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neues Futter für Atomkraftdiskussion

nachdem eine Studie eine markante Häufung von Leukämieerkrankungen bei Kleinkindern bis 5 Jahren festgestellt hat, die in unmittelbarer Nähe von Atomkraftwerken wohnen, geht natürlich die Diskussion los, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Erkrankungsrisiko und der Radioaktivität in der Umgebung eines Kernkraftwerks geben kann. Siehe Handelsblatt. Das wird für die Betreiber der Kraftwerke natürlich eine Herausforderung werden, die Gemüter zu beschwichtigen, die Gegner werden natürlich voll dagegenhalten. Ich bin gespannt, was sich daraus entwickeln wird. Diese Diskussion hilft natürlich den Kindern herzlich wenig. Man kann nur hoffen, dass man sich ernsthaft mit weiteren Studien des Themas annehmen wird, um der Ursache auf die Schliche zu kommen. Würde mich mal interessieren, ob es ähnliche Ergebnisse in anderen Ländern gibt.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

32 Kommentare

  • Genau, dass ist doch alles nichts neues. Nur damals konnten die Kraftwerksbetreiber noch ungestraft behaupten, das ist alles reiner Zufall.

  • Das Problem ist doch eben genau, dass man nicht was auf was genau es zurückzuführen ist. An einer (uns bekannten) radioaktiven Strahlung liegt es offenbar nicht, bzw. kann dieser Zusammenhang nicht nachgewiesen werden. Ansonsten wären Maßnahmen ja recht einfach festzulegen.
    Ein erster wichtiger Schritt wäre auf jeden Fall eine zentrale (anonymisierte) Krebs-Datei für Deutschland.

  • Interessant wäre mMn, wie das in Ländern aussieht, die stärker auf Atomstrom setzen bzw. wo es mehr Atom-Kraftwerke gibt. Vielleicht kann man dort klarere Schlüsse ziehen.
    Außerdem müsste ja auch eigentlich ein statistischer Zusammenhang zwischen Stärke der Strahlung bzw. Entfernung des Wohnortes vom Kraftwerk und der Häufigkeit der Erkrankung auszumachen sein, wenn die Vermutung sich bestätigen sollte, dass es an einer noch unbekannten Art der Strahlung oder einfach zu hohen Grenzwerten liegt.
    Ohne genaue Kenntnis der Studie und der Hintergründe alles fast gar nicht zu beurteilen, was auch leider immer das Problem solcher Fragestellungen ist…

  • @Martin Hiegl

    Was brauchst du denn noch für Beweise. Wenn 100 Meter um meinen Kuhstall oder meinen offen Güllebehälter, die Bäume sterben und vor allem die in der vorherrschenden Windrichtung betroffen sind, weiß ich das ich ein Methangasproblem habe.

    Wenn in der Nähe von AKW’s ein signifikant höherer Anteil von Leukämie bei Kindern vorkommt und zwar bei allen AKW’s dann stammt dieser Anteil von den AKW’s und nicht aus der Einwirkung des Mondlichts.

  • Mein Tipp: Mal eine Studie mit einem Kohlekraftwerk o.ä. machen.
    Vielleicht isses gar nicht die atomare Strahlung, sondern das starke Energiefeld, welches von dem Strom aufgebaut wird.

  • AKws. verursachen Krebs – OK
    Bestrahlung tötet Zellen – Wissen wir von Krebsbehandlungen

    Achja und nicht zu vergessen Klima-Schutz

    Für mich ist Atom-Kraft soetwas wie der Wolf im Schafspelz –
    Wobei ich lieber den Wolf habe als garnichts.

    Wie hollemann aber schon schrieb ist die dirkte Einwirkung von radioaktiver Strahlung ausgeschlossen bzw. es ist durch Tests in Hiroschima etc. bewiesen worden das die „Probleme“ nicht durch diese Verursacht werden!
    Wodurch aber steht leider nicht fest…

    Aber mal ganz ehrlich! AKWs mögen ein Übel der Welt sein 😉 Aber sind si das schlimmste ? In meinen Augen nein! Solange wir kein bessere – wirtschaftlich bessere! Methode haben sollten wir diese nutzen – Haben wir zu viel Strahlung ab zur Sonne mit den Tonnen an Strahlenmaterial 😉

    Diese Diskussion wird solange nicht ihr Ende finden solange wir keinen Ersatz dafür haben! Der Stoff ist nicht neu sondern nur entstaubt!

