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Blogger und die dunkle Seite des Publizierens

hm… ein merkwürdiges Gefühl habe ich schon dabei. Um was gehts? Um diese Schmiererei, die erst kürzlich freundlich gesinnte Menschen hinterlassen haben:
bloggerwand

Wie man unschwer erkennen kann, steht da Kohnensaunestbeschmutzer drauf. Garniert mit historisch berüchtigten Symbolen. Kohnen… klingelt es? Ja, der Kohnen und Blogger, der mit seiner Mediabloed-Geschichte vom Mediamarkt auf die Finger bekommen hatte und aus finanziellen Gründen nicht vor den Kadi zog, um die Sache durchzufechten.

Habe mit Rainer zwischenzeitlich gemailt und er beteuert, dass er mit Naziwichsern nix zu tun hat. Ebensowenig wüsste er nicht, warum und wer ihm was Schlechtes wünschen könnte. Das Dumme: die Nachbarn selbst haben Angst vor weiteren Auswüchsen und wünschen sich, dass Rainer die Webseite Mediabloed vom Netz nimmt, weil sie die Aktion mit seinem Blog in Verbindung bringen! Ola?

Rainer: Wenn ich die Leute so reden höre wird mir ganz anders, nach dem Motto: Das haben Sie sich selbst zuzuschreiben, wer sich mit sowas einläßt ist selbst schuld. Ich möchte wirklich nicht wissen wie der Anpassungsdruck zur NS-Zeit war, es muss der Horror gewesen sein!

Versteht Ihr jetzt, warum ich ein ganz komisches Gefühl habe? Man kann jetzt viel spekulieren, ob das mit der Mediamarkt-Geschichte zusammenhängt, also dem Blog. Ausschließen würde ich Überlegungen, dass er es selbst gemacht hat, da er mittlerweile die Polizei informiert hat. Kein Mensch ist so blöd und macht sowas selbst, auf die Gefahr hin, entdeckt zu werden und wie ein Idiot dazustehen. Insofern schließe ich das aus. Komisch finde ich allerdings die Tatsache, dass die Nachbarn das mit der Webseite in Verbindung bringen.

Wie würdet Ihr Euch dabei fühlen? Was tun? Blog zumachen und die Idioten Idioten sein lassen, weil man nicht auschließen kann, dass es mit dem Blog zusammenhängt?

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

25 Kommentare

  • Bloggen fällt durchaus in die Kategorie „Recht auf freie Meinungsäußerung“. Wenn also die freie Meinungsäußerung durch solche Auswüchse gefährdet wird, ist es zunächst mal Sache der Justiz, die Schuldigen zu ermitteln und zur Verantwortung zu ziehen. Schließlich soll ja der Staat das Recht auf freie Meinungsäußerung schützen.
    Es ist natürlich auch eine Frage, wieviel einem die eigene Meinung wert ist.
    Ich persönlich würde mein Blog deshalb nicht schließen.

  • Das ist wirklich ne haarige Kiste. Ich hab selbst letztens schlucken müssen, als sehr deutsche Menschen angedroht haben aus mir „Seife zu machen“. Sie wüssten, wo meine Familie wohnt. (Hintergrund: Ich hatte über Thor Steinar geschrieben.)
    Wie man dann reagiert, muss jeder selbst wissen.
    Generell sollte man sich nicht vorschreiben lassen, was man sagen darf. Schon gar nicht von solchen Leuten.

  • Das schlimme daran ist, er könnte jetzt auch sein Auto verkaufen müssen, weil irgendein Nachbar meint, das wäre wegen seine Autos, um ein beispiel zu geben. Die Wahl auf das Blog als Schuldigen ist sowas von zufällig, dass es mir die Haare zu Berge stehen lassen würde, wenn jemand den Zusammenhang aufmachen würde, ohne eine Begründung.

    Andererseits ist es wirklich nicht schön von allen Nachbarn gemieden zu werden, als wäre man wirklich ein scheiß Nazi. Vielleicht läd er seine direkte Nachbarschaft mal ein und versucht sowohl über sein Blog aufzuklären und auch zu zeigen wie wichtig im Sinne der Meinungsfreiheit es ist, dass jetzt nicht zurückgesteckt wird.

    Mit den Nachbarn sprechen see ich als einzige Möglichkeit, denn einfach die Seite zumachen wird wohl nicht reichen, der soziale Schmodder wird trotzdem etwas finden was „komisch“ ist.

    Was für eine blöde Geschichte, leider sind die Erfolgschancen für die Ergreifung wohl nicht sonderlich hoch.

