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Xing: Werbung aus Premiumprofilen entfernt

Angela Rittig, Manager Corporate Communications bei Xing hat mir -wie sicher einigen anderen auch- eine Mail zukommen lassen, die auf diese Erklärung verweist:

Seit Samstag, den 05. Januar 2008, sind die Profilseiten von Premium-Mitgliedern generell frei von Werbung. Wir reagieren damit auf das anhaltende Feedback, wonach die Mehrheit unserer Premium-Mitglieder keine Werbung auf ihren Profilseiten für Basis-Mitglieder wünscht. Wir bedauern es sehr, dass wir die Situation falsch eingeschätzt haben. Dafür möchten wir uns bei Ihnen entschuldigen…

Da mir persönlich das ganze Getöse um die Werbung in den Profilen eh völlig schnuppe war, einigen anderen aber nicht, verweise ich halt drauf. Die Story zeigt aber auf, dass User anscheinend mit ihrem persönlichen Plätzchen selbst zur Überraschung der Betreiber verbundener sind als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Selbst wenn es rein technisch gesehen lediglich ein HTML-Profil (bestehend aus einem Bildchen und einigen Datenfeldern) von vielen ist. So wie ich mein Blog als Haus betrachte, wollen Social Networking User nicht, dass ihr Häuschen mit Fremdkörpern zugekleistert wird, die ihnen nicht gefallen. Ok, der Masse wird das egal gewesen sein (relativ zur gesamten Zahl der User hatte sich lediglich ein verschwindend geringer Anteil aktiv zu Wort gemeldet), so weiß ich dennoch nicht, wie groß die Identifikation mit dem Profil im Durchschnitt ist (eher schwach, mittel, eher stark). Dennoch muss man festhalten, dass Xing als Betreiber diese gefühlte Bindung bei einigen Usern unterschätzt hat. Ganz so als ob man in HTML statt in Human-HTML denkt, hm. Nicht Technik, Menschen. Hm… und das obwohl Social Networks immer noch nur sehr abstrakt menschliches Verhalten abbilden können. Erstaunlich das ist, mit wie wenig wir doch in der Lage sind zu abstrahieren, um es dann zu vermenschlichen.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

26 Kommentare

  • Ich bezahle für meine Premium-Mitgliedschaft Geld, also möchte ich nicht mit Werbung belästigt bzw. meine Seite mit Werbung ggf. sogar für Konkurrenz zugekleistert sehen.

    Wäre Xing kostenfrei, wie Facebook, meinetwegen, aber nicht ordentlich Steine kassieren und dann auch noch Werbung dazupacken.

    P.S. Ich habe mich nicht aufgeregt, es aber gleich abgeschaltet bzw. finde diesen Entschluss jetzt lobenswert.

  • für ein kleines profil bekommen sie 14,95€.eigentlich müsste xing eines der rentabelsten web 2.0 portale sein. warum man es dann noch nötig hat werbung einzublenden ist mir schleierhaft…

    ist aber schon lustig was blogger bewirken können. vielleicht sind web 2.0 portale auch empfindlicher was die meinung der blogger betrifft.

    könntest dir auch mal nen spass draus machen und völlig absurde dinge fordern 😉

  • @Rob
    Betonung auf müsste 😉

    Immerhin, Respekt für XING die haben seriös, freundlich und schnell reagiert – ist noch, doch zu retten 😉

  • Na, also muß man die Werbung jetzt nicht mehr explizit ausschalten als Premium Mitglied? Das teste ich mal mit einem Zweitprofil, würde mich wundern… Aber seinen eigenen mitgliedern auch nur auf englisch zu antworten… Das ist nur eine der Misglückten Aktionen aus dem Hause Xing. Das hätte man echt besser machen können und müssen!

  • Na, dann gehen wir doch einfach mal optimistisch davon aus, dass sie nun gelernt haben. Die Erklärung finde ich gut. Muß aber nicht noch mal kommen.

  • Wie man ja auch in dem Kommentar von ReneS (1) sieht, geht es wohl weniger um emotionale Bindung als darum, dass man für den Dienst bereits zahlt. Schließlich haben sich ja auch vor allem (oder gar nur?) die Premium-Mitglieder aufgeregt.

  • @Henning, vordergründig heißt es zwar, man zahlt, also soll es werbefrei bleiben. Doch, Wert kommt nicht von Bezahlen, sondern umgekehrt von wertschätzen. Was ich nicht wertschätze, das ist mir egal. Nun sind wir keine Maschine, die Werte mathematisch berechnet, sondern wir „fühlen“. Ich gehe davon aus, dass der Nutzer sehr wohl eine Beziehung zu seinem Profil hat, selbst wenn sie nur rein geschäftlich basierend ist.

  • „In Xing sein“ hat mir bisher keine neuen Geschäfte vermittelt, aber wieder Kontakt zu alten Kollegen hergestellt bzw. sogar alte Freunde auferstehen lassen. Auch wird man von Geschäftspartnern einfacher wiedergefunden.

    Mit ist es also etwas wert und ich wertschätze es. Allerdings bin ich kein Fan von gewaltsamer Gewinnmaximierung. Eventuell wäre Xing ohne IPO besser bedient gewesen… auf Dauer jedenfalls, da kein externer Druck auf dem Unternehmen lastet, unbedingt Dinge tun zu müssen.

  • @Robert (11)
    Pöh, jetzt muss ich mir von nem BWLer sagen lassen, dass Wert nicht nur mit Geld zu tun hat. Aber ich bin ja selber einer. *g*

    Aber ich sag dir jetzt auch was: Dann ergibt sich die Wertschätzung von Xing schon durch das Bezahlen und nicht erst durch den Protest gegen die Werbung.

  • Kam mir beim Lesen der Blog-Einträge und Kommentare so vor. Wobei ich jetzt nicht besonders viele gelesen habe, aber ein paar immerhin (ein paar Einträge + ihre Kommentare).

  • Leicht OT: Kann man bei Xing die Mitteilung deaktiveren, dass man das Profil eines anderen besucht hat? Bei StudiVZ geht es mittlerweile optional.

  • glaube nicht (bin Premium), keine Einstellung gefunden. Wirds wol auch nicht geben, da schon sehr früh eines der Hauptfeature für Premiumkunden genau das war, nämlich sehen zu können, wer dein Profil besucht hat

  • Praktischer Nutzen:
    Jeder einigermaßen neugierige Xinger wird sich eine Sockenpuppe ohne Bild zulegen! 🙂

  • Wenn ich im Jahr umme sechzig Euro für ein Profi-Netzwerk zahle, dann kann ich erwarten, dass mein Profil nicht mit Reklamekirmes zugekleistert wird und das hat NICHTS mit Wohlfühlfaktor oder heimatgefühl zu tun sondern schlichtweg mit Seriösität!!!

  • […] Kritik hat sich XING dann dazu entschlossen – zumindest bei den Premium-Mitgliedern – die Schaltung von Werbeeinblendungen zukünftig zu unterlassen. In mehreren Foren und Blogs wurde die Frage aufgeworfen, inwieweit die konkrete Schaltung der […]

  • God only knows – and Google…

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    Google weiß nicht nur alles ueber das World Wide Web sondern offenbar auch viel mehr ueber den User, als uns lieb sein kann.
    Die Suchmaschine durchsucht nämlich nicht nur Milliarden von Internetseiten, sondern lie…