Sonstiges

knappe Ressourcen?

rankaholicsund keine Chance gegen die Konkurrenz? Darüber sinniert Susann von Rankaholics, die sich nun dem Wettbewerb stellen muss. Wem? Sterns Shortlist und die Weltbesten von Welt.de.

Aber es bleibt dennoch nicht aus, dass man sich in Anbetracht der sich häufenden Listenportale immer häufiger Fragen stellt wie: Was machen wir falsch? Machen wir irgendwas falsch? Haben wir den Dreh raus? Können wir überhaupt mithalten? David gegen Goliath – wer hat gewonnen? 😉
Das ist bezogen auf die mangeldende Berichterstattung in der Presse, der mangelnden Mundpropaganda in den Foren/Blogs wie auch der wohl mangelnden Usergewinnung.

Wenn es rein um die Kapitalressourcen gehen würde, müsste Siemens Amazon, Google, eBay, MySpace, Flickr und YouTube erfunden haben. Haben sie aber nicht. Nicht mal ansatzweise. Ebenso hätte irgendein großes Jobportal StudiVZ hochziehen müssen. Haben sie nicht. Mangels Geld? Wohl kaum. Mangels Köpfen? Wohl kaum? Mangels Unternehmenskultur? Wohl sehr ja:) Viel Geld hilft also nicht.


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Was machts aber nun bei Rankaholics aus? Nun, Susanns Verzweiflung macht sich zB an der Berichterstattung fest. „Die“ bekommen eine, „wir“ nicht. Der Krieg ist ganz sicher nicht verloren, weil man ein kleines Geplänkel in der Vorhut verloren hat. Unwichtig, völlig unwichtig imho. Wie sagte Proximo zu Maximus? Listen to me. Learn from me. I was not the best because I killed quickly. I was the best because the crowd loved me. Win the crowd and you will win your freedom.

1. Trommeln: wer nicht genug wirbt, stirbt. Punkt. Im Netz basiert Werbung primär auf Mundpropaganda. Die über Mails und Instant Messaging Systeme getragen wird. Erst nachrangig kommen Foren und Blogs. Und irgendwo dazwischen teure Werbung im TV/Radio. Wie auch PR in der Presse. Nun bringt es aber nix, wenn man die Pferde zur Tränke bringt, die aber dann nicht saufen wollen. Sprich: Die Einladungsfunktionen von Rankaholics sind mehr als kümmerlich. Dazu gehört natürlich auch die Motivierung der User. Warum soll ich jemanden einladen? Welchen sozialen Gummibärchenanerkennungspunkt gewinne ich dadurch? Aber zurück zur Einladungsfunktion: man muss Mailadressen händisch eingeben. Oh Mann, hallo…. es ist doch jetzt wirklich kein Geheimnis mehr, wie state of the Art Einladungsfunktionen aussehen. Und dabei geht es nicht nur um Mail, sondern auch IM-Buddies. Weiter: die Rankings enthalten keine unmittelbare Einladungsfunktion. Erneut ein Hallo! Wieso denn das? Ist es verboten, User einzuladen, um an meiner Abstimmung teilzunehmen? Mit einer direkten URL in der Mail?

2. Mundpropaganda embedden: neben der direkten Platzierung der Einladungsfunktion in den einzelnen Abstimmungen, sollte man zusehen, dass man die geilsten Abstimmungen hervorhebt. So wird die Frage nach dem Alter der Entjungferung gestellt. Hoppla. Sensibles, aber interessantes Thema. Wie auch andere Perlen, die irgendwo in der Versenkung schlummern. Klar, die werden teils auf der Startseite dargestellt. Aber da muss ich erstmal hinkommen, nur wissen die wenigsten davon, dass es Rankaholics gibt. Stattdessen? Biete mir eine Embedding-Funktion an. Damit ich eine Abstimmung in meinen Blog/Forum klatschen kann. Direkt unter der Abstimmung, der embed-Link (es ist wirklich müßig, gebetsmühlenartig auf die best practices hinzuweisen… grummel). Ebenso fehlt mir eine prominent platzierte, ausgefeilte Sortierfunktion. Siehe YouTube. Die meistgesehenen, die meist kommentierten, die der Woche, des Tages, des Monats, etcpp. Die mich zu den Perlen führt. Und die ich dann embedden kann.

