Sonstiges

warum die Wikipedia für Kinder ZERO geeignet ist

mein Sohnemann muss ein Referat über Sachsen anfertigen. Erste Anlaufstelle, wie immer bei Schülern, ist die Wikipedia. Was steht zB drin?

Der Freistaat Sachsen (obersorbisch: Swobodny stat Sakska) ist ein Bundesland im mittel-östlichen Teil Deutschlands. Sachsen führt heute, wie schon als Gliedstaat des Deutschen Reichs von 1919 bis 1933, die Bezeichnung Freistaat als historisches Analogon zum Begriff Republik. Benachbarte Bundesländer sind im Norden Brandenburg, im Nordwesten Sachsen-Anhalt, im Westen der Freistaat Thüringen und im Südwesten der Freistaat Bayern. Eine gemeinsame Staatsgrenze hat Sachsen im Süden mit Tschechien und im Osten mit Polen. Die Landeshauptstadt Sachsens ist Dresden.

Zum Flachland gehören vor allem die Leipziger Tieflandsbucht südlich von Leipzig sowie die nördliche Oberlausitz. Beide sind durch jüngere Ablagerungen aus dem eiszeitlichen Paläozän und den Flussniederungen gekennzeichnet, sowie insbesondere durch deren tertiäre Braunkohlevorkommen im Untergrund. Das Hügelland weiter südlich mit seinen weitflächigen Lößablagerungen (Lößhügelland) und der damit verbundenen hohen Bodenqualität geht auf die Endmoränenbildung zurück. Die sächsischen Mittelgebirge gliedern sich von West nach Ost durch eher unscharfe Grenzen. Im Südwesten Sachsens erstreckt sich das eigentlich bis nach Bayern reichende Vogtland mit dem Erzgebirgsbecken als Nordgrenze und dem Elstergebirge im Südosten. Nach Osten folgt die Pultscholle des Erzgebirges, welches meist in West- und Osterzgebirge (geteilt durch das Flöhatal), seltener auch zusätzlich in das Mittelerzgebirge untergliedert wird. Die Höhenlagen nehmen dabei von West nach Ost langsam ab, weshalb auch die mit 1215 Metern höchste Erhebung Sachsens, der Fichtelberg, zum West- bzw. Mittelerzgebirge gehört. Südlich der Landesgrenze fällt das Erzgebirge steil zum Egertalgraben ab. Den nördlichen Bereich des Erzgebirges entlang der Kammlagen nimmt der Naturpark Erzgebirge/Vogtland ein. Östlich des Erzgebirges durchbricht die Elbe die Mittelgebirgskette und formte durch tiefe Einschürfungen das Elbsandsteingebirge. Am nordöstlichen Rand des Elbtals bildet die Lausitzer Verwerfung die scharfe Grenze zum Lausitzer Bergland, welches schließlich im äußersten Südosten Sachsens in das weit nach Tschechien reichende Lausitzer Gebirge übergeht. Neben diesen Landschaftseinheiten gibt es zahlreiche weitere Unterscheidungen und Nuancen, welche in der Liste der Landschaften in Sachsen verzeichnet sind.

Ich habe dem nix mehr hinzuzufügen:) Das ist nicht für Kinder! Kinder sind was? Richtig, sie folgen uns nach. Was wünschen wir uns? Dass sie nicht ganz so dumm wie wir sterben. Alles, was dazu beiträgt, halte ich für willkommen. Nicht aber die Wikipedia, die ich so nicht uneingeschränkt empfehlen kann, nicht mal zu 50% empfehlen kann, dass sie dazu etwas beiträgt.

Gibt es ein Vorhaben, kommerziell oder nicht, das die Inhalte der Wikipedia kindergerecht aufpoliert?


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Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

53 Kommentare

  • das ist doch kein Wiki, plz;) Auf das Prinzip der gemeinsamen Arbeit bin ich nicht eingegangen, weil ich dachte, dass es da nix zu diskutieren gibt, warum ein Wiki 100% Bedingung ist.

