Sonstiges

Google Health

eine der wenigen Anwendungen von Google, deren Nutzen ich nicht einmal annähernd verstehe. Google hat Health gestern gestartet, kann man sich online anschauen. Was man damit machen kann?
* Build online health profiles
* Import medical records from hospitals and pharmacies
* Learn about health issues and find helpful resources
* Search for doctors and hospitals
* Connect to online health services

Eine genauere Beschreibung gibts bei Google Blogoscoped. und auf ZDNet wird der Vorteil von Google knackig umrissen:

Pharma is already pumping billions into marketing drugs on TV and radio and magazines. On Google Health it can target those ads like never before. Will pharma pass on its savings in marketing to customers? Probably some savings would be passed on but it could get away with keeping most of the rest especially since the companies have limited monopolies on key drugs.

Then there are the billions of dollars spent on a variety of medical services, which Google can help target to those people that need those services. Pharma and the rest of the healthcare business is a massive business opportunity for Google.

And there will be probably be some good opportunities for a range of third party business services to be built on top of Google Health because of it“€™s open API. Google for example, is offering an application that allows people to monitor how much they walk and it will give $100k to charity as an incentive.

Alles schön und gut, was Google davon hat, aber es will mir partout nicht in den Kopf, warum und wozu ich als User meine Krankheitsdaten Google zum Verfüttern geben soll? Klar, der Kirche spendet man und man kommt dafür in den Himmel und Google verhilft man zu weiteren Millionen. Aber wo ist nun der Clou für den Nutzer? Was habe ich davon, meine Daten in Health einzugeben??? Was kann ich nicht tun, wenn ich meine Daten nicht eingebe? All das, was oben an Vorteilen beschrieben wurde, läuft doch ohne das eigene Profil genauso gut? Its simple stupid search. Suche ich nach meiner Krankheit? Dann gib doch einfach Allergie XYz, Krebs ABc, Ödem EFg ein. Nach einem Medikament? Nach einem Arzt? Ok, großartig, Doc Google hilft. Das verstehe ich. Aber nicht die Selbstdateneingabe.


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btw, „Spaßauszug“ aus der Datenschutzerklärung am Rande:

Google Health privacy policy: Certain features of Google Health can be used in conjunction with other Google products, and those features may share information to provide a better user experience and to improve the quality of our services. For example, Google Health can help you save your doctors“€™ contact information into your Google Contact List.“€? As with their other services, Google links in the general privacy policy which says they may share your data to „€œsatisfy any applicable law, regulation, legal process or enforceable governmental request.

Ok, ok, legales Rumgeschwalle wegen privacy, blabla… aber es zeigt auf, was Google mit den Angaben sonst machen könnte:)

Help?? Zudem, als Google-Freund bin ich ja bestens dafür bekannt, dass ich allen Google-Businessplänen sehr „positiv“ gegenüber stehe, und nutze dennoch liebend gerne Google Search und GMail, aber diesmal beschleicht mich das Feeling, dass die zu weit gegangen sind in ihrer Datengier. Und damit aufzeigen, dass sie vor nichts Halt machen, um ihren Such-Ansatz zu monetarisieren. Das ist mir mehr als unsympathisch. Privacy Setting hin oder her.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

34 Kommentare

  • Das richtet sich hauptsächlich an Amerikaner.
    Bei denen scheint es beim Arztwechsel/Krankenhauswechsel massive Probleme beim Aktenaustausch zu geben, aber der Patient bekommt grundsätzlich imemr eine Kopie seiner Akte am Ende einer Behandlung.
    Wenn man diese Kopie jetzt fein säuberlich bei Google einträgt kann man seinem neuem Arzt/bei einem Notfall sehr schnell alle relevanten Akten auf den Tisch hauen.

  • so was ist bei uns in Deutschland auch in Arbeit, das Ding heißt „Elektronische Gesundheitskarte“ (kurz e-card) und es sollen alle Patienten-Daten schön zentral im Internet auf Servern gespeichert werden…

  • @SuMu: Mit dem klitzekleinen Unterschied, dass in Deutschland der Nutzer sein Daten nicht einsehen kann ohne einen Arzt zur Hand zu haben (bzw. dessen Heilberufsausweis).

    Da ist Google deutlich transparenter. Und das Aktentauschproblem besteht auch in Deutschland. Schon mal versucht, einen Satz CT Bilder zum Hausarzt zu bekommen?

  • Nur, dass Googles Dienst (erst einmal) kostenlos ist und die e-card uns Geld kostet.
    Welches Medium sicherer ist, das lasse ich mal dahingestellt…

  • Nun vielleicht sollte man nur Google Health nutzen und die e.card sein lassen, weil die eh zu teuer ist 😉 und vom Patienten bezahlt wird.

  • Digitale Krankenakten: Google kann nun auch endlich mitverdienen…

    Heute war der Tag, an dem Google seine Online-Krankenakte namens Google Health offiziell vorgestellt hat. Der GoogleWatchBlog hat darüber bereits gestern berichtet und eine kontroverse Diskussion losgetreten.

