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Advertising should be a Service II.

im Anschluss an die Artikel zur Eigenvermarktung eines Blog und Advertising should be a Service verbinde ich beide Überlegungen nun etwas konkreter. So ahnen wohl einige, warum es mit dem Relaunch nicht einfach nur mit dem Layout getan ist und sich hinzieht;)

Aalsooo.. Ausgangsüberlegungen waren:
– 3 Banner in der rechten Sidebar, 1 Banner in der Topposition oberhalb ersten Artikel (Startseite und Einzelansichten)
– Auslagerungen der Werbepartnersuche an Leser, die 1/3 der Werbesumme als Vermittlungsprovision erhalten
– Verzicht auf traditionelle TKP basierende Werbeverhandlungen, auch keine CPC, Lead- oder Sales-Zielabsprachen, nicht einmal Mediadaten

Zentrale Überlegung: Werbung sollte nicht nur die typische Einbahnstraße sein, also „ich Firma du kaufen bzw. mich toll finden“ (unter Einsatz aller bekannten Werbemethodiken), sondern ein Kommunikationsprozess. Hintergrund: Blogger und Blogleser sind im Durchschnitt wesentlich aktiver, informierter aber auch mündiger, was Kaufprozesse angeht. Meine These: Advertising should be a service and is not a show (sorry fürs Englische). Anders gesagt: Firmen sollten und müssen in der Lage sein, Ihr Know How dem Konsumenten zur Verfügung zu stellen. Also nicht nur Autos verkaufen, sondern vernünftig helfen können bei der Kaufentscheidung. Das kann somit auch der Dialog um das Thema Leasing/Finanzierung iA, Umweltstrategie der Firma, Mitarbeiterpolitk, what ever sein. All das, was den mündigen Konsumenten wirklich interessieren könnte, weniger, was man heutzutage unter Markenslogans, Werbesprüchen und teils aufpolierten Werbetexten versteht, wenn es um die Produktbeschreibung geht. Weil das aber bis dato nicht sichtbar ist imho, bastel ich es mir eben selbst zurecht;)

Blogs und Werbung als ein Service: Wenn man Blogs als ein dialogisches Medium mit und unter mündigen Konsumenten versteht (aus Sicht des Unternehmens), sollte man zusehen, dass man auf klassische Onlinebanner mit Link auf eine auf Verkauf zugeschnittene Landeseite verzichtet.


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Konkret: Unter Berücksichtigung der bisherigen Werbekultur der Unternehmen ist mir klar, dass ich sowieso nicht diese Kultur verändern kann. Wenn, dann wird diese Veränderung vom Markt ausgehen. Insofern werde ich auch klassische Banner zulassen, diese werden aber um mind. 50% teurer sein. Belohnt hingegen wird Werbung als Service. Beispiel: Ein Banner auf der Blogseite verweist nicht wie bisher auf die verkaufsbezogene Landeseite des Unternehmens. Sondern es verweist auf eine Art Microsite, die nichts anderes als eine Subdomain auf dem hier Blog darstellt. So wie es aussieht, werde ich als technische Basis WordPress MU wählen. Mit Hilfe von WordPress MU kann man wunderbar jeder „Microsite“ (=eigenständiges Blog) ein passendes Template verpassen, das der Corporate ID des werbenden Unternehmens entspricht (im Groben umrissen Logo, Banner, Schrift und Farbwahl). In diesem Bereich kann eine Firma wie Sevenload (lediglich ein Beispiel, kein konkreter Vertrag bestehend) dem Interessenten erklären, wie man vernünftig Videos aufnimmt, Videos schneidet, den Ton synchronisiert, Effekte einbaut, welche Cams die geeigneten sind, welche Komprimierungseinstellungen man vornehmen soll, welches Dateiformat für was gut ist, etcpp. Advertising is a Service. Wird das so klarer, was ich meine?

Offene Punkte: mir ist noch nicht klar, ob man die Fragen der User mit Hilfe eines WordPress basierenden FAQ Plugins löst oder aber das einfach wie gewohnt mit Blogpostings angeht. Sprich: Die Firma schreibt einen nützlichen Artikel, die User können kommentieren und die Fragen dazu werden innerhalb der Kommentare beantwortet. Oder aber, man zieht sinnvolle Fragen wie bei einem iterativen Prozess heraus und macht daraus wiederum ein eigenes Posting. Das wird natürlich auch eine Frage des Zeitaufwands sein, was einfacher und schneller geht. Ebensowenig bin ich mir sicher, ob man Umfragen einbinden soll. Zum Beispiel: „was stört sie bisher am meisten bei Video-Hostern?“. Oder eine Art von simples Hot or Not einbaut (zB „würden sie das Produkt kaufen?“). Ebenso könnte ich mir oW ein unmittelbares Feedback-Intsrument vorstellen, das die Unternehmen trainiert, vernünftig mit den Lesern zu reden. Ich nenns mal Spin-Meter (ein simples Votingtool). Je höher die „rote Säule“, desto geschwurbelter empfinden die Leser die Sprache. Das Schöne an einem Blog als werbliche Microsite ist, dass man oW alle möglichen Mashups, Videos, Audiofiles, Links und sonstige Module einbinden kann, die den Servicegedanken tragen (zB Links auf Infoportale, Videos zum Produkt, zur Branche, von Konsumenten, etcpp… der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt). Wenn sich jetzt welche wundern, warum das die Unternehmen nicht selbst machen können? Keine Ahnung, aber wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, baue ich mir meine eigene Werbeplattform auf.

