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Multi-Ehe? Wieso verboten?

ein spontaner Gedanke, der mir gerade beim Kommentieren kam: Wieso ist es eigentlich verboten, dass eine Frau nicht zwei Ehepartner heiraten kann? Oder umgekehrt, ein Mann nicht zwei Frauen heiraten kann? Leider kenne ich mich mit den Gesetzen in afrikanischen und arabisch-persischen Ländern nicht aus, aber in einigen Ländern ist dort die Multiehe kein Thema. Weiß da jemand mehr, wie das gehandhabt wird? Wenn man es unabhängig unserer christlichen Kultur denkt, dann sehe ich als Mensch, der unabhängig einer Religion lebt (zumindest bewusst, beeinflusst wird man sowieso von seinem Kulturkreis), keinen echten Grund, der dagegen spricht. Gleichgeschlechtliche Ehen sind mittlerweile in manch einem Land ebenso möglich. Warum dann nicht Multiehen?

Bedenkt doch, klappt es mit der einen nicht, hat man immer noch die andere (aus Sicht eines Mannes). Es wird zudem nicht so schnell eintöning in der Family. Darüberhinaus kann man mehr Bambinis zeugen unter dem Strich, was aber rein rechnerisch unlogisch erscheint, wenn man „Synergieeffekte“ nicht berücksichtigt:))) Und außerdem ist es … moderner, nicht so tradiert:)

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

72 Kommentare

    • Dann würde es doch für _weniger_ Legalisierung sprechen. Also dass man das Gesetz der Monogamie rauswirft/ entfernt

  • na ja, der Schutz der Ehe ist ein großer Anker der Gesellschaft. Das wird man weniger wegbekommen als die tradierte Denke einer 1:1 Beziehung. Obwohl, die Kirche.. weiah… wenn die Scheiterhaufen hätten, würden die diese wieder errichten:)

  • Mehr Kinder? Wenn mehrere Partner erlaubt werden?

    Also wenn ein Mann zwei Frauen hat, bleibt bei der ungefähr 50/50 Verteilung ein Mann ohne Frau über … Und der vermehrt sich alleine so schlecht … Früher hat man die in den Krieg geschickt (echt!) …

    Bye egghat

  • na ja, du musst systemisch denken jetzt. 1:1 Ehe: Einer geht arbeiten, der andere bleibt zu Hause. Kinder? Deswegen entweder gar keine oder sehr spät (empf. Einkommensverlust). 2:1 entspannt das Ganze.

    Momentanes System führt zu einem steten Bevölkerungsrückgang, da die Fertilitätsquote (was ein Wort) zu niedrig ist, die Alterssterblichkeit mind. zu kompensieren.

  • wieso, dafür kommt dann nicht mehr einer, sondern .. zwei auf:) Bei einer Scheidungsquote von bis zu 50% trennt man sich demnach wahrscheinlicher von einer und nicht zugleich von zwei.

  • Also ich würde mich dann nicht mit zwei Frauen begnügen. Stell Dir mal vor, Du hättest fünf, aber zwei wollen sich scheiden lassen. Was dann? :O Und allein die ganzen Lego-Spielsachen für die 18 Kinder …

  • Es ist ja nicht so das man nicht mit so vielen Menschen zusammenleben kann wie man möchte. Die Ehe ist allerdings ein Kostrukt das der Staat ja auch fördert (steuerlich etc.), weil ER/WIR das für eine gute Sache hällt.

    Darüber hinaus haben aber auch ehepartner auch rechtliche Pflichten gegenübereinander die weit über das normale mass hinausgehen. Es bedarf wohl nicht viel Phantasie sich bei einer Mehrehe eine Pflichtenkollision vorstellen, das passiert ja schon in den meisten „einfachen“ Ehen. Dann kommen solche Konstrukte wie Haupt und Nebenfrau. Entschuldigt bitte as ich das auf Frauen beziehe, aber Wort Nebenmann geht mir einfach nicht über die Tastatur. 😉

    Ich glaube es ist immer etwas schwierig über Sachen wie die ehe zu sprechen, weil es da zwei Ebenen gibt. Die reinrechtliche und die romantische. Die kann man wenn man von ehe sprich ja auch schwer trennen.