3. Eintauchtiefe erhöhen: die Navigation ist mir zu eckig und zu sperrig. Irgendwie ist mir das viel zu kompliziert, um bequem und schnell durch die einzelnen Rankings/Abstimmungen durchzusurfen. Ne, nicht schnell, nicht einfach. Behäbig, lahm, sperrig. Zudem denkt man nur eindimensional. Es gibt eben zahlreiche Wege, ein Objekt anzunavigieren. Der eine sucht lieber, der andere surft Tagclouds ab, der andere alle möglichen Highscore-Listen, der andere wiederum Userprofile, ordentliche User nutzen die Kategorienavigation. Erneut: Kein Geheimnis, siehe YouTube, siehe Flickr, siehe Last.fm, kopiert doch verdammt nochmal endlich diese Seiten, die dem User nicht im Weg stehen. Dazu gehört es aber auch, dass man die Trennung zwischen Rankings und Abstimmungen aufgeben muss. Mich frustet es, wenn ich in ein Ranking komme und nix machen kann, außer lesen. Zudem erkenne ich nicht den Unterschied auf den ersten Blick. Wozu Fremdinhalte? Lasst die User ihre Abstimmungen machen, die befüllen die Seite, nicht kopierte Rankings aus irgendwelchen Quellen.

4. Aktivierung: ich habe also Buddies auf Rankaholics, mit denen ich mich vernetzen kann. Ok, schön. Was haben wir von Facebook gelernt? Newsfeed meiner Buddies. Ihr habt das stattdessen ganz verschämt versteckelt. Wozu? Außerdem, wieso ist es verboten, dass man zB bei Abstimmungen zu Büchern nicht jedes Buch mit seiner Amazon-ID bestücken darf? Manche User, und das sind eben die meisten, lassen sich auch über Kohle aktivieren.

5. des Webvolkes Kleider: Mensch, Meier, es gibt Millionen von Webseiten. Große, spannende, kleine, feine, etcpp. Wer hindert Euch daran, Themenforen zur Abstimmung zu bringen und die Forenmaster zu informieren? Wenn Du Glück hast, werden sich auf einen Schlag 20.000 User beteiligen. Themenblogs? Handyseiten? Shops? Und was habt Ihr aber nicht? Orden. Wozu braucht man einen Orden? Weiß ich nicht, aber Menschen mögen Orden. Webseiten auch.

Ok, genug, das soll als Anregung meinerseits reichen, wie man den Buzz erhöhen kann, statt über knappe Ressourcen und mangelnde Berichterstattung zu jammern. Loser jammern, Gewinner machen.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

16 Kommentare

  • Die ersten „100 most influencial guitar players“ waren ja noch ganz nett. Aber inzwischen versucht ja jeder noch so armseelige SEO, PUA, Lifehacker oder selbsternannte ProBlogger Aufmerksamkeit, Traffic und Links durch Banalitäten in Form von Listen zu generieren. Das meiste davon ist sowas von penetrant marktschreierisch und berechnend. Ich kann es echt nicht mehr sehen, egal ob als Blogpost, in traditionellen Medien oder in einer Listencommunity.

    Ich bin vielleicht etwas sensibler oder zu lange im Netz unterwegs, aber ich wette, den Rest der Welt werden Rankings auch recht bald zum Halse raushängen. Einfach weil sie inflationär und achtlos benutzt werden. Insofern gebe ich allen Anbietern keine große Zukunft.

  • Erstmal vielen Dank, für die Anregungen. – einiges davon ist bereits geplant (Sortierfunktion, Tags, AmazonID etc.). Deine Anmerkungen zur Navigation sprechen schon fast das größte Problem an. Ebenso wollen wir die Trennung zwischen Abstimmungen und Rankings aufheben – und wenn man sich das alles im Ganzen so betrachtet, dann sind das einfach sehr umfangreiche Änderungen.