  • „Sachsen führt heute, wie schon als Gliedstaat des Deutschen Reichs von 1919 bis 1933, die Bezeichnung Freistaat als historisches Analogon zum Begriff Republik. “

    Der verschwurbelte Sprech rührt wahrscheinlich vom Minderwertigkeitskomplex der Wikipediaautoren und ihrer Sehnsucht ernst genommen zu werden …

    Typisch in diesem Zusammenhang auch die Relativsätze mit „welche/welcher“:
    „Neben diesen Landschaftseinheiten gibt es zahlreiche weitere Unterscheidungen und Nuancen, welche in der Liste der Landschaften in Sachsen verzeichnet sind.“

    Viele Grüße von Zippo!

  • ja, nu, das ist nun einmal offiziell, deutsche Sprachregelung. Korrekt, ey. Was das aber mit Minderwertigkeiten zu tun haben soll, weiß ich nicht, das lehne ich meinerseits ab, so eine Aussage, sorry.

  • Zugegeben: das liest sich nicht gerade kindgerecht wie beispielsweise ein Beitrag in der Sendung mit der Maus. Aber andererseits könnte das genau so auch in einem normalen Lexikon (für die Jüngeren unter uns: eine längere Reihe gleich aussehender Bücher bei Euern Eltern im Bücherschrank) stehen. Und ich kann mich noch dunkel dran erinnern, dass wir als Kinder damals auch in normalen Lexika recherchieren mussten.

    In dem Alter, wo solche Themen wie in diesem Beispiel erstmals durchgenommen werden (ab 5. Klasse etwa), da braucht man auch keine kindgerechte Präsentation mehr. Und vorher brauchen die Kinder diese Infos auch nicht. Da sollen’se erstmal ordentlich Lesen und Schreiben lernen.

  • Kindgerecht zu sein, verträgt sich wohl kaum mit dem Anspruchsniveau einer Enzyklopädie, welches die Wikipedia sich zu eigen macht. Daher sind Meyers oder Brockhaus wohl genausowenig kindgerecht, oder?

    Ein wiki-basiertes Kinderlexikon wäre natürlich wünschenswert.

  • Warum bitte soll das nicht kindgerecht sein? Wenn wir alles auf Kleinkindesniveau runterschrauben, dann haben wir irgendwann kein Niveau mehr auf welches die Kinder wachsen können. der Artikel ist doch super.

  • Bemerkenswert die sorbische Bezeichnung für Sachsen, deren Korrektheit ich einfach mal so auf Grund meiner Slawischkenntnisse in Frage stelle. Aber schön politisch korrekt diese frühe (und m.E. falsche) Nennung.
    Über die Motive der Wikipedia-Beitragenden ist ja schon oft böse spekuliert worden, ich bin trotzdem dankbar. Nicht für alles natürlich.

  • Hallo Robert,

    mein Kollege pflegt immer zu sagen:
    „Im Internet gibt es nur Informationen – Wissen erhält man aus Büchern!“

    Ich finde da ist etwas wahres dran. Auch wenn das Internet als Recherche-Quelle einfach ist, so ist es doch gerade für Kinder gar nicht mehr möglich zwischen Wissen und Halbwissen zu unterscheiden. Wikipedia hat – logischerweise – immer wieder fehlerhafte oder unzureichende Inhalte. Außerdem möchten Lehrer nicht immer wieder Wikipedia in allen Schulhelften lesen. Die können sie vermutlich schon herunterbeten 🙂

    Ich nötige meine Kinder die Bücherrei oder unsere eigene Bibliothek zu nutzen. Internet alleine sollte auch in Zukunft keine Quelle für „Wissen“ sein. Es sei denn Google stellt wirklich einmal alle Bücher komplett gescannt in Internet… Aber die Google-Diskussion wird ja zur Zeit an anderen Stellen geführt.

  • Wenn du jetzt jede hoch frequentierte Seite anprangerst, die nicht-kindgerechte Inhalte hat, dann ist auf jeden Fall das Sommerloch bis zum Weltuntergang geflickt.

  • Wiki ist nicht für Kinder konzipiert …

    Oder was erwartest du? Kindgerechte Texte, die man einfach kopieren kann? 😉

  • Ich finde den Beitrag komisch…

    1. warum glaubst du daran, dass die Wikipedia etwas für Kinder sei? Hat das jemand jemals behauptet? Darüber verwundert zu sein verwundert mich. Ziemlich viele Dinge auf dieser Welt sind nicht für Kinder gemacht oder gedacht, und das ist in Ordnung so.