  • Ich denke, hier ist ganz klar an der Zeit, dem el-flojo von der Denkfabrik zu gratulieren.

    Zwar nicht unbedingt für den Artikel an sich (den fand ich recht lau, auch vom Überraschungsmoment der Pointe…). Aber dafür war ich hellauf begeistert, mit welchem Niveau hier in dem Kommentar-Scharmützel gefochten wurde. Lob und Anerkenenung dafür – und für das Eintreten für die Pressefreiheit.

    Zivilcourage wird in Deutschland – bekanntes Phänomen der letzten hundert Jahre – nicht mehr großgeschrieben. Deswegen fühle sich jeder Blogger auf die Schulter geklopft, der im Rahmen des Grundgesetzes von seinem Recht als Bürger und seiner Pflicht als „Mini-Journalist“ Gebrauch macht. Und da auch gegen Widerstände stark bleibt. Egal gegen wen: offizielle staatliche Stimmen, denen eine öffentliche Meinung unbequem ist, Elektronik-Discountern oder eben auch geistig arme Zeitgenossen, die sich selbst nicht in der Demokratie finden.

    P.S.: @Robert – bin grad baff, dass mir Dein WordPress verrät, dass „fuenf“ plus „sechs“ nicht „elf“ sind…;-)

  • Robert wenn du beim nächsten Mal einen Mediamarkt betrittst, dann schau dir bitte mal die Security an. Nimm dir ne halbe Stunde Zeit und hör ihnen zu. Nach einer halben Stunde kaufst du nicht mehr in diesem saudoofen Markt und auch nicht bei seinem geizgeilen Bruder.

    Das ist Metro, das ist Beisheim und sogar in Bayern hat eine Schule entschieden, das sie lieber nicht Beisheim heißen möchte und auf viel Geld verzichtet um nicht damit in Berührung zu kommen.

    Ich bin doch nicht doof ich kauf nicht bei Beisheim von der SS-Leibstandarte.

    http://www.nzz.ch/2005/11/17/vm/articleDBT78.html

    Aber es ist natürlich klar, das das Imperium zurückschlägt.

  • wie lustig, auf nazi begriffe ranken und dann die dummen kommentare geniessen. ich glaub ich hab ein neues hobby.

    nazi-honeypot wäre auch ein nettes spiel. das geht so:

    nazis im netz heiss machen bis sie glühen und alle zur adresse im impressum kriechen. Vor Ort dann eine art spielparkour aufbauen, bestehend aus pipidusche, fotofalle, [sonst noch ideen..?]

  • @Jochen Hoff

    ist ja klar, dass man über sowas in deutschen zeitungen nichts liest. wer will schon metro als werbekunden verlieren.

  • @Jan, ich glaube, Du hast den Beitrag nicht verstanden ..
    Jemand wollte einem „unliebsamen Blogger (?)“ eins auswischen und was hat man sich da einfallen lassen ? NAZI !

    Der Blogger hat doch wohl mit Rechten überhaupt nichts zu tun … und Kommentatoren springen darauf an und diskutieren „wild“ ihren Anti-Faschismus. 😉 … ihr reagiert im wesentlich nicht anders als die „Nachbarschaft“.

    Man kann den Schmierfinken nur gratulieren: die wußten wohl wie man´s macht. 🙁

  • Ich würde diesen Umstand zunächst versuchen zu ignorieren. Solchen Leuten darf man keinerlei Plattform geben. Denen geht vermutlich einer ab, wenn Rainer jetzt über sie herzieht und Mutmaßungen anstellt. Das ist genau das, was die wollen.

    Außerdem besteht wirklich die Möglichkeit, daß es nur ein dummer Streich ist.

    Schmierereien wegmachen (lassen). Zahlt sowas die Versicherung? Hmm…

    Und erstmal abwarten. Aber KEINE Öffentlichkeit für solche Leute!!!

    Auch wenn es schwer ist: Rainer sollte sich mit angenehmen Dingen befassen und dem Ganzen nicht allzu viel Bedeutung beimessen – auch nicht gegenüber den Nachbarn.

  • @kirstin vom sb: Ich würde aber mal den Tip geben, mit der Lokalredaktion der dortigen Tageszeitung, etc. zu sprechen … selbst wenn die nicht „zucken“ und das ganze als uninteressante Schmiererei abtun, hat er bei denen zumindest „im Hinterkopf“, daß es da wohl um eine mögliche(!) Kampagne gegen ihn geht.

