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Bjarne Riis singt

auch der Tour de France Sieger aus 1996 hat gestanden, zwischen 93-98 EPO genommen zu haben. Zu dieser Zeit gehörte er dem Team Telekom an. Fehlt ja jetzt Lance Armstrong, oder, siebenmaliger Sieger der Tour? Und Urlich? Interessiert doch eh niemanden mehr, der Mann hat seine Reputation völlig verloren. Spannend fände ich nur, was von Armstrong zu hören, der ja bereits unter Verdacht stand.

mein Gelbes Trikot liegt bei mir zu Hause in einem Pappkarton, ihr könnt es abholen.“ sagte Riis in der Pressekonferenz. Wird das auch Lance sagen? Sich trauen?

Was auffallend ist, dass die Singvögel durch die Bank weg die Geständnisse nur auf sich selbst beziehen, also ein organisierte Doping weit von sich weisen. Nach dem Motto, jeder habe seine eigenen Kanäle gehabt, an Dopingmittel ranzukommen. Was ein Schmarrn, glaubt doch kein Mensch. Man wird unmittelbar an die Mafia erinnert.


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Update
siehe prima Artikel auf Wissenswerkstatt: Initiationsriten und Inszenierungen für die Vorderbühne » Dopingarrangements im Spitzensport II

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

22 Kommentare

  • bei Armstrong würde mich vielmehr die Art des Dopings interessieren. Nicht wenige behaupten, er wäre der erste der erfolgreich das nicht nachweisbare Gen-Doping angewendet hat.

    Ob die amerikanischen Hexenküchen wirklich schon so weit waren?
    Schade jedenfalls um die schönste Sportart der Welt…

  • […] Die meisten Beobachter sind inzwischen ohnehin ernüchtert oder hinlänglich an Enttäuschungen gewöhnt. Manche freilich auch überrascht und auch persönlich enttäuscht. Und wer kippt als nächstes um? Bjarne Riis ist ja ein heißer Kandidat… weitere Kandidaten? [↩]Die beiden Zielkriterien sind einerseits die Verabreichung von Substanzen, ohne daß deren Verabreichung bei Dopingkontrollen registriert wird, andererseits muß gewährleistet bleiben, daß die Athleten keine gesundheitlichen Folgeschäden davontragen. Dies ist fraglos stets eine schwierige Gratwanderung. [↩]Der Habitus kann verkürzt als Charakteristik der individuellen Persönlichkeitsstruktur verstanden werden. Innerhalb von Sozialisationsprozessen wird ein bestimmter Habitus von den Mitgliedern spezifischer Millieus erworben und inkorporiert; als psychische Disposition prägt er Wahrnehmung, Bewertung und Handeln. [↩]Dazu zählen keinesfalls nur Formen der illegitimen Leistungssteigerung; sämtliche Verhaltensweisen, die ein Spitzenathlet für sein Zurechtfinden im Sportumfeld benötigt [angefangen von Essgewohnheiten bis hin zum Umgang mit den Fans], werden sukzessive "erlernt", adaptiert und als Habitus inkorporiert. [↩]Einerseits Liebling, der sich feiern und hofieren läßt [der ebenfalls in Verruf geratene Ex-ARD-Sportchef Hagen Boßdorf schrieb sogar eine Jan-Ullrich-Biographie], andererseits einsilbige Pressekonferenzen und Argwohn, sobald sich kritische Stimmen erheben. [↩]Und auch andere Leistungseliten haben, wie man wissen kann, ihre Drogenproblematik; denn auch in den Vorstandsetagen von Start-Up-Unternehmen wird der Kokainkonsum des jungen Managers lediglich hinter vorgehaltener Hand, im Schutz der Hinterbühne also, thematisiert. [↩]Für die Bereiche des Breitensports oder insbesondere im Kinder- und Jugendbereich gelten andere Codierungen. Hier ist tatsächlich plausibel, daß die Freude an der Bewegung, das gemeinschaftliche Wetteifern, Kameradschaft und Fairness die zentralen Elemente sind. Am Beispiel Kinderleichtathletik werden diese sozialen Aspekte etwa [hier] von Fred Eberle skizziert. [↩]Der Umstand, daß die Sportverbände mit einer eigenen Sportgerichtsbarkeit über Regelverstöße befinden, resultiert aus der kaum herstellbaren Anschlußfähigkeit zum konventionellen Justizsystem. Die staatliche Justiz folgt der Unterscheidung Recht|Unrecht, die Sportgerichtsbarkeit bleibt der Eigenlogik Erfolg|Mißerfolg unterworfen. Anders sind die haarsträubenden Entscheidungen der letzten Jahre (siehe etwa den Fall Krabbe/Breuer in der Leichtathletik) kaum zu verstehen. [↩] […]

