Sonstiges

LinkedIn in D

Turi2 weist auf ein Interview mit Reid Hoffman in der Tomorrow hin, dass man mit LinkedIn direkt in Deutschland sein Business-Netz ausbreiten möchte. In direkter Konkurrenz zu Xing, die hier nahezu alleiniger Leitwolf sind.

Beide Unternehmen sind ungefähr zur gleichen Zeit gestartet. Klar, als US-UNternehmen hat sich LinkedIn in den USA etabliert und Xing mag auf diesem Markt nicht wirklich mitmischen. Weise Entscheidung? Ich denke ja. Denn die Unterschiede sind letztlich marginal, aus der Makroperspektive betrachtet. Beide sind ein Netzwerk für geschäftliche Interessen. Punkt. Und es spielt keine Rolle, ob man Features links herum oder rechts herum anbietet. Denn beide bewegen sich im Gesamtgefüge eines Social Networks, das sich auf die Userprofile und die Vernetzung der User untereinander konzentriert. Solange man sich nicht außerhalb dieses Rahmens bewegt, bleiben die Märkte aufgeteilt. Xing in D, LinkedIn in den USA. Warum? Wegen den immensen Lock-In Effekten.

Warum es LinkedIn dennoch probiert? Einfache Antwort: Man verspricht sich eine Chance. Sonst würde man es nicht tun. Und 10% Marktanteil sind immer noch besser als 0,1% Marktanteil. Wie LinkedIN sein Geld macht? Genauso wie Xing, nur mit höheren Mitgliedergebühren, die bis zu 2.000 USD/Jahr betragen können. Dazu ein Zitat aus einer Analyse, „PRIVATE EQUITY VALUE OF LINKEDIN.COM„(.pdf):


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In the first valuation approach, the revenue per member can be determined by dividing the number of registered members by the total revenues of the firm. The firm is forecasted to earn $25 million in 2007 with 6.4 million members, or $3.91 per member. If the rate of growth follows the same pattern as with other social networking websites, LinkedIn has the potential to attract 85 million members by 2012. This valuation model assumes that the rate of growth will taper off dramatically in the next several years following the same pattern as the other social networking websites. This approach assumes that the rate of growth for LinkedIn will be 300% in 2008, 150% in 2009 and decline to 10% in 2010, the fifth year of the websites operation. Another assumption in this valuation approach is that the cost of operations is scalable as the fixed overhead is distributed among a larger number of members and users. As a result, the free cash flow per member is estimated at 60% of the total revenue per member or $3.91*60% = $2.34 per member. The analysis also assumes that the cost of capital for discounting estimated cash flows is 10% and that LinkedIn will not add any additional revenue producing services over the next five years. Table 2 shows the net present value of the anticipated cash flow from LinkedIn at $550 million using these growth and revenue assumptions. The acquisition of the firm at a cost less than $550 million would produce value for the combined business entity.

Sprich: Jeder User ist bares Geld wert!

Welchen Vorteil LinkedIn bietet? Mit angeblich 24 Mio registrierten Usern bietet es Interessierten ein internationaleres Netzwerk denn Xing. Wobei Lars Hinrichs (CEO Xing) hierbei gerne immer wieder betont, dass User auf Xing ungleich aktiver seien, was die verwertbaren Kontakte theoretisch wertiger macht. Wenn dem so wäre, dann könnte Xing ja oW sene Gebühren um ein Vielfaches gegenüber LinkedIn anheben?

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

8 Kommentare

  • „Wenn dem so wäre, dann könnte Xing ja oW sene Gebühren um ein Vielfaches gegenüber LinkedIn anheben?“

    Neee Rob 🙂 Preise sollten sich doch immer schön an der Zahlungsbereitschaft der Kunden orientieren. Die Amis geben für solche Späße nun mal gerne mehr Geld aus – siehe auch Eintrittspreise für Konferenzen etc. 2000$ sind da ja Nix. Hier in D würde aber kaum mehr jemand drauf anspringen, wenn Xing auf einmal 10€ oder 20€ im Monat kosten würde…

  • Linkedin beschraenkt sich aber nicht nur auf die USA, hier im UK ist es auch recht gut vertreten (zumindest bei den Mitarbeitern von amerikanischen Firmen, aber ich glaube auch sonst recht gut). Von Xing hoert man hier wenig bis gar nichts. Die „Speerspitze“ nach Europa ist also schon lange da.

    In gewissem Sinne ist Deutschland halt immer durch die Sprache der Sonderfall, der es Deutschen Firmen erlaubt etwas aufzubauen bevor die (meistens Amerikanischen) internationalen Vorbilder mit der Uebersetzung in die Hufe kommen.

  • Sehe ich wie #1 – in der englischsprachigen Welt ist man einfach bereiter, hierfür Geld auszugeben + deren Zielgruppe beschränkt sich nicht nur auf die USA.

    Bei aller Kritik gegenüber Xing – für mich sind die von der usability viel besser, auch wenn dort mehr das Profil des jeweiligen Nutzers in den Vordergrund tritt, und weniger dieser Vernetzungsgedanke (wie er bei LinkedIn eben schon im Namen vorkommt).

    Mitte März gab es auch noch einen sehr schönen Artikel hierzu: http://www.readwriteweb.com/archives/online_business_networking_linkedin_xing.php

  • […] Ah, sieh’ an – LinkedIn hat sich Ende April endlich die deutsche Domain (linkedin.de) geholt (rausgeklagt?). Vorher lief sie ewig auf eine leere Seite der Beteiligungsgesellschaft, die hinter dem RTL-Videodienst Clipfish steckte. Startet LinkedIn also wie bereits mehrmals angedroht endlich in Deutschland, eventuell mit Hilfe der Samwers, die an dem Unternehmen beteiligt sind? Passend dazu gibt es eine kleine Analyse bei Robert Basic. […]