    Greetz Phil

  • Diese Studie sagt nur aus, dass die Zahl der Leukämiefällen mit der Nähe zum AKW korreliert. Das hat nicht mit Kausalität zu tun.

    Ein Beispiel hierzu: Je mehr Eis konsumiert wird, desto mehr Kinder ertrinken. Müssen wir jetzt alle Eiscafes schließen lassen? Nein, denn in heißen Sommern wird nun mal mehr Eis verzehrt, aber gleichzeitig gehen mehr Kinder baden um sich abzukühlen. Logischerweise treten dann auch öfter Unfälle auf.

    Die Standorte der AKWs sind auch nicht zufällig ausgewählt. Es müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. z.b. geringes Risiko für Erdbeben(besondere Gesteinsschichten), Lage an einem Fluss fürs Kühlwasser… usw. Das könnten auch Gründe für das erhöhte Risiko sein.
    Außerdem reden wir hier von einigen wenigen Krebsfällen. Ich möchte nicht wissen wie vielen Kinder das Rauchen der Eltern zum Verhängnis wird. Da bewegen wir uns wohl in anderen Dimensionen.

  • @hollemann

    Yep, aber nur wenn man die heutigen Strahlenhöchstwerte als gültig ansieht. Sagt man das diese Werte zu hoch sind, ist die radioaktive Strahlung schuld.

  • klar dürfte sein: Eltern sollten nicht mit Kleinkindern in der Nähe von AKWs wohnen, würde mich mal interessieren, ob man diesen Eltern einen Umzug wenigstens finanziell schmackhaft macht.

  • @Robert
    Diese Schlußfolgerung kann man ziehen, allerdings muss man dann auch so konsequent sein und mit Kleinkindern nicht in ein Flugzeug steigen

  • @Jochen Hoff: Fakt ist, daß die Belastung in der Nähe von AKWs weit unter den zugelassenen Grenzwerten liegt. Schon die Grenzwerte sind deutlich niedriger als die natürliche Strahlenbelastung, in der Realität liegt die zusätzliche Belastung durch AKWs allerhöchstens im einstelligen Prozentbereich (aber eher im Promillebereich) der natürlichen Strahlung. Demnach würden auch Verschärfungen der Grenzwerte nichts bringen.

    Wichtig wäre aus meiner Sicht zunächst einmal, eine Kausalität zwischen den Leukämiefällen und Nähe zum AKW herzustellen. Das wird in der Studie eindeutig nicht getan. Aber wenn man das Risiko verringern will – und das muß ja das Ziel sein – ist dieser Schritt dringend notwendig.

  • Mit der Atomkraft ist es so wie mit vielen anderen Dingen hier in Deutschland auch. Verantwortliche würden evtl. (noch) mehr Vorsicht walten lassen, wenn sie mit Ihrer Familie selbst direkt betroffen wären (d.h. in unmittelbarer Nähe zu einem AKW wohnen würden). Evtl. gäbe es dann die eine oder andere zusätzliche Auflage und vielleicht sogar total andere Grenzwerte.
    Deutschland hätte wohl auch schon lange ein besseres Rentensystem, wenn unsere Politiker auf das gleiche System angewiesen wären, wie der Rest der Bevölkerung.

  • @hollemann

    Ja du hast recht. Es ist alles völlig in Ordnung. Reiner Zufall. Die Grenzwerte sind so niedrig, das ich schon Alpen mehr Strahlung bekomme. Die Messungen sind auch fehlerfrei, Störfälle wurde ordnungsgemäß gemeldet und die Manager der AKW würden ja nie aus reiner Profitgier ein wenig an den Messprotokollen fummeln. Niemals.

    Wenn mein Hund und meine Kinder von draussen nass hereinkommen und vor meinem Fenster Blitze zucken und ich Donner höre, dann nehme ich nicht an, das der Nachbar meine Kinder und den Hund, mit dem Schlauch nassgespritzt hat und vor meinem Fenster ein Kongress der Blitzlichthersteller und Fotografen tobt der von einer Versammlung der Berliner Paukenspieler begleitet wird, sondern ich nehme an das draußen ein Gewitter tobt.

