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Blogger kicken netten Opa

hm, wenn ich das so lese, weiß ich nun wirklich nicht, ob ich nun „stolz“ auf Blogger sein soll oder doch nicht eher irgendwie … hm… leicht bedrückt bin. Klar, es gibt nicht die Blogger, yadayada brouahaha. Dennoch doof, wenn da steht „In Zeiten, da so häufig über die Relevanz von Weblogs diskutiert wird, muss man festhalten: Ohne die Detailkenntnis und Recherche von Stationäre Aufnahme, wäre diese Sache nicht losgebrochen„. Dass der WDR mit dem Kick von Hademar Bankhofer wohl übervorsichtig reagiert hat, dürfte klar sein. Wenn man sich die Vorwürfe genauer durchliest, dann erscheint mir das völlig abstrus und arg konstruiert. Aber Presseleute wie Thomas können wohl nicht anders, da der Job abstumpft und persönliche Lebensschicksale lediglich kollateraler Damage sind. Nennt mich beknackt, aber von einem Blogger erwarte ich einfach eine höhere Moral und mehr Respekt vor dem Menschen als Person, gegenüber der schreibenden Zunft, die den Gesetzen der Ökonomie folgen und die wiederum nicht selten als unethischste „Wissenschaft“ bezeichnet wird.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

43 Kommentare

  • Laut dwdl hat der nette Opa aber zugegeben, dass er einen Vertrag mit der Melissenfirma hat. Also ich würde sowas ehr investigativ nennen und es als Beispiel für die Relevanz von Blogs ansehen.

  • @MainP: es geht ja nicht um Relevanz, das war und ist mir schon immer klar gewesen, dass mir keiner absprechen kann, dass ich nicht irrelevant bin, genauso wie jedem andere Blogger nicht. Wir sind Menschen.

    Opera Kick? Das hatten wir doch gestern erst, mit der Wikipedia:)

  • @Robert: ich weiß nur nicht, was dich so stört. Ob ein Mensch jetzt mit 20 oder mit 70 Müll baut. Er macht ganz klar was falsch. Nur weil der Typ niedlicher ist als Andrea Kiwel, ist es doch nicht unmenschlich, sondern zeugt wie gesagt von der Qualität von Blogs.

  • its just a feeling, mehr nicht, wenn man Menschen schadet, und nicht klar ist, ob der nun wirklich was gemacht hat. Das riecht für mich mehr nach Lynchjustiz, weniger nach Qualität von irgendwas.

  • Die Lage ist doch eindeutig.
    Vielleicht schaust Du Dir erstmal alles dazu an und bildest Dir dann eine Meinung.

  • sorry to say, aber ich habe auch Berater gespielt für viele Firmen, so what, muss ich als Blogger zurücktreten, weil ich nun über Firmen blogge? Na, das kommt nicht…

  • Hmmm, weise Leute lehren einen, die Welt ist nicht schwarz oder weiß. Mancher wird erst verstehen lernen müssen, daß es auch jede Menge Grautöne gibt.

    Beraterverträge von Menschen mit öffentlichen Funktionen und/oder gesellschaftlicher Verantwortung (auf deutsch: Politiker oder Beamte) sind indiskutabel.

    Aber sogenannte Fernseh-„Experten“ haben höchstwarscheinlich ohnehin nur Relevanz, wenn sie einer Linie folgen. Und die ist wahrscheinlich nur allzuoft „induziert“. Glücklich, wenn der Professor für Kriminalität ein Institut hat, dann kann er Beraterverträge ganz anders aufziehen.

    Was mich die Stirn runzeln lässt, sind die Verhaltensweisen der Öffentlich Rechtlichen. Man vergleiche die „Fälle“ Bankhofer und Boßdorf. Der eine wird hinauskomplimentiert beim kleinen öffentlichen Husten, dem anderen bot man zunächst eine Vertragsverlängerung.

    Andere Journalisten-Stars mit Zweiteinkommen aus Auftauchen in Werbeanzeigen (!) haben immer noch ihre warmen Moderatorenplätze. Das ist indiskutabel.

