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Blogging is dead, Lifestreaming is alive

folgt man den Gedanken des Admartinators, dann ist beim Bloggen irgendwie die Luft raus. Seine Luft: Blogs sind tot. Ok, vielleicht noch nicht ganz – aber fast. Denn seit Microblogging via Twitter und Co. fehlt dem populären Medium die Schnelligkeit, die noch vor kurzer Zeit den Reiz des Bloggens ausgemacht hat. Auch ohne Blog hinterlasse ich Spuren im Netz. Ein paar davon sammele ich hier im Lifestream.
Kann ich gut verstehen, aber es ist prinzipiell nichts Neues, dass Blogger kommen und gehen, Basic Thinking bleibt:)

Aber, bei Ad gibt es eine Besonderheit: Er macht das Blog zwar dicht, dafür aber publiziert er seinen Lifestream auf Admartinator. Was das sein soll? Ein Lifestream bezeichnet die meistens chronologische Aggregation an einer Stelle auf Basis der eigenen Netzativitäten auf verschiedenen Plattformen (das kann YouTube, Flickr, Twitter, was auch immer sein = „Habe Video auf YouTube hochgeladen“, „Habe ein Bild auf Flickr…“, „Habe getwittert, dass…“, …).

Das ganze erinnert leicht an Blogging. Eben auf eine automatisierte Art und Weise. Eine Art von Tagebuch der Netzhinterlassenschaften. Oder bezeichnet man es als ein automatisiertes Bewegungsprotokoll? Am besten, Ihr schaut Euch verschiedene, visuelle Lösungen an, dann wird es klarer.


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Ihr könnt zB Noserub installieren, um solche Lösungen ohne eigenen Programnmieraufwand zu realisieren.

Bei einer Sache habe ich allerdings noch ein Problem, mich da wirklich positiv reinzudenken, was ich gerne kurz skizzieren möchte: Die bloße Aneinanderreihung von Netzaktivitäten erscheint nicht nur auf eine gewisse Art lieblos, sondern auch irgendwie deplaziert. Das liegt daran, dass die einzelnen Plattformen – auf denen man aktiv ist- eigene Kulturen mit sich bringen. Und beim Aggregieren = Lifestreaming geht diese Kultur verloren. Als Friendfeed -ein zentralisierter Streamingservice- die Kommentierbarkeit der Streams eingebracht hatte, kam erstmals ein eigenes Leben rein.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

47 Kommentare

  • Gibts eigentlich eine Statistik wo man ablesen kann, wie oft Blogs in den letzten Jahren schon der Untergang vorausgesagt wurde?

  • Persönlich ziehe ich jedes Blog einem Lifestream vor. Die Aneinanderreihung von 140 Zeichen (sprich einer besseren SMS) und deren prompte Veröffentlichung ist etwas für Exhibitionisten und deren Voyeure. In 95 % der Fälle von einer erschreckenden Belanglosigkeit, frei nach dem Motto: Ich twittere, also bin ich.

    Nein, danke.

  • @Jürgen: Sehe ich ähnlich. Bisher konnte ich twittern nichts abgewinnen. Vielleicht hift die Zahl der Follower, das Selbstbewusstsein der Twitterer zu erhöhen 😉

  • Ist natürlich auch irgendwie eine demographische Frage. Microblogging wie Twitter oder ähnliche Lifestreamaktivitäten zielen doch meiner Ansicht nach auf eine eher jüngere Zielgruppe ab, denn letztlich unterscheidet sich Twitter nur durch das Medium von der SMS und durch die Geschwindigkeit vom chatten.

    Der Blog stirbt also nicht, sondern die Nutzerschicht verändert sich. Vielen Usern die den Blog zum Sterbebett begleiten wollen haben am Bloggen die Lust verloren, es ist also nur eine Frage der Zeit, bis Twittern selbst überholt ist.

  • Vier Jahre habe ich ein Blog geführt. Im Oktober hatte ich einen richtigen Reset gemacht und das bloggen aufgegeben. Seitdem führe ich tatsächlich einen Lifestream mit Sweetcron. Aber ich werde auch bald wieder ein neues Blog beginnen. Denn, einmal ein Blogger, immer ein Blogger.

  • Hm. Ist bloggen nur Schnelligkeit? Ich dachte immer Bloggen waere diskutieren, sich austauschen, Information bringen, Hintergruende bringen die man woanders nicht findet, sich „vernetzen“, Katzenbilder, achwasweissichnochalles und all das.

    PS: Wann kommt das „slow blogging movement“? „slow food“ gibt’s doch auch schon. Mal etwas ruhiger und unaufgeregter bloggen.

  • >Blogs sind tot.
    Dass immer wieder Leute von ihrer individuellen Netzaktivität auf andere schließen, finde ich schon bezeichnend. Wenn ich mein unbedeutendes Blog dichtmache, gilt das doch noch lange nicht für andere.
    Das ist doch wie mit Radio/Fernsehsendern oder Zeitungen/Zeitschriften. Dort geht es vielleicht nicht so schnell, aber es gibt auch ein Kommen und Gehen.

  • Es kommt doch auf die Funktion an.

    Wenn ich „nur“ Onlineaktivitäten dokumentieren möchte, scheint der Livestream interessant zu sein, doch wenn ich kommentieren möchte (mit mehr als 140 Zeichen, denn manchmal sind Schaverhalte ja auch etwas komplexer), dann scheint mir doch vorerst kein Weg an den Blog vorbei zu gehen.