  • Bjarne sagte zum gelben Trikot noch: „Das passt eh nicht mehr so gut“
    Seine Emotionlosigkeit und scheinbarer Gleichmut lässt dann doch vermuten, dass es 100% aller Fahrer sind die in den Epo-Topf greifen.

  • Wenn alle, wirklich alle dopen, dann verstehe ich die Aufregung nicht. So gesehen haben alle dann die gleichen Startbedingungen gehabt. Oder ist das Naiv gedacht?

  • @Willi: Schon wahr, macht aber Doping dennoch zu einem Sportkiller und hat da einfach nichts verloren. Zumal unwarscheinlich ist, dass es wirklich alle (dauerhaft) waren, zumindest wenn man Erik Zabel glaubt, der ja selbst angeblich nur eine Woche gedoped hat.

    Bei Lance dürfte ein Geständnis zumindest in USA noch größere Folgen haben. Der galt ja gerade wegen seines Kampfes gegen den Krebs als großer Held und hat unermüdlich Doping schlecht geredet – obwohl das haben sie ja alle…

  • Ich muß mich wiederholen:
    Radprofis sind Ausnahmeathleten … doch diese Belastungen, mit diesem Tempo schwere Rennen wie die Tour de France kann man NUR mit Doping bestehen … das kann Euch JEDER Sportmediziner (hinter vorgehaltener Hand) erzählen 🙁

    *team Telekom* ist gar nicht so unclever:
    sie sind die Ersten und jeder Eingeweihte weiß, daß ALLE Team, systematisch gedoped haben. Ist es Zufall, daß *Telekom* kollektiv „singt“ ?

    … und wollen wir uns jetzt über die ausgeprägten Kinnladen der Spitzenschwimmer unterhalten, die sie exzessivem Wachstumshormon-Doping verdanken ? … die sind in etwa so markant wie die „Rasierapparate“ osteuropäischer Sportlerinnen in den 80igern :(((

  • Also Zabels Einschränkung, er habe es nur ganz kurz (einmalig, zweimalig) gemacht ist nur noch lachhaft. Denn das hieße ja: er wäre sauber (ohne unterstützende Mittelchen) genausogut wie die anderen Jungs (allesamt Ausnahmeathleten), die aber fleißig gedopt haben. Will uns Erik weismachen, er sei in Wahrheit der einzige Ausnahmeathlet? Wenn dem so gewesen sein sollte, er er sei fast seine gesamte Karriere clean gewesen: stellt Euch mal vor, wie ihr an seiner Stelle gehandelt hättet! Hätte man (als einziger Topfahrer, der sauber ist) nicht irgendwannmal die Schnauze voll gehabt und die schmutzigen Praktiken der anderen auffliegen lassen?

    Nein: er hat auch brav immer geleugnet, dass es ein Dopingproblem gebe. Denn Rest kann man sich zusammenreimen…

    @derherold: Der Hinweis darauf, dass in anderen Sportarten (Schwimmen, Skilanglauf, Biathlon, etc.) fast ebenso heftig gedopt wird ist richtig! Wird z.Z. aber fast wieder vergessen… im Moment bekommen es einfach die Radler ab. Zwar verdient, aber die anderen schwarzen Schafe dürfen sich etwas entspannen…

  • Was auffallend ist, dass die Singvögel durch die Bank weg die Geständnisse nur auf sich selbst beziehen, also ein organisierte Doping weit von sich weisen. Nach dem Motto, jeder habe seine eigenen Kanäle gehabt, an Dopingmittel ranzukommen. Was ein Schmarrn, glaubt doch kein Mensch.

    Natürlich glaubt das kein Mensch, ich bin aber dennoch froh, daß es so ist. Wenn mich nämlich etwas ankotzt, dann ist es die Anschwärzmentalität getreu dem Motto „dieser und jener hats aber auch gemacht, deswegen ist mein Fehlverhalten nicht so schlimm“.

