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unmenschlich

wie man Menschen mit einem Elektroschocker hochoffiziell umbringt, der nicht mal ansatzweise andere mit einer Waffe oder dergleichen bedroht. Aus Respekt vor der Staatsgewalt -in dem Fall der kanadischen Polizei- erspare ich mir das Attribut „Schweine“, auch wenns schwerfällt. Und selbstverständlich gehe ich davon aus, dass niemand der Polizisten den Tod von Robert Dziekanski auch nur annähernd in Kauf genommen hat. Dennoch, es ist unmenschlich, wie man diesen Menschen behandelt. Eine Bitte: dieses Video ist nix für schwache Nerven, schaut es Euch in diesem Falle nicht an, wenn Ihr sagen wir mal sensibler seid. Danke!

Siehe Hintergrundbericht (alt. Spon, etwas umfassender) zum Tod von Robert Dziekanski in Kanada am Flughafen von Vancouver. Ich verstehe nach wie vor nicht, warum man auf die Idee kommt, Menschen wie ein Stück Vieh zu behandeln und mit einer lebensgefährlichen Waffe -dem Elektroschocker- überhaupt zu „neutralisieren“. Insbesondere bei dem obigen Video sieht man eindeutig, dass der Typ geistig leicht verwirrt rüberkommt. Schande. Schande. Schande. Ich hoffe, dass zumindest in D der Einsatz dieser Waffe untersagt ist bzw untersagt wird. Guido, kannst Du dazu was sagen, wie das die Polizei inkl. des SEKs in NRW handhabt?

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

44 Kommentare

  • Von der Polizei allgemein werden sie meines Wissens nicht eingesetzt, SEK und ähnliche Spezialeinheiten haben sie aber schon.

  • boor das echt heftig, so was sollte echt verboten werden. Find ich auf gut Deutsch SCHEISSE wer will schon so behandelt werden?

  • Muss nun jeder dieses Video veröffentlichen und damit das letzte Recht dieses Opfers an Privatsphäre verletzen?

    Das Rumgereiche des Videos ist mindestens genauso geschmacklos wie der Tasereinsatz.

  • völlig anderer Meinung als Du. Wenn es dazu führt, dass man diesen Gerät nicht mehr einsetzt, hatte sein Tod und dieses Video einen Sinn. Das wäre genauso wie die Sperre der USA, Videos von zivilen Opfern zu zeigen, das haben sie in Vietnam gut gelernt, dass man Menschlichkeit nicht auf den Plan rufen darf.

  • Kein Mensch hat das Recht, einen anderen Menschen so zu behandeln…aber es gibt nunmal Menschen, die meinen, dass sie das dürften…

    Is einfach eine Schande für die Menschheit…

  • Also ich konnte nirgendwo bestätigt nachlesen, dass der Mann von einem Taser getötet wurde. Das Video verleitet wohl zu der Annahme, aber wie ich es aus den Berichten entnehmen konnte, ist die Todesursache wohl ungeklärt.

    Bei canada.com steht folgendes:

    „Following a Taser shock, a subject should be restrained in a way that allows him to breathe easily.

    At one point four officers were on top of Dziekanski. Two officers knelt with their full weight on his neck and back.

    The Taser Technology Review Final Report states „subjects who struggle with police are almost always restrained in a face-down position. If subjects are pinned down with a great deal of weight placed on their shoulders and back for a long period of time, it may hamper their ability to breathe rapidly enough.“

    So ist also eher anzunehmen, dass der Tod durch die Behandlung der Polizisten, die auf seinem Rücken und Hals knieten ausgelöst wurde (was die Sache nicht besser macht). Trotzdem wäre er dann nicht von einem Taser getötet worden, was sehr einige Publikationen als Überschrift gewählt haben.

  • Von dem Sachverhalt habe ich schon vor vier Wochen gehört und gelesen. Tragisch. Zum einen weil ein Taser (da wo er genutzt wird) natürlich als milderes Mittel zu einer Schusswaffe eingesetzt wird, zum anderen weil Taser nicht das Ziel haben (sollten) tödlich zu wirken.