  • @Stefan, wenn Du es Dir leisten könntest, hättest Du eben 5 Männer/Frauen und das Recht mitspielt, aber wir spinnen ja jetzt eh herum. Sollte das finanziell nicht gehen, ist das von vornherein ausgeschlossen. Solange man von gemeinsamen Haushalten ausgeht. Hm.. witzige Probleme, die das nach sich zieht:)

    @Daniel, die rechtliche Seite spiegelt imho die Gesellchaft wider. Würde es Multiehen geben, wäre das Recht sowieso angepasst. Kausal gesehen kann man insofern die rechtlichen Aspekte imho völlig außen vor lassen (lediglich das Entree: Gesetz erlaubt Multiehen, um das gedankliche Konstrukt initiieren zu können hier)

    „Nebenmann“ .. lol.. hätte damit kein Problem:) Lieber wäre mir allerdings eine Ehe mit zwei Frauen:) Da spiele ich gerne den Nebenmann:)))

  • Interessantes Thema. Doch welche Frau würde sich darauf einlassen? Ich mein, die Frauen in afrikanischen und arabisch persischen Ländern können es nicht entscheiden da sie selbst kaum Rechte haben, sie müssen sich quasi einen Mann angeln um ver-und ausgesorgt zu haben/sein.
    Bei uns in Deutschland ist es so, dass beide Geschlechter gleichgestellt sind, von daher müssen die Frauen nicht unbedingt heiraten und heiraten dann auch nur „den richtigen Mann“ und der richtige Mann ist ein Gentleman der nur eine Frau liebt und heiratet.
    Ich denke, dass es bei uns in Deutschland fast unmöglich ist so etwas hinzubekommen – auch wenn man sich sowas an einigen Tagen wünschen würde 😀

  • @Doc, Daniel hats ja schon ganz gut beschrieben. Das Rechtssystem schützt und bevorzugt Ehen. Natürlich bedeutet mir das Papier nix, was ich unterzeichnet hatte vor Jahren, im Gegenteil, es erschien mir irgendwie unpassend. Und Kirche wollten wir auch nicht, da man sich ja untereinander in dem Sinne etwas verspricht, nicht aber vor „Gott“ und anderen. Gedanklich muss man es trennen. Ja Fühlen darf man aber immer noch ohne Papier. Denken muss man aber mit dem Papier, thats life:)

    @nnamffoh,wegen anderen Kulturen: Würde nicht zu vorschnell schießen. In meinem Umfeld durfte ich Frauen aus diesen Kreisen kennenlernen, die weitere Frauen neben sich wissen. Ihr System scheint mir sehr modern. Und das hat wenig mit Patriarchen-Denken zu tun. Die Bandbreite scheint mir da sehr groß zu sein.

  • Okay, wenn du Frauen kennst denen so eine Situation nichts ausmacht, dann soll es so sein 🙂
    Ich kenne nämlich keine weibliche Person aus meinem Freundeskreis die sich auf sowas einlassen würde, also kenne ich nur diese Seite. Vorstellen kann ich es mir auch nicht so richtig, habs halt noch nicht miterlebt und weiß auch nicht wie solche Frauen denken – Wobei es bei normalen Gedanken schon schwer genug, für einen Mann, ist rauszufinden was eine Frau will.

  • Die Monogamie hat sich eben in unserem Kulturkreis eingespielt und funktioniert für die breite Masse ganz gut – wenn auch bei vielen eben nur für eine bestimmte. Multiehen sind doch eher etwas für die Minderheit der gefühlten Wir-sind-anders-Elite und den ein oder anderen Tagtraum eines gelangweilten Ehemannes.

  • @ nnamfoh: hinsichtlich anderer kulturen neige ich wie robert zu differenzierterer betrachtung. wir hier in den westlichen industrieländern mit den in der spätromantik erfundenen konzepten von EINER liebe des lebens und der unverbrüchlichkeit einer romantischen ehe (was dann ja zu allerlei bigotterie führt allenthalben) haben da nicht den nötigen einblick..
    ich war zb mal gast in einem harem für 2 monate – ziemlich modern gings da zu…

  • @Thomas_ohne_Link: Mit wem sprichst Du? Mit mir? Antwort: Ich habe ja jetzt Dich, der auf mich aufpasst:))

    @Thomas: Da Denken in Klischees wollte ich ja ansprechen, insofern schön, dass Du es aufzeigst, dass Klischees extrem Kulturen beeinflussen. Sie vereinfachen und machen denkfaul.

  • @robert ich empfehle dir dazu mal ein paar bücher von heinlein zu lesen, der hat teilweise die art wie eine familie aufgebaut ist komplett dekonstruiert.

  • Das wissen wir doch schon längst, dass Familie und Sexualmoral keiner rationalen Diskussion angepasst werden sondern irrationale gesellschaftliche Institutionen sind. Es gibt weder gegen Polygamie noch gegen Inzest (noch gegen Drogenkonsum noch gegen…) wirkliche Argumente – deren Verbot dient einzig und alleine dem Erhalt bestimmter Machtstrukturen in unserer Gesellschaft. (Nebenbei: Ich glaube kaum, dass es Gesellschaften gibt, die rein rational funktionieren.)

