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arbeiten deutsche Web-Startups zu wenig zusammen?

in den Gesprächen mit vielen Webgründern fällt mir auf, dass viele die Räder immer wieder aufs Neue erfinden im übertragenen Sinne. Dabei geht es oftmals um Kleinigkeiten, aber auch um größere Dinge, die sich wie ein Musterproblem bei allen Startups durchziehen. Oftmals ist es auch so, dass die Gründerteams ganz unterschiedliche Erfahrungshintergründe mitbringen. Statt die Probleme gemeinsam durchzugehen, versucht das jeder für sich zu lösen oftmals. Angefangen bei der Vorgehensweise beim Programmieren und Testen, bis hin zur Auswahl des richtigen Investors und der geeigneten Vertriebsmethodiken. Das hat mit Wettbewerb zunächst einmal nichts zu tun, wenn man meint, dass zB eine Eventplattform im Wettbewerb mit einer Videoplattform von mir wegen steht, weil man doch um die Eyeballs aller User buhlt. Das ist natürlich Unsinn. Andere wiederum hüten ihre noch so kleinen Ideen wie einen Augapfel. Ganz ehrlich, auch wenn es sooo einen Bart hat: von 1.000.000 Ideen ist eine wirklich brachial einmalig, die für sich alleine spricht. Die Chance ist also, dass Eure Idee zu den 999.999 gehört, die man nicht mal ansatzweise schützen muss. Ich könnte jetzt aus der Neuzeit beliebig viele Beispiele aufzählen, dass kein Startup wirklich was Einmaliges anbietet. Weder Xing, weder Spreadshirt, noch MyVideo, ja nicht mal Last.fm. Vor fünf Jahren dachte ich auch anders: „Mensch, das darf keinen wissen, was wir vorhaben und wie wir es umzusetzen gedenken“. Bullshit:) Selbst die vielgerühmte und vielgepriesene Idee der Campus Captains hat sooo einen langen Bart.

Also, tun sich Gründerteams trotz Barcamps, Blogs und Webmontagen noch viel zu wenig austauschen, weil man Angst hat, sensitive Informationen herauszugeben oder ist das alles halb so wild? Es wird ja niemand gezwungen, seine long term Strategien preiszugeben, wenn überhaupt 1:10 Startups sich darüber Gedanken gemacht haben:))

Fakt ist: wer nicht teilen mag, hat gute Chancen, sein Projekt gegen die Wand zu fahren. Die Successrate beträgt gerade mal 10%. 10%! Das ist eine sehr magere Überlebenschance! Was man im Netz liest, sind die Erfolgsgeschichten einiger Weniger. Den ganzen Eisberg nimmt man nicht wahr. Auch Die zahlreichen Gescheiterten hätten soviel zu erzählen, man lässt dieses Wissen brachliegen.


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Stellen sich also deutsche Webgründer nur zu ungeschickt an oder wo liegt das Problem, sich hin und wieder für ein Wochenende im Hotel / Office gemeinsam einzusperren?

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

29 Kommentare

  • Also ich plane meine Informationspreisgabe sehr genau durch, wann was wo über unser neues System preis gegeben werden soll.
    So erhoffe ich mir eine bessere PR und vor allem erhoffe ich mir dadurch das frühzeitige „Gejammer“ zu ersparen, weil sich das neue doch noch um einige Wochen verschiebt…

    Mit anderen Entwicklern tausche ich mich dagegen schon aus, allerdings bin ich trotzdem vorsichtig was ich erzähle, da ich ungern möchte (wie zuovr geschrieben), dass Infos verfrüht an die „Öffentlichkeit“ gelangen…

    Also ein bisschen Paranoia, ein bisschen Planung… irgendwie ein bisschen von allem 🙂

  • was hast Du denn in einem „inneren Circle“ zu verbergen? Anders gefragt: wenn das, was Du tust, so geil ist, was keiner wissen darf, dann hast Du doch sicherlich einen Michael Dell, Steve Jobs und Bill Gates in den Schatten gestellt? Versteh das nicht falsch, ich hoffe, Du weißt, worauf ich da hinaus möchte. Man soll ja nicht die Welt beglücken, sondern seine Problemchen intern mit anderen besprechen.

  • Robert, warum sollte man gute Ideen mit irgendwelchen Startup-Leuten sharen, welche an ähnlichen Projekten arbeiten?