    2. Warum sollte sich diese Sichtweise ändern, wenn man selbst Kinder hat? Ich kann mir heute schon vorstellen, dass ein Lexikon für Kinder eine schöne Sache für sie ist – dazu muss ich keine eigenen haben sondern denke an meine Kindheit. Und da hatte ich solche ein Nachschlagewerk.

    3. Warum „politert“ man die Wikipedia auf, wenn man sie für Kinder macht – hört sich fast so an, als sei sie unzureichend wie sie ist?

  • 1. das ist kein Ausdruck der Verwunderung, sondern der fragenden Feststellung aus einer Selbsterfahrung heraus

    2. wenn Du schon so fragst: Weil man mehr Einblicke hat, wie Kinder ticken

    3. „Gibt es ein Vorhaben, kommerziell oder nicht, das die Inhalte der Wikipedia kindergerecht aufpoliert?“ungleich „Wikipedia polieren“

  • Mal angenommen man würde ein Kinderwiki aufbauen, nur für Kinder. Und auch komplexe Themen benutzen, um den Kindern neue Bereiche näher zu bringen (z.B. IT), wie und vor allem von wem soll das geschrieben werden?
    Ich wäre voll dafür, aber man müsste erstmal diese zwei Grundfragen klären. Auf die Wikipedia-Autoren würde ich zum größten Teil nicht zählen.

  • Die Gliederung des zitierten Artikels zeigt, warum die Wikipedia auch für Erwachsene nicht immer erste Wahl ist.

    Ich habe oft das Problem, dass ich für Zeitschriftenartikel, Blogeinträge oder Webseiten kurze Erklärungskästen brauche, die zwischen 500 und 1200 Zeichen lang sind und ein Thema kurz anschneiden, den Rest aber Links überlassen.

    Konkret habe ich einen Wikipedia-Fork im Kopf, eine „CondensedPedia“, in der derartige Kurzartikel enthalten sind. Daneben schweben mir WordPress-Plugins und etwas ähnlich dem Encyclopedia-Britannica-Widget zum Einbinden (simples JavaScript in den Head der Seite) vor.

    Anyone Lust mitzumachen? Mir wäre im Prinzip egal, ob nach einem halben Jahr 500 oder 50.000 Artikel drin sind, solange es die 500 sind, die ich selbst immer wieder benötige. Achja: Start nicht vor November, hab grad viel um die Ohren.

  • Ich denke, es muß nicht immer ein eigenens Web für jede Zielgruppe geben. Nicht nur Kinder haben mit solchen Artikeln Probleme. Auch Menschen mit Lernschwierigkeiten (die wir landläufig als lernbehindert oder geistig behindert bezeichnen) und Menschen, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen, tun sich schwer mit solchen Texten, vermutlich auch viele Leute, die nicht gewöhnt sind, mit Texten umzugehen.

    Leichte Sprache wäre nicht nur für Kinder hilfreich
    http://de.wikipedia.org/wiki/Leichte_Sprache

    Im Web ist Barrierefreiheit ja inszwischen dort akzeptiert, wo sie rein technisch zu regeln ist. Bei der Sprache hingegen tun wir uns noch schwer.

  • Du hast uns nicht verraten, wie alt Dein Sohn ist. Für nen siebenjährigen Zweitklässler ist dieser Wiki-artikel sicher nicht so das Wahre. Aber mit 12 versteht mans doch, denke ich. Auch wenns wirklich keinen Spaß macht, diesen Mist zu lesen…

    Ich halte wenig von Wikipedia, die Leute da ticken ganz schräg. Eine Mischung aus hochnäsig und kleingeistig. Weil alle Welt da nachguckt, halten sie sich jetzt für die Götter. Mir haben sie einen Eintrag über meine Sendung gelöscht, weil der nicht relevant sei… Blödis!

  • Also wie ich finde ist Wikipedia eine Seite die eher nur für erwachsende gedacht ist, da ja jeder der etwas zu dem Thema sagen kann da was rein schreibt. Vielleicht sollten mansche Themen auch einfacher beschrieben werden(vorallem solche die auch von Kindern gesucht werden) ansonsten finde ich Wikipedia ausgezeichnet.

  • Ich verstehe die Fragestellung nicht?