  • man muss ja nich gleich heiraten und affären können ja das selbe ergebnis haben wie ehen .. in bezug auf bambinis …

  • @#6:

    Nee, kann ich nicht folgen. Es geht nicht vorrangig um Einkommensverlust, sondern um Freiheit und Unabhängigkeit der Frau. Die will nicht vier Kinder haben, 8 Jahre aus dem Beruf raus sein (und nachher keine Chance mehr haben) und dann vom Mann abhängig sein.

    Das bekommst du nur gelöst, wenn der Vater verpflichtet ist, sein Lebenlang für das Kind und die Frau zu sorgen. Dafür muss man aber nicht die Vielehe einführen, sondern kann die Ehe direkt abschaffen ..

  • Interessant, DAS jetzt hier bei Dir zu lesen. Ich habe letztens noch ein klein wenig amüsiert auf eine Studie verwiesen die festgestellt haben will, dass Männer in Ländern, in denen Polygamie „normal“ ist, eine längere Lebenserwartung haben als in monogam orientierten Nationen.

    Natürlich kann und darf man so ein Thema diskutieren und laut darüber nachdenken (auch auf die Gefahr hin, dann mit den üblichen Titeln bedacht zu werden), allerdings hat sich die Denkweise in unseren Breitengraden über Jahrhunderte hinweg nun mal so entwickelt. Daran hat die Institution „Kirche“ natürlich einen nicht unwesentlichen Anteil, keine Frage. Ich bin definitiv überzeugt davon, dass auch polygame Beziehungen durchaus Bestand haben können und auch hier sicherlich ein Scheitern nicht wahrscheinlicher ist als in einer „normalen“ Beziehung. Vielleicht sogar weniger wahrscheinlich, wer weiß.
    Mal ausprobieren 😉

  • meines Wissens nach gibt es in bestimmten islamischen Glaubensauslegungen so eine Art „Schutzehe“ – nach der ein Mann dann z.B. eine zweite Frau ehelichen kann, wenn der Ehemann dieser Frau verstorben ist. Es geht in dieser Auslegung nicht um lustige Dreiecksbeziehungen sondern, wie weiter oben geschrieben, um die Sicherstellung der Versorgung dieser Frau.

    Ich persönlich wäre ja für die Rückkehr zur archaischen Sippe – da werden Kinder von der Familie der Frau aufgezogen, Ehemänner gibt es nicht sondern immer nur Väter, die auf Zeit Teil der Sippe sind und dann wieder weiterziehen.

  • 1:1 Ehe: Einer geht arbeiten, der andere bleibt zu Hause.

    Das war auch nur in den alten Bundesländern üblich, für uns in den neuen war das ein ziemlich neues (und eigentlich auch dämliches) Konzept.

  • Wieso ist Polygamie verboten?…

    Basic Thinking fragt unter der Überschrift „Multi-Ehe? Wieso verboten?“ wieso, abgesehen von naheliegenden Erwägungen in christlich geprägten Kulturkreisen, die Polygamie verboten ist.

    Bedenkt doch, klappt es mit der einen nicht, hat man immer …

  • Der Koran erlaubt den Muslimen so viele Frauen zu heiraten wie er sich finanziell leisten kann. Der Hintergedanke dabei: Im Krieg gab es recht viele Witwen. Die reichen Männer konnten es sich im -wahrsten Sinne des Wortes- leisten nicht in den Krieg zu ziehen. Damit nun quasi eine Gleichberechtigung zwischen „Armen“ und Reichen, sollten sich die reichen später um die Witwen kümmern. Dies aber eher in finanzieller / versorgerischer Hinsicht.
    Der Sinn der Vielehe im Koran ist also weniger die massenhafte Zeugung von Bambinis als vielmehr eine art Sozialversicherung für Frauen.

    Unser Grundgesetz hingegen basiert auf dem christlichen Glauben. In der Präambel steht noch „Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott […]“. Ich bin mir nicht sicher ob es das Gesetz noch gibt, allerdings war früher der Christliche Glaube als Staatsreligion festgelegt. Von daher pflegt man in Deutschland die Monogamie. Dafür sind wir aber auch ein Sozialstaat und die Fürsorge für Hinterbliebene obliegt der ganzen Gesellschaft.