Ganz im Sinne einer Grafik aus der EuroBlog 2007-Studie:
Kommunikation ud Wahrnehmung

Das Ziel: ein Paket finden, das man oW auf andere Werbetreibende übertragen kann und damit auch die Möglichkeit schafft, dieses Gesamtpaket anderen Bloggern zur Verfügung zu stellen. Die das solo bei sich einbauen oder aber uU sogar vernetzt nutzen. Ideen? Feedback? Hinweise dazu? Was würde Euch gefallen?

Jens und Volkmar, klarer was ich damals meinte und würde mich über Euer Feedback freuen. Immerhin seid ihr beide ja ausgewiesene Alt-Hasen in dem Bereich:) Wäre ebensowenig traurig, wenn Werbe/PR Experten an dem Konzept mitarbeiten wollen. Es ist eben ein Experimental, Werbung an das Blogformat anzupassen. Das kann ich schlecht alleine. Netter Vorteil am Rande:man kann hier nicht viel kaputtmachen, wenn ne Mine hochgeht, wird die Explosion kaum wahrgenommen:) Und natürlich sind viele Fragen offen. So zB ist nicht geklärt, ob die Werbetreibenden überhaupt dazu in der Lage sein werden, mit einem Blogtool umzugehen. Wer das Corporate Design reinhaut. Und und und.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

15 Kommentare

  • Du meinst, solange die Mine nicht in der Miene hochgeht, oder?
    Interessante Gedankenspiele, Robert. Wenn ich Dir auch nicht hundertprozentig folgen kann – was ich gern zugebe – habe ich doch den Kern der Sache kapiert. Google adsense (als Beispiel) war eine feine Sache – aber es ist an der Zeit, die Sache weiterzuentwickeln. Dazu braucht es Leute wie Dich.
    Auch wenn Du beim blogscout aussteigen willst. Die Platzierungsbesessenen werden es Dir danken, denn sie rutschen so alle einen Platz nach oben. Mit alle meine ich ALLE. 😉
    Bleibt ihnen der bittere Nachgeschmack, das es kein Eigenverdienst war.
    Tanz aus der Reihe und bastle weiter an Neuerungen!! Bloggilandia braucht Dich!

  • Ein Problem sehe ich wenn das mehrere Blogs machen wollen, müßte es nur eine zentrale Seite geben je Firma, sonst steigen die da gar nicht erst ein, da es Ihnen zu viel Aufwand macht.

    Wobei die Frage aufkommt: „Wie hoch ist das Interesse eine Arbeitskraft für sowas zu binden?“

    Denn das würde ja passieren, wenn sich mehre Blogs anschließen, an der Idee.

  • Robert, du schaffst es immer wieder mich zu überraschen. Vielleicht ist das der goldene Mittelweg, den grad keiner findet – aber auch noch keiner gesucht hat. Ich finde die Idee großartig, ich hab nix, was ich bewerben lassen könnte, aber ich werde das gespannt beobachten. Und falls irgendeine Werbepartner mal den Gedanken äussert, sich in seinem Blog von einer schlechtgezeichneten Comicfigur darstellen lassen möchte: Schick ihn zu mir. 😉

  • OW? Oh weh? Ohne wenundaber?

    Ich glaube, lieber Robert, es liegt nicht nur an Deinen vielen seltsamen Abkürzungen, dass ich nicht alles verstanden habe.

    Aber egal – meinen Segen hast Du!

    Ich halt Dir die Daumen, dass es klappt, bin aber – wieder einmal – skeptisch.

  • Irgendwie kann ich noch nicht ganz erkennen, was wirklich der innovative Kern Deiner Werbung-als-Service-Idee ist, sorry. Kurz zu den einzelnen Punkten:

    Bei der Systematik der Werbepartnersuche über Dritte bin ich persönlich skeptisch. Unternehmen, die im Internet werben, suchen und finden attraktive Werbeplätze (sprich Seiten, Blogs etc.) aus meiner Sicht selbst (bzw. über die jeweilige Agentur). Hier besteht aus meiner Sicht kein echter Marktbedarf.