    Ich schlage doch auch keinen Brockhaus auf, und wundere mich über die nicht kindgerechte Präsentation… 😉

  • Ja, das Problem wurde hier klar erkannt – auf Seiten der Wikipedia. Und ich als Sachse muss beschämt eingestehen, dass mir auch nicht wirklich eine Kinder- bzw. Schülergerechte website bekannt ist zu Sachsen bzw. seiner Geschichte. Hier wäre also auch ein Problem erkannt…
    Sowas wäre durchaus sinnvoll – im Sinne der Volksbildung und in gewisser Hinsicht des „Landesmarketings“. Dabei halte ich aber auch Websiten für jede erdenkliche Zielgruppe auch nicht als der Weisheit letzter Schluss…

    Die Wikipedia erweist sich zunehmend für viele Zwecke nicht geeignet: erstens der schnelle Änderungswahnsinn bei vielen Artikeln. Oft sind die Artikel grob unvollständig, die Quellenlage trotz einiger angegebener Zitatquellen erschreckend dünn usw. Dessen ungeachtet nehmen viele Leute die Wikipedia dennoch ernst nach dem Motto: „…schnell was gefunden zu einem Thema, sieht wissenschaftlich aus also wirds genommen.“ — Nach dem warum und woher fragt niemand.

    An Kinderfreundlichkeit bzw. generell Benutzerfreundlichkeit
    scheint man bei Wikipedia noch gar nicht groß gedacht zu haben so auch mein Eindruck.

  • Ich finde das Thema auf jeden Fall wert, drüber zu diskutieren. Im Moment bin ich für meinen Sohn (4) neben meiner Frau das einzige Wikipedia, da es mit dem Lesen noch nicht so flüssig geht ;-). Es ist für mich immer wieder eine Herausforderung, komplexe Themen zu vereinfachen und kindgerecht zu formulieren. Und es wird nicht mehr lange dauern, dann sucht er sich die Antworten auf seine Fragen im Internet. Und da sind die Angebote doch recht begrenzt. Über ein Kinder-Wiki würde ich mich auf jeden Fall freuen. Hier http://kinder-wiki-lexikon.e-team-bonn.de/ gibt es einen netten Ansatz. Glaube nur nicht daran, dass es sinnvoll ist, Kinder die Artikel schreiben zu lassen. Bin jedenfalls mit der textlichen Qualität nicht zufrieden.
    Wie Matze schon andeutete, das Problem vor allem ist der recht unterschiedliche Wissenshorizont der verschiedenen Altersstufen. Wenn mein Sohn lesen kann, braucht er auf seine Fragen andere Antworten als ein 10-jähriger.

  • Also ich finde aber auch, dass Kinder an so einer Seite scheitern sollen, denn es ist eine wichtige Lektion, dass man nicht einfach ins Internet gehen kann, und man hat seine Probleme gelöst.
    Sei es nun die Wikipedia, der Brockhaus oder die FAZ oder der Spiegel, wir haben uns alle diesen „Filterblick“ angewöhnt – und fragen uns erstmal, was ist eigentlich relevant für uns. Ich habe höchstwahrscheinlich auch nicht den gleichen „Filter“ wie BWL-Studenten oder Astrophysiker…

  • Robert, bitte den Ball flach halten. Wikipedia ist eine Online-Enzyklopädie schon das Wort ist nichts für Kinder. Das ist das übliche Problem junger Eltern: Die Welt muss plötzlich nur für Kinder gemacht sein – damit die Eltern sich nicht drum kümmern müssen. Also mach bitte was mein Vater gemacht hat: Er hat mir das kindgerecht erzählt. Und schick Dein Kind nicht einfach ins Internet. Eltern haben auch eine Verantwortung, oder? Deshalb geben ich mar77i recht!

    Und by the way: Messer, Gabel, Feuer, Licht nicht sind kindgerecht auch nicht.

  • viele Annahmen, die Du da auf einen Schlag getroffen hast, aber ich sehe es Dir in Deinem Beruf als Journalist, der gerne schubladisieren muss, auch oW nach. Auch Du wirst am Ende verstehen, dass es sich um eine Gedankenanregung wie auch um eine Frage handelt.

  • Ich bin selber ein Kind (15) und benutze auch für meine GFS oder Referate eher Wikipedia bzw google als irgend eine andere Seite…

    Aber Seiten, die wir von unseren Lehrern als „emfohlen“ kennen sind:

    wikipedia.org, blinde-kuh.de, Lexikon, lexikon.meyers.de etc. etc.

