Sonstiges

Lästerer auf Facebook müssen Konsequenzen fürchten

Dass man als Angestellter vorsichtig sein sollte, was man auf Facebook schreibt, zeigt ein aktueller Fall aus Großbritannien. Die britische Supermarktkette Tesco wird vermutlich Untersuchungen wegen bösartiger Kommentare einiger Mitarbeiter auf Facebook anstellen müssen, wie Brandrepublic UK berichtete. Diese hatten sich dort nämlich abfällig über die Kunden geäußert.

In der Facebook-Gruppe mit dem bezeichnenden Namen ‚Tesco employees could rule the world‘ tauchten einige Posts auf, in denen Kunden als ungehobelt, stinkend und dumm beschimpft wurden. Auch in den Kommentaren beklagten sich Tesco-Mitarbeiter über die nervigen Fragen der Kunden zu Produkten und Preisen. Die Gruppe mit rund 2.000 Mitgliedern sei inzwischen von der Seite entfernt worden, obwohl sich nur ca. 60 Personen an der Diskussion über die Kunden beteiligt hatten.

Einer der Mitarbeiter hatte sich laut Brandrepublic darüber aufgeregt, dass er öfters von Kunden gefragt wurde, ob er bei Tesco arbeite. Seine rotzige Antwort auf Facebook (die eines gewissen Witzes durchaus nicht entbehrt): „Nein, ich finde aber die Tesco-Uniform einfach todschick und habe sie sogar letzte Woche in der Vogue gesehen. Natürlich arbeite ich hier, Sie Idiot.“


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Ein anderer erzählte in der Gruppe, er hätte einer Kundin am liebsten an den Kopf geworfen, als diese nach dem Standort eines bestimmten Produktes fragte: „Geben Sie mir Ihre Einkaufsliste, Sie senile alte Kuh, und ich erledige Ihren Einkauf. Lassen Sie mich bloß in Ruhe.“

Tesco wolle nun zwar untersuchen, ob die Mitarbeiter zu weit gegangen seien und entsprechende Konsequenzen daraus ziehen, aber das Unternehmen betonte weiterhin, dass es hier nur um Einzelfälle gehe und die Angelegenheit keines weiteren Kommentars bedürfe.

Ähnliches ist übrigens im vergangenen Jahr bei der Fluglinie Virgin Atlantic passiert. Hier hatte eine Facebook-Gruppe von Mitarbeitern nicht nur die Kunden, sondern auch die Fluglinie selbst kritisiert und deren Sicherheitsregelungen in Frage gestellt. Nach der Untersuchung des Falls waren 13 Mitarbeiter entlassen worden.

Da kann man nur sagen: Gut, dass wir nie so blöd wären auf die Idee kämen, öffentlich über unsere Arbeitgeber oder Kunden zu lästern…wobei ich das Bedürfnis, sich Luft zu machen, ganz gut nachvollziehen kann, wenn ich an meine eigenen Kellnererfahrungen aus der Studizeit zurückdenke.

(Kirsten Nothbaum)

Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.

17 Kommentare

  • #1 .. Hurra .. schon wieder 🙂

    Es ist natürlich absolut unverschämt, wenn Mitarbeiter so über die Kundschaft herziehen. „Dampf ablassen müssen“ zählt hier auch nicht als Argument. Gerade im Dienstleistungssektor ist „der Kunde König“ und muss entsprechend behandelt werden.
    Natürlich gibt es nervige Kundschaft, aber da sollte man als Dienstleister eine hohe Toleranzschwelle haben. Ist ein Kunde offensichtlich vorsätzlich nervend, sollte der Mitarbeiter den Chef hinzuholen, von dem dann zu erwarten ist dass er hinter seinem Angestellten steht.
    Die Angestellten von Tesco finden diesen Rückhalt anscheinend nicht oder haben die Aufgabe in ihrem Job nicht verstanden. Oder beides.
    Die im Artikel vorgestellten Fälle lassen eher auf Unfähigkeit der Angestellten schließen, dass diese für den Job den sie machen, nicht geeignet sind. Woher diese Unzufriedenheit bei der Tesco-Belegschaft rührt, muss dort intern geklärt werdenb. Es deutet aber auch darauf hin, dass es bei Tesco mangelnde Schulung für den Umgang mit „Stresskunden“ gibt.
    Es ist aber auch klar, dass bei solchen öffentlichen Äußerungen zum Schaden des Unternehmens mit Kündigungen reagiert wird. Das wäre in DE auch nicht anders.

  • find ich durchaus witzig^^

    ist absolut nicht korrekt, dass die mitarbeiter das so einfach im internet verbreiten und auch noch mehr oder weniger zum angeben verwenden, doch die gleich kündigen ist schon ein wenig hart.

    kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass verkäufer/innen zu den kunden so etwas sagen. ein bisschen verstand sollte man dann schon haben, wenn man etwas verkaufen will 😀

    glg°°

  • Kündigungen sind da gerechtfertigt, finde ich. Man muss sich klar sein, was man da macht. Wie würde denn eine normale Firma reagieren, wenn die Angestellten auf dem örtlichen Marktplatz lautstark solche Sachen rufen würden?

