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"X-Men Origins: Wolverine" – Fox News entlässt Filmkritiker wegen Torrent-Downloads

x-men-origins-wolverine-fox (c) 20th Century FoxDer vierte Teil der gleichnamigen Comic-Verfilmung X-Men sorgt bereits einen Monat vor dem offiziellen Kinostart für einen Riesenwirbel. Auslöser war eine auf einschlägig bekannten Download-Seiten aufgetauchter Workprint des X-Men-Streifens vor ein paar Tagen. Richtig dumm gelaufen also für das verantwortliche Produktionsstudio 20th Century Fox. Auch Versuche, die weitere Verbreitung im Netz noch zu stoppen, sind wie erwartet gescheitert. Mittlerweile wurde der Film bereits über eine Million Mal heruntergeladen. Tendenz bis zum Kinostart am 29. April steigend.

Und als wäre dies für 20th Century Fox nicht genug, gibt es jetzt auch noch Ärger aus dem eigenen Haus. Der bekannte Fox-Kolumnist Roger Friedman hat sich den Film mit einem Torrent-Client heruntergeladen und natürlich auch angeschaut – und am Ende eine kurze Filmkritik auf der Entertainment-Seite von Fox News veröffentlicht. Darüber haben sich erwartungsgemäß nicht nur die Studiobosse gefreut, sondern auch der Eigentümer von News Corp (Rupert Murdoch).

Roger Friedman’s views in no way reflect the views of News Corporation. We, along with 20th Century Fox Film Corporation, have been a consistent leader in the fight against piracy and have zero tolerance for any action that encourages and promotes piracy. When we advised Fox News of the facts they took immediate action, removed the post, and promptly terminated Mr. Friedman.

Die Folge des Ganzen: Roger Friedman bekam nur wenige Stunden, nach dem die mutige Filmkritik auf den Fox-Seiten online ging, seine fristlose Kündigung auf den Schreibtisch geknallt. Zudem wurde der Beitrag des Kritikers kommentarlos gelöscht. Und was meint der Kolumnist zu seinem Rauswurf: Ihm fehlen bislang die Worte und der vierte Teil des X-Men-Films wird ihm sicherlich noch länger im Gedächtnis bleiben. Was mich allerdings noch interessieren würde, ist die die Frage, welches Fazit Friedman in seiner gelöschten Kritik gezogen hat. Lohnt sich ein Kinobesuch oder nicht?


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Via: geek.com

(Michael Friedrichs / Foto: 20th Century Fox)

Über den Autor

Michael Friedrichs

Michael Friedrichs hat als Redakteur für BASIC thinking im Jahr 2009 fast 400 Artikel veröffentlicht.

14 Kommentare

  • Für die Produzenten, Schauspieler und Regisseure ist es sicherlich eine unglaubliche Enttäuschung/Erniedrigung. Ich finde das nicht gut!

  • Ich denke auch wenn der Film schon 1 Million mal auf den Rechner gelandet ist, werden immer noch jede Menge Menschen in die Kinos gehen.
    Außerdem verdienen die beteiligten Schauspieler und Produzent eh schon genug, da werden sie den Gürtel bestimmt nicht enger schnallen müssen wenn sich 100 Leute keine Kinokarte kaufen.

  • Wahrscheinlch wird der Film genau deswegen ein Riesenerfolg werden. War bei „Dark Knight“ genau dasselbe. Es war der am häufigsten heruntergeladene Film 2008 und gleichzeitig auch der kommerziell erfolgreichste..

  • ich denke auch, dass der film einen riesenerfolg wird. allerdings frage ich mich, warum der seine meinung auf der firmenhomepage in die öffentlichkeit trug.

  • Naja man muss bedenken! Wenn schon eine Millionen Leute den geschaut haben sind es dann auch 1 millionen und mehr fehlender Kunden und Geldeinnahmen. Ich währe da mega Sauer. Aber es gab einige solcher Filme die es dann doch groß nachher rausgeschafft haben!