    Eine Vielehe ist auch in Deutschland möglich, sofern man den „richtigen“ Glauben hat ;). Denn im Grundgesetz wird auch Religionsfreiheit garantiert. Wenn Mustafa, als gläubiger Muslim, nun die Witwe seines Bruders/Onkels/Neffen heiraten will um sie zu versorgen, ist das möglich. Rechtlich entstehen da zwar ein paar Probleme, wie schon erwähnt wurde, allerdings sind zumindest die „unehelichen“ Kinder die aus so einer Beziehung u.U. hervorgehen würden, den ehelichen gleich gestellt. Dies wird auch im Grundgesetz garantiert.

    Ich frage mich allerdings auch ob eine Vielehe heutzutage noch sehr viel Sinn machen würde. Die soziale Absicherung, die einst zum Teil Grundlage der Ehe war, ist von der staatlichen Seite gegeben. Sehr viel mehr Rechte hat eine Frau durch eine heirat auch nicht. Es wäre eher für die Männer interessant, Stichwort Kinder und Umgangsrecht.

  • Wahrscheinlich müssten da auch einfach zu viele Formulare geändert werden. In der Steuererklärung kann man ja auch nur einen Ehepartner angeben! 😀
    Außerdem würde es wenn jeder mehrfach heiratet an Daten wie dem 08.08.08 noch schwerer eine Termin beim Standesamt zu bekommen.

  • Nun, rein von der logischen Seite betrachtet gibt es eigentlich zumindest keinen vernünftigen Grund, der gegen eine Vielehe spricht. Das Verbot der Vielehe hier ist reine Tradition, nicht mehr.

    Allerdings kannst Du die reine Logik wegwerfen, sobald es um Menschen geht. So ist z.B. Deine Annahme, dass, „klappt es mit der Einen nicht, dann klappt es eben mit der Anderen“ leider Unsinn ist. Eher kann man davon ausgehen, dass „klappt es mit der Einen nicht, klappt es mit der Anderen erst recht nicht“. Und mehr Kinder herstellen? Macht nur Sinn, wenn eine Frau sich mehrere Männer hält. Frauen sind sexuell aktiver und ausdauernder.

    Die Probleme mit den Favoriten sowie interne Querelen, das wurde ja schon angesprochen. Und der Versorgungsgedanke sollte hierzulande eigentlich keine Rolle mehr spielen. Alles in Allem ist die Vielehe ein ziemlich unpraktisches Modell.

    Ich gebe Dir allerdings insofern Recht, als dass man sich wirklich mal ernsthaft fragen sollte, ob es Aufgabe des Staates ist, uns vor unpraktischen Lebensmodellen zu schützen.

  • @Ali: In den 60ern wurde Sowas mal propagiert. Da ging der Spruch rum: „Wer zwei mal mit der selben pennt, gehört schon zum Estabishment“. Allerdings hat sich dieses „Ideal“ als ziemlicher Blödsinn herausgestellt.

  • @ sigfried: vorgestern arte geschaut?
    @ ali: wenn multiehen, dann ist ja many-to-many vorprogrammiert, anders müssten ja einige das recht auf mehrere ehepartner haben und andere nicht.

  • Hier geht ja alles wild durcheinander… Muslime dürfen so viele Frauen haben, nicht etwa, die sie sich leisten können, sondern die sie versorgen können. Das gilt nicht für alle islamischen Glaubensrichtungen, welche das im einzelnen sind, dazu müsste man mal einen islamischen Theologen befragen.

    Zum Verständnis der Monogamie und Polygamie.. wer behauptet, unsere Gesellschaft fußt und funktioniert in der monogamen Partnerschaft, der verschließt die Augen vor der Realität. Die offene Partnerschaft gehört jawohl auch in heterosexuellen, schwer verheirateten Verbindungen zur Realität. Ob da natürlich jeder mit seinem / ihrer Partner / -in drüber spricht, ist ja eine ganz andere Frage.

    Liebe und Sexualität zu trennen, scheint dem modernen Menschen beiderlei Geschlecht jedenfalls leicht zu fallen. Entspricht dem Menschen ja auch. Lust und Liebe sind nunmal zwei sehr unterschiedliche Gefühlsfärbungen.

    Es ist dann jawohl nicht die Frage, warum gibt es keine Polygamie, sondern warum spricht mensch so wenig darüber? Und damit meine ich nicht dämliche Stammtischgespräche, sondern mit dem Partner oder der Partnerin.

