Sonstiges

Startupweekend Zwischenstand

wie wars bisher? Ziemlich gemischt, für mich persönlich machts Laune. Samstag Vormittag wurden 13 Ideen präsentiert und zur Mittagszeit stand fest, worauf sich das Team aus 100 Teilnehmern einschießen wird. Will noch nicht zuviel verraten, es wird sich um einen Onlinedienst handeln, der was mit Bildern zu tun hat. Je nach Ausprägung hat die Idee eine Chance, gut angenommen zu werden oder eben nicht. Und da sind wir auch schon an des Pudels Kern: es arbeiten verschiedene Teams mehr oder minder synchronisiert an der Gesamtaufgabe. Die Form des Miteinanders erschwert ungemein einen guten Austausch untereinander, was mit den Räumlichkeiten, der jeweiligen Teamgröße und der iterativen Konkretisierung der einzelnen „Module“ (Product Shaping, Pricing, Marketing, Development, Design…) zusammenhängt. Die Atmosphäre ist super, daran liegt es nicht. Es liegt an der Form der Organisation: die einzelnen Teams versuchen so gut wie möglich, ihre Tasks zu erledigen, die Ergebnisse werden dann bei einem weiteren Team gesammelt und so will man die Synchronisation herstellen. Damit alle auf einem gleichen Stand sind. Ich habe den Eindruck, dass das nicht so gut klappt. Die Form einer solchen Arbeitsteilung ist nämlich für eine integrierte Herangehenweise sehr hinderlich, gerade zu Beginn einer zu konkretisierenden Idee. Dann, wenn man im Team an einen Punkt kommt, der in den Bereich des anderen Teams fällt, geht man den gedanklichen Schritt nicht weiter („das machen ja die anderen“). Was aber ungemein wichtig wäre. So informieren wir uns zum Schluss einer „Runde“ gegenseitig (wir gehen schrittweise vor). Es wäre wohl besser, wenn man sich viel enger auch zeitlich gesehen untereinander fortlaufend austauscht, nicht nur am Ende einer Phase. Wenn theoretisch eine ungewöhnliche oder gar exzellente Idee aufkommen würde, die nicht so recht ins bisherige Schema passt, müssten sich dann alle Teams abstimmen und ihr Paket anpassen. Das erscheint aber eher unwahrscheinlich bei diesem schrittweisen Verfahren. Es kann also sein, dass am Ende mehr eine Art von konsensartiger Gesamtlösung herauskommt. Wie man sieht, ist es nicht easy, einzelne Pakete zu definieren, die Schnittstellen schön zu ölen, eine spielerisch-fließende Varianz zuzulassen und dem Ganzen einen eigenen, dynamischen Zug zu geben. Die Teamgröße von über 100 Teilnehmern erscheint zu unhandlich.

Es ist demnach denkbar, meiner Meinung nach, dass man 10 Ideen in kleinen 10er Teams so weit durchspielt, bis man jeweils ein recht konkretes Gesamtkonzept in einem gegebenen Zeitrahmen vorzuweisen hat. Erst dann wird es auch klarer, welche Idee wirklich spannend ist. Dann lässt man die Teams die Konzepte vorstellen, stimmt ab, mit welcher Idee sich nun alle befassen werden. Auf Basis des Grobkonzepts kann man nun an eine hinreichene Detailierung gehen. Sprich: man konkretisiert grob jede Idee, lässt erst dann abstimmen und macht sich dann an die Umsetzung im feineren Raster ran. In unserem Falle wurden die Ideen vorgestellt und man entschied sich für eine Idee. Dann wurden in einzelnen Teams Grobkonzepte entwickelt, die Abstimmung fiel dadurch ungleich schwerer. Solange aber das Grobkonzept nicht hinreichend ausgefeilt ist, fällt die Feinplanung schwer angesichts der Teamzahl (rund 7-8 Teams in der Spitze, 100 Köpfe). Hm.. muss das morgen früh mal durchsprechen, als Feedback und Anregung für ein womögliches nachfolgendes Startupweekend wann und wo auch immer.