    Jeder startet heutzutage doch irgendein Social Network mit den üblichen ausgeleierten Features wie Tags, Gruppen, Widgets, API, Lokalausrichtung usw.

    Wenn ich jetzt Startup XYZ ein gutes Feature verrate, dann kann ich mir sicher sein das die es bald auch mit einbauen und meinem Netzwerk damit wieder ein Stück näher kommen. Im Gegenzug bekomm ich dann eher nichts Interessantes mitgeteilt.

    Ich teile mein Wissen gern, aber nicht was solche wichtigen Dinge angeht. Gern über Marketing, Programmierung usw. ALLGEMEIN

    Ich muss auch nicht auf irgendwelche Barcamps um mich mit anderen Web2.0-Fressen zu unterhalten oder damit mein Netzwerk läuft.

    So wie es aussieht, werden hier täglich neue Flops gestartet die sich kaum von vorhandenen Netzwerken unterscheiden und auch kein Geld verdienen.

    Aber Hauptsache man startet irgendwas und ist cool…

  • das Kopieren von Ideen heißt noch lange nicht, dass man sie auch versteht. Wieviele haben zB eigentlich den Social Graph von Facebook verstanden und was dahintersteht? Wieviele haben die Navigation von Etsy verstanden und was dahintersteht und warum sind 90% der Frauen Shopanbieter dort? Selbst wenn man es ihnen erklärt, wird es zum anderen Ohr wieder rausgehen, weil sie es nicht greifen können. Sprich: es geht nicht mal ansatzweise um die konkrete Ausgestaltung von Ideen. Der Abstand zwischen Verstehen und eine Idee in die Praxis umzusetzen, ist ein ewig langer Weg. Da würde ich mir sehr wenig Sorgen machen. Zumal, in nullkommanix kopieren doch schon seit Jahren Webanbieter voneinander, das macht den Bock nicht fett.

  • Ich glaube andersherum wird ein Schuh daraus. Es nicht die Geheimniskrämerei, es ist die Angst vor dem Gelächter.

    Natürlich gibt es kaum mal eine neue Idee, aber sicher ein paar Hundert bei denen es sich lohnen könnte, sie mal anders zu bündeln und neu zusammenzubinden.

    Sobald du aber solche eine Idee vorträgst kommen fünfzig die gleich abwinken. Hatten wir doch schon. Hat so einen Bart. Drei bleiben stehen und nörgeln dann daran herum warum du ausgerechnet dieses Feature brauchst.

    Zum Schluss ziehst du dich mit deinen Mitstreitern in den höchsten Turm zurück, hälst siedendes Öl bereit für jeden der die Nase in die Nähe streckt und bastelst deine Mindestmenge.

    Dann kommste damit raus, fällst auf die Schnauze und bumms hast du fünfzig die sagen, das sie das ja schon immer gesagt haben.

    Was wurde eigentlich aus Shoppero. Da war doch mal was?

  • Also ich bin auch für mehr Transparenz! Habe ja selbst ein Portal am Start und gerade was „sportliche“ SNs betrifft kommt da ja einiges auf uns zu. Aus meiner noch sehr frischen Erfahrung kann ich aber sagen, dass die meisten schon offen sind und ich wurde sogar schon auf einen Kaffee nach Frankfurt bei der direkten Konkurrenz eingeladen.

    Ehrlich gesagt, sehe ich alle anderen Sportportale aber nicht als Konkurrenz, eher als Mitstreiter in einem sehr großen Becken voller Sportler. Am Ende spielen doch auch ganz andere Dinge eine wichtige Rolle, als das neuste Feature, denn da hat man doch meistens nur kurz einen Vorsprung. Tolle Features und Tools hat früher oder später eh jeder. Es kommt doch auch sehr auf die Macher an und wie die vernetzt sind. Letztlich warten aber alle auf einen Urknall, was das Durchbrechen der Nutzerschallmauer angeht. Tja, und entweder kommt der oder auch nicht. Ein Blick zur Seite ist immer gut, aber man sollte sich auf sich konzentrieren und natürlich seine Zielgruppe. Was wollen die und was macht mir Spaß. Deshalb wünsche ich allen Mitbewerbern viel Erfolg und mir am meisten 😉

    Also wer Fragen an mich hat, ich beantworte gerne alle und ich werde auch gerne auf die anderen zugehen, denn da gibt es vieles, was die besser, nein anders machen. Aber Danke für die Anregung hier, Robert.

