Sonstiges

kleine Brötchen

wow… die Bankenkrise in den USA zeigt auf, um welche Summen es sich dreht. Ich zerre mal einige Zahlen aus dem Artikel im Tagesspiegel heraus:
– Merrill Lynch: 40 Mrd USD Abschreibungen bisher, Notverkauf für 50 Mrd USD an Bank of America
– das Versicherungsunternehmen AIG braucht über Nacht schlappe 40 Milliarden Dollar
– die Europäische Zentralbank stellt den Banken 30 Mrd Euro zur Verfügung
– die Bank of Japan nimmt 10 Mrd. Euro in die Hand
– die Zentralbanken von Australien und Indien pumpten jeweils rund 1 Mrd. Euro in die Märkte
– ein Bankenkonsortium gründet einen Nothilfsfonds, der mit 70 Mrd USD bestückt werden soll
– weltweit brachen die Aktienkurse ein, was sich mit Sicherheit zu einer erstaunlichen Summe aufaddiert
– Lehman Brothers hat Insolvenz angemeldet und verzeichnet 613 Mrd USD auf der Sollseite

Warte, warte, ich habe festgestellt, dass ich auch über Nacht 1 Mrd USD benötige. Kann mir bitte jemand kurz aushelfen? Ist doch ein Klacks.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

19 Kommentare

  • Warum vereinbart ihr Zinsen, wenn es Robert sowieso nicht zurückzahlen können wird. 🙂
    Alleine der Bailout von Fanny und Freddy haben die Schulden des US-Staates um 50% erhöht, um das doppelte des Bruttoinlandsproduktes von good old germany…
    … und es wird weiter Geld gedruckt, auf dass die Preise weiter steigen…

  • Es juckt keinen, wenn du pleite gehst. Bei einer Bank ist das anders … Außerdem gehst du doch bei den Adsense Einnahmen nicht Pleite 😉

  • ich habe auch in meiner kleinen mikrowelt eine krise:
    meine immobilienkrise dreht sich immer ums sauber halten, fenster putzen und rasenmähen. da könnte mir auch mal jemand unter die arme greifen.

    so ganz nebenbei: die notenbanken geben (meist) sog. tagestender raus. d.h. sie pumpen geld in die märkte, die am nächsten tag zur rückzahlung wieder fällig werden. aber wat sach ich da rob, warste ja selber lange genuch in so nem laden.

  • @#3 martin

    Also noch hat die Fed den Leitzins nicht gesenkt. Also bisher nichts mit Geld drucken. Aber mal abwarten.

  • Hoffentlich trifft es dieses Mal auch wirklich die fetten Banker mit ihren total überzogenen Gehältern, die sie mehr oder weniger nur mit Luft ergaunert haben, und nicht nur wieder die kleinen Leute …

  • 613 Mrd. Verbindlichkeiten und 640 Mrd. Vermögen. Macht 27 Mrd. Eigenkapital.

    Das war die offizielle Version.

    Wenn jetzt aber Creditsights schätzt, dass die Anleiheeigner nur etwa 60 bis 80 % bekommen werden, heißt das im Umkehrschluss, dass die 640 Mrd Vermögen höchstens 500 Mrd., wenn nicht noch weniger Wert waren.

    Ich will mir gar nicht ausmalen, was das für Folgen in den anderen Bankbilanzen haben wird, sollten die genauso bewerten …

  • @#7 shore: ist auch gar nicht notwendig. Die Zentralbanken pumpen auch ohne Zinssenkung genug zusätzliches Geld in den Mark.
    Nur in Europa allein schon in dieser Woche ca. 100 Milliarden €, siehe Artikel bei FAZ.
    @10 Thomas Promny: Die Zahl steht im verlinkten Boerse-online Artikel… scheint mir für die eigentlichen Aussenstände auch zuviel. Hier hab ich mal einen Ausschnitt aus dem Chapter 11 Antrag gefunden, bei dem die 30 größten Gläubiger vermerkt sind. Die halten zusammen ca. 156 Milliarden $. Es sind halt die ganzen Derivate, Versicherungen etc. nicht dabei, wer weiß was da noch nachkommt.

  • Googlet doch einfach mal nach lehman 613, dann werdet Ihr die 613 Milliarden ganz fix finden. Das ist genau die Zahl ($613 billion) die im bankruptcy filing als debt angegeben wurde.

    Fragt sich jetzt nur wie das mit dem Soll und Haben war…. 😉

  • @Robert: die $613 Mrd USD stehen als Verbinlichkeiten auf der „Habenseite“ (Passiva), nicht Soll… 😉

  • Geht nur ein Unternehmen Pleite, kann der Staat schnell mal aushelfen. Je mehr es aber werden, desto hilfloser wird der Staat angesichts des benötigten Volumens. Jeder der glaubt, die Sache wäre in ein paar Monaten ausgestanden, irrt. Japan hat viele Jahre fast schon einer Deflation durchstehen müssen bis es wieder auf die Beine kam.

  • ihr wisst schon, dass das geld nicht irgendwo verbrannt wurde? da werden über nacht einige wenige sehr, sehr, verdammt sehr reich. man muss nur aufs richtige verreckende pferd setzen und schon streicht man summen ein, von denen der normale mensch nicht einmal die nullenanzahl weiss. und naja, wies aussieht zahlt irgendwo immer ein staat, bzw der mensch, der nichteinmal die nullen weiss, dafür.
    doof, dass ich nicht mitspielen darf.

  • Bert, was heißt, du darfst nicht mitspielen? Jeder hätte Puts auf Lehman kaufen können zB. Du machst es nur nicht, weil es total riskant ist. So ist das eben, wer viel gewinnen will, muss auch viel riskieren.
    Deswegen sind ja einige Banken jetzt auch tot. 🙂

  • Catch 22. Wenn die US Banken pleite gehen sind die USA als Staat auch pleite. Rettet die USA die größten Banken und Versicherungen ist die USA auch pleite aber die Banken nicht.

    Bzgl. Lehmann sollte zwischen Insolvenz und Überschuldung unterschieden werden.
    613 Mrd. $ sind offensichtlich zu wenig um gerettet zu werden. Die Deutsche Bank nennt rund 1950 Mrd. € Verbindlichkeiten in ihrer Bilanz.
    Bei rund 34 Mrd. € Eigenkapital.

  • Und heute wird der zweitgrößte Versicherer der Welt(!), die AIG, gerettet. Dagegen ist Lehman eine kleine Nummer (Bilanzsumme der AIG ist nochmal viermal so groß wie bei Lehman).

    Und das Coolste daran: Es ist eine Rettung, bei der die Fed wie eine „Heuschrecke“ vorgeht: Die AIG bekommt von der Fed 85 Milliarden Kredit mit einem Wucherzins (8,5% Risikoaufschlag). Die Fed bekommt dafür 80% des Eigenkapitals; die AIG ist also quasi verstaatlicht.Früher nannte man das Sozialismus …

    http://egghat.blogspot.com/2008/09/komplett-bailout-fr-aig.html