Sonstiges

Basic Sunday: Das freie Internet ist Geschichte

Basic Sunday - Free Internet

„Du Papa, darf ich dich mal was fragen? Im Geschichtsunterricht haben wir heute das Thema Freiheit durchgenommen. Dabei ging es auch um das Jahr 2009, als der Staat anfing, die Freiheit aller Menschen auch im Internet zu schützen. Weißt du was darüber?“ Ich lächelte und streckte meinen Arm aus. „Komm mal her“, sagte ich. „Das ist eine Sache, über die heute nicht mehr so häufig geredet wird. Und man soll auch nicht darüber reden. Komm mal runter in den Keller, da zeige ich dir was.“ Ich nahm ihn in den Arm und wir stiegen die kalten Kellertreppen hinunter. Hier, zwischen all dem Gerümpel, alten Erinnerungen und Zeitzeugen einer vergangenen Ära, setzten wir uns auf unsere kaputte Couch. „Weißt du,“ sagte ich „es gab eine Zeit, als wir das Internet nutzten, ohne das irgendjemand darauf geachtet hat, was wir aufgerufen haben.“ „Boah, ehrlich? Ihr konntet alles auf der Welt anschauen?“ „Ja, das Internet war etwas, womit wir uns austauschen, informieren und warnen konnten, wenn etwas nicht so lief, wie es sein sollte. Aber das ist nun schon zehn Jahre her.“

Das Internet war nicht böse und nicht gut

„Das Internet war schon immer ein Ort, wo man Gutes und Böses finden konnte. Genauso gab es Menschen, die nicht zwischen diesen beiden Worten unterschieden. Sie informierten sich einfach über aktuelle Themen und tauschten sich über Programme oder spezielle Plattformen aus. Niemand konnte sehen, über was und mit wem sie kommunizierten. Und genau das nutzten einige Menschen zu ihrem persönlichen Vorteil.“ Ich stand auf und ging zu einer der alten Kisten, die ich gut verpackt zwischen anderem Gerümpel verstaut hatte. Dicker Staub hatte sich darüber gelegt. Ich schaute kurz zu meinem Sohn und zog sie dann hervor. Sie war vollgestopft mit alten Zeitungen. Ich brauchte eine Weile, aber dann hatte ich gefunden, was ich suchte. Wortlos gab ich den bereits etwas vergilbte Papier meinem Sohn. „Wow, das ist ja eine Ausgabe von 2009. So etwas hast du noch?“ Ich nickte.


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Presse- und Meinungsfreiheit wurden abgeschafft

„Eine der wichtigsten Errungenschaften der Menschheit ist die Meinungs- und Pressefreiheit. Jeder Mensch hat das Recht, seine Meinung kund zu tun und sich mit Menschen darüber auszutauschen. Natürlich nur im Rahmen der Gesetze. Das war früher schon nicht anders. Allerdings wurde seit dem besagten Tag genau dieses Recht eingeschränkt. Zu Anfang ging es darum, unsere Kinder zu schützen, da einige Menschen Freude daran hatten, Kinder zu quälen und sich mit Anderen darüber auszutauschen. Im Internet gab es Seiten, die genau diese Inhalte zum Thema hatten und da unsere Polizei und die Politiker auf der ganzen Welt nicht immer einer Meinung waren, wurde eben eine deutsche Lösung für das Problem geschaffen. Man sperrte kurzerhand alle Seiten, die sich mit dem Quälen von Kindern befassten. Jeder, der sich künftig auf diesen Seiten aufhalten wollte, konnte das nicht mehr. Zumindest war das die Wunschvorstellung aller Politiker. Denn wenn man wusste, wie es ging, konnte man diese Seiten dennoch aufrufen.“

Die meisten Menschen erkannten die Gefahr erst, als es zu spät war

„Aber dann war dieser Schutz doch sinnlos“, erwiderte mein Sohn. Ich lächelte und streichelte ihm über seinen Kopf. „Sinnlos würde ich nicht sagen. Ein großer Teil der Bevölkerung scherte sich nicht um das Problem. Sie konnten ja weiterhin tun und lassen, was sie wollten. Dieser Schutz betraf ja nur die Leute, die diese Seiten aufrufen wollten. Und genau diese Leute setzten alles daran, diese Lücken auszunutzen und sich dennoch Zugang zu verschaffen. Und das gelang ihnen auch, wie viele vorher prophezeit hatten. Aber genau das war das Problem. Denn nun kam die Stunde derjenigen, die eine totale Kontrolle aller Rechner forderten, damit man den Schutz eben nicht mehr umgehen konnte. Und wieder scherte sich ein großer Teil der Bevölkerung nicht darum. Schließlich ging es ja um unsere Kinder, nicht wahr?“