    Ich finde zwar Wikipedia ok, aber manche Begriffe sind wirklich zu schwer, erst recht, wenn dann noch ein Schüler nach diesem Begriff fragt…

  • Man könnte vielleicht noch ergänzen, dass für Erwachsene gedachte Texte grundsätzlich nicht für Kinder geeignet sind.
    Das nimmt der Betrachtung ein wenig die Schärfe.

  • Wikipedia ist nicht nur für Kinder Zero geeignet sondern für alle die zuverlässige Informationen wünschen. Ständige Fehler, besonders in der Chemie, machen Wikipedia beispielsweise für Studenten völlig unnütz. Auf der Uni wird das Zitieren aus Wikipedia auch nicht al Quelle anerkannt. Da ist mir doch der gute alte Brockhaus viel lieber.

  • Mein Sohn schaut seit der 5. Klasse Dinge regelmäßig zuerst in der Wikipedia nach. Anfangs habe ich ihm auch die Texte ausgedruckt, und das für ihn wichtige angestrichen bzw. für ihn unnötige Nebensätze durchgestrichen.

    Inzwischen (7. Klasse) braucht er immer weniger meine Hilfe.

    Das spricht nicht gegen eine „Wikipedia in einfachem Deutsch“. Aber manchmal muss man den Kindern auch etwas zutrauen.

  • Erstaunlich wie du es schaffst lauter fast Trolle hervorzulocken … Kinder scheinen irgendwie ein unbeliebtes Thema zu sein.

    Kindgerecht und kompetent schreiben ist halt schwierig, wenn man eine stabile Wikipedia Version hätte könnte man das probieren. Problem ist natürlich das quasi auf nicht überprüften Wikipedia Artikeln aufzubauen die dann wieder geändert werden… viel Arbeit. Die simple English Version ist nicht unbedingt kindgerecht.

  • Der Ansatz mit Simple English ist schon mal etwas in die Richtung, und WikiJunior http://de.wikibooks.org/wiki/Wikijunior hat auch Kinderpower, mehr noch sogar. Wäre das eher was? Wenn dann noch am Ende die Kinder mitmachen, wäre es genial!

    @Stefan, sehe ich genauso, nur macht die Wikipedia das Erlernen von Wissen nicht gerade zu einem Vergnügen, die Texte sind zu abgehoben, zu furztrocken;)

  • Wofür denn kindgerechter schreiben? Ob man nun einfache oder komplizierte Texte mit STRG+C und STRG+V „behandelt“ macht doch keinen Unterschied. 🙂

    Gut, Spaß beiseite, ich denke die Wikipedia ist für Kinder ab dem 5. Schuljahr durchaus geeignet. Klar, bei manchen Artikeln ist die Sprache schon etwas wissenschaftlich oder gestelzt, doch prinzipiell haben wir früher in der Schule doch nichts Anderes gemacht. Wir hatten Schulbücher, die evtl. für unser Alter gemacht waren, aber abgesehen davon waren die Informationsquellen ganz „normale“ Lexika oder Atlanten.

    Ich glaube das Verstehen und Erschließen dieser Texte ist ein großer Teil des Lernprozesses. Man soll nicht nur lesen, sondern sich auch damit beschäftigen, und das geht am besten, wenn man eben nicht direkt alles versteht und nachforschen muss.

  • Die Wikimedia war an dem Thema – vor allem einfache Sprache, Zugänglichkeit für v.a. bildungsferne Menschen – schon vor Jahren dran. Leider ohne großen Erfolg, da die (Fach-)Autoren ihr Thema erstmal auf höchstem Niveau abhandeln wollten, sich ergo kaum Autoren für eine weitere „Wikipedia-Version“ gefunden haben (keine Quelle, da Live-Vortrag von Southpark/Wikimedia).
    Dann wäre noch das Problem zu lösen: Heterogene Zielgruppe – für Kinder reicht als Differenzierung nicht aus, zu große Lernunterschiede zwischen 5 und 12, 14 etc.
    Sehr interessant in diesem Zusammenhang: JIM- und KIM-Langzeitstudien zum Medienkonsum von Jugendlichen bzw. Kindern (mpfs.de) – erschreckend z.B. wieviele Jugendliche, selbst Gymnasiasten in „fortgeschrittenem“ Alter, davon ausgehen, dass _alles_ im Internet geprüft und somit wahr ist!
    Da gibt es also wahrlich noch viel zu tun – inhaltlich wie auch im kompetenten Umgang mit Information/“Wahrheiten“..