  • Den Beratervertrag hat er auch erst nen Jahr später unterzeichnet. Da muss man sich einmal Markus Lanz anhören! Der ist es anscheinend noch gewohnt dauernd Markennamen in den Mund zu nehmen.

    Mir ist das egal, aber den Opa jetzt zu kicken ist überzogen. Vielleicht kann er ja Herrn Büser von „Streit um Drei“ um Hilfe bitten!

  • Rob Vegas, Mercedes, Opel, BMW, Strato.. so… ich hab jetzt Markennamen genannt, HILFE *dotzt gegen die Wand* … gagagaga.. *donk* gagagaaa *donk*

    sorry, bin zu gut drauf, nicht böse, keine Bange:))

  • @Robert: Du (bzw. dein Chef: Das Internet) behauptest aber auch nicht von dir das du unabhängig bist bzw. keine Schleichwerbung machst. Das finde ich den Unterschied.
    Warum hat sich denn niemand beschwert das Kiwi gekickt wurde? Ist das nicht das gleiche? Bitte korrigiert mich.

  • es ist nahezu ausgeschlossen, dass man unabhängig ist. Was soll das sein? Wie kann man ein Roboter sein? Geht nicht. Wenn ich zB Phil von JoinR als Mensch super leiden kann, den ollen Langschläfer, dann schreibe ich natürlich viel eher über JoinR als das Teil aus Irgendwo-auf-dieser-Welt. Das ist doch das geile am Bloggen, am Bloggen zumindestens, nicht am Fernsehen:) Und bleibe dennoch locker, weil ich unsere großartige „Fehlbarkeit“ wunderbar finde eben. Ohen dass wären wir „just a machine“

  • Weil Kiwi ne fette Werbeaktion für die WW gefahren hat, der „nette Opa“ hingegen eher nicht.
    Beratervertrag hin oder her, ohne die Vorläufer wie zb Kiwi, wäre der „nette opa“ noch im Dienst.

  • doofe Frage: Wer ist eigentlich Kiwi?

    wegen Dingenskirchens Schleichsens: Klar, 100%, wenn jemand nachgewiesen wird, dass er defintiv Unsinn gebaut hat, ok, np, aber mich wurmt einerseits das Protzen (hartes Wort, meins aber nicht so superhart) von Thomas und andererseits dieses schnelle Fallenlassen von WDR. Kann sein, dass es eine Abwehrreaktion gegenüber allem ist, das Illoyalität pflegt

  • Sorry, aber ich hab‘ keinen Bock, daß die Pharmaindustrie von meinen Fernsehgebühren Sendezeit im Öffentlich Rechtlichen bekommt. Und ich fand es schon auffällig wie er zu welchen Themen gesprochen hat (evtl. schau ich zu viel fern?) und in welchen Zeitschriften neben welchen Pharaanzeigen (vielleicht irre ich auch) dessen Gesicht zu sehen war. Mal abgesehen davon, daß die ‚Klatschmedizin‘ inzwischen stark nervte – vielleicht zum ein oder anderen medizinischen Thema mal einen Fachmann (Wissenschaftler, nicht Pharmareferent!) fragen, liebe Sender?
    „Jetzt nicht gehässig nachtreten, liebe Blogger“ hab‘ ich mir heute auch gedacht, war aber froh, daß jetzt eine (geringe?) Hoffung besteht, daß zukünftig ein wenig anders über Gesundheit/Medizin gesprochen wird bei den ÖR. In diesem Sinne: Gute Besserung!

  • keine Feigheit:)) Muss nur raus aus dem INet Laden, der dicht macht jetzt. Bis morgen. Sollten Kommentare hängen bleiben, bitte um Nachsicht, wird freigeschaltet, nur nicht gleich, sorry.

