Sonstiges

Blogs als kleine Social Networks?

Jan schreibt: Blogs: Viele, viele kleine Facebooks. Und greift die Idee auf, dass man den Lesern ein Mini-SN anbieten könnte, um sich besser austauschen und verbinden zu können. Bei einem Fachblog wäre das für mich das klassische Forum (siehe zB Netbook Forum vom EEE PC News Blog oder das PSP Forum zum Blog PSP Freak). Daher sehe ich keinen Nutzen, ein Mini-SN ans Blog dranzuflanschen, weil ein Forum erstens bekannt und zweitens ideal zum Austausch geeignet ist. Höchstens könnte man das Blog-Forum um ein SN-Modul erweitern, was absolut Sinn macht (siehe Kommentare).

Was mir an den Lösungen per se nicht gefällt, wenn man von einem SN für ein Blog redet: Es sind in sich abgeschlossene Mini-Universen. Das halte ich für viel zu kurz gegriffen. Das ist übrigens auch exakt das Riesenmanko von Six Apart, die das viel zu corporate gedacht haben, als sie in Movable Type ein SN-Modul ergänzt haben. Build me a social network to connect the whole blogosphere.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

12 Kommentare

  • Ich halte es für schlicht falsch, Applikationen im Netz immer nur als UI mit einem dahinter liegenden abgeschlossenen Content- und Nutzerraum zu sehen („melden Sie sich hier an“) – das ist Web0.5-Denke, die sich leider durch die vielen Unternehmen, die gerne ihre Nutzer zählen, noch immer weiterverbreitet. (Auch Google ist da keine Ausnahme, nur, daß die sich inzwischen als ‚Universalanbieter‘ verstehen). Was das Netz braucht sind offene Standards und Schnittstellen, nicht nur für den Inhalt und dessen (bitte auch semantische!) Verknüpfung sondern auch für die der Nutzer. Gibts schon, ja, wird aber zu wenig genutzt. Wenn nicht mehr ersichtlich ist, bei welchem Anbieter ich meine Inhalte liegen habe, wird sich dort auch keiner meiner Nutzer anmelden. Wenn sich meine Texte semantisch verknüpft direkt und in Volltext irgendwo im Netz auftauchen, hat adsense auf meiner Seite keinen Sinn mehr. Service x an Applikation y ‚dranzuflanschen‘ ist tatsächlich grober Quatsch: Das Netz muß sich vielmehr entscheiden, ob es frei und offen vernetzen, oder weiterhin gated communities unter Firmenlogos schaffen will. 2cents.

  • Vielen Dank für den Link und meine volle Zustimmung zu Deinem letzten Punkt: Idealerweise würde das alles so funktionieren, dass ich mich beispielsweise bei allen Social Networks auf Basis von WordPress einloggen kann, ohne mich bei jedem einzelnen registrieren zu müssen. Technisch sollte das möglich sein, man denke nur an Identica und das Open-Microblogging-Protokoll oder auch an OpenID.

  • Ich halte deine Idee mit den Foren für richtig. Es gibt Themen die sich im Blog einfach zu schnell nach hinten verabschieden und nicht mehr diskutiert werden. Deshalb ist wichtig solche Themen wenn sie längerfristig aktuell sind in der Diskussion zu halten.

    Ob das nun auf einem dem eigenen Blog angehängten Forum sein muss, halte ich hingegen für fragwürdig. Bei vielen Blogs würden da nur tote Foren entstehen. Viel besser wäre es bestimmte Themen in Foren zusammen zu fassen und diese mit den Inhalten vieler Blogs zu unterstützen.

    Den Blogs würde ein Forum für ihre Ideen geboten, das sich langfristig dann auch wieder auf die Besucherzahlen der Blogs auswirken müsste.

    Ich habe zu diesem Zweck mal versuchsweise die Denkfabrik Deutschland reaktiviert und werde nach und nach meine wichtigsten Dinge hineinstellen. Wer auch Interesse hat kann mich gerne ansprechen.

    http://denkfabrik-deutschland.de

    Warnung: Noch ist da nicht viel zu sehen.

  • Hab ich vor genau 12 Monaten so eingeführt. 😉
    Das Newsblog per „Kommentar-Schnittstelle“ mit dem Forum verknüpft – sprich alle Artikel können nun per vbulletin diskutiert werden. Die Autorenaccounts aus WordPress heraus mit denen aus vbulletin verknüpft…

    Wird sehr gut angenommen.

  • Damit viele kleine Facebooks funktionieren benötigen wir keine Foren. Man muss das Internet als dezentrales Social Network betrachten und in Zukunft daran arbeiten, dass die Vernetzung klarer herausgearbeitet wird. Sozusagen p2p für die Person! Das hat auch nichts mit OpenID zu tun. Man muss eher die Ideen von FOAF, SIOC und Konsorten weiterdenken. Dann heisst es irgendwann nicht mehr: Bist du auch bei ???-Net Sondern eher: Ist dein Profil im Netz? Und es gibt spezielle Suchmechanismen, die weit über yasni usw. hinausgehen.

  • @dolce: naja – yasni wird sich auch noch weiter entwickeln und mit „Kennen Sie auch?“ gehen wir schon vorsichtig in „Sichtbarmachung von Vernetzung“ (und zwar ohne das der User dafür nochmal was eingeben muss). Ist aber leider auch recht polarisierend (gibts eigentlich auch Denke 0.5 oder Denke 2.0?). Wir haben auch Bekannten-Gruppen eingeführt (demnächst auch mit Austausch in Gruppen), man kann sich WordPress-Beiträge über nen Plugin direkt ins Profil einpflegen uvm. Aber die Masse will doch das alles gar nicht – oder? ich glaube 90% konsumieren immer noch rein linear und genau das bedient Google.

  • Hausmitteilung – Blogs und soziale Netzwerke…

    Es hat sich bei einigen Artikeln auf Duckhome gezeigt, das es schade ist, dass eine Diskussion in den Kommentaren immer nur für wenige Tage geführt werden kann, weil die Beiträge dann soweit nach hinten rutschen, das sie nur n…

  • Ich sehe das Live Web als Trend und ein entsprechendes Enrichment eines Blogs, ob nun als offene oder geschlossene Gruppe, als eine Möglichkeit daran teilzuhaben. Toll ist z.B. die Anwendung von sixgroups.com.