Sonstiges

olympische Parteitag beginnt bald

und zwar genau am 8. August und endet am 24. August. In dieser Zeit hat die Kommunitische Partei Chinas Gelegenheit zu zeigen, wie toll sie das Land verwaltet. Damit alles sauber glitzert und glänzt, hat man schnell noch einige Gesetze erlassen:

Am 10. April 2006 gab die Pekinger Stadtverwaltung bekannt, dass im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele 2008 mehr als 70 lokale Gesetze und Verordnungen erlassen werden, um nicht erwünschte Personen von der Stadt fernzuhalten. Betroffen sind Einwohner ohne eine Wohnberechtigung für Peking, Wanderarbeiter, Bettler und Menschen mit geistigen Behinderungen. Die Grenzkontrollen und die Überwachung von Nichtregierungsorganisationen sollen verschärft sowie sämtliche Proteste verboten werden. Die Einwohner Pekings werden dazu aufgerufen, während der Spiele zu Hause zu bleiben. Außerdem sollen Personen, die regimekritisch auffallen, strafrechtlich stärker verfolgt werden.

Tja, was soll man als Blogger nun mit Olympia anfangen? Das Riesenreich ignorieren und sich lediglich auf den Sport konzentrieren? Sport und China ignorieren? Sport ignorieren und auf China fokussieren? Fragt sich, ob ich als Angehöriger eines geschichtlich äußerst aggressiven Kulturkreises überhaupt berufen bin, darauf hinzuweisen, dass sich die KP ihr Parteigehabe sonst wohin stecken kann? Was bringts schon, als Blogger gegen ein Riesenreich anzubloggen und sein eigenes Umfeld zum Maßstab zu erheben? Auf der anderen Seite steht China kurz davor, sich zur wirtschaftlichen Supermacht No.1 aufzuschwingen (vielleicht noch 10-20 Jahre, wenn nix dazwischen kommt). Auch wenn sie im Gegensatz zu den USA militärisch keine Supermacht sind, betrifft mich das als Bürger Europas sehr wohl, wie sich China weiter entwickelt. Sollten sie sich ähnlich aggressiv wie die USA verhalten, haben wir dann zwei negativ auffällige Mächte, die um die Vormachtstellung auf der Welt kämpfen.

Wie werdet Ihr das halten? Olympia ignorieren oder nicht?


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Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

21 Kommentare

  • Aktuelle Meldung von soeben: Internationalen Journalisten in Peking wird der freie Zugang ins Internet verwehrt und das IOC handelt nicht. (netzeitung). Da darf man doch nicht still halten. Schon schlimm genug dass google es tut.

  • die olympiade in china interessiert eigentlich nicht wirklich. dieser ganze zirkus erinnert immer mehr an die spiele in berlin 33. damals hat auch ein staat diese massenveranstaltung genutzt um das eigene regime in gutem licht erscheinen zu lassen.

  • Diese Propagandaveranstaltung ist schon jetzt so ekelig, dass ich das vollständig ignorieren werde. Die Olympiagrafik 2008 kommt von rsf.org und dem ist nichts hinzu zu fügen.

  • China soll keine Militärmacht sein? Ich kann mich an einen Artikel erinnern, in dem stand, dass die Chinesen ihre militärischen Rückstände innerhalb relativ kurzer Zeit aufgeholt haben und auch noch ausbauen wollen.

    Übrigens: Als Wirtschaftsmacht könnte ihnen Indien dazwischen funken…

  • Wollen wir vor China kriechen? Das hatten wir hier im Osten der Republik schon. Helfen wir lieber bloggend Chinesen, die unsere Hilfe annehmen wollen. Organisiere doch bitte eine Schreib+Blog-Aktion an das Olympische Komitee in China. Alle Blogger aus D bloggen + emailen gleichzeitig nach China. Oder sowas in dieser Art.

    Eine Kreativstube könnte dazu ein Logo spenden und das kommt auf unsere Blogs.