    Von den ersten Gerüchten bis zum heuti…

  • Google Health bezahlt man auch, mit Daten und Werbung. Oder seit wann ist google ein Samariter-Verein? Eine Verantwortliche hat in einer google-health-Vorstellung vor Medizinjournalisten im Oktober 2007 klar gestellt:

    With 75% of all U.S. adults online and 50% of those adults online for health-care information, the pharmaceutical industry must move away from the traditional models of pharmaceutical advertising and their emphasis on DTC ads on television,

    Google wants to be the link between the advertisers, the users, and the content.

    Der Nutzen dieser US-Version von Google Health ist in Europa ist fraglich. Z.B. haben in Europa manche Medikamente andere Indikationen bei der Zulassung. Da unterbleibt dann möglicherweise eine Warnung.

    Aber keine Angst: Google health kann trotzdem kommen. In Selektivverträgen von Krankenkassen mit Ärztegruppen, wie dem AOK-Hausärztevertrag in Baden-Württemberg ist vorgesehen, dass Ärzte Patientendaten in von den Krankenkassen finanzierte persönliche Gesundheitsakten einspeisen – zusätzlich zu der eCard, da hier die Kassen ja nicht an die Daten kommen. Da wird auch google health versuchen reinzukommen.

  • Heute schon bei Spreeblick geschrieben, dass ich meine Daten lieber Google als irgendwem anders gebe. Wenn ich mir anschaue was in der letzten Zeit so alles an Datenpannen ans Licht gekommen ist! 😀

    Mist, dass ich immer so spät mit meinen Ideen komme:
    Wie wäre es mit einem Live EKG Tool für Android? Im Falle eines Herzfehlers könnte sofort der nächste Notarzt informiert werden. Dieser bekommt die Koordinaten des Einsatzes und die Krankenakte! 😀 Konzepte mit Kleidung die die Vitalparameter checken gibt es ja bereits aber leider noch keine Massentauglichen.

    Abgesehen davon sehe ich in den durch GHealth gewonnen Informationen riesiges Forschungspotenzial! Z.B bei der geographischen Verbreitung von Krankheiten.
    Man könnte z.B. bei Krebs Regionen mit besonders häufigem Auftreten finden.

  • @ Strappato, klar wird Google bezahlt und arbeitet nicht umsonst, aber anders als bei der e-card ;-), diese man sich ja nun sparen könnte

  • @Bronco, der use case im Notfall ist zwar verständlich, aber was hat das nun konkret mit GHealth zu tun? Nicht misverstehen: Keine ironische Frage, sondern suche Anwendungsfälle für GHealth.

  • Da kann ich mir doch beispielsweise einen Zettel anfertigen (Diagnose, Medis, Therapie, Klinikaufenthalte, Besonderheiten) und diesen z.B. in mein Portemonnaie packen oder mir diese Daten auf eine Platte (der Juwelier soll ja auch verdienen) gravieren lassen und sie mir mit einer Kette um den Hals hängen!

  • @Robert
    Ich verstehe das derzeitige Eindringen der IT-Konzerne ( M$ mischt da ja auch mit) in den Gesundheitsmarkt auch noch nicht ganz.
    Die Erklärung von alphager macht schon Sinn und auch als ehemaliger Rettungsdienstler habe ich mir oft gewünscht schon auf der Anfahrt etwas über die Vorerkrankungen eines Patienten zu erfahren!
    Ich denke dass die Kosten für Ärzte und Krankenhäuser für den Austausch von Akten sehr hoch sind.
    Das Argument, dass Google mich warnt wenn ich zwei inkompatible Medikamente nehme wirkt auf den ersten Blick scheinheilig, macht aber durchaus Sinn, da solche Probleme oft auftauchen. Allein bei Frauen und der hormonellen Verhütung gibt es extrem viele Medikamente, die die Wirkung der Pille ausbremsen: Wie wäre es, wenn eine Frau demnächst automatisch eine Nachricht bekommt die sie auf diese Komplikation hinweist.
    Viele Leute (vor allem hier in Deutschland und vor allem ältere Menschen) versuchen jegliche Krankheiten selbst auszukurieren, dabei könnte GHealth oder ein vergleichbarer Dienst darauf hinweisen dass dringend ein Arzt konsultiert werden sollte.

    Nichtdestotrotz stehe ich dem Service noch sehr kritisch gegenüber! Vor allem, weil noch nicht so ganz geklärt ist wer nachher Zugriff auf meine Daten hat! Ich möchte z.B. nicht, wenn ich im Urlaub wegen einer Erkältung zu einem fremden Arzt muss, dass dieser Zugriff auf meine gesamte Krankengeschichte hat.

  • Wie schon erwähnt, ist das Gesundheitssystem in den USA anders aufgebaut. Dort haben viele Millionen Menschen bekanntlich gar keine Krankenversicherung – und viele weitere dürfen nicht zu oft zum Arzt gehen, um nicht von der Versicherung rausgeschmissen zu werden.
    Da ist ein Tool wie Google Health sehr hilfreich, das Medikamente auf Basis der Krankenakte empfehlen oder ausschließen kann, ohne dabei einen Arzt konsultieren (zu müssen).