  • Zudem geht es ja wohl nicht um Features sondern um Frage wie
    – wie teste ich Software
    – wie organisiere ich entwicklung/entwickler
    – wie gehe ich mit Finnaziers um (oder die mit mir)

    etc. ne?

    An sich hab ich dazu ein Projekt auf der Pfanne. Wenn jemand beim Startup-Info-Austausch mitspielen will, ich bin googlebar.

    Bobby: Rufste mal an? 😉

  • Stimme dir da natürlich zu Oliver, aber meistens hat man ja Geheimnisse wegen irgendwelcher Killeraps. Denn wie Robert schon sagte, das Rad wird nicht mehr neu erfunden.

    Jetzt geht es wohl nur noch um Nischen, die besetzt werden können, schönes Beispiel Autoki, die das super machen.

  • Habe mich da doch ein bisschen zu sehr auf das Verschleiern gestürzt, merke ich gerade. Was die Punkte Entwickler, Finanziers und Software betrifft, kann man vieles doch schon schönerweise öffentlich lesen. Und dank dem Barcamp HH wüsste ich sogar, an wen ich mich wenden müsste, was Entwickler betrifft. Verrate ich aber nicht 😉

  • ach ich denke austausch und gegenseitigen support gibt es doch schon in recht ausgeprägter form. die frage ist nur ob er öffentliche wahrnehmung findet, was ich bezweifle 🙂

  • Wenn man ein *startup* betreibt – egal ob *new oder old economy*, dann ist man GEGEN Zusammenarbeit:

    1. Man hält sich für den Größten. (Was ich ohne Zweifel bin)
    2. Man will der Erste sein, der mit seiner Super-Duper-Idee herauskommt.
    3. Man will reich werden -ohne mit anderen startuppern teilen zu müssen.

    Jeder *Gründer* stirbt in seinen eigene Stiefeln – das ist in der Biologie so festgelegt. 😉

  • In Deutschland ist man in Sachen Web2.0, StartUp etc. noch vollkommen unerfahren. Das ist nunmal so. In den USA, Japan etc. ist man schon weiter und vor allem viel sozialer.

    Ich glaube, das liegt daran, dass man in Deutschland viel ängstlicher ist. Jeder fürchtet, dass man ihm die Idee klaut, da in Deutschland die Rechtweit und vor allem die potentiellen Nutzer weniger sind.

    Wenn in den USA zwei Social-Networks aufeinander treffen – scheiss drauf. Sind ja genug leute da. In Deutschland ist das nunmal anders … da hat man nunmal viel weniger mögliche Nutzer.

  • Ich bin der GRÖSAZ (größer startupper aller Zeiten), ich, ich, ich …

    Ein Zusammenfügen von Ideen, Anwendungsmöglichkeiten kann doch nur durch Druck des Investors kommen. Die deutsche Web2.0-Szene ist doch so sehr nerdhaltig, daß sie Begriffe wie *Buchhaltung* oder *Marketing* für indianische Totem-Sprache hält. 🙂

    Außerdem könnte Robert B. mal auf ein Video von mymüsli aufmerksam machen.

  • Das ist einfach „typisch deutsch“.
    Das Angsthaben vor allem und jedem ist etwas, das wir fast zur Perfektion getrieben haben…

  • also das mit der angst vor gelächter kann ich mir vorstellen, kann mich da an eine präsentation von ehssan auf dem berliner webmontag erinnern .. ich denke aber dass im vergleich zu früher der austausch mittlerweile gut funktioniert – vielleicht fehlt sowas wie eine dedizierte veranstaltung hierfür – aber dafür gibt es doch reichlich gelegenheit, sich bei jedem webmontag, barcamp, next, DLD, openBC club treffen, social commerce frühstück etc. gegenseitig auf die füsse zu treten. klar, man muss halt auch hingehen und vielleicht einfach stärker aufeinander zugehen und die infos ziehen. aber das liegt ja vor allem an einem selbst.

  • die deutschen portale wollen auch keine widgets einbinden lassen so wie es z.b. facebook macht.

    ist ja auch irgendwo verständlich… ich geh auch nicht in meine lieblingsbar und kleb dort erstmal die flyer der anderen bars hin.

    was hat studivz davon wenn sie sinnlose widgets einbinden? dann würd ich sofort einen sinnlosen startup gründen damit die was zum einbinden haben. hauptsache ich muss keine werbung zahlen 🙂

    ich hoffe die blase platzt endlich! es nervt langsam tierisch…

  • nun ja, was haben Widgets mit dem Austausch der Gründer zu tun? Dass Du die neuen Webseiten anscheinend nicht gut findest, ist ja Deine Sache, kannst das auch liebend gerne rausposaunen, nur again, offtopic ist nicht on topic.