    Zeit ist da nicht mehr viel? Helfe gerne. Gruß René

  • Ich werde Olympia total ignorieren und empfehle es auch jedem anderen.

    Was dort abläuft. Da fehlem einem einfach nur die Worte.

    Das sind ja alles nur noch Tropfen in einem Faß was schon längst überläuft.

    Normalerweise hätten das IOC da schon längst was machen müssen.

  • Ich werde das ganze versuchen kritisch zu begleiten: ich denke, man sollte schon anschreiben gegen diese Pseudoolympiade. Reine Image-Veranstaltung der KP, die hoffentlich nach hinten losgeht und ganz nebenbei das korrupte IOC mal aushebelt. Lieber mal einen richtigen „Kracher“ und dann Ruhe (und evtl. Reformen), als ewig diese Doppelmoral aus Doping, Zensur, Desinformation und Zersetzung. Das Kommunistenpack da unten denkt wirklich, sie könnten noch irgendjemand imponieren. Ist schon ein trauriges Schauspiel das alles.

  • Ich blogge nicht darüber. Nicht nur wegen China, sondern weil ich auch sonst nicht über Sport und Doping blogge.

    BTW: Ich halte übrigens das Verhalten der Chinesischen Regierung für konsequent. Es ist zwar falsch, aber trotzdem ich sich schlüssig und konsequent. Und ich wundere mich eher über diejenigen, die jetzt „vollig unerwartet“ feststellen, dass China eben kein freiheitlich-demokratisches Land ist.

  • Bei aller berechtigten Kritik zu Menschenrechte, Unterdrückung und Umweltverschmutzung im Land, bei allen Ängsten vor der wiedererstarkten Wirtschaftsmacht. Eines darf man China aber ncht vorwerfen. China hatte in der langen Geschichte nie Interesse an militärischer Expansion und totaler Kontrolle anderer Länder. Die Militärmacht des Landes ist sehr klein und es gibt derzeit keine Bestrebungen, daran etwas zu ändern. Im Gegensatz zu den USA verhält sich China zumindest in diesem einen Punkt vorbildlich.

  • @11: Einige Leute sehen ja Taiwan und Tibet als „andere Länder“ an. Es kommt halt immer auch auf den Standpunkt und die Wahl der Worte an.

  • Hab mich ein wenig falsch ausgedrückt. Ich wollte damit einen Vergleich ziehen zu den Kolonialmächten, Hitlerdeutschland oder meinetwegen auch USA im IRAK.

    Die Tibetfrage muss man in zwei Punkte aufteilen: Die territorialen Ansprüche und die Menschenrechtsfrage verbunden mit der Unterdrückung einer Kultur. Dass da zu viel falsch läuft, ist unbestritten.

    Taiwan ist aus einem „normalen“ Bürgerkrieg in China entstanden, wo die unterlegene Macht sich auf die Insel geflüchtet hat. Durch die nachfolgenden militärischen Interessen der USA wurde Taiwan zu dem, was es heute ist. Das ist ein verzwicktes Thema, dass man nicht einfach aus dem einen oder anderen Blickwinkel sehen darf. Zu sagen Taiwan gehört China ist genauso falsch, wie es als eigenständigen Staat anzusehen. Man kann dieses Problem nicht so einfach runterbrechen. Außerdem gibt es ja genug Bestrebungen in Taiwan, dass die Insel wieder ins chinesische Reich eingegliedert wird. Wenn es richtig angegangen wird, kann das so gut funktionieren wie in Hong Kong.

  • Es ist schon etwas merkwürdig. Am Dienstag hatten wir in der Schule eine Vortragende aus Chengdu. Die hat erzählt wie das Leben nach dem Erdbeben so ist. An unserer Schule lief eine Spendenaktion für den Wiederaufbau der dortigen Schule. Irgendwie hat man immer das Gefühl, man darf mit ihr nicht zu laut reden. Eigentlich komisch.