    Im Nachhinein über den Einsatz zu spekulieren und zu sagen „Ich hätte das aber anderes gemacht“ ist immer schwierig. Für die Beteiligten war es eine extreme Ausnahmesituation, in der sich wahrscheinlich alle einen anderen Ausgang gewünscht hätten. Ob man bei einer zahlenmäßigen Überlegenheit und ohne erkennbare Bewaffnung des Mannes überhaupt einen Taser einsetzen muss, darüber lässt sich natürlich trefflich streiten.

    Leider ist es (auch in Deutschland) sehr leicht, für jeden über 18jährigen schnell und unkompliziert gegen Altersnachweis an leistungsstarke Taser zu kommen.

    Die Polizei NRW nutzt keine Taser.

    Zum Thema der anscheinend geistigen Verwirrung des Mannes verweise ich auf mein aktuelles Projekt an der FH. http://k11.de/blog/2007/11/02/projekt-polizei-im-umgang-mit-menschen-mit-behinderung/

  • bei hochgradig kriminell agierenden personen kann ich den einsatz solcher „waffen“ nachvollziehen – allerdings nicht bei diesem mann!!
    sie wussten ja nicht einmal, was er erzählt, da anscheinend niemand sein russisch verstehen konnte.
    ich vertrete die meinung von robert basic: wenn die verbreitung dieses videos etwas ändert, dann war es gut.
    grüße

  • @Franz, soweit es den bisherigen Berichten zu entnehmen ist, spielt der Taser mit eine Rolle, wie unmittelbar das Teil nun zum Tod von Robert beigetragen hat, werden die Mediziner wen überhaupt klären

  • Ist der Mensch böse?…

    Also, wenn ich mir die Zeitungen der letzten Woche durchlese überkommt mich stetig die Wut und stelle mir ernsthaft die Frage: " Ist der Mensch böse?"
    Gestern töteten Polizisten in Vancouver mit Hilfe eines Tasers, einen Flugg…

  • Habe das vor ein paar Minuten auch gelesen und gesehen. Absolut übel! Und am schlimmsten ist, dass die Polizei (wie immer) völlig ungeschoren davon kommt.

    25 Sekunden nach eintreffen 50.000 Volt auf einen harmlosen verzweifelten Mensch schiessen – mir fehlt jedes Verständnis dafür!

  • @Peter Kent.

    Das isses eben: „nach eintreffen“ Wenns so gelaufen wär:“Da, akute Gefahr, ballern los, der fällt um“ …Das wär auch scheisse. Aber so….
    richtig große…großer Mist. Schnell mal das Wort „feige“ im Mund herumgedreht. Passt aber nicht. „Sch…. „passt nur.Nix anderes.

    Unfassbar. Babylon lebt. Immer weiter. Unfassbar.

  • Mit hat ein ehemaliger Polizeibeamter und damals BA-Studi bei Heckler-&Koch, de die Taser übriegnsw herstellen, ein Werbevideo für Taser gezeigt, wo man sah. wie Leute ohen Waffe, die dioglich randalerten mit Tasern ‚umgelegt‘ wurden. Z.T. in engen Räumen etc.

    Als ich einwandte, denen sitze das Ding doch ARG locker und ob das nicht doch Gesundheitsrisiken bei Herzschwachen und so hätte, bekam ich sinngemäß zur Antwort (ok, das war kein Pressesprecher): „Naja, man hat ihm gesagt er solle die Hände hochnehmen und uhig sein, wenn er das nicht macht…“

    Es gab exakt einen Fall, den ich im Video gesehen hatte, den ich 200%ig einsah.da lauerte ein Typ mit der Feuerwaffe seiner (?):Freundin auf, den würd ich nun auch nicht ansprechen wollen 😉

    Zur Veröffentlichung des Videos: Ich denke, dass man diesem Fall EHER duch Publizität gerecht wird als durch Verschweigen, nur so erzeugt man Druck. Hinrichtungs- und Köpfvideos oder Geiselvideos etc. sind GANZ andere und diametral gelagerte Fälle. Es geht hier auch nicht um ‚Schaulust‘. wer die empfindet, der hat wiederum ein differentes Problem.

  • @ Oliverg: „lauerte ein Typ mit der Feuerwaffe seiner (?):Freundin auf,“

    …klar, das ist ganz was anderes, haste wohl recht.

    Zum „veröffentlichen oder nicht“. Klar, das muss raus. Muss man verteilen, seh ich so. Warum?