  • Robert, ich kann deine Gedankengaenge, insbesondere in den Kommentaren nicht nachvollziehen. Wenn wir einmal zusammenfassen:

    – netter Opa hat Beratervertrag bei Pharmafirma
    – Pharmafirma stellt Medizinprodukte mit $Substanz her, die unter dem Namen Kloster$Substanz beworben wird — und wer Kloster$Substanz sucht, wird nur das Produkt von Pharmafirma finden
    – netter Opa arbeitet fuer oeffentlich-rechtlichen Fernsehsender als Gesundheitsberater, ohne dem Sender von seinem Vertrag mit der Pharmafirma zu erzaehlen (Ausrufezeichen eins)
    – netter Opa erzaehlt in seiner Funktion als Gesundheitsberater beim Sender, dass besonder Kloster$Substanz (Ausrufezeichen zwei) besonders toll ist

    Und das ist verwerflich: Dem Arbeitgeber, der davon ausgeht, einen unabhaengigen Experten zu beschaeftigen, nichts von seinem Nebenerwerb bei Pharmafirma zu erzaehlen, und dann ueber den Sender ein Heilmittel in der Form zu empfehlen, dass der Zuschauer zwangslaeufig beim Produkt von Pharmafirma landet.

    Findste nicht verwerflich?

    Dann mach doch bei Trigami mit und erzaehl niemandem was davon — das ist vergleichbar 😉

  • Daß Bankhofer den Markennamen(!) Klosterdings erwähnte, macht natürlich stutzig …
    … ansonsten nervt dieses blogger-typische „über das Ziel hinausschießen“.

    Da frage ich mich dann häufig, ob einige nicht so richtig verstanden, hingehört oder gelesen haben … oder ob solche „Kleinigkeiten“ mit Absicht weglassen werden, weil man nur über (simulierte ?) Empörung auf sich aufmerksam machen kann.

    – ein Berater- ist kein Werbe- oder PR-Vertrag
    – der Vorgang „kiwi“ ist ein nun wirklich ein offensichtlicher qualitativer Unterschied. Was Blondi fabriziert hat, war schon nicht mehr „schleich“
    – wer in einem Post 17-mal „Pharmafirma“ erwähnt, möchte beachtet werden
    – es war doch wohl bekannt, daß Bankhofer als „Wanderprediger“, Moderator in einer Werbeshow, „Gesundheits-Vortragskünstler“, Online-Aushängeschild und Buchautor tätig war. Daß der mit Dutzenden von Firmen Kontakt gehabt haben muß, dürfte auch der ARD nicht entgangen sein.
    – ich möchte von meinen Gebühren auch keine fliegende Mineralwasserpute unterstützt sehen. 😉
    – angeblich war das „product placement“, wenn es eines war, doch wohl mit der Lupe gesucht.

    Was bleibt ist, daß Opa B. „rumgeiert“ hat, bei der Benennung seiner Verträge und mit dem „Aussprechen“ von Markennamen „offenherzig“ umgegangen ist. Ein Verdacht ist nachvollziehbar.

    Es bleibt auch, ob dies nicht ein(!) zukünftiger („relevanterer“ ?) Trend des „engagierten Bloggens“ ist:
    Recherche, Attacke und Video – statt empörter Blog-Artikel, die eher nach kj aussehen.

  • Blogger deutlich zu relevant für ARD und Prof. Hademar Bankhofer…

    Die gute Nachricht schwamm ziemlich unauffällig im üblichen Strom der Pressemitteilungen. Sie ist für die Existenz dieser Welt auch nicht sonderlich bedeutend, sie hat nur dem Trend der „Qualitätsmedien“ Blogger als unrelevant zu b…

  • Robert, ich gebe Dir uneingeschränkt recht. Was man mit Bankhofer macht oder gemacht hat, ist unter der Gürtellinie. Wer glaubt, nur weil er Blogger ist, braucht er keinen Respket mehr zu haben, sollte sich mal überlegen, was er machen würde, wenn ihm gleiches widerfährt.
    Was ist denn passiert: ARD und ZDF und andere wollen nichts von einem Vertrag gewusst haben oder haben nicht nachgefragt? Wichtiger aber: Hat Bankhofer im Auftrag oder im vorauseilenden Gehorsam gehandelt? Und: Rechtfertigt das die Häme? Der Mann hat nicht mal eine Straftat begangen, und man stürzt sich auf ihn als ob er Kinder leben verspeist.
    Es geht mir um die Art und Weise, wie erst einmal ganz laut Vorwürfe gebloggt und wurden und dann immer leiser nachrecherchiert wurde.

