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eSport Hochleistungssport?

Christoph verweist auf seinem Bandscheiben-Blog auf einen 3Sat-Bericht, bei dem es um die Frage geht, ob esport nun Hochleistungssport ist oder nicht.

Kaum war Dennis in „seinem“ Spiel, war er entspannt – Stresslevel und Puls gingen nach unten. Bei anderen eSport-Disziplinen, also Computerspielen, hätte es vielleicht höhere Werte gegeben (die mentale Stressbelastung bei Warcraft III oder Starcraft könnte natürlich höher sein). Diplomsportwissenschaftler Markus Mengert, der die Untersuchung durchführte, verglich die physiologische Belastung in diesem Fall mit „gemütlich auf dem Sofa sitzen“. eSport ist also, wen wundert´s, kein körperlicher Sport. Daher wird eSport auch oft mit „mentalen“ Sportarten verglichen, die ebenfalls Geschick, Logik, Konzentrationsfähigkeit oder schnelle Reaktionen erfordern: Sportschiessen, realer Autorennsport, Dart oder Schach.

Wer schon mal gegen einen überragenden Schachprofi gespielt hat, weiß, was Hochleistungsfrust ist:)) Aber anyway, professionelle Schachspieler sind extreme Gehirnjogger. Wüsste nicht, was daran kein Hochleistungssport ist. Es ist ein Wettkampf der Gehirne. Bei einem professionellen esportler sehe ich auch keine Gründe, warum das kein Spitzensport sein sollte. Nur weil ein 100 Meter Sprinter wie ein Urvieh aussieht und unglaubliche Mengen an Zucker in kürzester Zeit wegrennt, wüsste ich nicht, warum der ein größerer Hochleistungssportler als ein Weltmeister im Schach oder im eSport sein sollte. Letztlich ist das auch egal, da sich esport immer mehr durchsetzt und auch immer anerkannter wird. Wie schon mal gesagt: Eines Tages werden wir olympische Spiele im eSport haben. Und das wird nicht damit zusammenhängen, dass das NOK so herzallerliebst Sportler würdigt, sondern Kohle riecht.

Update: FAZ-Bericht über Gamingbranche, die in D 2007 erstmals die Musikbranche überholt hat, was die Umsätze angeht.


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Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

12 Kommentare

  • Ich denke die olympischen Spiele im eSport wird es schnell geben, sie werden aber anderes heißen 🙂 soviel Innovationskraft hat das NOK dann auch nicht.

    Jeder Sport kann Hochleistungssport sein, wenn man ihn nur erfolgreich genug betreibt.

    Ich wehre mich allerdings irgendwie gegen den Begriff Sport bei eSport. Irgendwie verbinde ich mit Sport sowas gesundes, kann beim Computerdaddeln nichts erkennen was die Gesundheit fördert. Ein hoher Puls macht es ja auch nich nicht zum Sport es kann auch einfach Stress sein, da schlägt das Herz auch schneller gesund ist er aber mitnichten

  • Hi Roberto,

    lass dir das mal vom Profi erklären 😉 so steht es bei Wikipedia (und so kenne ich den DOSB auch als Leistungssportler):

    „Für den Deutschen Olympische Sportbund (DOSB) steht beispielsweise die motorische Aktivität im Vordergrund. Denkspiele, die Dressur von Tieren, sowie Motorsport ohne Einbeziehung motorischer Aktivitäten entspricht daher nicht dem Sport-Verständnis des DOSB [4]. Dennoch hat der DOSB Schach als Sportart anerkannt; das Internationale Olympisches Komitee (IOC) sogar Schach und Bridge.“

    übrigens warum der DOSB Schach anerkannt hat, ist sicher auf Otto Schily Engagement als Sportminister zurückzuführen.

    FAZIT: Olympisch wird das wohl nie! Aber es gibt ja auch viele andere Sportarten die nicht olympisch sind und die haben sich beispielsweise in den „World Games“ organisiert. Vielleicht gibt es ja bald eSport World Games… viele Olympioniken sind ja auch leidenschaftliche eSportler… 😉 aber vom DOSB kommt das sicher nicht 😉

    Gruß,
    Stefan

  • Im Übrigen würde ich Autorennen nicht als „mentale“ Sportart betrachten – auch wenn hier nicht die körperliche Kraft das Auto fährt, ist ein Formel 1-Rennen sicher anstrengender als jede Sporteinheit, die ich bislang in meinem Leben betrieben habe.

  • Der körperliche Krafteinsatz beim Fahren eines Rennwagens sollte nicht unterschätzt werden, da wirken enorme Kräfte in den Kurven. Das ist definitiv kein „Mentalsport“.

    Mit Schach als Sportart habe ich auch so meine Probleme, wobei da zweiffellos Höchstleistungen erbracht werden.

    @#1: Sport ist ohnehin nur als Hobby Gesund, bei leistungsorientiertem Wettkampfsport ist das so gut wie nie der Fall.

  • Möchte auch noch was zum Motorsport sagen: Vorletztes Wochenende lief die DTM im Fernshen. Mit eingeblendet war der Puls bei einem der Fahrer. Und der lag permanent bei 180. Also „Kopfsport“ ist das sicher nicht.

  • Motorsport ist sicher zu 50% mental. Ich vermute, dass ein großer Anteil der 180 Pulsschläge pro Minute auf Kopfarbeit zurückzuführen sind. Wer sich mal den Spaß macht, eine Rennsimulation (F1 o.ä.) am PC im Realmodus (volle oder halbe Echtrundenzahl) zu fahren, weiß, dass das ganz schön an die Nerven geht. Nicht, weil’s langweilig ist, sondern weil man wirklich zu 110% konzentriert sein muss und ein Verbremser oder zu später Lenkradeinschlag den Sieg kosten kann.

  • Hm, Autorennsport ist also kein physiologischer Sport? Das halte ich irgendwie für ein Gerücht. 🙂 Der Autor des 3Sat-Berichtes möge sich doch nochmal mit dem Thema auseinandersetzen.

  • eSport als Sportart?…

    Ich wage es einmal, vor tausenden deutschen Gamern den Begriff „e-Sport” und dessen Bedeutung ins Visier zu nehmen und zu kritisieren, denn das wird leider viel zu selten getan. Voraussetzung um diesen Artikel richtig zu verstehen, ist die Fäh…