    Jeder Radsportler kann selbst entscheiden, wann und ob er mit einem Dopinggeständnis an die Öffentlichkeit geht. Im Strafrecht gilt der Grundsatz, daß man sich nicht selbst belasten muß. Warum soll das hier außer Kraft gesetzt sein?

    Nein, ich bin kein Radsportler. Mich nervt nur diese I’m-holier-than-thou-Attitüde, die wir zur Zeit aus der Presse und aus der Politik vernehmen dürfen. Swimmingpool-Rudolf mal vornewech genannt.

  • Dem Dopingsünder Riis den Toursieg abzuerkennen wär doch mal Klasse. Dann wird Ullrich nachträglich das gelbe Trikot verliehen. Einen Monat später bekäm’s dann wohl Virenque. Oder wurde dem sein dritter Platz schon wegen Doping aberkannt? Wer ist denn nochmal Vierter geworden?

  • Das Problem ist nicht das Doping, sondern die Doping-Prohibition. Vermutlich ist es gesünder in L’Alpe d’Ouest gedopt anzukommen.
    Auch braucht man nicht weinen, wenn man 1995 mal 14 Tage lang das dopen probiert hat. Habe auch kein schlechtes Gewissen, mal das kiffen probiert hat haben. Nur im hinblick darauf, dass in den stoff vielleicht irgend ein mist reingemischt wurde. Fazit: Dopen erlauben und in die hände von verantwortungsbewußten Ärzten geben!
    klm

  • Doping freigeben – so einfach ist das nicht.

    Die Faszination des Sports – und damit der Reiz für die Werbeindustrie – liegt in dem Ideal „junge, gesunde Leute strengen sich ganz doll an und am Ende gewinnt der Beste“.

    In dem Moment, in dem man (ehrlicherweise) erklärt, daß flächendeckend gedoped wird, ist der Bart ab: … und tschüß Rad-(Schwimm-)Sport.

    Selbst die Laufwettbewerbe sind ja „gedeckelt“, weil niemand glaubt, daß es keine (genetischen ?) Unterschiede zwischen afrikanischen und z.B. europäischen Läufern geben soll – das Interesse bleibt beschränkt.

  • @derherold: Ab und zu habe ich doch schon mal überlegt, ob das nicht genau der beste Weg wäre:

    Jeder weiß, dass gedopt wird, weil es nicht mehr verboten ist. Im öffentlichen Bewusstsein wäre also dann völlig klar, dass es gar nicht um den ehrlichen sportlichen Vergleich geht, sondern um die effektiveste „Leistungsförderung“. Damit wäre das Ansehen, das der Sport einmal hatte, komplett weggeblasen. Und damit wahrscheinlich auch die riesengroße positive Aufmerksamkeit und Begeisterung, den er bei WMs,EMs und Olympischen Spielen genießt.

    Diesen Verlust würden die Sportler merken, die Verbände, die Vereine, die TV-Sender und – last but not least – die reklametreibende Industrie.

  • Es wäre vllt. nicht die „beste“ aber die ehrlichste Variante …

    … man sollte mE aber nicht alles auf „Reklame“ schieben – „wir“ sind ja diejenigen, die Reklame bzw. Produkte konsumieren – das wir so heuchlerisch sind, daß wir an der Fiktion des „sauberen Sports“ festhalten wollen, sagt auch einiges über uns aus. 😉

  • es mag ja desillusioniert klingen. für mich war die tour de france dieses jahr uninteressant, als bekannt wurde, dass die beiden wichtigesten protagonisten nicht antreten würden.
    ob die gedopt waren, war mir scheiß egal. ich will interessanten sport sehen und der wird nicht durch doping uninteressant.
    die besten der besten bleiben die besten, auch dann wenn das ganze feld gedopt ist. peinlich ist nur das gelaber von sauberem sport. bei der tour steht sicher das business und der content für das fernsehen im mittelpunkt.
    klm

  • jeder der schon mal selbst den ein oder anderen größeren berg mit dem fahrrad bezwungen hat und versucht hat eine durchschnittsgeschwindigkeit von jenseits der 40 kmh auf längeren distanzen zu halten weiss, dass die leistung der top fahrer bei veranstaltungen wie der tour de france nur mit doping erklärbar sind.
    das irgend wann mal jemand anfängt zu plaudern war nur eine frage der zeit. so what?
    an die hintermänner kommt man eh nicht ran…