Update: Cem fasst seine Eindrücke zusammen (inkl. Links zu weiteren Berichten)


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Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

14 Kommentare

  • Ich stimme zu. Die 13 verschiedenen Business Cases wurden in einer Impuls-Abstimmung zu schnell auf zwei fokussiert. Jeder! Case bräuchte mehr Beleuchtung der Einschätzung, ob er valide und -was besonders wichtig ist- zeitnah umgesetzt werden könnte. Und hinterher sind wir alle schlauer…was im Hinblick auf ein ggf. zu plandendes zweites Experiment sehr hilfreich ist. Mir macht es persönlich sehr viel Spass, die Lernkurve ist extrem hoch…

  • Stimme Robert zu, aber was glaube ich alle mitnehmen ist – man lernt wirklich viel, lernt kompromisse einzugehen und es ist faszinierend zu sehen, dass die 100 zumindest im Grobkonzept unabhängig alle eine ungefähr ähnliche Linie entwickelt haben…

    Ob wir heute abend ein „fertiges“ oder „gares“ Produkt haben, werden wir sehen…

    Aber Spaß macht es auf jedefall.

  • Robert, das sehe ich auch so. Wir hatten uns ja am Nachmittag schon drüber unterhalten. Nach meiner Ansicht war es auch anders geplant. Man hat die Mindmappingphase beendet, ohne ein konkretes „Produkt“ im Kopf der Teilnehmer und ist in die Teams entschwunden, die rästelten was die anderen denken.
    Die ursprünglich geplanten Arbeit in Sprints und Standupmeetings ist auch über Bord geworfen worden und wäre auch in der Situation nicht mehr möglich gewesen. Mit keinem noch so intelligenten Schwarm kann man -schnell- am Ziel ankommen, wenn man sich nicht möglichst konkret darauf einigt, welches es sein soll.

  • Das ist ja alles schön und gut – aber Leute – schon wieder ein Web 2.0-Projekt? Das kanns doch nicht sein, oder? Wie soll das noch weiter gehen?

  • Also da kann ich mich anschliessen.
    Ich denke das es besser gewesen wäre nach der ersten Phase des MindMappings eine klare Idee in die Gruppe zu projezieren, so dass in den Kleingruppen grade nicht dieser „macht es Sinn das zu machen, oder macht es jemand anderes“ Gedanke entsteht. Das war zum Teil sehr hinderlich im Fortschritt.

    Dazu kommt aus meiner Sicht die generelle Ideenfindung.
    Ich bin der Meinung das sehr krampfhaft durch Kampfabstimmung versucht wurde das die Gruppe eine Idee findet welche aus meiner Sicht und nach Gesprächen mit anderen Teilnehmern nicht überzeugt hat.
    Es war zwar spannend zu sehen das sich um 12:00 eine Idee was wir machen wollen manifestierte, diese war aber aus meiner Sicht nicht in allen Köpfen angekommen und hatte nicht die nötige Motivation geweckt.
    Leider wurde ja die Abstimmung ob noch andere Ideen eingebracht werden könnten nicht angenommen von der Gruppe.

    Vielleicht wäre es besser gewesen nach der Pitching eine kurze Phase der Analyse einzustreuen. Z.B. jeweils 5 Personen schnappen sich eine Idee und analysieren das Potential, die möglichen Mitbewerber und Marktpreise. Denn das hat mir bei der weiteren Bearbeitung unserer Idee völlig gefehlt: Erstmal gucken was es am Markt so gibt, zu schauen was das kostet, hochzurechnen und im Anschluss zu gucken was die anderen Anbieter nicht machen oder schlecht können um sich dann zu entscheiden entweder eine Nische zu suchen, auf voller Front anzugreifen oder eine andere Idee zu entwickeln.

    Ich habe schon die These aufgestellt das aufgrund der Gruppengröße sowieso nur Mittelmaß herauskommen kann, da sich auf etwas geenigt wird mit dem jeder sich ein bisschen identifizieren kann aber keine wirkliche Inovation entsteht.