    Aber du hast recht. Es besteht eine winzige Wahrscheinlichkeit, das es kein Gewitter ist. Wenn dein Telefon gleich klingelt ist es auch nicht irgendein Call-Center, das dir den goldenen Ulkfingering gegen drei Monatsgehälter verkaufen will, sondern die Lottogesellschaft, die dir 15 Millionen auszahlen will, obwohl du gar nicht gespielt hast.

  • glaube kaum, dass der EON-Chef freiwillig und demonstrativ in der Nähe eines AKWs wohnen würde, selbst wenn er eine repräsentative Lage finden würde überhaupt:)

  • @Jochen Hoff: Die Autoren der Studie selbst sagen, daß die Ergebnisse aus heutiger Sicht strahlenbiologisch nicht zu erklären sind. Wenn ich sage, daß kein kausaler Zusammenhang hergestellt worden ist, heißt das ja noch lange nicht, daß es keinen gibt. Es heißt eben nur, daß noch keiner hergestellt wurde. Und daß ein Zusammenhang AKW –> Strahlung –> Leukämie aufgrund der Meßwerte nicht erkennbar ist bzw. sogar ausgeschlossen werden kann. Da hilft auch Dein überspitztes Beispiel nichts.

  • Jochen, du verwechselst da ein paar Dinge – keiner behauptet, dass die Atomkraftwerke unschuldig sind. Ein Zusammenhang Atomkraftwerk->Leukämie kann sehr gut bestehen (In der Studie wird ja von Hinweisen darauf gesprochen.), bloß der Zusammenhang „aktuelle bekannte“ radioaktive Strahlung -> Leukämie, kann bisher nicht bewießen/bzw. sogar ausgeschlossen werden.

    Übrigends hätte ich nach aktuellem Stand der Wissenschaft kein Problem damit, mich mal 10 Minuten auf ’nen Block Plutonium zu setzen. Sprech mal nen Physik-Prof darauf an 😉

  • ein akw liegt bei mir in einigermassen nahen nähe (ca 40km). ich sehe auf den strassen in meiner stadt und dem landkreis jetzt nicht deutlich mehr krankaussehende leute/kinder. deshalb meine ich das es nur panik macherei ist.

  • @martin und Hollmann

    Ich persönlich gehe auch nicht davon aus, das die Ursache der Blutkrebserkrankungen der normale Betrieb von AKW nach den Vorschriften ist. Ich werde aber nicht behaupten, das alle deutschen AKW immer wieder über die Grenzen hinaus betrieben werden und wurden und das erhebliche Verstrahlungen einfach nicht gemeldet wurden.

    Bitte erinnert euch an Vattenfall. Glaubt ihr wirklich die nehmen auf irgendwas Rücksicht. Aber die werden jeden verklagen, der auch nur annähernd die Wahrheit sagt.

    Um es deutlich zu machen. Ich hätte kein Problem mit der Kernkraft, wenn sie nicht in den Händen von profitsüchtigen Firmen, ängstlichen Mitarbeitern die jeden Konflikt mit ihrer Führung vermeiden und Politikern denen alles scheiß egal ist, wären.

    Da wo euch der Zusammenhang fehlt, sehe ich ihn. Ich habe auch schon mit KKW Mitarbeitern geredet. In West- wie in Ostdeutschland. Wir denken immer an den Supergau. Aber der ist real unser kleinstes Problem. Wir haben täglich Strahlenunfälle. Von ganz winzig und wirklich bedeutungslos bis fast zum halben Supergau. Da sie nicht gemeldet werden, werden die Ursachen auch nicht behoben.

    Es tut mir leid, aber ich bin mir sicher das die Ursache bei den AKW liegt, deren mittlere Strahlung durch ständige Störfälle eben weit über dem liegt, was eigentlich gesetzlich erlaubt ist. Übrigens auch ich habe schon technische Anlagen hart an oder gar über deren Leistungsgrenze gefahren. Es ist nie etwas wichtiges passiert. Nur eben immer ein bisschen.

    Aber was sollen wir uns streiten. Es wird nichts passieren. Das Geschäft ist viel zu gut. Die werden weitermachen und die Zahl der Leukämiefälle wird mit zunehmendem Alter der Anlagen steigen. In Frankreich werden sie in 2008 die Werte die als sicher gelten sogar noch erhöhen. Weil die Altanlagen sonst nämlich vom Netz müssten. Die EU macht übrigens lachend mit.