  • Na, ich weiß nicht. Da wäre ich vorsichtig. Erstens hat man nicht unbedingt Einfluß drauf, was Journalisten dann wirklich zu diesem Thema schreiben. Und zweitens hat diese Szene in diesem Moment wieder eine Plattform gefunden. Und da ist es mE völlig egal, ob die Berichterstattung positiv oder negativ ausfallen würde. Sie bekommen einfach eine Art Sprachrohr und das finde ich kritisch.

    Wir machen in Sachsen ja regelmäßig Erfahrungen auf diesem Gebiet. Die Jungs und Mädels von der NPD sitzen schließlich mit über 9 % im Landtag. Und ich wundere mich jedes Mal, daß Journalisten darauf reinfallen und immer wieder über ab und zu vorkommende, fragwürdige Aktionen schreiben und somit erst die Aufmerksamkeit auf die rechte Szene lenken.

    Und wie heißt es doch so schön: „Schlechte Werbung ist auch Werbung.“

  • Ich sehe da gar keinen logisch nachvollziehbaren Zusammenhang zwischen dem Blog und irgendwelchen Schmierern.
    Was wäre wenn diese die geschmierten Worte nur genutzt haben, um ein Maximum an Aufmerksamkeit zu erzeugen?
    Das ganze kann auch ein schlechter Scherz besoffener Jugendlicher gewesen sein …

  • @kristin vom sb…
    … ich glaube nicht, daß dies irgendeine rechte Szene war.

    Wer soll die denn beauftragt haben ? Otto B. sucht sich, um Rechnungen zu begleichen, *Sturmstaffel Neo-Germania* ?

    @Dr. FH: das mit dem „schlechten Scherz“ mag zutreffen, sollte allerdings zum Blogger-Haushalt auch eine (Ehe-)Frau mit Kindnern) gehören, wird die das idR nicht ganz so locker nehmen 🙁

  • […] Inzwischen trudeln genau die Meldungen ein, die ich (und sicher auch viele andere) damals befürchtet haben:- Spammer Cold-Caller Marketingabteilungen nutzen Impressum als Datenquelle- Nazibande beschmiert das Haus eines Bloggers [via]Ob wohl die Initiatoren dieses Gesetzes zu diesee Auswirkungen ihres MachWerks bedachtwerden. Ich dachte immer der Staat will mich schützen. Vielleicht sollte er mich dann nicht zwingen, meine Postadresse offen für sämtliche Marketing-Spacken, Nazis und sonstige Verrückte und Beknackte aller Art zu Verfügung zu stellen.Und, nein, einfach nicht zu bloggen ist keine Lösung. […]

  • […] Was ihr auf diesem Foto seht ist die Mauer vor dem privaten Wohnhaus eines Bloggers – nämlich von Rainer Kohnen. Rainer Kohnen da war doch mal was? Genau, der Rainer Kohnen – eines der letzten Opfer vom Multi Medialen Anwalt des Media Markt. Rainer betreibt eine Satireseite über den Elektro Mogul – mediabloed.de. Wie man unschwer erkennen kann, steht da Kohnensaunestbeschmutzer. Garniert mit historisch berüchtigten Symbolen. links:basicthinking.de blogger-und-die-dunkle-seite-des-publizierens das-bloggt.de impressumspflicht-nicht-ganz-ohne dirk-ploss.de blogger-leben-gefaehrlich-nazi-vandalismus-gegen-rainer-kohnen somluswelt.wordpress.com impressumspflicht […]

  • […] links:basicthinking.de blogger-und-die-dunkle-seite-des-publizierens das-bloggt.de impressumspflicht-nicht-ganz-ohne dirk-ploss.de blogger-leben-gefaehrlich-nazi-vandalismus-gegen-rainer-kohnen somluswelt.wordpress.com impressumspflicht kingbalance.blogspot.com blogger-szene-vandalismus-gegen-rainer xxlkillababe blogger-vandalismus-gegen-rainer-kohnen-media-blöd Permalink […]

  • @derherold
    ich fände das als Single oder als Familienober(unter)haupt nicht witzig. Denn es mach Mühe und/oder kostet Geld und ausserdem wie man sieht sorgt es für Stress mit den Nachbarn und das kann in einen ziemlichen Dauerstress übergehen, den keiner sich wünscht.

    @Kirstin
    das mit dem kein Benzin ins Feuer gießen, ist so eine Sache. Schweigen kann auch als Toleranz des Verhaltens oder schlimmer noch als Zustimmung gewertet werden.

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    Ich schätze, wer den Kopf rausstreckt riskiert abgeschossen zu werden. Ohne Rechtsanwalt kommt wohl bald kein Blogger mehr aus, allein schon um eine Adresse für das Impressum zu haben, das nicht die eigene ist.