Sonstiges

Zeit- statt PageView-Messung

nachdem Nielsen angekündigt hat, den Erfolg einer Webseite nicht mehr nur mittels der Anzahl der Seitenaufrufe zu messen, stattdessen mit „Time per User“, wurde ja in der Blogosphäre heiß darüber diskutiert. Heute stoße ich auf einen Beitrag bei Pronet Advertising. Diese Tabelle enthält bereits die Aufenthaltsdauer:
nielsentime

stellt man die Sortierung nach Zeit um, ergibt sich folgendes Ranking:
nielsentime

An sich also nicht mal sooo wild, denn letztlich sind Marketiers nicht dämlich (gehe ich mal von aus): Natürlich kann man sich denken, dass die User auf Videoseiten tendentiell länger kleben bleiben. Auf Suchmaschinenseiten eher weniger. Und Newsseiten werden irgendwo dazwischen liegen. Wenn nun einer mit seiner Videoseite bei Onlinevermarktern klingelt, wird der natürlich nicht nur auf die Zeit pro User schielen, sondern bei 5.000 Besuchern/Tag möglicherweise schneller abwinken, als es einem lieb sein kann. Andererseits, was macht er, wenn zwei Videoseiten aufschlagen, die folgende Zahlen aufweisen: Seite A hat 1 Mio Besucher pro Monat, jeder User verbrät im Schnitt 1 Stunde. Seite A hat 500.000 User pro Monat und jeder User verbrät im Schnitt 2 Stunden. Summa summarum glänzen beide Seiten mit 1 Mio Userstunden. Welche ist nun besser? Aber auch hier wird man sich den großen Rest anschauen. Wer sind die User, was sind das für Videos, wie entwickelt sich die Seite, wie ist ihr allgemeines Standing, wie wirkt die Seite (altbacken, hip, jugendlich, erwachsen, …), wie schaue die Mediadaten aus, …. Ich denke, die angenommene Fixierung rein auf PageViews war schon immer ein Trugschluss.


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Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

5 Kommentare

  • Eines sollte man dabei nicht vergessen, Werbung oder überhaupt nur die Präsenz eines Logos wird innerhalb von Bruchteilen von Sekunden vom Gehirn registriert. Das heisst, egal ob wer wo klickt, die Präsenz wirkt immer. Das bezahlt dem Publisher nämlich kein Mensch und ist somit der grösste Betrug. Ich bin der Meinung, dass daher schon die Anzahl der Uniques entscheidend ist und weniger die Verweildauer. Bei Werbung kommt es darauf an, mit möglichst wenig Aufwand die grosse Masse zu erreichen. Nicht umsonst bietet die Formel 1 die billigste Pro-Kopf-Werbung der Welt. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Zuschauer nur fünf Minuten oder eine Stunde guckt.

    Aber mal was anderes. Google bietet Affiliate-Werbung an. Also Bezahlung erst nach Lead oder Sale. Scheint im Aufbau zu sein. Hat wer Erfahrung damit?

  • Soll das wirklich heißen, dass der durchschnittliche Googlebesucher 1,5 Stunden im Monat auf deren Seite verbringt?

    Das ist ziemlich viel, oder?

    Hab gerade mal bei meinem Blog geschaut. Ich habe zwei Besucher, mit 4 bzw. 6 Stunden in den letzten 30 Tagen. Der Durchschnitt des „Stammpublikums“ liegt bei knapp über 28 Minuten im Monat und der Gesamtschnitt unter einer Minute (die meisten Besucher verschwinden wohl einfach wieder)

  • Scheinbar hat sich bei diesen unsinnigen Diskussionen wieder niemand Gedanken gemacht, dass es nur um den User geht. PI, Verweildauer, etc. sind nur Surrogate – letztendlich kommt es darauf an wieviel User ich erreiche und zu einer Handlung bewegen kann.
    Darum ist P4P-Werbung so auf dem Vormarsch.
    Denn Begriff „Usertage“ finde ich trotzdem gut.