    Und so gibt es manchmal Tage, an denen es mir nicht schnell genug geht 😉 – demnach ist mein „Jammern“ viel eher auf meine eigene Ungeduld, als auf mangelnde Berichterstattung zurückzuführen.

  • Geld schießt keine Tore und Geld macht auch nicht kreativ, das stimmt. Aber der Vergleich zu MySpace, Flickr, Youtube hinkt trotzdem arg. Schließlich haben die sich nicht nur durch clevere Vermarktung durchgesetzt, sondern weil die Ideen einfach gut waren. Ob man das über eine Rankingpage auch sagen kann? Susann weist auf deren Erfolg im angelsächsischen Raum hin – aber dort hat das Spiel mit Quoten, Wetten und Rankings Tradition. Bei uns werden die ganz Gewiss nicht das „next big thing“.

  • ich meine, die Idee ist nicht schlecht – und es steckt viel Arbeit dahinter – daher sollte sich auch Robert mit Kritik zurückhalten… gele Robert… ich will nix sagen wie basicthinking am anfang aussah….da haben nicht alle nur gemosert…

  • ob die Idee per se gut ist, wird sich doch noch zeigen müssen. Wenn man mal das „Ranking“ gedanklich weniger beachtet, stattdessen die Abstimmungen sieht, finde ich das „Tool“ supernützlich. Und in D gibt es mE keine gute Votingseite. Das ist aber ein täglich Brot sozusagen. Schaun wir mal:))

  • DiPi, das ist ja nun komplett Blödsinn und zeigt auf, was wirklich das Problem in Deutschland ist: Aus Kritik Nutzen ziehen. Robert ja hier ja wirklich viele gute Vorschläge gebracht. Wenn man das nur als Miesmacherei versteht, dann bringt es wirklich nichts. Aber wenn Du das als Feedback siehst, kannst Du anfangen, Dinge zu verbessern. Und ich denke, dass Robert das ebenso gemeint hat.

  • Die 28% bei der „Mit wieviel Jahren wurdet ihr entjungfert“-Frage weist jedenfalls auf eine Kundenbindung in sehr frühen Jahren hin.

  • @Sacher: Ja, ist richtig. Wir sehen das auch nicht als Miesmacherei – im Gegenteil. Auch alles was in unserem Blog dazu gesagt wurde, ist keine Miesmacherei. Ich bin absolut dankbar für das Feedback. Klar ist viel Kritik dabei, aber genau die brauchen wir – und zwar genau jetzt.

    Gerade jetzt haben wir die Möglichkeit noch mal alles zu ändern, viel umzustrukturieren etc. Schließlich sind wir noch nicht wirklich lange online. Wir haben uns mal gesagt: „Be crappy“ – gehen wir einfach online und bauen das Portal für und mit den Nutzern.. und genau das funktioniert durch Kritik 😉

  • Ranking: Die 11 außergewöhnlichsten Computerviren…

    Listen und Rankings sind ja offensichtlich in, wie das am Montag gestartete Projekt Stern Shortlist der Hamburger Illustrierten zeigt. Wenn auch dieses Modell von User Generated Content nicht unumstritten ist. Also brauche ich auch eine Liste im Blog….

  • Robert hat bestimmt recht mit den dingen die er sagt. Allerdings muss ich auch aus eigener Erfahrung sagen dass es leicht ist Verbesserungen vorzuschlagen aber dazu braucht man auch die Manpower diese umzusetzen. Gut kleine Programmierungen gehen wohl noch einfach aber größere Funktionen müssen erstmal aufgebaut werden und wenn da kein Investor dahinter ist dauert das eben.

    Ich hätte solch einen Post auch schon in unserem blog schreiben können aber wie Robert schon andeutet -> die Zeit die man ins Jammern steckt, steckt man lieber in den nächsten Anruf oder die nächste Mail. Bringt mehr 😉