Sonstiges

In 6 Schritten zum schlechteren Blogger

Dirk Olbertz, bekannt als Webmaster von Blogscout.de, hat im Posting In 6 Schritten zum besseren Blogger einige Tipps zusammengestellt. Mit Sicherheit nicht dumm. Aber, natürlich kann man seine Argumente auch umkehren. Das sind seine sechs Topics:

1. Nehmt nicht an Blogkettenbriefen teil
2. Verunstaltet euren RSS-Feed nicht
3. Habt keine Angst vor Google
4. Hört auf, andere Blogbeiträge zusammenzufassen
5. Ignoriert eure Statistiken
6. Lasst euch nicht Sagen, was ihr zu tun habt

zu 1.: Dirk meint damit die Blogparaden/carnivals. Die Teilnahme an Blogparaden/carnivals stellt eine exzellente Möglichkeit dar, sich gemeinsam mit einem Thema zu beschäftigen und vaD darüberhinaus neue Blogger zu entdecken, die gemeinsame Interessen haben. Wer um Blogparaden einen Bogen macht, ist selber schuld.


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zu 2.: er meint damit gekürzte Feeds bzw. ganz laaaange Texte mit Zitaten bestückt, was beides nerven soll. Die Frage, ob ein Feed nun komplett oder gekürzt ausgeliefert werden soll, wird nie 100% einheitlich beantwortet werden können. Aber ausführliche Zitate erleichtern es mir, einen Text zu verstehen, statt dass ich gezwungen werde, zwischen dem Blogposting und den einzelnen Quellen hin- und herzuspringen, was zeitraubend ist.

zu 3.: wer nicht auf Google achtet, wird es ungemein schwerer haben, Interessierte zu finden. Die Blogleserschaft ist viel kleiner als die Menge der rund 45 Mio Internetnutzer.

zu 4.: Ich finds stets klasse, wenn mir einer in einem Rutsch interessante Links anbietet. Da komme ich gerne wieder, wenn es thematisch einigermaßen fokussiert ist. Ich mag Themen-Linkhubs:)

zu 5.: das kann man eng gekoppelt mit Punkt 3. betrachten. Natürlich kann man in den Weites des Web-Meeres blind navigieren und auf statistische Auswertungen verzichten. Vielleicht entdeckt man dann zufällig eines Tages die Gestaden der Indianer:) Wenn man alt geworden ist.

zu 6.: es ist dumm, auf Lehrer und Professoren zu hören, es ist dumm auf Erfahrenere zu hören, könnte ja sein, dass man was lernt. Das tut natürlich weh. *ironiemode aus*

Insgesamt also kann man Dinge absolut links oder absolut rechts sehen, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

28 Kommentare

  • Punkt 5 kann man jetzt eigentlich als Aufforderung sehen, den Blogscoutcode aus den Blogs zu entfernen. Fraglich, ob ihm das dann gefällt.

  • stimmt, ist mir gar nicht so eingefallen, witzig:))) Aber er dürfte das wohl kaum so gemeint haben, sondern ob wie sich die Leserschaft entwickelt, dass man darauf nicht achten soll.

  • ich lese ca. 10 blogs die sich mit fotografie auseinander setzen..die hälfte von diesen schreibt nur gegenseitig ab ( leicht verändert )…drei bringen ständig nur angelesene platitüden , einer haut dich ständig mit text zu.
    einer ist lesenswert.

    ps. sagst du mal was kritisches schmeißen die dich gleich aus ihrem blogroll ;))

  • Im Grunde ist „alles“ was er sagt, durchaus nachvollziehbar.

    Bei Punkt 4.) sehe ich es ein bißchen anders: ohne Verweise auf andere (Blog-, Medien-)Quellen werden Blogs sehr schnell *hüstel* selbstreferentiell.

    Bei mir konkret ist etwas anderes, da die Immobilien(makler)branche die Öffentlichkeitsarbeit der Cosa Nostra übernommen hat und statistisch/wissenschaftlich erwiesen ist, daß 40,7% aller Makler nicht lesen und schreiben können. 😉

    Da muß ich mir alles selbst aus den Fingern saugen bzw. auf US-Quellen zurückgreifen und diese anpassen. :))

  • Guter Ansatz, Robert. Im Grunde hast du Recht, genauso wie man das so rum sehen kann, geht es auch andersherum. Ich verstehe ja auch, was ihn dazu bewogen hat – siehe Stöckchen und Blogparaden – und, warum vieles davon wirklich ein Problem ist für ein vielfältiges Blog-Universum, aber entscheiden kann ich das bitte noch selbst. Dieser ganzen oberlehrerhafte Listenkram muss wirklich nicht sein. Mein Blog, meine Art, wie ich das führe.

    PS: Genau so geht es mir auch bei Linklisten. Viele Blogs lese ich gerade deswegen. Man entdeckt dadurch Dinge, die ich sonst nicht gesehen hätte.