  • @Rob, ob gewollt oder nicht: es gibt mehr Austausch untereinander, als du dir vorstellen kannst.

    Ich glaube einfach, dass sich die Art und Weise sich auszutauschen verändert hat. Gilt auch für die Zusammenarbeit: Wenn wir bspw. gefragt werden, was wir über „blah“ oder „blub“ denken und die Leute dann trotz langer Bärte unbedingt „blah“ und „blub“ machen wollen…dann weiß ich auch nicht…

  • und dabei tue ich doch schon bestimmten Kandidaten explizit empfehlen, sich der Weisheit von Xing zu bedienen, ein Anruf genügt. Ich sollte wohl Ohrenstäbchen mit empfehlen, hrhrhrhr:))

  • Wie meistens im Leben kommt es auf die richtige Mischung an, denke ich. Ich berate ja schon länger Gründer – und Web 2.0 kommt immer mehr hinzu, aber eins habe ich immer und immer wieder erfahren:
    die Geheimniskrämer bleiben so geheim, dass sie ihr ganzes Leben stolz geheim bleiben können (und natürlich kein geld verdienen mit den bösen neidern und Abguckern)
    Und die „Prahler“ müsssen lange mit dem Problem kämpfen, dass jede Form von Angeberei ja doch entdeckt wird. Wenn man sich größer, innovativer, professioneller und eimaliger gibt, als man ist, bekommt man bestenfalls einen Sympathiebonus durch das freche Auftreten.
    – ich habe 2004 mit meiner idee ehrlich gesagt schon erstmal ganz schön auf den Putz gehauen…aber ich habe es überlebt, man hat mir veziehen, und die, die mir meine I)dee klauen wollten, haben die Umsetzung ganz einfach nicht geregelt gekriegt!
    Und nu habe ich sogar einen Blog!

  • Wie Robert schon eingangs schrieb: Die Unterschiede zwischen den Ideen sind meist ja recht gering, und „copycats“ sind der Normalzustand. Wenn man also mit einer eigenen Idee zu früh hausieren geht, kann es leicht passieren, dass jemand anderes diese aufgreift und eher damit loslegt und fertig ist, als man selber. Der zweite mit einer Idee hat oft verloren (wenn sonst alles stimmt…).

    Abgesehen davon möchte man gut aussehen. Man möchte Kunden (Pardon: eine Community) haben die zu einem selbst und nicht zu anderen kommen. Man möchte gegenüber den Investoren gut dastehen. Und da macht es nicht immer den besten Eindruck, wenn man die Wahrheit sagt: „Hey, wir wollen eure Daten in zwei Jahren für viel Kohle verkaufen…“, oder dem Investor sagt „Hey, ich hab ne Idee, die haben zwar auch schon 10 Andere und ich habe keine Ahnung von nix. Aber ich will dafür Deine Knete“.

    Über nichts wird so eifersüchtig gewacht, um nichts wird so heftig gekämpft, wie um das Geld, das man noch gar nicht hat.

    Und bei den „Startuppern“, die sich VCs/Investoren holen, geht es im ganz viel (Luft-)Geld.

    Kooperationen gibt es meistens erst dann, wenn der Andere als Ungefährlich eingestuft wird, oder man glaubt der Abstand zu den „Verfolgern“ ist groß genug, oder wenn keine finanziellen Interessen dahinter stecken (wie z.B. bei verschiedener OSS).

  • Robert, ich gebe dir vollkommen recht.

    Wir alle müssen zusehen, unsere Zielgruppen zu erreichen. Und dass sich Webdienste hervorragend ergänzen können, macht Facebook mit F8 gerade par excellence vor.
    Falls jemand gute Ideen für eine Kooperation mit Jimdo hat: matthias@jimdo.com.

  • Nur mal ganz allgemein: Falls jemand die Idee für das berühmt-berüchtigte Nächste Große Ding hat, dann kann man ja darüber diskutieren, ob Geheimnistuerei sinnvoll ist. (Dann stellt sich die Frage aber nicht, da eh ein Genie am Start ist, das auch die Übernächste Große Idee haben wird.)