Der Schutz-Chip wurde eingeführt

„Und dann wurde der Schutz-Chip auf jedem neuen Computer installiert“ sagte mein Sohn. „Richtig. Wobei ihn einige eher Überwachungs-Chip nannten. Denn er ist nichts anderes. Was du heute im Internet siehst, ist nur ein kleines Abbild davon, was in der Welt passiert. Du siehst nur das, von dem der Staat möchte, dass du es siehst. Denn mit dem Schutz vor diesen kinderfeindlichen Seiten hörte es nicht auf. Irgendwann hieß es, dass auch sexuelle Inhalte geschützt werden müssten. Also wurden nach und nach auch diese Seiten blockiert. Dann hieß es, dass heruntergeladene Musik die Wirtschaft schädigen würde, also wurden diese Seiten blockiert. Die Leute, die sich im Internet darüber austauschten, verstießen gegen diesen Schutz, also wurden auch die Plattformen blockiert, wo sich die Leute austauschten. Und so weiter. Ist dir das Jahr 2012 ein Begriff? Habt ihr das in der Schule durchgenommen?“ fragte ich meinen Sohn. Dieser schüttelte den Kopf.

Das Jahr 2012 hat alles verändert

„Im Jahre 2012 passierte etwas sehr Wichtiges. Auf einer Plattform mit dem Namen Wikileaks wurde ein Dokument veröffentlicht, in dem eine lange Liste von Politikern stand, die sich haben bestechen lassen, um bestimmte Schutzmechanismen einzuführen, um wirtschafliche Vorteile für deutsche Firmen zu erreichen. Auf jeden Fall sorgte die Liste für eine Menge Probleme. Aber nicht für die Politiker, die darin aufgeführt worden waren. Die beschlossen ein Gesetz, wonach es künftig Politikern nicht mehr verboten war, Geld anzunehmen. Doch nur wenige Tage später war Wikileaks gesperrt und das Kabinett beschloss, den Überwachungschip auf jedem Computer in Deutschland einzuführen.“

Ich kenne die Lösung

„So konnten die alten Computer nicht mehr ins Internet“, sagte mein Sohn. „Richtig. Wer ins Internet wollte, muss seither den Chip einsetzen. Egal ob man es möchte oder nicht.“ Mein Sohn schaute auf den Boden. „Du Papa, ich muss dir was sagen.“ „Was ist denn los?“ Er blickte auf und schaute mich betreten an. „Ich weiß wie das geht.“ „Wie was geht“, frage ich ihn. „Ich weiß, wie man den Chip umgeht. Nick und Stefan haben mir gezeigt, wie das geht. Die sind total cool und haben der ganzen Klasse erklärt, wie das funktioniert. Und seitdem schaue ich mir das ganze Internet an, unterhalte mich mit meinen Freunden und spiele tolle Spiele. Das macht total Spaß.“ Dann schaute er wieder auf den Boden. „Tut mir leid. Ich weiß, dass ich das nicht darf.“ Ich streichelte ihm über den Kopf. „Es ist nicht schlimm“ sagte ich „aber du musst vorsichtig sein. Rede mit niemandem darüber, ok? Du darfst niemandem sagen, was du weißt. Das ist viel zu gefährlich. Versprichst du es mir?“ Mein Sohn nickte. „Dann ist ja alles gut.“ Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und rannte aus dem Keller.

Als er fort war, blieb ich noch einige Momente sitzen. Dann stand ich auf, ging zu einem Kistenstapel, schob ihn beiseite und schaltete meinen zweiten Computer ein, der sich dahinter verbarg. Ein Cursor blinkte auf und ab. „Was gibt es“ erschien auf dem Bildschirm. Ich schaute hoch zur Kellertreppe und widmete mich dann wieder meinem Computer. Leise tippte ich meine Nachricht ein. „Ich habe die Namen…“

(Alper Iseri)

Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.

184 Kommentare

  • Kompliment Alper,

    Deine Beiträge sind wirklich eine Bereicherung für Basic Thinking und gefallen mir sehr gut.