  • Interessant wäre ja, wenn es mal jemand versuchen würde. Irgendeine glückliche 3er-Beziehung, die einfach mal zum Standesamt geht und sich verheirten will. Wenn dieses dann erwartungsgemäß den Wunsch ablehnt, kann man immer noch versuchen zu klagen. Soweit ich weiß erwähnt das Grundgesetz nicht, wie eine Ehe auszusehen hat. Art. 2 GG regelt die allgemeinen Freiheitsrechte. Lediglich auf Konformität mit dem „Sittengesetz“ müsste so etwas noch geprüft werden. Es ist also nicht gänzlich ausgeschlossen, dass ein Gericht so etwas jemals kippen wird 😉
    Die Gesetze werden in diese Richtung in nächster Zeit jedoch nicht geändert werden. So ein Vorschlag wäre politischer Selbstmord, man würde kaum noch ernst genommen werden.

    Theoretisch wäre so etwas schon vorstellbar, allerdings geht die Wahrscheinlichkeit in der Praxis gegen Null. Zumindest innerhalb der nächsten 100 Jahre.

  • @Nico: Nö, Fernseher kaputt (genauer: Antenne kaputt). Also Nix Arte. Ich bin Jahrgang 57.

    @Doc Sarah: Warum unbedingt vermeiden? Der Spruch gehört zu Deutschen Geschichte. Genauso wie Lübkes „easy goes it loose“. Aus heutiger Sicht genauso witzig.

  • erster Gedanke (ohne alle Antworten gelesen zu haben)
    – wieso wird immer nur von 1 Mann und mehrere Frauen ausgegangen, Gleichberechtigung ist doch was Feines! Frau sollte dann auch mehrere Männer haben dürfen.

    zweiter Gedanke:
    – Robert, einer Deiner Ideen war: „klappt es mit der einen nicht, hat man immer noch die andere“, was machste, wenn (an den ersten Gedanken angeschlossen) die auf Dein Drängen hin sagt: Sorry, Schatz! heute bin ich bei Thomas und Dieter. Vielleicht ist danach noch bisserl Zeit.

    dritter Gedanke:
    – stülp die Meinung („keine Frau würde das mitmachen“) einiger Kommentare hier mal um: Welcher Mann würde das ohne zu zucken mitmachen?
    Wäre es Dir egal, wenn die Deine heute kommen würde und sagen würde, dass sie das WE / den Abend mit einem Anderen verbringt, und Dich dann noch fragt, ob sie die Kinder mitnehmen soll, oder ob sie lieber bei Dir und Elfriede (oder so) bleiben sollen…

    Jungs, Ihr alle könnt hier den harten Kerl raushängen lassen, aber wenns drauf ankommt, wollt Ihr doch auch nicht teilen, oder? Keiner hier dabei, dem schon einmal das Herz ganz doll gebrochen wurde?

  • Als Mann sollte man eigentlich gegen die Polygamie sein, denn ich mag mir gar nicht vorstellen was passiert, wenn sich die ganzen Ehefrauen verbünden…. Ehrlich gesagt scheint mir das auf Dauer ein größerer Nachteil zu sein als die offensichtlichen interessanten Aspekte, die mir (aufgrund der Hormone) bei dem Thema zunächst in den Sinn kommen.

    Und mit einem Freund eine Frau „teilen“ scheint mir kein Gedanke zu sein, mit dem ich mich spontan anfreunden kann.

    Als Frau sollte man, zumindest aus mathematischer Sicht dafür sein, dass mehrere Frauen pro Mann erlaubt sind. Denn dann bekommen fast alle Frauen einen „besseren“ Mann ab und auch viele, die heute keinen Mann haben aber gerne einen haben würden, wären aufgrund des knapperen Angebots in einer besseren Position (zumindest rechnierisch).

    Das Argument mit den Kindern kann ich aber nachvollziehen, wir haben drei und das klappt auch ganz gut da wir ein Au Pair haben – also eine ähnliche Situation wie eine 2:1 Beziehung (zumindest von 8-20 Uhr, also ohne die oben genannte hormongesteuerte Abteilung ;o)

  • @Christian: Ich bin mal vorsätzlich gemein und interpretiere Deinen Schlusssatz mal so: Also 12 Stunden die Eine, danach 12 Stunden die Andere? Schichtbetrieb?

    Sorry, couldn’t resist 🙂

  • @christian:
    > „Als Frau sollte man, zumindest aus mathematischer Sicht dafür sein, dass mehrere Frauen pro Mann erlaubt sind. Denn dann bekommen fast alle Frauen einen „€œbesseren“€? Mann ab…“

    Ok. Da gehe ich mit. Ihr anderen Männer könnt ja weiterhin bloggen, nicht wahr?

