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Nicht nur mir aufgefallen

als „bekennenden“ BILD-Leser scheint es nicht nur mir tres merkwürdig vorgekommen zu sein, als ich einen BILD-Artikel über Geld verdienen im Netz gelesen hatte. Was war daran so auffällig? Man wurde förmlich mit dem Begriff Zanox erschlagen, ein Werbevermarkter, der zu Axel Springer gehört, denen die Bild gehört:) Mehr dazu auf dem Bildblog: Wie Springer mit dem Internet Geld verdient & Journalist&Optimist, der dieses Bild von Bild erstellt hat:
bild zanox
dreimal raten, wo es um Zanox geht.

Persönliche Meinung? Ich bin mir sicher, dass die BILD das Disclosure nur deswegen nicht unterbingen konnte, weil die Schriftgröße 72px hätte betragen müssen:))

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

21 Kommentare

  • Hallo Robert,

    wie siehst Du denn überhaupt das Online-Money-Making-Business in Deutschland? In Amerika ist das ja sehr ausgeprägt…

  • Ich fand den Artikel in der Bild irgendwie lustig. Der paßt irgendwie nicht zur Bild. Als mir dann aber ständig Zanox beim Lesen ins Auge gesprungen ist war klar worum es hier mal wieder geht.
    Die haben aber sicherlich nur „aus Versehen“ das Wörtchen „Anzeige“ oder „Werbung“ vergessen… 😉

  • Die links in der Bildzeitung haben alle ein nofollow. Ist doch alles Google konform. Weshalb die Aufregung wg. Schleichwerbung. 😉

  • Also mich wundert das weniger, denn wenn ein Redakteur der BILD was zu dem Thema machen will, dann ruft er jemanden im eigenen Konzern an. Ist irgendwoe logisch, oder? Die Leute erzählen ihm dann was zum Thema und er schreibt es. Gleichzeitig nennen die ihm noch zwei bis drei andere Ansprechpartner. Die ruft der Redaktuer dann auch an und nimmt die Storys dann mit in den Artikel. Der Redakteur ist sicherlich kein intimer Kenner der Affiliateszene, und um was anderes geht es in dem Artikel nicht, und schwupps tauch eben etwas zu oft die eigene Konzernschwester auf.

    ich würde nicht immer gleich an das Böse denken, einfach mal die Faulheit und die Unwissenheit der Menschheit mit einkalkulieren und schon sind die Dinge viel einfacher als sie sich hier viele ausdenken.

    Bei Burda würde in einem Artikel zum Thema Onlinewerbevermarktung auch sicherlich eher Tomorrow Focus genannt werden und nicht ein anderer Werbevermarkter.

    Lustig ist aber wie die BILD-Leser in dem Glauben gelassen werden, dass im Internet das Geld quasi auf der Browserleiste liegt.

  • sprich, die Übergewichtung fällt also einer Intelligenzbestie namens Bild-Redakteur nicht mal ansatzweise auf, zumal der auch überhaupt keine Ahnung hat („intimer Kenner via Google?“), von dem, was er da schreibt und auch nie was von Axel Springer und Zanox gehört hat? Sorry, aber das ist arg naiv zusammenkonstruiert:)) Oder lässt man bei Bild bewußt Kulturredakteure Sportartikel schreiben etc?

  • @Robert: Gerade im Bereich der Service-Themen ist es keine Seltenheit, dass jemand über ein Thema schreibt, mit dem er zuvor nicht allzuviel in Kontakt gekommen ist. Und meiner Meinung nach wird sich dies noch verstärken, so dass Du in den Redaktionen zukünftig fast nur noch Redakteure sitzen hast, die als Allrounder notfalls breite Themenspektren abdecken können und dann auch die Beiträge von den auf gewisse Themen spezialisierten freien Mitarbeitern redigieren. Wie sinnvoll das inhaltlich ist, dürfte dabei auch keine große Rolle spielen. Es kostet einfach viel mehr Geld, wenn Du Dir zum Beispiel ständig einen eigenen Nahost-Experten in der Redaktion auf Abruf hälst, als wenn Du bei Bedarf auf einen freien zurückgreifst.