    Man darf sich natürlich gerne Luft machen, aber dann sollte man darauf verzichten, eindeutige Angaben zu Arbeitgeber, Kunden oder sich selbst zu machen.

    Bei „mein Job und alle Kunden sind scheiße“ kann einem weniger jemand an den Karren fahren als wenn man konkrete Daten wie eben den Arbeitgeber Tesco ins Spiel bringt, und das mit einem persönlichen Profil, bei dem evtl. sogar der Wohnort öffentlich einsehabr ist und ein Foto der Person anhängt.

  • Ist natürlich nicht korrekt!
    Aber wenn man’s liest auch irgendwie witzig… Wer kennt die Situationen nicht, bei denen man gerne mal ausflippen würde… 🙂

  • Regt Euch über den Artikel auf, lacht aber beim Shopblogger über seine „doofen“ Kunden und witzigen Geschichtchen?! Verkehrte Welt…

  • Wo leben wir eigentlich?

    Ich bin der Meinung, dass JEDER seinen Standpunkt, egal wozu, klar machen darf. Firmen die Mitarbeiter beschäftigen und nicht merken wie unzufrieden diese eventuell sind, haben Fehler gemacht… denn sie hören nicht zu!

    Man muss in der heutigen Zeit extrem aufpassen was man wo sagt. „Hallo Überwachungsstaat!“

    Es wird im Allgemeinen Kritik zu schnell als Rufmord ausgelegt. Bullshit (sorry).

  • das hat aber nun mal wenig mit überwachungsstaat gemein. eine facebook-gruppe bedarf keiner besonderen überwachung oder tiefer recherche, um sie zu finden.

    natürlich kann man die mitarbeiter verstehen, wer kennt solche situationen nicht. das öffentlich mit bezug zum arbeitgeber zu äußern, finde ich jedoch aus arbeitgebersicht nicht in ordnung. entlassungen fände ich erstens zu hart und zweitens kontraproduktiv, da hat #7 teilweise recht; es gibt sicherlich harmonische wege seine mitarbeiter zu mehr loyalität zu bewegen.

  • Auf der einen Seite freuen sich die Firmen über Werbung, wenn Mitarbeiter auf Portalen mit hohen Besucherzahlen Gruppen gründen. Andererseits kann das leicht nach hinten losgehen, wie der Fall Tesco zeigt. Es ist halt im Web 2.0 nicht möglich, den Leuten zu befehlen, nur Gutes zu schreiben. Ich lache gerne über den Shop-Blogger und gehe trotzdem weiterhin im Supermarkt einkaufen.

  • Was man auch bedenken sollte/könnte/wollte wäre, Komma, dass,

    Sich genug Kunden auch nicht gerade zimperlich über Unternehmen und deren Mitarbeiter auslassen. Mitarbeiter von Unternehmen werden allerhöchstwahrscheinlich sogar noch öfter Opfer von Attacken.

    Klar, dass das trotzdem nicht geht, aber dann sollten sich manche Kunden auch besser überlegen, ob sie das nächste mal im Produktbewertungsportal wieder über die ‚unfähige fette Tucke‘ im Elektronikmarkt schreiben.

  • ich finds okay. ich weiss, dass ich auch als kunde oft nerve und ich erwarte überhaupt nicht wie ein könig behandelt zu werden. das rumgeschleime nervt mich noch mehr. vor allem in nem supermarkt. da wo jeder nur dahin geht wo es am billigsten ist. sollte man realistisch sein und keinen service erwarten. schlecht gelaunte verkäufer finde ich menschlicher als gestriegelte service machinen mit aufgesetzter maske. meine güte, einzelhandel ist die hölle, was erwarten die menschen?

  • Hallo, wer seinen Brötchengeber nicht ehrt, der muss einfach auch die Konsequenzen tragen. Die Kunden bringen ja immerhin das Geld in die Kassen und wer da zu schnell sauer, egal auf was, reagiert, gehört da nicht an diesen Platz. Alle Seiten sollten das alles auch etwas lockerer sehen, ob Kunden oder Firmenleitung. Gerade bei scheinbar negativen Schlagzeilen werden auch Leute angelockt.

  • wie blöd muss man eigentlich sein um seine firma, bzw. die kunden
    seiner firma öffentlich durch die kacke zu ziehen?
    wärs nicht fairer und klüger kritik an seiner firma intern so rüberzubringen, dass die dinge sich ändern? Gegen nervende und manchmal saudumme Kunden gibt es allerdings kein rezept außer…nerven und haltung bewahren. setzt man diese spezies in einer größenordnung von geschätzten 1-2% der gesamtkunden an, sollte das schon gehen!
    am schluss noch der `klugscheisserische` hinweis: wer das nicht schafft, hat seinen beruf verfehlt und sollte sich schnellstens eine andere tätigkeit suchen. vermutung: hier wird er (oder sie) genauso scheitern! otto