  • Die Monogamie dient dem Schutz der Männer: während sie 110%ig sicher sein kann, dass ein Kind von ihr ist, weiß er das nie genau… also zwingt er sie in eine Beziehung und behauptet, dass ein höheres Wesen Fremdf*cken verbietet.

    Außerdem: wenn wir davon ausgehen, dass es etwa gleich viele Männer und Frauen gibt, bedeutet es, dass in der Polygamie manche „über“ sind. Und das sind wahrscheinlich die, die die Monogamie eingeführt haben. Das wiederum sind wahrscheinlich die, die letzten X000 Jahre an der Macht waren…

    In irgend einem Buch habe ich das noch länger beschrieben, aber keinen Schimmer, in welchen…

  • zwei dinge,

    1. Vielehe in Deutschland: rein religionsrechtlich könnte ein Gläubiger auch in Deutschland mehrere Ehen nach Religionsrecht führen, so sein Glaube dies erlaubt. Vor staatlichem Recht ist nach wie vor nur eine Ehe möglich. Allerdings garantiert auch nur die staatliche Ehe die entsprechenden Unterhaltspflichten.

    Das ist wohl ein Erbe von Bismarks Kulturrevolution, in erster Linie. Dahinter liegt natürlich das (westeuropäisch-kaukasische) Gebot, seine Frau zu ehren … ein Gebot, wie geschaffen die Spähre des Umgehens zu erzeugen.

    @sylke
    Doch, mir. Dir fällt vielleicht auf, dass es sich meist tatsächlich um Bedingungen handelt, in denen ein Mann mehrere Frauen heiraten kann. Interessanterweise fallen mir nur Naturreligionen in China ein, in denen auch Frauen das Recht der Polygamie eingeräumt wird. Allerdings, das muß man auch einräumen – wo die (männliche) Vielehe religiös bedingt möglich ist, wird Frauen ein Scheidungsrecht eingeräumt.

  • Ich glaube, das ist einfach so ein konservatives Familienwerte-Dingens, das deswegen noch nicht liberalisiert wurde, weil a) viele Leute nicht um die Ecke denken können 8und wollen) und b) keine Lobby dafür existiert.

  • Ich denke, so wie man heutzutage nicht unbedingt einen Trauschein haben muss, um zusammenzuleben, kann man auch einfach „mehrere Sachen“ nebenher laufen lassen. Klar, den ganzen schönen rechtlichen Schutz, den man als Eheleute genießt, den hat man dann nicht… aber wenn man dann so liest, wieviele Leute in diesem Land sowieso nicht so viel auf die hiesige Rechtsordnung geben und ohnehin immer alles scheiße finden, denke ich, können diejenigen ja auch einfach mal auf den Rechtschutz einer staatlich zertifizierten Lebensgemeinschaft verzichten. 😉

    Was mich ein bisschen stutzig macht ist deine Aussage „Wenn’s mit der Einen nicht klappt, dann vielleicht mit der Anderen“. Ohne den unzähligen Mitmenschen zu nahe treten zu wollen, die sich dasselbe gedacht haben als sie sich von der/dem Einen ab- und der/dem Anderen zugewandt haben, möchte ich doch mal den Einwand vorbringen, dass „das Klappen“ meiner bescheidenen Erfahrung nach nicht „an der/dem Einen oder an der/dem Anderen“ hängt, sondern nicht allzu selten mit einem selber zu tun hat.

    Zumindest von dem Gesichtspunkt aus würde ich Polygamie nicht befürworten wollen, weil es meiner Ansicht nach der direkte Weg in eine Lebenslüge ist. Ansonsten: siehe 1. Abschnitt.

  • Hier in Kap Verde (Westafrika, 3. Welt, Demokratie, hauptsächlich christlich) gibt es immer noch eine de facto Polygamie. Die sieht aber so aus: Geheiratet wird nur einmal, aber beide haben darüber hinaus noch Freundinnen bzw. Freunde.

    Unterhalt ist derweil noch ganz anders gebräuchlich: Zwar bitten die Kinder ihre Väter (oder Mütter 😉 um Geld etc. – der Mann, der im Hause mit der Mutter lebt, kümmert sich aber um den Unterhalt der Kinder der Frau, ganz gleich von welchem Vater sie stammen. Mal abgesehen davon, dass hier die Frau in d.R. den weitaus grösseren Beitrag zur Familienkasse selbst leistet.

    Ich kann bisher keinen grossen Nachteil an dieser Organisation finden, zumal die Kinder so ziemlich sicher versorgt sind.