    Datenschutzrechtlich ist das natürlich so eine Sache, ich würde aber sagen, dass ich Google meine Daten eher anvertraue, als dem Staat. Während Google nämlich recht strenge interne Richtlinien hat, muss ich beim Staat fürchten, dass durch irgend eine populistische Anlassgesetzgebung plötzlich jedem Dorfpolizisten meine Krankenakte geöffnet wird, oder so. (Ist mit Telefonüberwachung zumindest in Österreich geplant bzw. wird umgesetzt.)

    In den USA ist aber auch die Gefahr viel größer als bei uns. Werden meine Daten veröffentlicht, naja, dann hat die Menschheit meine Daten, aber mehr auch nicht.
    Werden in den USA die Daten veröffentlicht, können die Versicherungen die sehen – und die dürfen (!!) auf Basis von bestehenden Krankheiten potentionelle Versicherungsnehmer _ablehnen_ (bzw. dürfen die Versicherung kündigen, wenn etwas verheimlicht wurde).

  • @ sebastian

    wenn die Menschheit deine Daten hat, dann kann in Zukunft nicht nur deine Krankenversicherung oder „Staat“ nach dir „googeln“, sondern auch dein Arbeitgeber, dein Vermieter, dein Nachbar, der letzte Schmierjournalist von der Dorfjounalie und das Sanitätshaus um die Ecke.

    Hat auch was für sich, brauchst es dann niemandem zu erzählen, hehe

  • @Sebastian
    Genauso sehe ich das auch! Google weiß „zumindest“ wie man Daten sichern muss.

    Wenn ich eine nette junge Frau kennenlerne ist es doch nur zu praktisch, wenn zufällig eine ihrer Freundinnen bei meinem Hausarzt arbeitet und diese sie davor warnen kann etwas mit mir anzufangen, weil ich vor einiger Zeit mal eine ansteckende Pilzerkrankung hatte! (rein hypothetisch)

    Oder wie steht es mit dem Vater (Hauptkommissar), der erfährt dass seine Tochter mit jemandem ausgeht, der vor ein paar Jahren mal wegen Diebstahls oder sonstigem angeklagt war.

    Die Mutter arbeitet beim Finanzamt und rät ihr von mir ab, weil ich zu wenig verdiene!

  • Auch ich habe mich da sofort registriert. Warum?

    Nun:

    Ich würde jeglichen Datenschutz über Bord werfen, wenn ich dadurch einen kompetenten Arzt finde, der mir dauerhaft die Schmerzen von meiner Synovialen Chondromatose nehmen könnte.

    Und ehrlich, seit 8 Jahren Schmerzen im Arm bei jeder Bewegung ist scheiße, wirklich!

  • also ich halte das für totalen quatsch … ich frage mich, ob diese neigung alles zentralisieren zu müssen mittlerwile als fetischismus anerkannt wird.

    bei google ist für mich datenschutzproblematik noch viel kritischer, als bei der geplanten gesundheitskarte. wobei ich das amerikanische argument von alphager durchaus nachvollziehen kann.

    @uwe: der datenschutz ist in jedem fall kritisch, weil der kompetenteste arzt schnell unbezahlbar wird, weil du keine versicherung findest, die deine kosten übernehmen will, weil sie deine gesundheitlichen probleme kennt …

    am geilsten ist ja auch immer dieser GoogleWatchBlog, den ich durchaus gerne lese … aber diese kasper übernehmen auch echt jedes neue feature von google einfach nur sowas von unkritisch

  • [Google] Google sorgt sich um Datenschutz – Ironie pur?…

    Die beiden Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page warnen vor einer zu grossen Gier nach Daten.
    Irgendwie witzig das gerade Google nun einen auf Daten-Moralapostel macht. Google sammelt mit seinen Applikationen doch jegliche Daten die sie beko…

  • Hehe. Kennt Ihr diese Scrubs-Folge, in der diese fette Kuh im Bett liegt und alles was Kelsoo sagt erstmal mit Ihrem SmartPhone googled? Ihn auch und seine Autorität völlig untergräbt. Dafür is des. 🙂

  • Die Idee so eines Dienstes ist doch eigentlich gar nicht schlecht. Jeder kann einen neuen Arzt oder auch sich selbst über den eigenen Gesundheitszustand informieren. Wenn ich einen Unfall habe brauchen die im Krankenhaus nur in meine Google Healt-Akte schauen und wissen welche Medis sie mir besser nicht geben sollten. Medikamente werden bei Bedarf direkt bei Doc. Morris bestellt und mein Handy bimmelt wenn ich was einschmeißen muss.

    Das einzige Problem ist halt, dass niemand so einen Dienst ohne gewisse Hintergedanken anbietet. Weder Google noch die deutsche Pharma-Lobby.