    Klar darf Werbung keine Einbahnstraße sein sondern sollte vielmehr ein beiderseitiger Kommunikationsprozess sein. In der (Marketing) Theorie ist das aber ein alter Hut. Die Praxis hinkt hier sicher hinterher, aber nicht überall. Und man darf auch nicht vergessen, dass Kunden oft gar nicht in einen Kommunikationsprozess eintreten möchten.

    Mein Fazit: Wahrscheinlich habe ich Dein Konzept noch nicht ausreichend verstanden, um es wirklich qualifiziert bewerten zu können. Derzeit bin ich aber ehrlich gesagt skeptisch.

    Ich glaube, dass es zukünftig keine wirklichen Erfolgsrezepte oder standardisierbaren Konzepte mehr geben wird, wie man im Internet erfolgreich sein kann. Je mehr Firmen, Blogger, Werber etc. das Internet anzieht, umso schwieriger wird es, aufzufallen und (langfristig) wahrgenommen zu werden. Daraus leite ich ab, dass der Wettbewerb um Wahrnehmung im Internet noch um ein Vielfaches härter sein wird, als er im richtigen Leben jemals war oder sein wird (aufgrund der theoretisch 100%-igen Markttransparenz). Ergo müssen auch die Konzepte noch innovativer, auffälliger und besser sein. Und ich glaube auch, dass die Lebensdauer der Ideen immer kürzer sein wird.

  • soweit ich das verstanden habe, dann richtet sich dieses system an blogleser. aus deiner eher technischen/konzeptionellen perspektive klingt das etwas verwirrend für mich, aber das muss ja nichts heißen. interessanter wäre es aus der kundenperspektive zu denken und für anbieter (werbende) und nachfrager (gut geclusterte kunden) beispiele/szenarien zu überlegen.

    fakt ist: einfach gewinnt! sowohl für nachfrager, als auch für anbieter. die gedanken an eine faq sollte man also nicht verschwenden, sondern eher an selbsterklärende strukturen. die early adaptors sind ohnehin technisch affin genug um das konzept zu verstehen.

    warum denkst du überhaupt so lange über ein die anzahl der spalten für das bloglayot nach. du hast hier doch schon oft genug tools vorgestellt, um genau solche sachen zu testen (crazyegg.com zum beispiel). sind ja sowieso alles contentparts die dynamisch in ein design eingebaut werden können. also 3-4 plain designs aufsetzten und einfach mal testen. probieren geht über studieren. das sollte für dein blog genauso gelten, wie für die herangehensweise an neue konzepte, die du oft genug propagierst.

    also: genug geschrieben. einfach wp mu aufsetzten und machen! 🙂

  • die Spalten sind ad acta, Thema durch

    die Umsetzung des Werbekonzepts ist entscheidend, nicht einfach machen, sondern (laut) denken(für Dritte, die das auch für sich interessiert nämlich), viele Schüsse hat man da nicht. Das bedingt logischerweise, dass man das, was man sich vorstellt, technisch gut abbildet. Ich rede ja schließliich nicht von nem popligen Banner und ner popligen Landeseite

  • Ich stimme dir vollkommen zu, dass man das nicht „einfach“ machen kann. Aber an den relativ geringen Reaktionen würde ich ableiten, dass das Thema trotz vieler Mediamenschen hier noch zu komplex/ungenau dargestellt ist. Es würden mehr Leute schreiben, wenn das Konzept eingängiger zu verstehen wäre. Oder es ist einfach schon so gut, dass die entsprechenden Leute keine Zeit verschwenden um es umzusetzten :-).

  • Ich gehe davon aus, dass mein Input von oben für Robert etwas am Thema vorbei gegangen ist, sorry dafür. Das Thema erlaubt wahrscheinlich zu viele individuelle Perspektiven, um ein gezieltes, qualifiziertes Feedback geben zu können. Deshalb kann eine Weiterentwicklung wahrscheinlich auch nur in face to face Gesprächen erfolgen.

  • Ist die Einbahnstraße das Hauptproblem? Klar, Authentizität und konkreter Mehrwert durch Beratungsleistungen in den Werbeanzeigen wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung. Aber was nützt das alles, wenn die Produkte für den Leser irrelevant sind?

  • Ah, jetzt wird mir einiges klar. Vielen Dank für die tollen Hinweise! DIe haben mir sehr geholfen. Ich bin noch Neuling beim BLoggen und sehe nicht immer recht durch, aber mit jedem Artikel hier wirds besser.