  • Dieses abstrakte, vermeintlich spontane Denk-Experiment hat doch auch einen konreten Kern, und der hat irgendwas mit deiner Frau zu tun… entweder du willst noch ne Zweite, oder SIE hat jemanden kennengelernt (…)?!?

    „Bedenkt doch, klappt es mit der einen nicht, hat man immer noch die andere. Es wird zudem nicht so schnell eintöning in der Family. Darüberhinaus kann man mehr Bambinis zeugen unter dem Strich.“ – das sind ja nicht gerade Komplimente…

  • @Sylke (#47):
    Auch ich kann aus Erfahrung sprechen, denn ohne weiteres Zutun bin ich sozusagen in eine polygame Beziehung geraten, weil meine damalige Freundin nicht so recht von ihrem Ex-Freund lassen konnte, aber auch nicht von mir – und das „Dreieck“ dann als ideal ansah.
    Es war eine Katastrophe. Bei einer monogamen Beziehung muss ich mit einer Person auskommen, die ich (entschuldigt den Ausdruck, aber mir fällt gerade nichts besseres ein) „gewählt“ habe. Bei der polygamen Beziehung war auf einmal noch eine Person dabei, mit der ich auskommen sollte / hätte auskommen müssen. So eine Art „Mitspracherecht“ gab es nicht, natürlich nicht, die romantischen Gefühle hatte ja nicht ich, sondern nur sie.
    Ich habe das eine zeitlang mitgemacht, besser gesagt, ich habe es versucht. Das Resultat war, dass am Ende meine Liebe tot war, zerrieben in der Situation. Und ich meine „tot“, denn es gab einen Zeitpunkt, wo ich das Gefühl hatte, überhaupt nichts mehr spüren zu können.

    Rein praktisch gesehen ist eine polygame Beziehung meinem Eindruck nach paradox: Eine Beziehung hat mit Gefühl zu tun, mit Liebe, Romantik und Hormonen. Und ausgerechnet dieses Geflecht muss bei einer polygamen Beziehung sehr rechnerisch kontrolliert werden, damit eben nicht solche Dinge entstehen wie „Was, Du unternimmst schon wieder was mit ihm? Mit mir warst Du nur zweimal diese Woche weg, bei ihm ist es schon das vierte Mal!“ Oder so ähnlich.

    In der Zeit habe ich mich mit dem Thema auch versucht, auseinander zu setzen. Es gibt Literatur, aber da wird meist polemisiert, dass „herkömmliche“ Liebe zu „besitzergreifend“ sei – und das darf man nicht. Klingt wie in der Bibel, nur mit anderen Vorzeichen. Dass diese Leute für sich Toleranz beanspruchten, aber gegenüber den „1:1-Beziehungen“ offenbar keine Toleranz hatte (oder zumindest sich stets sehr abfällig darüber äußerten, als seien alle Menschen in solchen Beziehungen emotionale Krüppel), hat mich zusätzlich noch angewidert.

    Aus der Beziehung bin ich mit der Erkenntnis herausgegangen, dass Polygamie für mich definitiv nichts ist. Bin ich deswegen ein böser Mensch? Von mir aus, dann auch das. Lieber ein böser Mensch, der „nur“ eine Partnerin hat, als nochmal in diesen Beziehungsmühlstein zu geraten, wo es nur zwei Wege gab: Härter als der Mühlstein zu sein und ganz zu bleiben – oder sich zerreiben zu lassen.

  • oh weh, hey… wirklich ohne Hintergedanken gemeint: Niemand wird wohl monogamen Menschen eine Bösartigkeit unterstellen wollen, nur weil sie so leben wollen,wie es ihnen passt. Das war nicht der Sinn des Artikels;)

  • Die Monogamie ist auch eine gesellschaftliche Übereinkunft (die Religon ist hier praktisch gesehen nur ein Overhead) um sicherzustellen das auch fast jeder mann eine Frau abbekommt um das gesamtgesellschaftliche sexuelle Frustpotential der jungen Männer kontrollierbar zu halten und wurde eigentlich nur aufgehoben wenn es galt sich als Gesellschaft schnell zu vermehren, wie bei Neuansiedelung der Mormonen im Westen der USA oder in Zeiten des Männermangels, z.B. nach Kriegen.

    Der Deal ist, das Männer, in ihrer Gesamtheit, eher von Monogamie profitieren und Frauen von Polygamie.
    Sollte sich das mal unwahrscheinlicher weise irgendwann ändern spricht kein formaler Grund gegen Polygamie. siehe dazu auch dieser Artikel:
    http://www.psychologytoday.com/articles/pto-20070622-000002.xml

  • Klar! Warum nicht mal eine Multiehe? Teilst Du Deine Frau mit mir?