    Aber in absolut allen anderen Fällen, ausnahmslos, ist Austausch produktiver und sinnvoller, als heimlich und im stillen Kämmerlein zu basteln. Nur so erhält man das nötige Feedback, wird auf Fehler aufmerksam und kann neue Ideen einarbeiten.

    Noch wichtiger aber: In allen anderen Fällen wäre schon damit geholfen, lieber ein solides, gutes, tolles Produkt abzuliefern. Das ist allemal mehr Wert (inhaltlich und vermutlich auch wirtschaftlich) als die heiße Idee, die man niemandem verrät.

    Also: Erstmal das, was man tut, ordentlich machen. Und dann kann man ja nochmal überlegen, ob man noch eine geniale Idee draufsetzen kann.

    Oder?

  • Ich denke Google, diese Kauf-und-Verkaufbörse (Name vergessen), StudiVZ, Amazon, etc. hätten sich vermutlich keine Konkurrenz geschaffen, wenn sie ihre Ideen ausgeplaudert hätten.
    Es wird jetzt ein bisschen esoterisch. Vielleicht liegt der Vorteil von Schweigen aber wo ganz anders. Möglicherweise verlieren die Ideen an Energie, wenn man zu viel darüber spricht. Talk ist einfacher und oft auch angenehmer als walk the talk. Und wenn man vorher viel darüber redet, wird die Durchführtung vielleicht noch langweiliger als ohnehin schon.

    Eine Unternehmung ist natürlich viel mehr als die genialen Geistesblitze des Gründers. Ein wie auch immer harmonisierendes Team, gemeinsame Ziele, gegenseitiger Respekt, effiziente, sich selbst verbessernde Prozesse, Disziplin (getting things done), eine funktioniererende Ansprache gegenüber den Kunden, cash flow.

  • Was hier in Silicon Valley stattfindet, ist im Grunde nichts anderes als ein perfekt eingespieltes System permanenten Austauschs zum Vorteil aller Beteiligten (Anwender, Forscher, Entwickler, Gründer, Finanziers, Dienstleister usw.).

    Es gibt eine bunte Vielzahl ganz unterschiedlicher Events (vom Bootstrapper’s Breakfast über Lunch 2.0 bis hin zu den zahllosen Abendveranstaltungen, Workshops, Konferenzen und Partys), die immer wieder ganz unterschiedliche Schnittmengen an Menschen und Perspektiven zusammenbringen. Auf diese Weise ist jeder ständig mit jedem im Gespräch.

    Natürlich kann und will man als Startup nicht immer sofort alles öffentlich und bis ins kleinste Detail diskutieren — das verlangt auch niemand. Entscheidend ist die Möglichkeit, dass man zu fast allen Fragen und Ideen relativ unkompliziert qualifiziertes Feedback bekommen kann, wann immer man es gerade braucht.

    Auf lange Sicht gesehen sind die Antwortgeber von heute die Fragensteller von morgen (und umgekehrt). Dessen scheint sich hier jeder bewusst zu sein, weshalb Informationen und Erfahrungen oft sehr freimütig miteinander geteilt werden.

    Der Web Montag ist inspiriert von dieser Atmosphäre und genau mit diesem Ziel vor Augen gestartet, nämlich dazu beizutragen, dass diese Art Austausch auch in Deutschland entstehen kann — zum Vorteil hoffentlich vieler erfolgreicher Startups und den bei ihnen Beschäftigten.

  • Fazit: nur die wenigen haben hier Transparenz als für gut gesehen!

    Ich bin auch einer davon! Es schadet nicht – sondern – es bereichert sogar – Ja auch im sinne von Geldmachen! Und wenn Ihr so was nicht glaubt grrrr* dann denkt ein wenig nach – alleine – Web2.0 und user generated content – ideen, content, etc liefern ANDERE – also warum nicht einbinden und mitverdienen statt – kaum – oder gar nix verdienen?
    Und die Umsetzung – mal ehrlich- wer von euch hat nicht schon mal folgendes gesagt – „WOW – der/die hat eine coole Idee – das mach ich auch (besser, schöner, etc)“…und dann hatte man keine Zeit, Ressourcen, usw…

    Statistisch gesehen sieht das so aus: nur ca 3% fangen tatsächlich mit der Umsetzung an!!!

    Also cool bleiben, bei uns im Norden würde man sagen : abwarten und Tee trinken 🙂