  • Jochen, ich bin da völlig bei dir glaube aber nicht, dass es ansich schlecht sein muss, dass Atomkraftwerke in privater Hand („profitsüchtige Firmen“) sind. Das muss einem sicheren Betrieb nicht widersprechen. Es gibt immer sodiche und sodiche Unternehmen.

    Ich wäre sogar dafür, dass alle alten AKWs abgerissen werden. Allerdings würde ich kleinere, moderne drüber bauen, welche sich vermutlich relativ schnell amortisieren würden und um einiges sicherer wären. Das die Technik aus dem letzten Jahrhundert nicht das Maximum an Sicherheit, aber auch nicht an Effektivität, bietet, sollte jedem klar sein. Es sollte aber auch jedem klar sein, dass wir in Deutschland nicht ganz ohne Atomkraft auskommen, ohne die Umwelt zu zerstören und uns von Ländern wie Russland völlig abhängig zu machen, welche ihre Energie wieder aus eigenen AKWs holen. Deshalb lautet meine Losung „Für neue Atomkraftwerke, gegen alte Atomkraftwerke“.

  • @Jochen Hoff: Wenn so eine sensible und auch gefährliche Technologie in den Händen verantwortungsloser Leute liegt, ist das immer ein Problem. Da gibt es sicherlich auch einigen Verbesserungsbedarf. Soweit ich das bei Vattenfall mitbekommen habe, war es aber eher ein Kommunikationsproblem (Unternehmen hat Brisanz der Nachricht nicht erkannt) denn eine ernsthafte Gefährdung. Dennoch sollte man das sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen.
    Was ich aber beim besten Willen nicht vorstellen kann, ist daß es keine unabhängigen Messungen der Strahlenbelastung in der Nähe von AKWs geben soll. (Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht.) Wenn es aber welche gibt, dann wird auch alles gemessen, inklusive Unfällen und Störfällen. Und die Zahlen, die man darüber zu lesen bekommt, liegen um mehrere Größenordnungen unter der natürlichen Belastung.

  • Es gab so zu mitte der 80er mal eine Untersuchung zu Krebsraten in die nähe von Chemiefabriken. Hier bei würde auch festgestellt das in die nähere Umfeld von solche Betrieb (bis zu 50 km) die Krebsraten deutlich höher waren. Und bei Kinder noch erheblich höher als bei Erwachsene.

    Vielleicht hängt das nicht alleine mit die Tatsache vom AKWs zusammen?

    In Böhmische Braunkohle Revier würden auch in die 70er eine erhöhte Krebsraten festgestellt. Damals hatte die CSSR aber keine AKWs, sondern nur 20 „dreckige“ Kohlekraftwerke auf engsten Raum

  • Robert,

    klar dürfte sein: Eltern sollten nicht mit Kleinkindern in der Nähe von AKWs wohnen

    genau das sagt die Studie nicht – es wurden nämlich lediglich einige ausgewählte Landkreise in der Nähe von 16 KKW untersucht (hier die Studie im Volltext). Wer (wie die überwiegende Mehrheit der Einwohner) ausserhalb dieser Gebiete lebt, könnte also ohne weiteres sogar ein höheres Risiko haben, an einer der untersuchten Krebsarten zu erkranken…

    Lediglich wenn man innerhalb der untersuchten Landkreise und in weniger als 5 km Entfernung zu einem der untersuchten Kraftwerke wohnt, könnte man das statistische(!) Risiko einer Erkrankung ganz leicht (nämlich um 0,2%, siehe obigen Link) vermindern, indem man umzieht. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, als unter 15-jähriger an Krebs zu erkranken, sowieso (zum Glück!) sehr niedrig, dass es kaum sinnvoll erscheint, wegen dieser 0.2% Risiko irgendwelche Kosten auf sich zu nehmen.

  • 🙂 da schlägt die gefühlte Risikoaversion zu. Risiken werden ungleich höher bewertet als bei weniger risikoaversen Situationen (nicht Personen, die passen ihr Risikomuster je nach Situation an) wenn es um AKWs geht. Du argumentierst aus Sicht einer risikoneutralen Person, für die 0.x% eben o.x% sind.