    Du hast da einen schaurig-schönen Blick in unsere (Internet) Zukunft geworfen. Ich denke, so ganz abwegig ist Deine Story nicht und die Diskussion um die Internetsperre ist sicher erst am Anfang.

  • Wie schon in Twitter getwitter =D sehr schön geschrieben. Auch wenn ich das Ende hinterhältig finde… =D Aber nun gut hoffen wir einfach mal, dass es nicht so weit kommt…

  • Wow Alper,

    ich bin begeistert und irgendwie bedrückt, wenn man sich überlegt, dass Deine Geschichte früher oder später Wahrheit werden könnte.

    Irgendwie muss ich an Orwell denken. Natürlich wird es nie einen Überwachungstaat geben, etc. Naja wir sehen ja, wo wir gerade hingehen.

    Wer weiß was noch kommen wird. Nachdenken darüber mag man eigentlich gar nicht. Am besten man verkauft alles was mit Technik zu tun hat und gräbt sich im Wald ein.

    Selbst im Rollstuhl kann man anscheinend noch Menschenrechte mit Füßen treten und die Frau mit den wenigen Kindern weiß sowieso nicht, was sie wirklich tut.

    Ach egal. 🙁

    Alper mach weiter so und bereichere uns mit Deiner Art und Deinen Texten weiterhin!

    Danke für die Minuten die du mir gegeben hast diesen tollen Beitrag zu lesen.

  • Vielen lieben Dank für eure zahlreichen Komplimente.

    Ich habe mich echt riesig darüber gefreut. Die aktuellen Hintergründe in eine Kurzgeschichte zu packen war ein Experiment um zu sehen, ob ich dadurch meine Gedanken besser verständlich machen kann. So wie es aussieht, ist es mir gelungen.

    Freue mich sehr, dass euch meine sonntägliche Reihe „Basic Sunday“ so gut gefällt. Nächste Woche gehts weiter…

  • Na du kleiner Märchenonkel 🙂

    Nee, hast du echt interessant und gut geschrieben. Sehr nachvollziehbar und angenehm zu lesen. Ich hab das nun fast lieber gelesen, als deine bisherigen Artikel. Also gut gemacht, mach weiter so und bring irgendwann mal ein Buch raus (ich möchte dann bitte ein signiertes Exemplar von dir mit persönlicher Widmung) 😉

    Abgesehen davon ist das ein spannendes Thema und zunehmend wichtig. Wer Weiß, wie es wirklich in ein paar Jahren aussieht.

    PS: Das ist aber ein gemeiner Papa… 🙁

  • Klasse Geschichte.

    Das Internet ist so etwas wunderschönes. Er darf nicht zensiert werden.
    Aber was können wir schon machen? Letztendlich bestimmen die Politiker über unsere Köpfe hinweg.

  • Schöner Text, hat Spaß gemacht zu lesen. Dennoch ist es sehr traurig, dass so viel Wahres an dem Text dran ist.

  • Die Idee „ShortStory als Artikel mit Cyberpunk-Orwell-Einschlag“ hat es in den letzten 3 Jahren in der Blogosphere sicherlich fünf bis zehn mal gegeben und ich hab‘ se alle gemocht. @Alper: Deine Version gefällt mir gut, weil sie leicht zu lesen ist. Davon abgesehen kann mans ja nicht oft genug sagen.

    Im Alper steckt also auch ein kleiner Dystopianer. Ich wusste es!

    Edit: Ah..ne Empfehlung die (fast) passt: No maps for these territories. Mit William Gibson.

  • #11 Paul [www] schrieb am 19.04.2009, 14:04:
    Klasse Geschichte.

    „Das Internet ist so etwas wunderschönes. Er darf nicht zensiert werden.
    Aber was können wir schon machen? Letztendlich bestimmen die Politiker über unsere Köpfe hinweg.“

    —-

    Und die Einstellung „wir können sowieso nichts machen“ ist der Grund, warum sie meistens damit durchkommen. Ganz einfach.

  • Toller Artikel zu einem brandheißen Artikel, Respekt Alper!

    Und alle die jetzt hoffen das es nicht so kommt, genau Ihr seid in dem Artikel gemeint: die, die sich alles gefallen lassen.

    Es wird so oder so ähnlich kommen, Ihr werdet es in einigen Jahren sehen!

  • Sehr schöne Geschichte, gut geschrieben und überhaupt nicht mal abwegig. Es erwartet uns eine wirklich schaurige Zukunft, was Kontrolle angeht.