  • ad 1: Ich bin auch durchaus der Meinung, dass Blog-Paraden ihre Berechtigung haben. Man lernt neue Blogs kennen und tauscht sich auf eine erfrischende Art und Weise aus.

    ad 2: Grundsätzlich sollte hier wirklich auf Lesbarkeit getestet werden. Ein Feed muss schnell konsumiert werden können. Werbung und Eyecandy stören hier imho nur.

    ad 3: Je nach Zielgruppe des Blogs und Hitgeilheit des Autors. Ein wenig SEO schadet jedoch nie.

    ad 4: Da bin ich ganz auf deiner Seite Robert. Ich habe nichts gegen Links und Verweise. Ganz im Gegenteil: Bin ich einmal nicht am Laufenden, so bin ich über jeden „Insider Link“ erfreut.

    ad 5: Gerade für mich in der totalen Anfangsphase des Bloggens (vom Know-How, der Bekanntheit und dem Content) bin ich über jede „Visit Length, Visit Track, Keyword und Came from“ Statistik froh.

    ad 6: Tips und konstruktive Kritik sind eigentlich immer eine Hilfe. Und jeder Blogger dürfte autonom genug sein, um selbst Entscheidungen zu treffen.

  • Deine „Regeln“ liegen mir allesamt klar näher.

    Aber man sollte sich allerdings nicht zum Sklaven seiner Statistik machen.

    Reine „Linkschleudern“ sind nicht mein Ding. Vielleicht in Form von „Tumblelogs“, wenn sie einen echten persönlichen Touch haben.

    Und man sollte nicht so bloggen, wie andere meinen, dass man es tun sollte: bezogen auf die Inhalte und die Art zu Schreiben.

  • Wieso immer wieder Regeln? So ein Käse! Und ich habe je länger je mehr den Eindruck, dass es die selben sind, die Blog-Regeln aufstellen und sich gleichzeitig über gesetzliche Regelungen aufregen. Konsequenz lässt grüssen …

    Wie ich hier schon geschrieben habe:

    Wenn ich keine sprechende URLs hätte, 90% meines Blogs Werbung wäre, ich nur einen gekürzten RSS-Feed anbieten würde, ich der Blog (statt das Blog) sagen würde, ich jede (aber wirklich jede) trigami-Rezension ungesehen annehmen wollte, ich täglich vier Mal an meiner Statistik erfreuen würde und ich in der Folge ausser mir selbst und dem (mit Waffengewalt zum Lesen gezwungenen) Nachbarn keine Leser hätte: dann lasst mir diese Freiheit!

  • Ich kann Dirk absolut gut verstehen. Denn Blogcarnivals und ähnliche Veranstaltungen schaffen nicht nur Qualität.

    Ich sehe das grade recht schön am Beispiel der „Aktion“, ein Grundgesetz an Schäuble zu schicken. Ich habe (ausnahmsweise mal) einen Beitrag verfasst, der außer Ironie nur Zitate und Verweise enthielt. Da allerdings unendlich viele Blogger irgendeinen (verborgenen) Sinn darin sehen, alle, die „mitmachen“ (ich mache nicht mit! ich mache es. mit, könnt ihr), aufzuzählen, sammeln sich die Links und Trackbacks an wie nie zuvor.

    Das ist im Moment nützlich (google und so…), aber mir währen Links von Menschen, die meine Texte lesen, verstehen und mögen deutlich lieber.

  • so eine Linksammlerei ist in der Tat völlig olle, sehe den Nutzen nicht (klar, Linksaft, aber das betrachte ich nicht als Nutzen). Verstehe auch nicht ganz, was das auf Dauer bringen soll, wenn man echte Leser statt Made For AdSense Klicker sucht.

  • Herr Olbertz hat Recht, wenn er bessere Blogger meint. Außerdem ist er mit Ironie am Start.

    Wer erfolgreich (im Sinne von mehr Lesern) sein will, kann natürlich auch den Blödsinn machen, den die SEOs und ProBlogger empfehlen.

  • Nur weil man bloggt, heißt das nicht, dass man an jedem Blogkarneval mitmachen möchte oder Kettenbriefe liebt.

    Ich betrachte die Einladungsmails zum Blogkarneval ebenso als Spam wie jede andere Mail, die ungebeten um meine Aufmerksamkeit buhlt. Nur weil der Blogkarneval neu und noch nicht von Spammern maßlos ausgeschlachtet wird, heißt das nicht, dass es nicht jetzt schon zu den Mailplagen zählt.

    Blogkarnevals und Kettenbriefe mit Aufforderungen an andere durch den Reifen zu springen, zählen für mich zu den Plagen des Bloggens. Hier wird ein Pull-Marketing allzu leichtfertig in ein Push-Marketing überführt und endet wie der meiste PUSH-Krempel früher oder später auf dem Müllhaufen. PUSH ist nicht skalierbar.

    Je mehr auf den Zug aufspringen, desto unerträglicher wird es.

    Adieu, gute alte Bloggerzeit.