  • Es ist Sommerzeit, die Leserzahlen und Verlinkungen sinken rapide, da muss eine neue Sau durchs Dorf getrieben werde. Kollateralschäden intressieren da niemanden.

  • Ich finde es auch übertrieben. Das Thema steht ja meinem Blog auch nahe und ich verfolge die entsprechenden News. Bei der Sache wollt eich im ersten Moment auch losbloggen. Aber denn habe ich das Video gesehen und fand es arg konstruiert. Dann noch das ständige nachdreschen von Stationäre Aufnahme und Plazeboalarm. Also ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass es sich um eine perfide Verschwörung mit gezielter Manipulation handelt. Der gute Mann kennt halt zufällig die Produkte und nennt sie deswegen. Ob er sie kennt, weil er einen Vertrag mit der Firma hat oder nicht spielt doch keine Rolle. Klostermelisse klingt doch einfach gleich viel gesünder.
    Eigentlich wäre es der Job der Apotheker, einen Kunden, der das verlangt aufzuklären. Aber da liegt einfach wirklich viel im Argen…

    Achja, ich hab mich entschlossen über die ganze Sache zu schweigen. Naja, jetzt hat mich Robert doch zu einem Kommentar verleitet… 😎

  • Hallo Robert!

    Ich stimme Dir zu, Thomas ist da IMO übers Ziel hinausgeschossen, so dramatisch wie anfangs von ihm geschildert scheint mir das nämlich nicht zu sein, und die Einwände Bankhofers gegen das „Beweis-Video“ kann man nicht von der Hand weisen. Z.B. den mit dem österreichischen Experiment des Sponsorenfinanzierten Senders.

    Den letzten Absatz (Blogger höhere Moral als Journalisten) halte ich zwar – sorry – für Unfug, aber gerade wenn man Blogs relevant für aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen hält (jetzt bitte keine Diskussion über die Spiegel-Story hier…) sollte man – als „Alpha-Blogger“ erst Recht – schon etwas aufpassen was man schreibt.

    Thomas Knüwer hat im Prinzip seine mediale Macht genutzt und einen Mann an den Pranger gestellt BEVOR er dessen Meinung und Stellungnahme dazu gebracht hat. Das finde ich erschreckend, gerade bei einem Journalisten, der ja immer BEIDE Seiten zumindest anhören sollte, bevor er einen meinungsbildenden bzw. kommentierenden Artikel verfasst.

    Man muss nicht gut finden, dass Bankhofer einen Beratervertrag mit Klosterfrau hat. Aber derart verdammen muss man ihn deswegen auch nicht. Denn so offensichtlich war die Schleichwerbung ja nun anscheinend nicht, sonst wäre früher mal jemand auf die Idee gekommen. Und wenn ich ihn richtig verstehe, ist Thomas inzwischen ja auch etwas zurückgerudert.

    Dazu kommt, dass es schon auffällig ist, dass Thomas immer wieder „ARD-Bashing“ betreibt. Warum eigentlich? Klaro, viele Sachen laufen schief (Schleichwerbung in Serien, Pannen in der Tagesschau etc.) aber insgesamt denke ich schon, dass wir mit unserem gebührenfinanzierten Fernsehprogramm zufrieden sein können.

    Insofern: Der Spiegel hat nicht unrecht mit der Eitelkeit einiger Blogger. Und gerade wer zu den „Großen“ der Szene gehört, sollte sich überlegen was er schreibt. Und das gilt für „Hochjubeln“ (=> Twitter-Hype, der) genauso wie für vernichtende Kritik.

    Schön, dass Du Dir dieser Verantwortung bewusst zu sein scheinst.

    Grüße,
    Philipp

  • Also, sorry.