    Ich selber habe vor ca. 6 Jahren für unsere Schülerzeitung selbst so einen ansatz von Geschichte verfasst, wurde aber in diesem Sinne Zensiert, dass sie nicht abgedruckt werden durfte. Natürlich unbegründet.

    Weiter so!

    Und bitte, werdet mal wach und Kommentiert hier nicht nur. Kommentare im Internet helfen nicht, raus auf die Straße gehen kann helfen! Nicht nur mithören sondern auch mitmachen!

  • Also erstmal Lob für den Beitrag! Gut geschrieben und regt definitiv zum Nachdenken an!
    Aber bei allen positiven Kommentaren die hier verteilt werden, muss ich einfach mal auch Kritik an den Gedanken äußern :

    1. Mir fehlt die Frage des Kindes –> Papa, war das früher wirklich alles erlaubt, dass bspw. Minderjährige sich ohne (relativ große)Probleme all das Schlechte im Netz(Pornos mit Tieren, Kindern und was es sonst noch Abartiges zu sehen gibt..) anschauen konnten?

    –> Wichtig bei dem Gedanken : Ohne wirkliches Unrechtsbewusstsein !

    Meine Zukuntfsvision geht nicht soweit, dass die Staatsmacht alles kontrolliert, jedoch werden bestimmte Sachen im Netz wenigstens versucht zu sperren, um ein UNRECHTSBEWUSSTSEIN zu schaffen!
    Wie im echten Leben sollte es auch im Netz eine gewisse Aufsicht geben!

  • @Alex: Ich bin hier im Blog gezwungen, eine gewisse Kürze einzuhalten. Meine Beiträge bei Basic Sunday sind sowieso schon ziemlich lang und ich muss jedesmal meine Geschichte kürzen und wieder kürzen, damit sie nicht allzu sehr aus dem Rahmen fallen. Sollte ich tatsächlich mal ein Buch mit Kurzgeschichten veröffentlichen, würde ich die von dir angesprochene Problematik wahrscheinlich mit aufnehmen.

    @all: Vielen Dank für euer super Feedback. 30 Kommentare innerhalb von nicht einmal zwei Stunden. Das spornt mich natürlich zusätzlich an 🙂

  • Irgendwie seid Ihr doch alle ziemlich blöd.
    Hier mekkert Ihr über den Überwachungsstaat und über die Politiker, wenn aber Wahlen sind wählt Ihr wieder einmal die C*U oder ähnlichen Mist.
    Ich sage nur, selbst schuld.
    Ich weiß wie das ist, ständig überwacht zu werden, kein angenehmes Gefühl. Hat meinen Charakter ein wenig in Mitleidenschaft gezogen.
    Es liegt an Euch. In einem Jahr lach ich dann wieder über Euch 🙂

  • Jetzt kriegste auch en 34. Kommentar!

    Schöne Geschichte! Mach weiter so! Und Du hast echt das Zeug ein Buch mit Kurzgeschichten rauszuhauen! Also mach es… denn man kann es „geil“ lesen, macht richtig spass …

    Und was ich eigentlich nach den ersten drei Absätzen „nur kommentieren“ wollte… „Im Stile von george Orwell“ …

    Cya

  • @#33 Suchen und finden

    Du hast doch keine Ahnung. Meinst du die Piratenpartei oder eine ähnliche Partei hätte Chancen bei der Bundestagswahl ?
    Die jungen, politischen Leute sind in der Minderheit und haben keinen besonders großen Einfluss auf die Politik. Und die Älteren sind froh, wenn sie ihr Emailprogramm benutzen können und nutzen das Internet nur marginal. Deswegen betrifft die Internetzensur die konservativen, durchschnittlichen Surfer nicht.

    Bildlich gesprochen:
    Jemanden, der mit einem Käfer über die Autobahn fährt, stört es nicht, wenn ein Tempolimit von 130 eingeführt wird. Er fühlt sich dadurch subjektiv sicherer.