  • die bisherigen Karnivals fand ich durchweg sehr spannend (WP Plugins, Polit, wie ich zum Bloggen kam, nach Vorgaben Gerichte zaubern…). Welches war dem zB so schlimm und unerträglich? Und ich meine jetzt weniger den Linkexzess, als man auf die Idee kam, dass sich alle untereinander verlinken. Das ist klar olle.

  • Kann man nicht auch seine Teilnahme an Blog-Carnivals ausschlagen ? 😉

    Die Beiträge von Carnivals, die mich interessieren, lese ich auch und ich habe den Eindruck, daß die teilnehmenden Bloggies sich a bisserl mehr anstrengen, um „sinnvolle“ Beiträge zu schrieben.

  • Wenn sein Beitrag ironisch gemeint wäre, hätte man prima darüber lachen können. Er schreibt aber selbst: „So sehr zum Schmunzeln war das eigentlich nicht gedacht.“ Er meint es also tatsächlich ernst.

    Damit ist er nicht allein. Bei einigen (zum Glück wenigen) Bloggern scheint sich bemerkbar zu machen, was man sonst gern Journalisten ankreidet: die Unfähigkeit, Veränderungen zu akzeptieren. Natürlich verändert sich das Bloggen. Es gibt viel mehr Blogger, mehr Leser, mehr Möglichkeiten. Die Chancen steigen. Natürlich wird herumexperimentiert – und das eben nicht nur intellektuell und schöngeistig. Da wird für Google optimiert, der RSS-Feed mit AdSense bestückt und Linkbaiting bis über die Schmerzgrenze betrieben. Dem stelle ich ein sehr entschlossenes „Na und?“ entgegen.

    Wenn mir ein Blog nicht passt, dann lese ich es eben nicht. Wenn mir nicht gefällt, wer in den Blogcharts steigt und fällt, dann ignoriere ich sie eben. Wenn auf Blogscout die neuesten Artikel alle uninteressant für mich sind, schaue ich nicht wieder drauf. Wo ist das Problem?

    Wäre dieser Text unter dem Motto „6 Dinge, mit denen Du Dich bei mir als Blogger beliebt machst“ o.ä. erschienen, fände ich das noch okay. Aber der Text erhebt den Anspruch, die allein seligmachende Wahrheit zu verkünden, an die sich nun bitte alle zu halten haben.

    Natürlich kann Dirk Olbertz in seinem Blog tun und lassen, was er will.

    Ich aber auch.

  • Schon der allererste Blog-Karneval, an dem ich noch mitmachte, müllte mein Postfach zu. Seither treffen hier und da Einladungen ein, selbstverständlich genügt es dem einen oder anderen, dass man bloggt, mehr Qualifikation braucht es nicht für eine Einladung. Und selbst wenn es themenverwandt ist, so lege ich keinen Wert von Hinz und Kunz per Mail eingeladen zu werden.

    Es geht hier nicht um die Inhalte, sondern darum, dass bislang alle Karnevalveranstalter den Mailweg nutzten um ihre „Aktion“ bekannt zu machen.

    Ich führe kein Blog um dann von Bloggern angemailt zu werden. Ich genieße es, dass Blogs und Feeds Push-Instrumente sind und nicht Pull.

    Ich mag es nicht, wenn man an meinem Rockzipfel zupft. Ich bin so mündig, dass ich mich dann informiere, wenn ich Zeit, Lust oder Bedarf dafür habe und nicht wenn ein Anbieter der Meinung ist, dass ich das nun unbedingt wissen müsste.

    Das ist so nervig an dem Karneval!!

  • @blind navigieren …oder professionell bloggen? Ich finde, die Auffassungen vom richtigen Bloggen sind (fast) so individuell verschieden wie die über die Liebe :-)! Man darf die gut gemeinten Ratschläge zur Blog-Optimierung befolgen, aber man muss nicht.

    …meine zugespitzte These: Umso erfolgreicher der Blog, umso besser müssen die Inhalte an den Geschmack der Masse angepasst sein! Da geht es den A- und Profi-Bloggern nicht anders als den übrigen Medien.

  • Hochsommer: Zeit für Blog-Aktionen…

    Auch wenn in letzter Zeit vor der Teilnahme an Blog-Aktionen gewarnt wird (andere sehen das zum Glück anders), ich werde die hochsommerlichen Temperaturen diese Woche dafür nutzen. Denn 1. halte ich Blog-Carnivals, Blog-Paraden & Co. für keine so ga…

  • […] Dirk Olbertz stellt interessierten Lesern in seinem Blog einen selbst erarbeiteten “6-Punkt-Plan zum besseren Blogger” auf, in dem er einfach nur niederschreibt, wie er arbeitet. Er stellt hierbei darauf ab, worauf er wertlegt und was unter Umständen erfolgreiche Blogger zu solchen machen. Robert dreht die Medaille um und macht daraus eine Do-Nots … beide bringen ihrerseits interessante Aspekte an. […]