  • Ich hoffe, der junge Mann sucht sich noch andere Quellen. Nicht weil ich Wikipedia nicht traue, sondern weil es eine schlampige Arbeitstechnik ist, sich nur auf wenige Quellen zu stützen.

    Das Angebot für kindgerecht aufgemachte Bücher ist wirklich gut. Buchladen und Bücherei sind hier sehr interessante Orte.

    Dieses Herangehen finde ich auch für das Erlernen der Referatsausarbeitung leichter (überschaubares, greifbares Material). Zum Nachrecherchieren von aktuellen Zahlen kann dann das Internet genutzt werden.

    Insgesamt fürchte ich, das in Deiner Forderung etwas zu viel Copy ’n‘ Paste – Mentalität mitschwingt.

  • Zustimmung und Widerspruch: Die Amerikaner machen es uns vor, wie man hochwissenschaftliche Texte so formulieren kann, dass man sie sogar im Liegestuhl lesen kann. In Deutschland gilt es als nicht wissenschaftlich verständlich zu schreiben und das macht viele Texte für die meisten Menschen und nicht nur für Kinder unlesbar (und wer nach Beispielen suchten möchte, lese nur mal eine Woche das Feuilleton der FAZ und dagegen das einer amerikan. Zeitung).
    Aus meiner Sicht liegt da das Problem.
    Und andererseits aber auch Widerspruch: nicht noch eine heile Scheinwelt, in die wir unsere Kinder abschieben. Sie spielen doch schon nicht mehr draußen sondern in Indoorparks, gehen in Extra „Kinderhotels“, kinderfreundliche Restaurants, erleben das Leben nur noch durch Autoglasscheiben… Im Alltag von uns allen haben Kinder immer weniger Platz, stören, sind gefährdet, also bauen wir ihnen eine Parallelwelt, in der sie bis 16 matrixmässig leben um sich dann wie durch Zauberhand zu verpuppen und plötzlich in der „normalen Welt“ funktionieren.
    Es ist oft anstrengend und Arbeit, aber ich geben meinen Kids ganz bewusst das Lexikon oder beisse mich mit ihnen gemeinsam durch Wikipedia-Artikel….

  • @ #44 Du hast ja so Recht! Volle Zustimmung!

    ich will hier gar nicht in die Diskussion einsteigen. Nur soviel: Ich lasse Sohenmann bewußt völlig frei das Internet nutzen. Er ist 10 und darf Googeln, Youtube´n und was weiß ich, soviel er will. Natürlich nicht stundenlang. Zeitliche Grenzen gibt es sehrwohl. Sollte er dabei auf „seltsame Dinge“, die an sich nicht für seine Augen bestimmt sind stoßen, greifen wir natürlich ein. Wenn er etwas liest, was er nicht versteht, dann erklären wir es ihm so und in einer Sprache, die er versteht.

    Du kannst deine Kids nicht vor der bösen Welt da draußen schützen! Du kannst sie aber sehr wohl frühzeitig vorbereiten. Je früher du damit beginnst und ihnen auch ein paar Wertvorstellungen vermittelst, desto früher werden sie damit anständig (und ich meine „anständig“) umgehen können und um so besser werden sich die Kids entwickeln.

  • Ich finde die komplizierte Beschreibung eines Themas eigentlich gar nicht so schlecht. so schauen kinder evtl. auch nach anderen Worten nach, die sie nicht verstanden haben. Dafür gibts ja bei Wikipedia immer wieder die Querverweise.

    Ich bin der Meinung Kinder sollten das Lesen und Recherchieren erstmal auf die herkömmliche Art (Bücher, Stift und Papier) lernen.

  • Früher gab es mal so Wikipedia-öhnliche Verzeichnisse in Papierform: „Lexika“ genannt.

    Die Informationen darin waren auch nicht immer kindgerecht, aber redaktional überarbeitet und damals zumeist die einzige Möglichkeit überhaupt „schnell“ an Informationen zu kommen, ohne erst eine Bibliothek aufsuchen zu müssen.