    Hademar Bank ist Profi. Er weiß, wie die Branche läuft. Dass er sich bei der österreichischen Show darauf zurückzieht, dass er nur moderiert, was andere ihm vorlegen ist Quatsch. Er ist verantwortlich für das, was er sagt – egal, ob andere ihm die Sachen vorbereiten.

    Und zur Klostermelisse: Wenn der Beratervertrag von Hademar Bankhofer bei Klosterfrau so harmlos ist, hätte er doch sagen können, worin seine Beratungsleistung besteht. Die Vermutung, dass es um PR geht, ist zumindest nicht abwegig.

  • Es ist nicht wichtig, was Blogger über Herrn Bankhofer schreiben oder nicht. Da niemand gelogen hat, brauchen wir darüber nicht zu reden. Höchstens vielleicht, was es über das Selbstwertgefühl eines Bloggers aussagt, wenn er den ersten Stein wirft… 🙂

    Allerdings wundere ich mich schon sehr über den WDR und ZDF. Die beiden Sender haben sich jahrelang mit Herrn Bankhofer geschmückt (Funkausstellung usw…).

    Wenn Sie die Zusammenarbeit einstellen, dann könnten sie das ja auch im Stillen machen. Nach dem Motto: Trennung im gegenseitigen Einvernehmen.

    Das Ganze sieht daher für mich eher wie die Aktion „Duck Dich ÖR!“ aus. Keiner ist schuld und Bankhofer ist der Böse.

    Traurig, traurig, denn das ist das eigentliche Moraldefizit an der Causa Bankhofer.

  • @Christian

    Nur weil er Profi ist muss man ihn nun behandeln wie einen Schwerverbrecher. Wenn ich mir die Blogs ansehe die diese Geschichte lancieren, dann wird mir schlecht. Sich hinter einem Nickname verstecken und somit gegen geltende Gesetze verstoßen ist feig. Auch wenn man über die eklige Pharmaindustrie schreibt, ist es kein Grund sich zu verstecken.

    Traurig dass solche Figuren vom WDR wichtig genommen werden. Insofern stimme ich den Spiegelautoren zu: Blogger = von polemisch bis rechthaberisch, wogegen ich mich verwehre ist die Pauschaliserung, aber das ist ein anderes Thema.

  • Der Fall Bankhofer, die Medien und die Macht der Blogger…

    Seit gestern wird der Fall des vom WDR gefeuerten Gesundheitsberaters Hademar Bankhofer in den Medien und Blogs diskutiert. Während sich die meisten Medienberichte um eine weingstens einigermaßen objektive Berichterstattung bemühen, scheint die Blog…

  • Wenn hier einer nett war, dann Thomas Knüwer. Der hatte bei Bankhofer nachgefragt und eine Stellungnahme eingeholt. Ebenso vom Unternehmen. Und das dann gebloggt.

    Es wäre sicherlich besser gewesen Boocompany und Stationäre Aufnahme hätten Bankhofer sowie Klosterfrau&Co gefragt und dann publiziert, aber die Forderung das Blogger netter sein sollten als professionelle Journalisten klingt gut, ist aber nicht unbedingt einfach zu erfüllen. Anfragen von Typen, die „so ’ne Website“ haben wirken nun mal weniger ernst zu nehmen als als eine vom Handelsblatt. Und dann wird das möglicherweise freundlich ignoriert. Sollte man dann schweigen, weil die Fragen nicht beantwortet werden? Und wie lange soll man warten? Sich eine Geschichte kaputtmachen lassen, weil sich eine Seite ausschweigt oder auf Zeit spielt ist auch nicht richtig.

    Wenn ich als Privatmann in meiner Stadt was frage, bekomme ich andere und weniger Antworten, als wenn ich das Reporterhütchen der Tageszeitung auf habe.

  • Der Spiegel schreibt, dass die Süddeutsche schreibt, „dass sich der Wissenschaftler Gerd Antes bei der ARD über Bankhofer beschwert hatte“.

    Von wegen investigativer Bloggerismus! 😉

  • Ich finde, daß es mit Bankhofer genau die richtige Sau erwischt hat, die jetzt durchs Dorf getrieben wird.
    Was er da auf seine schmierige Art immer wieder angepriesen hat (schauts Euch die Videos doch mal an!), ist nämlich nichts anderes als Schnaps.