  • …ach das waren noch Zeiten, damals, vor 25 Jahren. 1541 läuft, C64 mit Fastboot-Modul läuft. Jetzt noch den Zettel mit den Mailboxnummern finden! Ok, da ist er. Es wird spannend, der Akustikkoppler ist Betriebsbereit. Noch die Nummer wählen, es tackert, die Relais schalten! Jetzt fängt es an zu pfeifen, der Blutdruck steigt. Endlich, da ist es wieder – dieses absolut magische Geräusch, den meisten wahrscheinlich nur aus Terminator bekannt, wenn die Tante sich in den Schulserver einhackt. Jetzt den Hörer in den Koppler gedrückt und so lange am Poti gedreht, bis Klartext auf dem Commodore Farbmonitor zu sehen ist. Ach, waren das noch Zeiten…

    Vielleicht kommen Sie ja wieder, die Zeiten mit den Mailboxen!? Mal sehen was die Zukunft bringt.

    Jedenfalls eine nette Geschichte die mich zum Nachdenken angeregt hat, Danke dafür.

  • @36 Simon, aber in einer Sache hat #33 recht, nämlich die Tatsache, dass sich die vielen, die sich auch im internet aufregen, auf der Straße dazu gar nicht blicken lassen. Es muss ja nicht die Piratenpartei sein, aber etwas tun wäre ein guter Anfang.

    Ich kann mich hinter dem Rücken meiner Kollegen auch tierisch über sie aufregen, aber es wird nichts dran ändern, wie sie arbeiten. Wenn ich was anders haben will, dann muss ich das auch Kund tun und zwar laut und auffällig.

  • Sehr guter Beitrag. Nur leider wird dadurch immer noch zu wenigen klar, wie wenig weit wir noch von solch einer Überwachung entfernt sind, und wie schädlich diese der Gesellschaft ist. GPS-Ortung, RFID, Überwachungskameras an jeder Straßenecke, elektronische Ausweise, Bundestrojaner… Erschreckend, was da alles zusammenkommt.

  • Jetzt stellt Euch doch mal nicht so an. Es geht doch um KINDERPORNOS die verboten werden sollen oder? und nicht um Browserspiele.. Und falls es zu der Überwachung kommen sollte… das schafft Arbietsplätze wenn extra 20.000 Leute wie in China das Internet überwachen und zensieren. Hat also auch seine Vorteile so ne Staatsüberwachung.

  • #38

    An welchem Poti hast du denn gedreht beim Akustikkoppler ?
    Bei meinem damals mußte ich nur aufpassen, daß keine lauten Geräusche zu hören waren um einen störungsfreien Empfang zu haben. Und schon damals schaute die „Deutsche Bundespost“ kritisch auf Mailboxbetreiber mit ihren damals noch illegalen Modems !

    Es war noch nie frei und unbeschwert über Datennetze zu kommunizieren !
    Am Anfang des Internet sah es so aus. als wenn es das werden könnte.
    ICH würde das Internet als eine Art neues Bundesland mit eigener Gesetzgebung etablieren… 🙂
    Also Legislative, Judikative und Exekutive.
    Und da hätten Fachleute das Sagen ! Aus allen Bereichen die betroffen sind.
    Nicht irgendwelche Politiker die mal irgendwo irgendwelche Schauergeschichten gehört haben !

    Eine politische Partei muß mehr draufhaben als freie Datenkommunikation zu gewährleisten, denn es gibt ein Leben außerhalb der Datennetze… 🙂

  • Das mit dem Chip fand ich zwar ein wenig zu Abstrakt formuliert und den Übergang von Inet-Zensur dahin zu schnell(der Übergang wird wohl wesentlich langsamer passieren), aber klasse Story, besonders das Ende!

    Mit dem Chip dachtest du wohl an diese ganze TPM/TCPA Geschichte?

  • Jepp, guter Text.
    Zuerst mal die Idee an sich, dann noch die Art&Weise des Schreibens… echt gut! Hat Spaß gemacht den Artikel zu lesen. Mal schaun was uns die Zukunft so bringt.
    Danke Alper Iseri!
    Euch allen noch einen angenehmen Sonntag!

  • @all: Wow, wow, wow. Was für ein tolles Feedback. 48 Kommentare bislang und über 1500mal gelesen. Das ist doch mal eine runde Sache. Wird schwer sein, euch das nächste Mal nicht zu enttäuschen. Ich werde mir Mühe geben 😉

  • Genial geschrieben – hat mich auch an Orwell erinnert 😉
    Hoffentlich wird der Kleine ein Widerstandskämpfer und besiegt seinen fiesen Vater 😀

  • Schöner Beitrag. Das Jahresdatum 2012 ist gut gewählt 🙂

    Freiheit ist ein Mythos. Und freies Internet gab es nie. Und die Chips gibt es schon seit Jahren. Handys, Kreditkarte,der Personalausweis etc. sind sogut wie Chips mit denen man Menschen orten kann.
    Kommunikation im Internet kann und wird jederzeit abgehört – Chats, Email Versand etc.
    Den Datenstrom und Datenaustausch im Internet kann jeder anzapfen.
    Man kann Daten verschlüsseln etc., aber diese daten werden nauch entdeckt und nach einiger Zeit geknackt.