    „Wenn es dazu führt, dass man diesen Gerät nicht mehr einsetzt,…“

    – Schweigen ändert nix, das ist mal klar –

    ehrlich, bei der „Oops, Pannenschau“ ( Mit den Turbo-Moderatoren, die ), da lacht sich wohl jeder mal ins Fäustchen. Das aber hier Irgendjemand „Schaulust“ empfindet,…kann ich nicht nachvollziehen, und glaube es ehrlich gesagt auch nicht.

    Evtl. Menschen die sich „zum Spaß“ so ein Sch…-Gerät innen Keller legen…aber die haben dann auch noch anderes im Keller! Keller voll, Hirn leer, wenn man so will.

  • @Tobi (#8): es war allem Anschein nach kein Russisch, sondern Polnisch… aber trotzdem. Auch ich finde dies absolut unverständlich, wie die Polizisten da reagiert hatten (siehe u.a. auch meinen Blogpost von heute Vormittag).

    @oliver (#15): Der Mann war vielleicht Verwirrt (@Guido: ob eine „Behinderung“ vorlag lässt sich nach dem Video zumindest nicht beurteilen!), aber auch hier ist es sicherlich unbestritten, dass die kanadischen Beamten überreagiert haben. Hätte der Mann wie wild um sich geschlagen… vielleicht ja ok, aber das hat er nicht getan (dem Video nach zu urteilen). Auch im Falle anderer Polizeieinsätze (auch hier in Deutschland!!) setzt die Polizei sehr oft Maßnahmen ein, die absolut unangemessen sind. Z.B. bei (relativ) friedlichen Demonstrationen – Gummigeschosse (und die tun weh!) gegen unschuldige Demonstranten erhitzen einfach die Stimmung. Hierzu gäbe es sicher noch zahlreiche bessere Beispiele…

    @Guido (#7): Ich finde gut, dass die Polizei in Köln solche Projekte durchführt. Leider, wie ich finde, ist die große Mehrheit der Polizisten in D. dennoch zuwenig sensibilisiert gegenüber Personen mit Behinderungen oder kommunikativen Schwierigkeiten (Blinde, Gehörlose/Schwerhörige, etc.). Dies wurde mir auch bewusst, als ich mit Gehörlosen während meines Zivildienstes (München) Unterwegs war – Stichwort: Verkehrskontrolle und gehörlose Kinder hinten im Fahrzeug…

  • Habe ich auch im TV gesehen und es war doch sehr unangebracht, da er ja beim teasern, weder eine Waffe hatte, noch einen der Polizisten angekriffen hatte. Und dann gleich zwei Ladungen abzufeuern ist auch nicht die beste Idee gewesen.

  • hat hier schon mal jemand einem Mann gegenüber gestanden der verwirrt wirkt, nicht auf Anrufen reagiert hat, der zuvor ein Rechner und ein Stuhl durch die Wartehalle geworfen hat?

    Ich mag jetzt kein Urteil vom Sofa aus fällen wie ich da reagiert hätte wenn ich einen Taser (den ich für ungefährlich halte) gehabt hätte.

  • @hQuadrat: ich glaube, dass Menschen, die sensibilisierter im Umgang mit Menchen mit Behinderung umgehen, auch in ihrem sonstigen Umgang anders reagieren und denken. Das Projekt ist übrigens nicht auf Köln begrenzt, ganz NRW wird untersucht. Und die Ergebnisse werden wir bundesweit an alle Polizeien der Bundesländer verteilen.
    @Sascha: mehr als einmal…

  • @ hQuadrat:
    gut – entschuldige meinen fehler. aber letzten endes spielt das wohl kaum eine rolle, da der mann nunmal nicht verstanden wurde.
    und die polizisten hätten diesen ja wohl auch so überwältigen können, ohne einen solch rabiaten einsatz des tasers (ja-ich habe gelesen, dass noch nicht feststeht, was die todesursache war).
    aber letzten endes denke ich wird es keinen hier geben, der behauptet, die erfolgte aktion sei gerechtfertig. oder irre ich mich da?

  • @Guido: genau das denke ich auch (Sensibilisierung), genau deshalb finde ich ja gut, was ihr in Köln/NRW macht. Ich werde die Berichte interessehalber auch mal verfolgen 😉
    Die Erfahrung an sich wird es aber niemandem ersparen (ein Bericht liest sicher auch nicht jeder aufmerksam und mit Interesse) – gut, als Polizist trifft man da vielleicht schon auf die merkwürdigsten Gestalten einer Gesellschaft, aber was das Bewusstsein für Behinderte im Allg. anbelangt, bin ich der Meinung, dass da noch vieles getan werden müsste.