  • Es kommt in erster Linie darauf an um welches Wissen es sich handelt, dass vermittelt werden soll. So ganz verstehe ich das „Problem“ nicht, erstens weil ich denke, dass wir nicht dort angelangt sind, wo Wissen = Wikipedia ist, daher heißt es doch nicht automatisch, dass sich ein Kind bei Wikipedia zu informieren hat, genauso wenig wie ein „Erwachsener“.

    Ich weiß nicht wie alt deine Kinder sind, muss aber sagen, ich habe für die Schule gerne Wikipedia benutzt und wenn der Lehrer fragte ob das meine einzige Quelle war, habe ich Buchtitel erfunden um mehr Intellekt aufzubereiten, weil es hier um schnelle Informationen ging, nicht um klares Wissen. Ich interessiere mich sehr für Astrophyik, da würde ich aber Wikipedia nur für das Grundwissen nehmen und für fundierte Unterlagen Bücher zu dem Thema von renommierten Forschern hinzuziehen. Und wenn mir ein Fremdwort aufgebunden wird, seh ich bei Wikipedia nach, weil das Wissen möglichst kompakt und kurz geschildert wird.

    Wenn du deinen Kindern jetzt Wissen näher bringen willst, sie aber selbstständig sein sollen, dann musst du entweder ein wirklich gutes Lexikon in einer leichten Sprache finden, was schwer wird, oder du gehst solche Sachen nochmal durch. Man könnte sich sicher auch dazu bereit erklären eine Art Kinderwikipedia zu starten. Da gibt es kein Problem, die Möglichkeit es groß zu machen, wird aber Zeit dauern, warscheinlich so lange bis deine Kinder auch die stumpfe Wikipediasprache beherrschen.

    Dennoch will ich auch deine Gedanken unterstützen, vor einem Jahr wollte ich PHP lernen und kaufte mir ein Buch, welches ähnlich miese Sprache aufwarf, im Sinne von „wenn du die Sprache nicht beherrscht, wirst du auch nie programmieren können“. Nun ist es so, dass ich Journalist bin und somit sehr wohl auch etwas schwierigere Sätze verstehe, nur macht das im Lernprozess nur Sinn, wenn man fortgeschritten ist. Deswegen habe ich mir dann „php und mysql für kids“ geholt, in dem alles wie von einem Grundschullehrer erklärt wird, aber dafür auf grundlegender Basis verständlich ist. Was ich damit sagen will, ist, dass Lernprozesse egal in welchem Alter durch leichte Verständigung, leichten Beispielen viel eher funktionieren, als mit schwerem Konzept, nur muss man sich selbst darum kümmern.

  • #44, nun, was das Wissen aus Publikationen für einen Einfluß auf das Wissen der Menschen dort hat, sehen wir im Augenblick eindrucksvoll und das dicke Ende kommt erst noch, wenn die Menschen dort kapieren, dass ein System, das auch im privaten Bereich nur auf Pump basiert, irgendwann zusammenbricht. Ansonsten stimme ich Dir zu 🙂

    Der Artikel an sich deckt sich sehr mit meiner eigenen Meinung. Wer wissen will, wie man auch sehr schwierige Themen für Kinder verständlich aufbereiten kann, der führe sich einfach Mal „Logo“ vom Kika zu Gemüte (Mo-Do 19:50). Wenn es etwas von dieser Qualität auch online gäbe, wäre schon viel gewonnen.

  • […] Das metaphorisch vorläufige Urteil: ein grauer Daten-Flickenteppich mit großen schwarzen Löchern; jedes Land kocht lauwarm sein eigenes Wassersüppchen vor sich hin. Was beim ersten flüchtigen Blick noch als bunte Vielfalt durchgehen könnte, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als selbstherrliche Willkürentscheidung oder kosmische Zufallsvariable. Die technische Präsentation ist überwiegend hausbacken, von klarer Navigation und dem Anspruch auf Benutzerfreundlichkeit weit entfernt. Da hätte eine Gruppe  junger unabhängiger Computerprofis, die technologische und ästhetische Möglichkeiten des WEB 2008 kennen, ein breites Betätigungsfeld. (Man könnte z.B. mal zur ersten Bestandsaufnahme Robert Basic fragen). […]