  • @drchaos

    Ja das Risiko rechtfertigt nicht die Kosten. Natürlich nicht. Außerdem sind leukämiekranke Kinder ja nicht der Rede wert. Wenn eine offizielle Untersuchung von 0,2 Prozent redet, dann kannst du in Deutschland getrost von 20 Prozent ausgehen. Die lügen nämlich schneller als ein Pferd laufen kann.

    Aber wie gesagt es ist den Aufwand ja nicht wert. War es ja nie. Hauptsache der Profit stimmt. Frag mal wo die Chefs von Kernanlagen oder der langjährige Chef des Hahn-Meitner-Instituts in Berlin wohnte? Die beugen jedem Risiko vor.

  • Vorneweg: ich bin kein Freund der Atomkraft, aber die Argumentation geht meist am Thema vorbei. Ionisierende Strahlung kann man nun mal einwandfrei messen und die beträgt durchschnittlich zw. 0,0000019 und 0,00032 mSV (mSievert) im 5km-Umkreis um ein AKW. Die natürliche Strahlenexposition beträgt in Deutschland schon 1,4 mSv(!), die jährliche Belastung durch medizinische Untersuchungen sogar durchschnittl. 1,8 mSv. Und wenn man auf einen Berg steigt oder nach Teneriffa fliegt, steigt das ganze nochmal an.
    Man weiß also nach der Studie nur, dass es ein leicht erhöhtes Risiko gibt – das bestreitet auch keiner ernsthaft, aber die Strahlung scheint in diesem Fall wirklich nicht der Verursacher. Außerdem ist interessant, dass in vielen, vorher dünn besiedelten Gebieten, die dann besiedelt werden, man häufig auch eine höhere Leukämierate bei Kindern sieht, als statistisch zu erwarten – dies trifft möglicherweise auf den Umkreis von AKWs zu.
    Es ist schlimm, für jedes erkrankte Kind, aber leider werden andere Faktoren nicht mit der gleichen Leidenschaft diskutiert. So haben nicht geimpfte Kinder ein höheres Risiko an Krebs zu erkranken (was diese Studie übrigens auch bestätigt hat, aber keiner spricht davon; von einer Impfpflicht sind wir jedoch weit entfernt und was die Zahl der Freiwilligen Impfungen angeht, liegt Deutschland weit hinten) und im gleichen Zeitraum (1980 – 2003), in dem laut der Studie 29 Kinder an Krebs erkrankten (erkrankten, zum Glück nicht alle starben), starben 214 Kinder an Grippe und 3320 an Verkehrunfällen.

  • Der Vergleich sollte besagen, das die ganze Diskussion meiner Meinung nach seh (zu?) emotional geführt wird und zeigen, dass das gemessene Risiko für Kinder nahe eines AKWs an Leukämie zu erkranken nur wenig im Vergleich zur restliche Bevölkerung erhöht ist und das sonstige Risiken, bei denen viel mehr Kinder zu Schaden kommen, oft viel sachlicher diskutiert werden – aber ich gebe Dir recht, man hätte de Vergleich auch weglassen können. Egal wie hoch das Risiko ist, für die Betroffenen ist es immer eine Katastrophe.
    Ich denke, man sollte zum einen versuchen, in neueren Studien herauszubekommen, warum dieses erhöhte Risiko besteht und dann auch mal schauen, ob diese Häufung möglicherweise auch in der Umgebung von Kohlekraftwerken zu finden ist (möglicherweise dort Strahlenbelastung durch Kohlenstoff C14 bzw. Feinstaubbelastungen, die auch andere Erkrankungen fördern) und ob sich – wie in einer großen englischen Studie gesehen – weitere Regionen mit überdurchschnittlich vielen Leukämiefällen finden, was sehr wahrscheinlich ist, in Deutschland aber noch nicht bestätigt wurde.

  • das ist ja meine Rede. Jeder einzelne, ob Kind oder Erwachsener ist zu viel. Unabhängig davon, woran es liegt. Und natürlich sind insb. Todesfälle unter Kindern extrem emotional, wir sind doch keine Maschinen. Und ich hoffe ebenso, dass man sich weiterhin an Untersuchungen dranklemmt, um die Faktoren zu identifizieren und entsprechend Gegenmaßnahmen zu treffen,selbst wenn es Jahrzehnte dauern wird.