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Links und die Sprachbarriere

Wikio (eine Art von Mix aus Technorati-Techmeme) listet die 20 weltweit „einflussreichsten“ Blogs auf (ebenso für Europa). Soweit ich es verstanden habe, misst man die incoming links der letzten 120 Tage zur Erstellung des Rankings. Zwar ist mein Blog auch mit dabei, doch ist so eine Liste ziemlich sinnlos. Denn was sagt mir Microsiervos (Spanien) oder Presse-citron (Frankreich)? Nix! Eben;) Sind dort zwar mit die bekanntesten Blogs, aber aufgrund der Sprachbarrieren nicht hier. Solange wir keine guten Übersetzungstools nutzen können, geschweige denn welche da sind, kannste die internationale Blogsphäre knicken. Die Barrieren sind fast schon größer als im RL. Wie siehts denn aus mit Sprachsoftware? Tut sich da nix Neues, Praktikables auf? Irgendwas?

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

12 Kommentare

  • Also ich werde wenn ich diese Uebersetzungstools sehe im besten Fall misstrauisch, eher jedoch nervoes. Es gibt die doch heute schon, Google bietet z.B so ein Tool zum Einbau in die Website ein. Nur wie sind die Ergebnisse?

    Leider noch immer ziemlich bescheiden:

    Ich hatte mir dieses Google-Tool mal kurz eingebaut um es auszuprobieren. Habe ich mir 5 Minuten angesehen und gleich wieder runtergeschmissen. Da ist es fuer z.B meine Mutter (die nur radebrechend Englisch spricht) einfacher sich durch meine Englischen Texte zu „quaelen“ als zu versuchen dieses arg komische Deutsch was da rauskommt zu verstehen.

    Keine Zeit jetzt nachzusehen wo das in seinen Archiven steht, aber ich kann mich an einen anderen Blogger erinnern der das mal ausprobiert hat und von verschiedenen Muttersprachlern hat bewerten lassen. Den Deutschen Text konnte ich teilweise nur verstehen da ich auch den Englischen Text kannte.

    Das Problem dass diese ganzen Tools (zumindest die frei verfuegbaren) immer noch haben ist dass sie Wortspiele und Zusammenhaenge nach wie vor nicht oder bestenfalls kaum verstehen. Und gerade die Texte in Blogs sind damit gespickt bis zum gehtnichtmehr. Uebersetzen bedeutet eben nicht etwas Wort fuer Wort zu uebertragen, sondern den Sinn und die Bedeutung eines Textes wiederzugeben. Menschen koennen das (allerdings manchmal auch nur eingeschraenkt, wenn ihnen das kulturelle Wissen fehlt), Maschinen werden noch lange brauchen bis sie das koennen.

  • Tja, die Übersetzungstools – das kann noch lange dauern. Armin hats ja schon gesagt, warum. Und wirklich gut werden sie aus diesen Gründen wohl nie werden – echte Übersetzungsarbeit ist eben ein kreativer Prozess.

  • Habe gerade noch einmal die Google Uebersetzung ueber mein Blog laufen lassen. Im grossen und ganzen um einen Ueberblick zu bekommen und wenn man sich mit dem Thema schon mal befasst hat halbwegs lesbar, aber da waren schon so einige gewaltige Kloepse drin. Unter anderem wurde aus einem „Guten“ Mann (Nice Man) ein Nizza Mann (Nizza = Nice). Nur hat der gute Mann soweit ich weiss nichts mit Nizza zu tun, absolut gar nichts.

    Mir ist allerdings noch ein interessanter Nebeneffekt dieser Uebersetzungsdinger eingefallen: Auf jeden Fall Google, ich glaube auch ein paar andere Suchmaschinen, bieten es ja an sich das Suchergebnis uebersetzen zu lassen oder machen das sogar automatisch. Das uebersetzt dann natuerlich auch mein Kontaktformular. Ich habe schon mehrere Anfragen in verschiedenen Sprachen die ich nicht spreche bekommen, wo jemand wohl dachte da er die Seite in Franzoesisch/Spanisch/sonstwas sah wuerde ich das auch sprechen. An dem Referrer konnte ich sehen dass sie das aus so einer Uebersetzungsseite her abgeschickt hatten. Meine Antwort war dann allerdings in Englisch.

  • Übersetzungen sind schwierig. Man kann Dolmetscher oder Übersetzer über ihre praktischen Erfahrungen aushorchen, man kann aber auch den theoretischen Kontext beleuchten und wird schnell feststellen, dass es ein grundlegendes Problem gibt.

    Bedeutungen in der (natürlichen) Sprache sind grundlegend nicht finit. Es gibt keine abgeschlossenen Definitionen von Wortbedeutungen. Die Bedeutung kommt von der Seite, oder ist alles das was sie nicht ist, aber die Bedeutung entsteht eben auch in einem infiniten Prozess von Iterationen.

    Klar gibt es Duden und Wörterbücher, aber diese sind nicht in der Lage, den tatsächlichen Sprachgebrauch abzubilden. Die Forschung muss, wenn sie überhaupt eine Chance haben möchte, in der KI weiterdenken, als bisher. Erst, wenn Übersetzungscomputer in der Lage sind, selbständig zu denken, werden wir Übersetzungen höchster Güte anbieten können. Alles andere kann fatale Folgen nach sich ziehen. Überlegen wir nur mal, wenn sich solche „Klöpse“ im Bereich der Ökonomie oder der Politik, Security, Militär, etc. pp. einschleichen würden. Wir sind vor den Missverständnissen ja nicht mal in der eigenen Sprache gefeit. Ich jedenfalls würde noch eine lange, lange Weile abstand nehmen von Übersetzungstools. Ein sehr interessantes Thema übrigens, wie ich finde, dass unheimlich viele Disziplinen beschäftigt und sie miteinander zusammen arbeiten lässt.

  • Und manche Woerter stehen noch nicht einmal in Woerterbuechern. Ich habe gerade jemandem erklaeren muessen was denn „biggerise“ bedeutet 😉

  • Auf Deutsch koennte man „vergroessern“ oder aehnliches schreiben. Im Queen’s English waere „enlarge“ oder „make bigger“ normaler Sprachgebrauch. Wird hauptsaechlich auf Blogs und Foren angewandt wenn es nur das Thumbnail eines Bildes eingebunden wird aber eine groessere Version verlinkt ist. Da steht dann ab und zu mal „click to biggerise/biggerize“ oder aehliches. Smallerise/Smallerize habe ich auch schon gesehen.