    Naja, zu dem Vortrag konnte ich eh nicht, weil mein Blog Geburtstag feierte. Das nahm mich voll in Anspruch.

  • Ich ignoriere Olympia, weil es eine total verdopte und unfassbar kommerzielle Geschichte geworden ist, die die eigentlichen Aspekte der olympischen Idee längst hinter sich gelassen hat und eben Umsätze anpeilt und sonst nichts.
    Ich ignoriere ja auch die Tour de Dope 😉 (wobei ich die wieder beachten würde, wenn die Teams von Pharma-Konzernen und Gen-StartUps gesponsert und versorgt werden würden)

    China – da denke ich, dass Ignoranz nicht zum Ziel führt. Eher kritische und verständnisvolle Begleitung der Entwicklung, so wie es bei China-Watchblog (#13) durchscheint…man kann eben nicht alles immer mit den eigenen Maßstäben betrachten, sondern muss sich die Zeit und den Geist nehmen, das ins Verhältnis zu setzen…zur gesamten Geschichte des zu betrachtenden Landes und zur eigenen…denn als Deutscher kann man ja auch nicht gerade von der selbständigen Entwicklung zur heute so geliebten Demokratie sprechen….

    Dass einige jetzt so tun als sei es ein Skandal, dass China das Internet nicht nur für seine Bürger, sondern auch für die Journalisten zensiert, zeigt nur, wie naiv, dumm oder am Wahrscheinlichsten unbedacht und schlagzeilengeil unsere Medien mittlerweile sind.

  • Ich hab’s bei mir schon angekündigt und werde jeden Tag einen Alternativvorschlag zu Olympia im TV posten. Es gibt so viel Sinnvolleres.

  • Ich bin gerade in Peking und schreibe auch darüber. Ich kann verstehen: Vieles ist eine Schweinerei und die Spiele sind vielleicht nicht das was man in den letzten Jahren gesehn hat. Jedoch hat sich China durch die Spiele extrem verändert und teilweise auch zum Guten. Jeder sollte den Spielen eine faire Chance geben und selber entscheiden!

  • die olympischen spiele an sich, fuer mich zweitrangig.
    aber was mich stoert ist die unverhaeltnissmaessigkeit mit der dieses thema angegangen wird. die olympischen spiele in atlanta waren nichts anderes als die diesjaehrigen abgesehen davon das sie amerika repraesentiert haben.
    gedopt wurde dort in extremen ausmassen (wie sich im nachhinein gezeigt hat), nur hat sich damals niemand dafuer interessiert. genutzt wurden sie genauso um die staerke und macht amerikas zur schau zu stellen, aber klar, amerika ist das gute!
    kritik an china ist angebracht nur sollte man sich davor eingehend mit diesem land, der kultur, ihrer denkweise usw. beschaeftigen. wir erwarten schliesslich auch dass die chinesen das machen.
    und man sollte schliesslich anerkennen welche extremen fortschritte china in dern lezten 30 jahren gemacht hat. vor 30 jahren waren nordkorea und china in etwa auf einer stufe. man darf nicht vergessen das dieses land 1.3 milliarden bewohner hat, und unter dem eindruck solcher zahlen ist das was die regierung in china tut nicht unbedingt schlecht. jeder der denkt in china wuerde eine demokratie nach unserem verstaendnis funktionieren der tauscht sich ganz gewaltig. china ist momentan dabei seinen eigenen weg zu entwickeln und man kann das land dabei nur unterstuetzen.
    vieles in china ist schlecht und soll kritisiert werden, nur das grosse ganze sollte man dabei nicht aus den augen verlieren.

    btw: ich hab laenger in china gelebt und hatte nie probleme ueber entsprechende helferlein auf webpages zuzugreifen.

  • Das Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen scheint aber doch recht unmäßig zu sein.

    Selbst die Journalisten- und Zeitungsverlegerverbände fordern zu offensiver Berichterstattung auf.

    Warum sollten alle so wie das IOC wegsehen?