    @Sascha: geh in eine (fast) x-beliebige größere Schule – da erlebt man auch einiges. Einen Taser braucht man da zum Glück aber noch nicht 😉

    @Tobi: schon ok, ist mir nur aufgefallen, dass es schon an so vielen Stellen falsch geschrieben steht. Falls man einen Dolmetscher herangezogen hätte, wäre dies aber immer noch ins Gewicht gefallen.

  • @ hQuadrat: du meinst die beamten hätten den falschen dolmetscher rufen können?
    im grunde ist diese diskussion allerdings nichtig, da die ja in keinster art und weise geschehen ist …

  • Den Teaser einzusetzen ist schon komisch, wenn vier gegen einen sind. Aber was an dieser Geschichte noch viel komischer ist, dass sich niemanden um das Problem kümmert, dass da jemand 10 Stunden in dem Gepäckbereich ist. Dass sich das alles trotz Sprachprobleme hat nicht regeln lassen. Die Geschichte vor der Geschichte ist in gewisser Weise viel bedenklicher. Der Teasereinsatz ist nur das „krönende“ Ende und Symbol der Geisteshaltung der Vorgeschichte.

  • @ StephanZ: wollen wir mal hoffen, dass das nicht ein tEAser ist und sowas noch öfter vorkommt – du meintest wohl tAser 😉

  • @Tobi: so ganz unsinnig/nichtig finde ich die Tatsache nicht, dass man offenbar selbst nach dem ganzen Geschehen (10 Stunden!) noch nicht wusste, welche Sprache der Mann eigentlich sprach. Hatte der Mann etwa keinen Pass dabei? Haben die Beamten dort allesamt „geschlafen“??
    So schwer wäre es jedenfalls nicht gewesen, die Sprache festzustellen – lange bevor der Mann 10 Stunden später aus Verzweiflung ausrastet und randaliert.
    Interessant fand ich bei meinen Recherchen für meinen Blogeintrag hierzu vor allem der Blogeintrag auf 2Solitudes, der auch ein paar weitere Hintergründe angibt zum Fall (was z.B. genau mit der Mutter war während diesen 10 Stunden)…! Insofern kann ich da StephanZ (#27) nur zustimmen! What A Mess!

    Edit: hier der Link zu erwähntem (englischen) Beitrag:
    http://www.2solitudes.com/blogs-blogues/42/Tasered-to-Death-by-the-RCMP—The-Story-of-Robert-Dziekanski.html

  • Hallo Leute,

    ich finde die aller erste Schande, dass jemand hilflos 11 Stunden durch Flughafen rennt und keiner ihm hilft. Da würde jeder von uns ausrasten.

    Das zweite ist das ihm gegenüber vier Polizisten standen, die alle einen fitteren und kräftigeren Eindruck machten als der arme Kerl und zudem hat er keinen der Polizisten attackiert.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Dolmetscher hier das Problem entschärft hätte. Aber warum nachdenken, die Teaser sind ja auch soo harmlos.

    Nicht das wir uns missverstehen, ich bin dafür das Polizei Gewalt anwenden darf und muss um unbeteiligte und das Leben der Beamten zu schützen. Aber hier war allein ein Bürostuhl bedroht.

  • Bitte: TASER™. danke 😉 Merke; Taser ist „tolleranter Standart“. Teaser ist was anderes ;). Tesa auch.
    Danke für die Beachtung der linguistischen Sicherheitsvorschriften 😉

  • @ hQuadrat: wie hätten sie denn den pass von ihm bekommen sollen? ersten haben sie ihn nicht verstanden und zweitens dachten sie wahrscheinlich sowieso, dass der mann sie attakiert – somit wären wir dann in einem teufelskreis – es sei denn, jemand hätte die sprache erkannt!

  • @32: ehm, wie kam er dann „rein“ wenn sie seinen Pass nicht angeguckt hatten? Wo war er genau? Das bliebt mir immer noch unklar. wo steht das genau was vorher passierte?

