Sonstiges

FAZ-Interview mit Oliver Samwer

Einer der drei Samwer-Brüder, Oliver, äußert sich in der FAZ zum deutschen Webstartup-Geschehen, Hype und weiteren Schema-F fragen, die halt Journalisten so stellen eben.

meine Haltung zu den Samwers dürfte bekannt sein: sie haben ohne Ende Suff gehabt mit Alando, mit Jamba haben sie ein weiteres Geschäftskonzept erfolgreich auf den Weg gebracht und nun verteilen sie ihre Gelder auch unter den deutschen Web-Startups. Es heißt immer, dass Erfolg einem Recht gibt. Sie mögen Geschäftsleute sein, die wissen, wie man Konzepte monetarisiert. Jedoch empfehle ich keinem Startup, sich auf eine Beteiligung mit den Samwers einzulassen. Die Gründe sind recht simpel:
– sie genießen das worst Karma unter allen VClern und das wiederum fällt auf das Startup zurück, was durchaus einen schädigenden Einfluss auf die Marke und damit letzten Endes auch auf den Wert eines Unternehmens hat
– wer externe Hilfe benötigt, seinen Weg zum Geld verdienen zu finden, gehört geohrfeigt, weil er etwas angefangen hat, ohne zu wissen, wie man seine Euros verdienen soll. Das sind idR Hasardeure, die den Hype reiten, aber das Web nicht atmen
– prinzipiell ist es so, dass Dir VCler immer reinreden werden ins Geschäft, das müssen sie auch, immerhin sind sie Teilhaber der Firma. Wenn Du aber der festen Überzeugung bist, dass Dein Weg der richtige ist, geh den in drei Teufels Namen. Schau links und rechts, es gibt Blogs, Foren, Twitter und und und, um den Punkt zu finden, wie Du monetarisieren kannst. Die Samwers sind keine Innovateure, dazu haben sie nicht die Gene, sie werden dich nicht verstehen
– wenn Du einen Finanzmanager braucht, der was vom Verwalten und Verhandeln versteht, musst Du Dich nicht mit VClern einlassen, die den Exit suchen, aber nicht langfristig denken (wenn Du ebenfalls den kurzfristigen Win suchst, bittschön, solche Konzepte interessieren mich aber nicht, insofern gehe ich darauf nicht ein)

via Arno Klein


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Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

12 Kommentare

  • „Es heißt immer, dass Erfolg einem Recht gibt.“ – Ja.

    Das ist wie beim Fussballspielen. Tore zählen. Mit „schön spielen aber nicht gewinnen“ wird man nicht Meister. Da halte ich’s wie mit dem ollen Otto Rehagel.

  • ich weiß Cem, Du kennst meine Meinung dazu, ich schätze und respektiere Deine Haltung als Kaufmann dazu. Aber VCler spielen eine Sonderrolle, die man auch mal betrachten muss, zumindestens was Consumer-Startups angeht.

  • Es geht nicht um für oder gegen VC. Für oder gegen Samwer Brothers. Was zählt ist das tragfähige Geschäftsmodell. Um Geld, was am Ende über sein muss. Wie auch immer. Alles andere ist nur Philantropie.

  • ——————————-
    prinzipiell ist es so, dass Dir VCler immer reinreden werden ins Geschäft
    ——————————-
    Man kann seine Seele schnell verkaufen und ich kann nur jedem empfehlen, die Wahl eines VCs sollte gut ueberlegt sein (Disclaimer: Ich kenn e die Samwers nicht persoenlich u. spreche deshalb auch nur allgemein).
    Gerade in Deutschland sehe ich in letzter Zeit wie jeder versucht sein Businessmodell an die bekannten VCs unueberlegt zu „verramschen“. .

    Edit:

    Aussage Samwer:
    ————————————–
    Dieses Prinzip funktioniert aber nur, wenn wir bei den Start-ups früh genug dabei sind. So früh, dass wir mit am Geschäftsmodell feilen können.
    ————————————–
    Jetzt verstehe ich was Du meinst, Robert. Die Aussage kommt nicht gerade positiv im Interview herueber.

  • Ja, gutes Karma haben die Samwer Brothers wirklich nicht. Aber Geld, und Erfolg … und das kann man nunmal nicht leugnen.

    Und sie legen das Geld gerne an, da sie genug davon haben. Und, ich will jetzt nicht lügen, aber ich glaube in Sachen startups sind sie bereitwilliger als andere Investoren, was viele junge Aufsteiger sicherlich reizt. Leider.

  • Die Frage ist nur was ist besser sich zu prostituieren und mit dem Teufel Hand in Hand sein Geschäft aufbauen oder gleich untergehen, weil man alleine nicht das nötige Kleingeld hat?
    Denn losgehen ist das eine, daraus aber ein tragbares Geschäftsmodell mal eben so zu schaffen ist mehr als unwahrscheinlich.
    Das verläuft in den Sand meiner Meinung nach und die Samwer sind die Kopierweltmeister schlechthin. Das ist wenig innovativ, aber bringt Geld in die Kasse, auch wenn nicht annähernd so viel wie, wenn man etwas neues nicht vorher abgekupfertes macht. Beispiele gibts genug:
    studivz (immerhin 100Mio.), myVideo (keine Ahnung wie viel). Aber das kommt eben nie an die wahren Innovateure dran wie eben Youtube und der Deal mit Google. Geld verdienen lässt sich aber dennoch genug.

  • Auch schön fand ich diese Antwort: „Erst mal müssen Sie klären: Wollen Sie Unternehmer werden? Sind Sie bereit, erst mal kein Geld zu verdienen und sich um alles selbst zu kümmern? Und worauf haben Sie am meisten Lust? Ist es wirklich das Internet oder vielleicht doch eine eigene Fluggesellschaft?“

    Wenn ich das mit meinem Eindruck von StudiVZ vergleiche, dann sind das vollkommen überflüssige Überlegungen.

    Abkupfern, laufen lassen und Glück, dass das Projekt bis zum Verkauf nicht auseinanderfällt, reicht vollkommen fürs erfolgreiche Unternehmertum.

    Presse und Politik erzählt man natürlich was vom leidenschftlichen innovativen Unternehmerhandeln zum Wohle der Menschheit mit vollkommen neuen Konzepten.

  • […] Web 2.0: Keine Internetblase? Oliver Samwer, selbst in der New Economy Phase zu Vermögen gekommen, ist heute umstrittener Internet-Investor. Schon am Mittwoch wurde ein Interview mit ihm auf faz.net veröffentlicht. Ein wesentliches Zitat Samwers “Wir sind nicht in einer Internet-Blase”. Weiterlesen auf faz.net >> [via basicthinking.de] […]

  • Bin die StudiVZ-Story langsam leid zu lesen.
    Wie hart sind denn die Fakten wirklich?
    Nach meinen recht zuverlässigen Quellen ist der feste Kaufpreis für StudiVZ weit geringer als überall kolportiert. Der Rest sind Milestones, die an sehr anspruchsvollen Zielen hängen.
    Dass diese Geschichte mit den 50 Mio nicht richtig gestellt wird, liegt daran, dass keiner der am Deal beteiligten ein Interesse daran hat. Gründer, Investoren und Erwerber haben allen Grund, eine grosse Zahl in den Raum zu rufen.