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warum mich persönlich Social Networks nicht reizen

die Frage wurde mir schon x-fach gestellt, die Antwort ist recht simpel: mein Blog ist mein „Social Network“. Ich brauche nicht Xing, LinkedIn, Facebook, StudiVZ und was weiß ich was. Ich kann mich hier ganz exzellent mit anderen austauschen, fragen, hinweisen, Spaß haben. Dennoch bin ich auf zahlreichen dieser Webseiten angemeldet, mache hin und wieder was, aber lade aktiv nie irgendwelche User ein (be my friend). Ich finde die Seiten dennoch spannend, führen sie doch dazu, dass sich die User einfacher als bisher miteinander austauschen können, ausgehend von der persönlichen Ebene statt wie früher rein themenorientiert zusammenzufinden (Foren zB). Das fasziniert mich und zugleich eröffnet dieser neue Habitus Gründern neue Wege und Möglichkeiten, genau da anzusetzen.

Für mich aber reichen die Möglichkeiten auf Social Networks bei Weitem nicht aus, mich austoben zu können. Ich will meinen eigenen Auftritt nach Gutdünken verändern, verwerfen, ergänzen, mich ausbreiten, wie ich lustig bin und nicht von anderen abhängig sein, die mir ihre Vorstellungen von „networking“ anbieten. WordPress bietet mir all das, was ich will und brauche. Ebenso, und das ist wohl der wichtigste Punkt, erachte ich es insbesondere im geschäftlichen wie auch privaten Bereich für unglaublich wichtig, seine persönliche (!) Präsenz im Internet über die Jahre hinweg aufzubauen. Diese Präsenz ist bei Weitem nicht erreichbar, wenn ich lediglich als Person in Dutzenden von Social Networks verteilt herumfuhrwerke. Es erscheint mir wichtig, ich kann auch nicht exakt begründen, warum ich daran glaube, dass persönliche Präsenzen extrem wichtig sein werden in Zukunft. Insofern sind personal publishing Sites Social Networks in diesem Bereich bei Weitem überlegen. Andere mögen das selbstverständlich anders halten. So wird ein Single lieber auf Neu.de auf Jagd gehen, ein US-Geschäftsmann in LinkedIn bewußt herumnetzwerken, ein Musikliebhaber sich auf Last.fm tummeln, usw. Gut, man muss natürlich schon dazusagen, dass mein Blog nicht unter Kontaktarmut leidet, insofern fällt meine persönliche Präferenz auch so eindeutig zu Ungunsten von Social Networks aus.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

8 Kommentare

  • Grundsätzlich hast du durchaus recht. Allerdings ist es für dich auch wesentlich einfacher, da die Zugriffe höher sind, als bei den meisten anderen Bloggern.

    Hinzufügen muss ich auch noch, dass über die so genannten Social Networks auch allerlei „Kontakt-Spam“ betrieben wird. Fadenscheinige Anfragen, die sich im Endeffekt als bloße Werbung entpuppen. Das gibt es zwar auch bei Blogs, aber sein eigenes Blog verwaltet man ja schließlich auch lieber und öfter, als die zahlreichen Social Networks abzuklappern.

  • Dass die Mehrzahl der Nutzer nicht in der Lage ist (und imho auch in der näheren Zukunft nicht sein wird), ein eigenes Blog etc. mitunter auf eigenem Webspace, d.h. ohne Abhängigkeit von einer übergeordneten Instanz, zu verwirklichen, sieht man doch am besten an MySpace. Der Drang danach scheint da zu sein, für die Umsetzung wird jedoch das SN bemüht.

    PS: Weil ich’s grad noch sehe: @Robert: StudiVZ bringt dir als Ex-Student wohl nicht mehr so viel, aber gerade diese Plattform (bitte hier aber keine Sympathie für das Ding rauslesen 😉 ) bietet einen Mehrwert für den Nutzer, den ein Blog niemals erfüllen könnte. Es kommt also ganz klar auf die Bedürfnisse des Nutzers an.

  • @Stefan, mit einem selbstgehosteten Blog entstehen Kosten und diese will nun nicht jeder auf sich nehmen. Da wundert es mich nicht, dass der Drang zu Fremdbloganbietern immer noch vorhanden ist. Anmelden, Namen vergeben und voila. Wobei man auch hier für den richtigen Namen und noch nicht vergebene Subdomain – wie bei wordpress.com – Stunden aufbringen kann/muss.

    Was den Ausbau seiner eigenen Onlinepräsenz angeht, so stimme ich mit dir überein Robert. Es ist ja heutzutage nichts neues, wenn man hört, dass Firmen nach ihren Bewerbern googlen, um so an Hintergrundinformationen zu gelangen.
    Ich für meinen Teil bin froh, dass vor gut 2 Jahren aus Neugier mein Blog entstanden ist. Mein Portal, meine Spielwiese, meine Datenhalde, meine Gedächtnisstütze etc. Da kann ich mich austoben, wie ich will, kann Informationen weitergeben oder welche über meine Kommentatoren einholen. Heute will ich mein kleines Reich nicht missen.

  • Ich kann hier den Vorrednern in fast allen Punkten nur zustimmen. Besonders nervig ist der Kontakt-Spam, der praktisch stündlich bei mir eingeht und weswegen ich schon mehrere solcher Seiten verlassen und meine Mitgliedschaft gelöscht habe.

  • Jedem das Seine. Ich persönliche empfinde die steigende Vielzahl an Networks schon manchmal belastend…mir genügen die Aktivitäten in einigen davon, solange sie auch einen entsprechenden Nutzen für mich bringen. Auch die Beobachtung der Entwicklungen ist interessant, aber letztendlich ist meine Zeit einfach auch zu begrenzt 😉

  • Hmm, ich bin jetzt nicht bei massig Netzwerken angemeldet, aber bei studivz, habe ich noch NIE SPAM erhalten, das finde ich sehr positiv.

  • StudiVZ ist auch nicht unbedingt in Richtung „geschäftliche Kontakte“ aufgebaut. In den Social „Business“ Networks kommt dies schon häufiger vor. Nichts gegen Kontakte, nur her damit, aber nicht, wenn jemand sein (vielleicht sogar schlechtes) Produkt per Gewalt an den Mann bringen möchte.