  • @ oliverg: anscheinend irrte er ja im gepäckbereich umher, was für mich heißt, dass er gelandet ist – und da muss man seinen pass eigentlich nicht zeigen …
    sie hätten natürlich beim abflughafen anrufen können;) – wenn es denn dann stimmt, dass er in kanada gelandet ist.

  • einfach schlimm was in Canada passierte… Die haben überreagiert und durch diese Reaktionen ist ein Mensch gestorben… Es gibt überall auf der Welt schlecht ausgebildete Polizisten und auch gut ausgebildete, leider kann man den armen Menschen nicht wieder lebendig machen…einfach SCHADE!

  • Ich will euch mal ein paar Sachen erzählen aus der Sicht eines Insiders, damit ihr ein paar Dinge ein bißchen besser versteht.

    Zuallererst: Die Verhältnismäßigkeit der Mittel war hier klar weit überschritten. Vier bewaffnete Einsatzkräfte gegen einen Mann.

    Der Mann war zwar ein Schwergewicht und diese sind in der Schlagdistanz bzw. im Nahkampf an sich per se gefährlich. Andererseits waren auch die Einsatzkräfte keine Hühnchen. Zwei davon waren ebenfalls Schwergewichtler, zwei davon etwas darunter.

    Man war – obwohl der Mann von kräftiger Statur war – deutlich überlegen.
    Man hätte den Mann so simpel ohne Waffengewalt dingfest machen können. Selbst wenn man – wie die meisten Polizisten Null Ahnung von Nahkampf und Selbstverteidigung hat.
    Die richtige Taktik wäre gewesen, dass ein oder zwei ihn abgelenkt hätten, gleichzeitig mind. einer sich von hinten angeschlichten und dann immobilisiert (zu Boden gebracht) und fixiert hätte.

    Ich kann einen Waffeneinsatz, ob mit Taser oder mit Schusswaffe gut verstehen, wenn eine Einsatzkraft allein auf weiter Flur einem bewaffneten Angreifer gegenübersteht.

    Allerdings gibt es ein generelles Problem: Die meisten der Frontsäue, die ihren Dienst tun, haben von Selbstverteidigung und Nahkampf kaum Ahnung. Vermutlich war das auch hier der Fall. Das weisst Du auch tief in Deinem Innersten, dass Du – wenn es hart auf hart kommt – einfach nichts ausrichten kannst.

    Das Bild, das die Einsatzkräftige abgegeben haben war unterm Strich dennoch absolut erbärmlich. So sieht es zumindest aus.

    Denn…ich bin sicher…uns fehlen einige Puzzle-Stücke. Vielleicht war der Mann noch aggressiver und hat noch andere Dinge gemacht, die uns nicht offenbart wurden.
    Das ist zwar reine Spekulation meinerseits, aber ich habe das so im Gefühl.

    Übrigens…auch das vielgehypte SEK kocht nur mit Wasser. Die meisten Mitglieder würden im Mann-gegen-Mann-Duell gegen jeden halbwegs versierten Strassenschläger untergehen.
    Das SEK z.B. überlebt dank der zahlenmässigen Power der Einsatzkräfte und dem etwas rabiaterem Vorgehen an sich. Die zwei Punkte machen alles aus. Rein-Drauf-Raus. Bumm. Fertig.

    Der „normale“ Polizeibeamte sieht sich heute wesentlich besser bewaffneteren Gegnern gegenüber, die oft auf das Grundgesetz Deutschlands einen Dreck geben, die meist exzellent im Nahkampf (Boxen, Kickboxen) ausgebildet sind und vor allem mit dem Wissen ausgestattet sind, dass ihnen nicht so viel passieren wird im kuscheligen Deutschland.

    In den letzten 15 Jahren fand eine extreme Verrohung statt. Bewaffnung mit gefährlichen Nahkampfwaffen wie Messer oder Totschlägern sind die Regel, nicht die Ausnahme.

    Aber zum Fall in Kanada zurück. Es scheint so, als hätten die verantwortlichen Einsatzkräfte massiv versagt und gehandelt, als waren sie das erste Mal im Einsatz. Dramatisch erscheint das ganze vor allem aufgrund der zahlenmässigen Überlegenheit.
    Ganz klar: Das Video und der Fall wird einiges bewirken. Ich hoffe zum Guten. Es muss eine lückenlose Aufarbeitung stattfinden.

