dürfte es da wohl auch kein Auskunftsrecht geben.

  • Microsoft-Dossier über bloggenden Journalisten…

    Robert Basic hat vor einiger Zeit einmal in seinem Blog die Frage gestellt, "ob es Sinn macht, bei Monitoring- und PR-Agenturen anzufragen, welche Daten zu einem Blog gespeichert und ausgewertet wurden?" Vielleicht sollte er auch mal in den P…