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Webservice: Wenn ein Großer einen Kleinen schluckt

dann muss das nicht unbedingt eine klasse Sache für die Kunden selbst sein. Die Gründe erläutert Dare Obasanjo (Program Manager, Windows Live Platform group): Application Rewrites after Acquisitions: How Large Software Companies Destroy Startup Value

Als Beispiel wäre Jaiku zu nennen, die letztes Jahr noch als Konkurrent zu Twitter galten. Seit der Übernahme durch Google ist der eigentliche Dienst technisch eingefroren, neue User können sich nicht anmelden. Man munkelt lediglich, dass sich Jaiku als Idee in einem kommenden Google Service wiederfinden wird. Mehr ist aber nicht bekannt. Jaiku selbst als Marke dürfte dead sein. Wenn nicht Google den Namen wiederverwendet. Was also einst hoffnungsfroh begann, steht völlig in den Sternen. Vergleichbar mit einem weitaus älteren Projekt namens Measure Map, die ebenfalls zu Google gehören. Seit der Übernahme herrscht nun extern schon drei Jahre Stille, das Tool kann man seitden auch nicht mehr nutzen. Lediglich im April gabs eine Meldung, dass es bald etwas zu sehen gäbe. So gesehen wette ich, dass die ehemaligen Gründer besser gefahren wären, den damals exzellenten Dienst eigenständig weiter zu entwickeln, dann würden die heute von einer weitaus lukrativeren Verhandlungsbasis aus agieren können.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

3 Kommentare

  • naja, nur wann ist der richtige zeitpunkt sich von einem projekt zu trennen? zumal wenn google ankommt und möchte einen dienst aufkommen, würde man auch denken, YES! dann gehts richtig bergauf. wer kann damit rechnen dass dann einfach alles auf eis gelegt wird?

    zumal gibts von goolge auch einige beispiele z.B. picasa, das fotoverwaltungstool, was ehemals kostenpflichtig war, nun kostenlos ist, „dank“ google.

  • Google geht mir sowieso zunehmenst auf die Nerven. Die werden wirklich zu einem zweiten Microsoft.

    Mag ja schön sein für die User, wenn die ganzen Tools kostenlos werden.(Picasa, Google Earth etc.) Die Entwickler von Konkurrenzprodukten schauen in so einem Fall dumm aus der Wäsche. Es hat halt nicht jeder eine Suchmaschine/ Werbemaschine im Portfolio, mit der alles gegenfianziert wird.
    Genauso wie M$ damals…. Internet Explorer, MediaPlayer etc. kostenlos und vorinstalliert.
    In ihrer Panik (Suchdienst einzige Geldquelle) mischt Google in immer mehr Gebieten mit auf der Suche nach weiteren Standbeinen. Ich würde mal gerne wissen, wieviele Startups Google so schon in den Ruin getrieben hat.

    Den User juckts kaum. Geiz ist geil und kostenlos sowieso.

    „There ain’t no such thing as a free lunch“
    Das die User dafür einen Datenstrip nach dem anderen hinlegen – egal „Ich hab ja nichts zu verbergen“
    2GB freier GMail Speicherplatz und das Volk ist ruhiggestellt – erinnert mich irgendwie ans alte Rom „Brot und Spiele“ und das Volk stellt keine dummen Fragen oder gar Ansprüche.

    Und immer wieder die propagierte Innovationskraft von Google. 20% der Arbeitszeit zum entwickeln eigener Ideen.
    Bei fast 20.000 Mitarbeiter mit den besten Abschlüssen ist die Bilanz doch eher mager, wenn nicht gar lächerlich.
    -GMail
    -Google Finance
    -Google News
    noch was?

    Innovation wird wie oben beschrieben eingekauft. Wobei häufig eigentlich nur das Entwicklungsteam und nicht das eigentliche Produkt im Fokus steht.
    Mit dem Einkauf steigt wiederum der Börsenwert. Mit dem Gewinn kann man sich noch mehr einverleiben usw. *zu Microsoft schiel*

    Lesenswert hierzu ein Interview mit Evan Williams (Blogger/Twitter Gründer)

    http://www.economist.com/business/displaystory.cfm?story_id=10328123

    Zitat „By transferring to Google, however, Mr Williams, with his intuitive right-brain approach, was moving to Silicon Valley’s analytical left brain. Shy and taciturn, he discreetly lets on that he hated every minute of his time at what was already an internet superpower in the making.“

    Mein Rumgeheule wird zwar nichts bringen s.h. Sun Microsystem´s Gejammer gegen Microsoft damals – es wäre aber schon geholfen, wenn zumindest die Ammenmärchen von Google´s Innovationskraft endlich mal aufhören.

  • @ Anno, ich stimme dir voll zu. Im Prinzip kommt von Google selbst gar nichts mehr, außer das man hin und wieder das Layout einzelner Dienste verändert oder öfters mal ein neues Logo auf der Startseite hat. Von einer Firma die so viele Entwickler beschäftigt, welche ja angeblich zu den besten weltweit gehören sollen, muß eigentlich viel mehr kommen. Ok vielleicht wird viel im Hintergrund an der Suche gearbeitet, aber wirklich neue innovative Ideen gibt es keine bzw. werden gekauft. Einzig das Team um Google Docs bringt hin und wieder mal was neues. Lively verbuche ich selbst eher unter Ulk und ist derzeit wohl nur was für Kiddies die zuviel Freizeit haben.
    Orkut, in Brasilien und Indien recht stark, sonst aber sehr abgeschrieben. Picasa, kann nicht im geringsten mit Flickr mithalten und trotzdem gönnt man sich noch Panoramio, wo auch gar nichts mehr passiert. Jaiku wurde schon angesprochen. Feedburner ist noch nicht in die anderen Dienste integriert. Dabei dürfte es nur 1 Minute dauern, dieses Angebot bei den Diensten mit aufzulisten. Google Talk, scheinbar auch aufgegeben und ohne richtige Einbindung von ICQ (geht nur über AIM) fast unbrauchbar. Es gab früher auch mal ne Lesezeichenverwaltung, die dann mit dem Notebook zusammengelegt wurde und nun kaum noch bedienbar bzw. übersichtlich ist. Komisch ist, daß immer in den Bereichen wo Google schwach ist, Yahoo gute Alternativen hat. Ich denke da an Flickr, delicious, Upcoming.