  • womit eine weitere person der meinung ist, dass die polizeikräfte falsch gehandelt haben.
    meiner meinung nach sollte man auch nicht das stärkegefühl der polizisten als gruppe vernachlässigen. das müsste doch jeder von sich selbst kennen: wenn man zu mehrern ist, dann geht man auch auf jemanden drauf, wenn dieser einer person oder evtl. noch zweien überlegen wäre.
    die männer hätten es zu viert (oder fünft?) auch ohne taser geschafft den mann zu überwältigen!

  • @frontsau:
    Begriffe wie Schwergewicht, Schlagdistanz, Waffengewalt, Mann-gegen-Mann-Duell, Strassenkämpfer oder Nahkampf lassen für mich die Frage aufkommen wie du Insider definierst.

    Vor diesen ganzen Begriffen stehen eher Begriffe wie Deeskalation und Kommunikation, egal ob verbal oder non-verbal.

    Gewalt ist das allerletzte Mittel.

    Deine Darstellung der extremen Verrohung und dass eine Bewaffnung mit Messern und Totschlägern „die Regel“ ist, kannst du ja bestimmt über Statistiken wie die PKS begründen. Hier würde mich deine Quelle interessieren.

  • @tobi (#32): es hätte mit Sicherheit eine Möglichkeit gegeben, herauszufinden wie mit dem Mann kommuniziert werden kann. Lange genug wäre ja offenbar Zeit gewesen – ob man dazu den Pass sehen muss oder nicht. Jedenfalls wäre es eine von vielen Möglichkeiten gewesen. Soweit sind wir also schonmal in der Diskussion: die Maßnahmen waren zu drastisch im Verhältnis zum geschehenen… (und dies braucht man ja nun nicht noch 20x widerholen 😉 ).

    Was aber ein wichtiger Punkt oben noch war (von oliverg): Was genau passierte vorher? Was geschah in den 10 Stunden davor… Aber ehrlich gesagt wird da kaum viel mehr passiert sein, vermute ich mal. Hätte der Mann vorher randaliert, so wäre auch früher die Polizei angerückt. Die Frage müsste also vielmehr lauten: warum wurde der Mann an dieser Stelle (offensichtlich vor der Passkontrolle? beim Gepäckbereich / Sicherheitszone??) überhaupt festgehalten? Oder verstand der Mann bloß nicht wo er nach dem Flug hin musste und wollte zur falschen Tür hinaus? Vielleicht würde dies schonmal ein wenig weiterhelfen in der Diskussion… (verlässliche Informationen hierzu?)

  • sehr schöner übergang zur nächsten fragestellung, nachdem nun schon einmal geklärt ist, dass die maßnahmen zu drastisch waren 😉
    ich schätze, in nächster zeit werden wir erfahren, wie es sich vorher zugetragen hat UND woran der mann nun gestorben ist – an den tausenden von volt oder an der rabiaten körperliche behandlung?

  • Guido: Das sind sozialromantische Gedankengänge, die Du da hast. Wir hatten es hier mit einem randalierenden Mann zu tun, den man weder verbal (!) noch mit deeskalierenden Gesten zur Ruhe bringen konnte. Wobei letzteres wirklich kurz aufgefallen ist.
    Desweiteren fand das ganze auf einem Flughafen statt und nicht auf einem Hinterhofparkplatz einer Großraumdiskothek.
    Du verbreitest hier allgemeine Binsenweisheiten. Natürlich steht die Deeskalation an erster Stelle. Wie könnte so eine Aussage auch falsch sein ???

    Hättest Du meinen Beitrag ordentlich gelesen, so wüsstest Du, dass ich nicht von Gewalt geschrieben habe.
    Ein kontrolliertes zu-Boden-bringen und Fixieren verursacht keinerlei Verletzungen, nicht mal blaue Flecken.

    Kernproblem ist schlicht und einfach, dass die absolute Großzahl der Einsatzkräfte diese Techniken schlicht und einfach nicht beherrscht.

    Und hör mir auf mit der PKS.

  • ich hab letztens eine statistik gelesen wo in letzten jahr in den usa und kanada zusammen ungefähr 300 leute durch diese schocker umgekommen sind. das ist also kein einzelfall. zum glück gibt es sowas (noch) nicht in deutschland