    Mal ernsthaft: Die Multiehe ist im Islam *möglich*, allerdings nur, wenn der Mann wirtschaftlich dazu in der Lage ist, weitere Frauen zu ernähren, und er darf nur mit seiner Hauptfrau verkehren. Die anderen sind tabu.

    Das ist eigentlich auch eine gute Einrichtung, denn es dient dazu, Frauen ohne Ehemann ebenfalls eine Existenzgrundlage zu geben.

    Wenn der Mann mit anderen Frauen verkehrt, so wie die westliche Welt das als Harem kennt, dann mißdeutet er den Koran und mißbraucht ihn für sein persönliches Vergnügen!

  • @sylke
    Du hast vollkommen recht. Kein normal erzogener Mensch würde das mitmachen. Multiehe oder Partner ok, aber wenn man selbst in der Position ist.
    Andererseits……ist das nicht einfach nur anerzogen….
    Was wäre wenn man uns nicht eintrichtert, das man homogen leben muss, das es weh tut , wenn der partner mit einem anderen. Ich meine das ist doch nicht genetisch in uns verankert, sondern anerzogen, oder?

  • naja. also ich finde es ist alles doch gekünstelt….man kann kaum zu zweit es schaffen, auszuhalten, wie soll man zu dritt oder mehr. da kommen manche länder damit klar weil der mann einfach diktiert was recht ist oder nicht. so sind die frauen einfach nur unterworfen. aber sowas möchte ich niemals haben als mann. schrecklich.

  • Wenn man bedenkt, wie viele Partner fremdgehen ist das doch eh schon der Fall und einfach nur nicht offiziell. Sofern man den Statistiken glauben kann liegt diese Rate ja immer irgendwo über 50%.

    Wer darauf Lust hat und es durchzieht mit mehreren Partnern zusammenzuleben braucht doch sowieso keinen offiziellen Segen einer Regierung mit dem Stempel „Multiehe“.

    Moralisch wird das von den meisten in Deutschland Lebenden eh abgelehnt.

  • ich glaub, da steckt dieser moralische und christliche gedanke dahinter, dass ein mann und eine frau auf ewig zusammen gehören müssen und sich nicht betrügen dürfen. biologisch gesehen is das total quatsch, weil man ja evolutionsbedingt seinen samen verbreiten will. frauen sind beim menschen halt wesentlich schwänger als bei den tieren, drum sollte ein mann die schwangere frau dann auch „aushalten“, sie und das neugeborene umsorgen können. mal abgesehen davon: fremdgehen tut weh, und trotzdem gibt es ja bei den mormonen zb. als mann die möglichkeit, eine vielehe zu führen.

    ich finde, man sollte entweder nur eine person heiraten können oder einfach eine art offene beziehung zu viele führen können, wo dann der trauschein aber nicht dabei ist. wozu außerdem dann die ehe, was bringt es der frau und vor allem dem mann? außer mehr abgaben zu zahlen?

  • Es ist doch nicht überal verboten. Bei den Mormonen ist es erlaubt. Aber da hat meistens der Mann mehrer Frauen und nicht umgekehrt. Eigendlich nicht gerecht. wieso sollte das nicht umgekehrt auch funktionieren.

  • Es gibt zu wenig Frauen. Vor allem bei den Chinesen, aber auch bei uns.
    Dass alle glauben Ehen zu dritt, oder fünft könnten nicht funktionieren, liegt daran, dass diese nicht geschützt werden. Und natürlich keine Propaganda für entsprechende Modelle gemacht wird, wie der endlose Fernseh-Romantik Ramsch für Zweierkisten. Ehen zu zweit funktionieren doch in so großer Zahl auch nur, weil ihre Auflösung zumindest umständlich ist, und jedes Mitglied jedem anderen gegenüber ein Erpressungspotential besitzt.

  • Ich sehe es wie Falco!

    „Verliebe dich so oft wie möglich. Verlobe dich häufig, heirate nie.“
    Falco

    Schöne Grüsse aus Osnabrück

  • Erstmal ein Hallo an alle die das lesen. Ich habe mich häufig mit dem Thema auseinandergesetzt und sehe dass viele Leute sowas denken wie
    Ein Mann und zwei Frauen oder
    zwei Männer mit einer Frau aber nie
    zwei Männer mit zwei Frauen wäre fast dasselbe wie ein Mann und eine Frau.
    Ich würde gerne mal wissen was ihr dazu schreiben würdet.

    Mit freundlichen Grüßen

    Lokutos