  • Ich blogge nun seit etwas mehr als einem Jahr und konnte erste Eindrücke gewinnen.

    Blogs sind nicht direkt tot. Blogs haben im Gegensatz zu z.B. Zeitungen und Fernsehen nur ein grosses Problem. Den meisten Leuten ist gar nicht bewusst dass es sowas wie ein „Blogs“ gibt! Die kennen das nicht! Und wenn doch, dann besuchen sie diese Seiten nicht und wenn dann per Google…

    Man müsste den Leuten da draussen einmal klar machen, dass wir existieren!

    Um es einmal extrem auszudrücken 🙂

    Und zu Olaf’s Aussage möchte ich mich anschliessen! „Einmal Blogger, immer Blogger!“

  • Twitter kann ich nichts abgewinnen 😉 aber das reine bloggen find ich auch langweilig, also habe ich ein Zwischending aus bloggen und Videos eingeführt. Kommt bisher ganz gut an und wird auch noch weiter ausgebaut. Streamen find ich jetzt (noch) zu anstrengend, nicht was das technische betrifft, aber da kann man keine Schnitte machen 😉

  • @Heiko: Noserub ist eigentlich nur eine Beispiel-Installation für ein Protokoll. Im Grunde geht es bei Noserub um dezentrale Social Networks. Alle auf Noserub aufbauenden Projekte können miteinander kommunizieren und bilden gemeinsam ein noch größeres Network. Das hieße beispielsweise: Die eigenen Profildaten wären nicht bei einem oder mehreren Social Networks wie StudiVZ eingesperrt. Stattdessen könnte man sein Profil auf dem eigenen Server/Webspace haben und dadurch auch vollkommen frei bestimmen, was damit passiert.

    Das ist ein sehr spannendes Thema, das uns die nächsten Jahre (hoffentlich) noch stärker beschäftigen wird. Facebook, StudiVZ, XING und die anderen verhalten sich heute so wie AOL, CompuServe und die vielen anderen vor 15 Jahren: Sie versuchen, eine eigene Insel im Internet zu schaffen und ihre Nutzer darauf festzuhalten.

  • richtig, ich würde eher sagen, Studivz ist tot.

    Bloggen widerspricht dem Twittern nicht, das eine geht halt nur schneller, und dringt weiter in die Privatsphäre der Menschen ein, das ist der einzige Reiz daran.

    Ich persönlich finde Twitter viel zu aufdringlich, und es werden fast nur belanglose Informationen darüber verteilt. Beim bloggen hat man wenigstens Zeit, darüber zu reflektieren, was man da eigentlich kommuniziert.

  • Das Digital Diary wird in diesem Januar 10 Jahre alt – in all dieser Zeit kamen und gingen die Moden und es wurde schon eine Menge für tot erklärt. Aber: wer schreibt, bleibt! Und wer gerne liest, was jemand schreibt, kommt wieder… so einfach, so unspektakulär, so dauerhaft.

  • Ich dachte eigentlich auch das Noserub und Sweetcron 2 Paar Schuhe sind.
    Whatever, ich setzte Sweetcron jetzt auch seit einigen Wochen paralell zu meinem Blog ein.
    Das läuft eben so mit.
    Verfolgen tuts kaum einer, ist mir aber wurscht.

  • als die Blogs kamen, hat man gesagt : die Webseiten(statische) sind tot, als Twitter kam hat man behauptet Die Blogs sind tot, es lebe microblogging usw. Mein(e) Fazit /Voraussage 2009 Blogs, Twitters(microblogging) UND LIFESTREAM sind am leben 😉 also happy Blogotwittilifes 2009!!!

  • ich mag blogs wegen der subjektivität und der persönlichen note, nicht wegen der geschwindigkeit. wenn ich ehrlich bin, ist mir die Geschwindigkeit sogar ein Graus.

  • Mit Microblogging macht man es sich sehr einfach: Schnell etwas hinschreiben und fertig. Bloggen dauert – zumindest bei mir – immer eine Ewigkeit. Es ist weit aufwendiger, aber auch lohnender. Die Inhalte stehen länger da, werden besser gefunden. Die Leserschaft meines Blogs ist sicher weiter mehr dabei als die bei Twitter, wo nur schnell raufgeschaut und vieles übersehen wird.

  • Ich habe nun Admartinator auch von meiner Liste gelöscht.

    Viel lieber lese ich Blogs, als dieses SMS getwitter.

  • das wär aber nicht so gut.. fange doch grad erst an spass daran zu finden. hoffe und glaube auch nicht dass blogs tot sind. totgesagte leben länger!

  • Hmm von wegen Blogs sind tot! Das ist erst der Anfang … ich sehe es schon kommen wenn jeder ein Blog hat und jeder sein neuesten Erkenntnisse mit der Welt teilt 😀

  • Blogs sind keineswegs tot. Diese sind ja grad eine Grundlage für die Aggregation von Lifestreams. Andererseits sind viele Blogs nicht mehr simple Blogs im ursprünglichen Sinne, sondern bewegen sich immer mehr in die Richtung von Magazinen. Ich bin sicher, dass die Blogs von Leuten, die gerne über ihr Themengebiet schreiben Bestand haben werden.

  • Bloggen ist nach wie vor wichtig. Beiträge in Facebook oder Twitter sind viel zu kurzlebig und verschwinden schnell in der Timeline. Hier verpasst man schnell mal was.
    Grüsse
    Mathias