Sonstiges

Politblogger II

die Liste zu den Politbloggern, die aktiv am Politikgeschehen teilnehmen und darüber bloggen, werde ich noch vervollständigen.

Währenddessen:
– Nico Lumma, seines Zeichens der begabteste Politblogger, der leider nur nebenberuflich mit Politik zu tun hat und nur noch selten über Politik bloggt, macht sich endlich wieder Gedanken: Das Netz, die Politik, und wir alle

– und cdv (Christian de Vries) über Kommunalpolitik und Blogs

– zeitlicher Zufall, aber im heute erschienenen Spiegel gibt es einen Artikel über Blogger und Politik (weitere Blog-Artikel), der leider Gottes zero hilfreich ist, weder bei der Suche nach guten Politblogs noch liefert er Politikkundigen einen Anlass, sich mit Blogs zu beschäftigen. Ihr seids doch wirklich Schnarchnasen, wer bringt Journalisten produktives Denken in Potentialen und Chancen bei, wenn man sich schon die vierte Macht schimpft? Immerhin gehts mal nicht um das Randthema, wer mit Blogs Asche macht, sondern um ein gesellschaftliches Thema, das den müden Mitmach-Demokraten auf die Sprünge helfen und die Demokratie per se ein Stück weit voranbringen könnte. Aber nix wars mit der Infochance. Das ärgert mich, dass solch große Medien nix dazu beitragen wollen, außer mit dem typischen Herummosern aufzuwarten. Ja, bla, Journalisten sollen nur berichten, geschenkt, das ist langweilig und bringt an dieser Stelle nichts

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

13 Kommentare

  • hmm. Ich glaube ich mag diese Einteilung nicht. Wenn man sich das genauer anschaut, dann findet man sehr viele „Politblogger“. Eigentlich alle Blogger, die ich lese, sind auch politisch sehr kommunikationsfreudig, ab und an auch über längere Strecken. Vor allem, wenn sie einen regionalen Fokus haben.

    Ich mag diese Schubladen nicht. So viele gute Blogs passen einfach nicht hinein.

  • Politikblogger = Mandatsträger, der seine Entscheidungen mit den Leser ausdiskutiert, einer Partei angehört usw.

    Diese Einteilung. So in etwa hatte ich Robert verstanden.

    Ein Negativum war ja, dass viele Politiker zwar bloggen, aber nicht richtig auf die Leser eingehen… oder?

  • Selbstverständlich macht der Spiegel nicht auf eventuell interessante Politblogs aufmerksam – das einzige (sehr gute) erwähnte wird ja gleichmal anhand völlig irrelevanter Kriterien diskreditiert – denn dieser Artikel ist ja wohl eher als typisches Genörgel um ihre Meinungshoheit fürchtender „Alpha-Journalisten“ zu bewerten.
    Lustig, dass die Kurzcharakterisierung der hiesigen Politblogs – vielleicht abgesehen von „unprofessionell“ – sich so anhört, als ob das Sturmgeschütz des Neoliberalismus selbst beschrieben werden sollte…

  • Der SPIEGEL Artikel beginnt quasi mit dem Satz: Egal was man über Blogger schreibt, sie werden darüber meckern.
    Interessanter Selbstschutz der Medienprofis …

    Ansonsten ist der Artikel wirklich nicht hilfreich in dieser Diskussion.

  • Selbst Barack Obama – der das Internet sehr gut nutzt – schreibt in seinem Blog nicht selbst. Und sowieso würd das den Öffentlichkeitsdruck der Politiker noch mehr verstärken. Ich mußte das auch unter Schmerzen lernen: Manchmal ist es gut in aller Stille über was nachzudenken und nicht permanent darüber zu kommunizieren.
    Es wird jetzt ein bischen zynisch.
    Vom persönlichen Leserverhalten präferiere ich sowieso venezoelanische und kubanische Oppositionsblogs. Dort hat Politik einfach einen dermassen aggressiven Charakter, dass die ganzen Abgründe und Leidenschaft, die Politik eben auch ist, viel besser sichtbar werden.
    Als Bürger und Steuerzahler ist natürlich Peer Steinbrück viel, viel, viel besser, aber so Leute wie Linda Ron, Chacín oder der dicke Hugo selbst liefern einfach besseres Material für interessante Blogeinträge.

    Wenn wir uns die Leserzahlen von explizit politischen Blogs anschauen, dann werden vermutlich die dramatischen Überzeichner und Fanatiker die meisten Hits bekommen. Einfach wg. dem Unterhaltungswert. Leider.

  • Robert, ein Vorschlag und ich meine das lieb und ernst:

    Im nächsten Wahlkampf, ich denke wir Hessen wählen sogar noch vor dem Bund, suchst Du Dir eine Partei Deiner Wahl und stellst Dich mit hinter den Wahlkampf-Tisch in einer x-beliebigen Fußgängerzone. Recherchiere über den Zustand der Partei (wer macht denn wirklich noch was? Wie viele aktive Mitglieder gibt es denn wirklich noch), recherchiere die Zeitabläufe der Kandidaten (und der Helfer) und dann diskutiere mit dem „Volk“, das Du erreichst. Es wird wahrscheinlich wirklich egal sein, welche Du wählst.

    Und Du bloggst darüber. Das würde mich wirklich interessieren. Ernsthaft!

    Und dann sprechen wir über Blogs von Mandatsträgern, die KEINE Mitarbeiter haben, wie die Bundestagsabgeordneten und sowas delegieren können..

  • „Aber woher wissen die Leser, ob der Autor wirklich so omnikompetent ist?“, fragt der Spiegel-Artikel. Ja, das fragt er sich aber auch bei den Journalisten. Da sollte man den Ball lieber ganz flach halten.

    Denn wenn man sich mit so machen Geschichten beschäftigt, wie aktuell die Facebook-StudiVZ-Klage, dann stellt man fest, dass die Profis von den Zeitungen auch nur voneinander abschreiben – nur sagen sie nicht von wem, sondern tun so als wäre alles ihr Werk.

    Das ist nicht schlimm, denn als Leser interessieren mich die Fakten und nicht der Stammbaum, wer es von wem hat. Aber man sollte dann nicht so tun als würde man mit Schwerem Wasser kochen.

  • Was ist eigentlich mit politisch Aktiven, die aus Spaß an der Freude bloggen, will heißen: Nicht nur Politik, sondern auch so dies und das, was ihnen so in den Sinn kommt? Politiker sind ja nicht nur Politiker, sondern eben auch Menschen.