    Klosterfrau Melissengeist hat um die 45% Alkohol und kann dadurch mit jedem (non-Cask-Stregth) Whisky o.ä. mithalten.
    Er wird aber als Medizin verkauft. Redet mal mit Sozialarbeitern und fragt die mal zum Thema Alkoholsucht bei Frauen, die können Euch was dazu erzählen!

  • Ups, ich hab mich nur um die Hälfte vertan. Ich hab den Dreck mal gegoogelt: Alkoholgehalt 79%.

    Alles andere als harmlos, wofür der harmlose Opa Bankhofer da wirbt.

    Aus den Anwendungshinweisen (laut Ökotest):

    Wie viel, wie oft und wie sollten Sie Klosterfrau Melissengeist anwenden?
    Innerliche Anwendung: Soweit nicht anderes verordnet, nehmen Erwachsene 1 bis 3 mal täglich 5-10 ml (s. Messbecher) Klosterfrau Melissengeist bis höchstens 25 ml/Tag ein.

    Gehen wir mal davon aus, daß die „viel-hilft-viel“-Klientel, an die sich Klosterfrau Melissengeist ja gerade richtet, trotzdem nur die Tageshöchstdosis einnimmt.

    Dann hätten wir (spezifisches Gewicht von Alkohol ist 0,79 g/ml)
    25 ml * 0,79 % Alkohol * 0,79 g/ml = 15,6 g reiner Alkohol am Tag.

    Das reicht, um auf Dauer eine ordentliche Alkoholsucht zu entwickeln.

    Zum Vergleich: Bier hat einen Alkoholgehalt von 3,5-5%, bei 5% sind das 3,95g Alkohol. Somit entspricht obige Tageshöchstdosis einem Bierkonsum von 4 l Bier am Tag.

  • Daher gibt es ja auch für Klosterfrau Melissengeist einen Warnhinweis, gemäß § 12 Arzneimittelgesetz:

    „Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptikern, Hirngeschädigten, Schwangeren und Kindern. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt werden. Im Straßenverkehr und bei der Bedienung von Maschinen kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigt werden.“

    Prost.

  • Der Mann hat seine Autorität missbraucht um Kasse zu machen.
    Sowas brauchen wir einfach nicht auch noch im Fernsehen.

  • @Martin Emmerich: Das kann ja nicht sein!

    Faustrechnung:
    Bier 5% Alkohol
    Schnaps 50% Alkohol

    Schnaps hat also 10x so viel Alkohol – prozentual.
    Insofern ist in einem 10tel der Menge die gleiche Menge Alkohol, statt 5 Liter Bier also 0,5 Liter Schnaps.

    Klosterfrau hat mehr als 50% Alkohol, aber nicht 100%, also nicht doppelt soviel.

    4l Bier entsprächen also nicht 0,4l KMG, sondern etwas zwischen 0,2l und 0,3l – das ist ein Kaffepott voll, oder ein kleines Limoglas. Etwas mehr.

    25ml sind aber 25 Tausendstel Liter, oder 0,025l, wobei 0,02 ein Schnapsglas voll ist, 0,04l ein Doppelter wäre.

    Ich würde auch Klosterfrau Melissengeist keine Mitschuld am Alkoholismus von Frauen geben. Frauen können durchaus lesen, und wenn sie ein Fläschchen Melissengeist pro Tag kippen, dann wissen sie wieso.

    —-
    Zum Topic: Opa Bankofer zu verharmlosen, weil er so nett daherkommt? Ist das ein Rückfall in Zeiten, als man Kriminelle am Aussehen erkennen wollte? Ich sehe da eher eine besondere Heimtücke am Werk. Alter und Aussehen sollten kein Betrugsprivileg begründen.

  • Wie es aussieht, hat der „nette Opa“ noch andere Produkte nicht interessenslos ins Programm gehievt.

    gesundheit.blogger.de/stories/1214713/