  • ja, alles paletti, nur oben habe ich 3 ziemlich dicke Punkte aufgezählt, über die es schwerfällt nicht drüberzustolpern, Kunststück;) Das vierte Stolperdrahtseil hatte ich nicht mal genannt, Recherche, aber so anspruchsvoll wollte ich als Blogger nicht tun..

  • Robert ich möchte keinem Menschen den Glauben an die vielen tausend hochspezialisierten Journalisten nehmen die für ein üppiges Zeilenhonorar wahnsinnig toll recherchierte Artikel schreiben, aber wer einmal hinter die Kulissen eines Zeitungshauses blicken durfte, der wird bestätigen können was Realität ist. In vielen Redaktionsstuben sitzen eine Menge Leute rum die ihr Geld als Zeilenredakteure bekommen, sprich je geschriebener Zeile, oder Wort, gibt es Geld. Da ist das Thema schon einmal ega, wichtig ist das was abgeliefert wird.

    Wir wollen doch einmal bei der Realität bleiben, die BILD-Zeitung ist kein Fachblatt für Onlinegeschäftsmodelle. Das ist ein Thema ds an einem Samstag mal ganz nett ist. Der Artikel kann sogar auf halde produziert worden sein, und passte nun ganz gut ins Blatt, weil sich evtl. gerade kein Star oder Sternchen in der Öffentlichkeit blöd benommen hat.

    Natürlich kann es auch sein, dass der Chefredakteur oder der Leiter des entsprechenden Ressorts zum Journalisten gesagt hat er möge mal bei Zanox anrufen, weil er irgendwann mal in seiner Hauspost einen entsprechenden Vermerk gefunden hat.

    Zuviel heiße Luft um das Thema.

    Wenn Du schon nach Auffälligkeiten suchen willst, dann kauf Dir mal ein paar Exemplare von einigen Computerzeitschriften und schaue Dir die Artikel und die Anzeigen genau an.

  • @Mainbube, die Computerzeitschriften sind ja ein eigenes Thema für sich
    @J&O, ähm.. schau… mom.. ja, Fachfremde schreiben generell, Firmeninterna sind völlig unbekannt, Übergewichtung einer Firma muss auffallen, das waren die drei Punkte, vierte Punkt war Recherche in 30 Sekunden erledigt (Wikipedia, Zanox, roger:)

  • @Robert: Danke für die genauere Aufschlüsselung.

    Nun zu dem ersten Punkt habe ich mich ja in Kommentar 12 geäußert und wenn jemand die Situation ändern möchte, muss er sich bevorzugt die wenigen hochqualitativen Medien kaufen, die noch Geld für inhaltliche Themenkompetenz ihrer Mitarbeiter aufbringen und in Fällen wo Fehler geschehen mit Leserbriefen und Online-Kommentaren den Medienhäusern seinen Unmut deutlich machen. Die Leser und Zuschauer sind letztendlich auch nur Kunden und werden genau das Produkt bekommen, das sie verlangen. Die Menschen sind ja auch wahnsinnig kritisch, wenn sie in Restaurants gehen, sich einen Kühlschrank kaufen oder ein Auto anschaffen, was die jeweiligen Unternehmen zwingt, einen gewissen Standard zu halten. Auf die seit Jahren durch Einsparungen sinkende journalistische Qualität der deutschen Medien reagiert der Großteil der Bevölkerung aber nur passiv.

    Deine zweiter und vierter Punkt setzen voraus, dass der Redakteur die Verbindung der Unternehmen nicht kannte. Wir beide wissen dass aber nicht und können nur mutmaßen. Ich würde dann jedoch mal einfach gegen Deine Einschätzung „dagegenschätzen“, dass der Redakteur sich sicherlich über Zanox und Springer informiert haben muss. Denn wenn er das nicht täte, könnte er ja in solchen Fällen aus Versehen ein Produkt eines konkurrierenden Unternehmens empfehlen, was für das Haus um einiges ärgerlicher wäre.

    Dementsprechend würde ich hinter Deinem dritten Punkt auch keinen Fehler des Journalisten sehen, sondern eine bewusst vorgenommene Gewichtung, die man für mehr oder weniger gelungen halten kann.