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Kommentarstreik

was soll denn das sein, aber tatsächlich, das gibts. Und zwar haben die Onlineverantwortlichen der SZ die Nasen voll und schränken die Kommentierungsmöglichkeiten zeitlich ein:

Eine solche intensivere Betreuung erfordert die ständige Präsenz aktiver Moderatoren. Deshalb werden wir die Kommentarfunktion ab sofort zwischen 19 Uhr abends und 8 Uhr morgens einfrieren. Das bedeutet, dass in dieser Zeit auf sueddeutsche.de keine Kommentare publiziert werden können. Dieser “Freeze“ gilt auch für die Zeit am Wochenende – zwischen Freitag, 19 Uhr, und Montag, 8 Uhr – sowie für Feiertage.

Doch das gefällt den Lesern und Kommentierenden nicht besonders gut, sie rebellieren. Ist heute erster April? Ne, echt. Wizig:)) Süddeutsche, die Profis im Netz, kicher.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

22 Kommentare

  • Sind wir mal ehrlich, die Rechtssprechung der letzten zeit drängt einen förmlich zu diesem Schritt. Ich möchte hier nur an das Schicksal des Herrn Niggemeier erinnern.

  • Ich kann mi.o-o.im zwar nicht gänzlich zu stimmen, aber ganz unrecht hat er ja nicht. Das Urteil zum Niggemeier-Streit mit diesen Quiz-Leutchen ist schon nicht ohne. Und dass die Sueddeutsche irgendwie kalte Füße bekommt ist da verständlich. Denn die könnte es – im Falle eines Falles – deutlich härter Treffen als irgendeinen Blogger… Denn, seien wir ehrlich, irgendeiner findet sich immer, der sich traut eine Zeitung/eine Firma wegen einer dummen Aussage auf riesige Beträge zu verklagen … und die derzeitige Rechtssprechung verleitet gerade dazu.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass die SZ die Ressourcen hätte, rund um die Uhr einen Moderator zu stellen, der die Kommentare löscht, die unter die Gürtellinie gehen.

  • Beim Berliner Tagesspiegel Online werden die Kommentare -auch angemeldeter User- erst durch eine Redaktion freigegeben. Das kann dann schon mal dauern.

  • joa, total geile idee 😉 sollen die sich freuen das da überhaupt jmd kommentieren will. robert, willste das hier auch nicht einführen? 😉

  • Es gibt doch immer wieder Nasen die das Internet nicht verstanden haben … aber aich die werden es lernen. Auch wenn es heutzutage doch schon sehr spät ist für solche Lektionen.

    Gruß,
    Jens

  • Nur wenn eine der führenden deutschen zeitungen diese Schere im Kopf-Haltung im Internetschon mitmacht, dann zeugt das für mich nicht gerade von dem was Presse- und Meinungsfreiheit ausmacht.

    Wieder einmal vertun Zeitungen eine Chance sich über das üblich hinaus im Netz zu positionieren. Meiner Meinung nach wären die Zeitungen die idealen Bloghoster gewesen. Aber diese Chance wurde gar nicht erkannt oder gar gesehen und wenn, dann waren Blogs die Bösen. Und jetzt geht es um Meinungsbildung bei den Lesern, was ja – bei allem Müll – auch Leser bringen könnte und zur Meinungsfreiheit beitragen könnte. Und das wird jetzt feige vertan. Wer, wenn nicht Verlagshäuser haben Rechtabteilungen, die Publizisten schützen können?

  • Diesen Schritt finde ich richtig. Nicht um die Nutzer in ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung zu beschränken, sondern um die Richter in Hamburg wachzurütteln! Deshalb auch die Formulierung „Streik“. Ich würde mir wünschen, dass diese Aktion mehr Aufmerksamkeit erhält, um als Blogger/Websitebetreiber künftig nicht mehr zu solchen Maßnahmen „gezwungen“ zu werden.

  • Grundsätzlich bringt die Rechtsunsicherheit allerdings so oder so eine weitere Verunsicherung für Blogbetreiber – vor allem für Unternehmen. Als wir die Frage, wie im Daimlerblog beispielsweise mit Kommentaren zu verfahren sein soll, diskutiert haben (disclosure: Wir – also Edelman und konkret ich – arbeiten für Daimler an diesem Thema), war das durchaus kontrovers. Und ich finde es weiterhin mutig (aber absolut richtig), dass Daimler einen anderen Weg gegangen ist als die meisten Unternehmen und Medien dieser Größe: Durch eine Double Opt-In verifizieren Kommentatoren zwar ihre Mailadresse, bevor der Kommentar erscheint, aber eine vorausgehende Moderation findet nicht statt – sondern der Moderator behält sich vor, Kommentare zu löschen, die gegen die Kommentarrichtlinien verstoßen – und hat das bisher auch transparent in den Kommentaren begründet.
    Dass dieses Urteil jetzt die Diskussion noch einmal antreibt, ob das der richtige Weg ist, finde ich nicht ungewöhnlich. Und sich trotzdem für „freie“ Kommentare zu entscheiden, hat m.E. weniger mit Netzkompetenz als mit Mut und / oder Vertrauen zu tun. Oder?
    Jedenfalls finde ich es weiterhin bemerkenswert (auch wenn das jetzt etwas pro domo ist), dass Daimler „freier“ mit Kommentaren umgeht als Robert hier – denn mein Kommentar „is awaiting moderation“. 🙂

  • Wer braucht schon User Generated Content?…

    Die Süddeutsche Zeitung braucht ihn allem Anschein nach nicht. Zumindest zwischen 19 und 8 Uhr morgens. Denn in dieser Zeit ist das Kommentieren von Nachrichten auf sueddeutsche.de seit neusten nicht mehr möglich. An Wochenenden und Feierta…

  • Wir haben das Problem bei Tripsbytips anders gelöst: Beiträge und Kommentare werden immer sofort ohne redaktionelle Prüfung vorläufig freigeschaltet. Bis zur endgültigen redaktionellen Prüfung (was Nachts oder am Wochenende eben länger dauern kann) bekommt der ungeprüfte Beitrag den Zusatzlink „Missbrauch melden“. Sobald wer auch immer diesen Link klickt, wird der Beitrag bis zur endgültigen Prüfung sofort gesperrt, also offline genommen. Ein einfaches System, bei dem die Community die Überwachungsfunktion in Echtzeit übernimmt.

  • Zensur bei der Süddeutschen – Freiheit für die Kommentare…

    = szenso.de =
    Sunday, 16. December 2007, 17:40:04

    Süddeutsche Zeitung, Protestforum, szenso.de

    Die Süddeutsche Zeitung hat leider Zensur als selbstverständliches Mittel, zur Steuerung der Kommentare zu einzelnen Beiträgen entdeckt. Das geh…

  • leider ist mittlerweile verstärkt die tendenz bei der sz zu finden, dass wesentliche kriterien für eine zensur das „wer“ schreibt etwas, betreffen und weniger das “ wie „und/oder „was“ geschrieben wird.