  • @2: LOL. Ja, die sind bestimmt am Boden zerstört. Jemand, der einen Film gesehen hat, bevor man es ihm erlaubt hat! Eine Zumutung.

  • Der Workprint war zu großen teilen nichtmal fertig,… Film Fans werden ihn vielleicht runterladen, um sich einen kurzen Einblick zu verschaffen… Aber kein echter Marvel Fan wird für so eine halbwegs erkennbare Raubkopie seinen lang ersehnten Kinobesuch absagen… Das Ding fungiert eher als Trailer…
    Das einzige was einen davon abhalten könnte ist die miese Qualität mancher Kinos, die einem zugemutet wird…
    Und überhaupt… wie zur Hölle will irgendwer eine Ahnung haben, wie oft ein Film runtergeladen wurde!?! Selbst die Schätzung ist unmöglich…

  • Die ganze aktion wird dem film soviel aufmerksamkeit zukommen lassen, das es schon fast inszeniert sein könnte. von schaden kann man hier wohl kaum mehr sprechen. und das ohne jetzt noch drauf hinzuweisen, dass 2008 das umsatzstärkste jahr der kinogeschichte war. Das piraterie geschwafel der filmindustrie ist schon lange unglaubwürdig.
    wofür der autor eventuell eine entlassung verdient hätte, ist sich auf so eine working copy zu beziehen. ich hab das teil gesehen, die 3d szenes hat mein c64 auch schon in der qualität hinbekommen, und die schaueiler hängen noch in den deutlich zu sehenden drahseilen. da belibt vom kinogenuss nicht viel übrig.
    ausserdem erhalten journalisen immer eine vorabversion oder kommen zu speziellen screening, dass der mensch sich das teil selber gezogen hat ist eher eine technische / timing frage, aber keine moralische.
    Und ob es wirklich etwas schimmes ist bei fox gekündigt zu werden lass ich mal dahingestellt.

    der film selber? keine ahnung, geniessen kann man ihn so nicht, schlecht schien er nicht zu sein, werd ihn mir wohl im kino ansehen.

  • ich bin und bleib ein Kino- Fan. Runterladen und evt. vorab anschauen kann ja für viele cool sein aber ersetzt für mich nicht das Kinoerlebnis. LG

  • @Zero: Für die Presse gibt es bei Blockbustern dieser Art maximal ein paar Tage Vorlaufzeit als Preview im Kino, inkl. Taschen-Check und Überwachung per Nachtsichtkamera beim Schauen. Und den Film vorher auf einer DVD zu bekommen … auch diese Zeiten sind bei den großen Studios schon lange vorbei. Zu groß ist die Angst, dass diese Filme in den Umlauf (sprich Internet) gelangen.

  • So wie es der verlinkte Artikel beschreibt wurde der Mensch nicht gefeuert, weil er eine Rezension anhand einer Schwarzkopie geschrieben hat, sondern weil er wohl dabei auch recht positiv über diese Art der Bezugsform berichtet hat.

  • @ edi (6): Das stimmt so nicht: Nicht alle, die sich einen Film runterladen und ihn ansehen würden auch ins Kino gehen (wenn sie ihn nicht runtergeladen hätten). Das sind die wenigsten. Die Kino-Einnahme-Verluste sind also nicht den runtergeladenen Kopien gleichzusetzen.

    Ich schaue mir im Fernsehen oder auf DVD viele Sachen an, die ich mir im Kino niemals angeschaut hätte…

    Was mich an der Geschichte interessieren würde: Aus welchem Anlaß hat der Friedman das denn gemacht? Ihm müsste doch klar gewesen sein, dass das ganze auffällt. Er wird doch nicht so dumm gewesen sein und geschrieben haben, dass er den Film illegal runtergeladen hat? Aber anscheinend doch, wie hätte es denn sonst rauskommen können? Ich meine, die Presse erhält doch immer Vorabversionen, damit sie die Filme beurteilen, bewerten, oder über diese schreiben können. Dann müssste es von dem Film ja auch legale Kopien für die Presse gegeben haben, oder? Sehr seltsam das ganze…