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Australien tritt dem Internet Censorship Club bei

laut Techcrunch führt Australien ein ziemlich hartes Zensurmodell ein, so dass nicht mehr jeder User beliebig im Internet surfen kann. Der australische Minister für Telekommunikation meldet:

Senator Conroy says it will be mandatory for all internet service providers to provide clean feeds, or ISP filtering, to houses and schools that are free of pornography and inappropriate material… Senator Conroy says anyone wanting uncensored access to the internet will have to opt out of the service. He says the Government will work with the industry to ensure the filters do not affect the speed of the internet.

Ich denke, wir werden nicht viele Jahre warten müssen, bis immer mehr Regierungen den Wert des Internets als Sammelbecken für Terroristen, Spammer und Pokerservices erkennen werden, um eine Argumentation in der Hand zu haben, damit man das Informationsmanagement in den Griff bekommt. Weiß nicht, warum ich so skeptisch bin, aber bereits das heutige Abmahnwesen in Deutschland bietet einen exzellenten Hebel, um Meinungsflüsse zu kontrollieren. Datenkontrolle ist ebenso ein Thema, was hierzulande konkret und aktuell ist. Aber solange man nix zu verbergen hat, muss man schließlich Kontrolle nicht fürchten, ja, ja…

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

13 Kommentare

  • Echte Zensur ist das ja nicht. Denn jeder der unzensiertes Internet haben will, kann es ja bekommen. Nur die Grundeinstellung ist erst einmal Kinder- & Jugendtauglich. Was ich ehrlich gesagt gar nicht so schlecht finde.

    Diese Art von „zensierten Internet“ gibt es in Deutschland ebenfalls. Bei Arcor z.B. gibt es eine Kinderschutz-Software. Und der Internet Explorer bietet ja ebenfalls eine Funktion zum filtern an. Nur das blöde daran, man muss es erstmal aktivieren. Und daran scheitern wohl viele Eltern.

    Bleibt die Frage ob es wirklich so schlimm ist sich das Internet für Pr0n frei schalten zu lassen.

  • Arcor als leuchtendes Beispiel herausheben, finde ich jetzt ein starkes Stück.

    Zur verblassten Erinnerung: Arcor hatte YouPorn schon abgeklemmt (und aus Blödheit 3,5 Millionen nicht pornografische Seiten gleich mit), als sie noch gar nicht gerichtlich dazu gezwungen waren. Vorauseilender Gehorsam. Ekelhaft.

    Das ist der Grund, weshalb ich ab Februar einen neuen DSL-Anbieter suche.

  • und da klagen wir hier in deutschland über die vorratsdatenspeicherung (die ja die dümmste idee seit der lkw-maut ist). könnt mir vorstellen das herr schäuble das bei uns auch einführen wird (pornografischer inhalt = terroristischer inhalt)

  • Auch hier vor der eigenen Haustür in Deutschland gibt es zu berichten zum Thema „Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten“.

    Schaun wir mal, was die Zukunft so bringt….

  • Vielleicht ist es besser anstatt massenhaft oberflächlicher Kommentare zu schreiben, sich ab und zu mal mit den verlinkten Artikeln zu beschäftigen.

    Was die Vorratsdatenspeicherung mit Kinder- und Jugendschutz zu tun hat, erschließt sich mir gerade nicht. Aber Hauptsache es wurde mal wieder erwähnt. Sic!
    Und die Freiheit der Arcor-Kunden besteht nicht darin von Arcor unzensiertes Internet zu fordern. Sondern sich bei Nichtgefallen einen anderen Anbieter auszusuchen. Könnte natürlich sein das es Internetnutzer gibt die damit zufrieden sind und es begrüßt haben das Arcor verschiedene Angebote/Webseiten abgeschaltet hat.
    Aber was nützt es zu diskutieren, wenn das Gegenüber einen Horizont mit dem [miep] hat und dies dann auch noch als seinen Standpunkt bezeichnet.

  • Moin Ralf,

    du hast Arcor und Zensur im selben Zusammenhang erwähnt und ich hab meine Meinung zum Thema kundgetan.

    Wer die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, sollte eigentlich intelligentere Beleidigungen auf Lager haben.

  • Es ist jetzt schon manchmal schwierig genug, in Australien überhaupt ins Internet zu kommen.
    Ich bin gerade für 12 Monate Down Under und versuche, an einen Vertrag für Wireless Internet zu kommen, was ein schieres Ding der Unmöglichkeit ist. Kein Provider ist dazu bereit, es sei denn, ich kann mich mit Pass, australischer Bankkarte, Gesundheitskarte und zig anderem Mist ausweisen. Es gibt hier das sogenannte 100 Points System, das verhindern soll, dass Menschen das Internet oder Mobiltelefone anonym verwenden. Zwar gibt es nach wie vor Prepaid Services, die auch Ausländern offenstehen, aber die sind erheblich teurer… (Das drei- bis vierfache des Vertrags-Preises)
    Internet in Internet Cafés ist übrigens auch sehr teuer. Vor 4 Jahren war es meistens 1-2 Dollar je Stunde. Heute ist unter 2 Dollar fast nichts zu bekommen, was eben auch an den gestiegenen Kosten für Internet-Filter liegt.