    Wer glaubt oder geglaubt hat, man lebe in Freiheit (von der Meinungsfreiheit bis Pressefreiheit) irrt sich. Wenn es den mächtigen Institutionen oder Personen, die diese Welt beherrschen und kontrollieren nicht passt, dann wird diese Freiheit abgeschafft. Auch durch legale Mittel.
    Gegen so etwas gibt es nur einen Schutz, selbst mächtig und gefährlich zu werden, dass andere Mächtige nicht wagen einen Streit anzufangen.
    Eigentlich herrscht das Gesetz des Dschungels noch überall auf der Welt.

  • @apoc: Habe dich eben übersehen. Das Problem hier ist der Platz. Die Kurzgeschichte hätte durchaus dreimal länger sein können aber dann hätte es den Rahmen gesprengt :-))

    Ja, das mit dem Chip ist angelehnt an TPM/TCPA – was noch kommen wird, wissen wir alle ja nicht.

  • Sehr schön geschrieben und mit einem demotivierenden Ende, dass einem bedrückt aus der Geschichte entlässt. 😀

  • Das Ende finde ich persönlich nicht so gut, dass ist schon zuviel des Guten.

    Ansonsten aber super klasse geschrieben, kann man so runterlesen und – viel wichtiger – darüber nachdenken!

  • Erstaunlich wie viele doch am Wochenende hier vorbeischauen!
    Das habt Basic Thinking sicherlich nur Alper Iseri zu verdenken 😉

  • GeTwitter Fundstück…

    Wenn So unsere Zukunft aussieht …
    Grade eben dank einem Tweet von RobGreen mal einen Blick auf BasicThinking geworfen. Wenn man sich das dort beschriebene auch aktuell noch nicht vorstellen mag, ist es doch auch nicht so abwegig. Zitat:
    “Weißt…

  • Ich denke -egal ob Wochenende oder nicht- der Artikel kriegt einfach so viel Resonanz da es eben kein „normaler“ Beitrag ist, wo über Neuigkeiten oder Alltägliches geschrieben wird, sondern weil es halt erfunden ist und dennoch gepaart mit Wahrheiten.
    So liest es sich leicht wie eine Geschichte, aber sagt dennoch einiges aus.
    Genau auf diese Idee setze ich auch in meinem Blog, kein Wunder dass mir Alper’s Beitrag so gefällt! 😉

    Also Alper, wenn du mal Zeit&Lust auf einen Gastauftritt… deine Schreibweise würde bei mir gut passen. Bist stets Willkommen! Oder bist du irgendwie bei basicthinking „unter Vertrag“?

    Schönen Abend allen!

  • Klasse Artikel!

    Nur wir alle können gemeinsam das Internet vor einer Zensur à la China bewahren.

    So langsam aber sicher müssen wir was tun, die Entwicklung ist echt beängstigend.

  • Ich fand den Anfang noch sehr gut, allerdings merkt man am Ende schnell, dass viel gekürzt wurde und der Text an Qualität verliert.

    „Aber nicht für die Politiker, die darin aufgeführt worden waren. Die beschlossen ein Gesetz, wonach es künftig Politikern nicht mehr verboten war, Geld anzunehmen.“
    Dieser Satz hat mich z.B. sehr gestört. Dies ist doch wirklich etwas zu krass vereinfacht und abgehoben!
    Auch das Ende fand ich ehrlich gesagt nicht sehr gut.

    Aber hab mich gefreut so ein Art Text zwischen den anderen Artikeln zu lesen.

  • Hmm,

    [war beim Arzt, hat da folgendes gelesen, was mich echt stutzig macht. Hab ein Bild von dem Artikelanfang gemacht, darum kann ich das jetzt gut zutieren.]

    War im Spiegel zu lesen:
    „Dankeschön erlaubt – Mitglieder der Regierungsfraktion weigern sich, die Bestechung von Abgeordneten wirksam unter Strafe zu stellen. Ein internes Gutachten belegt den Reformbedarf.“. Hmm, brauchen wohl nicht mehr viel ändern 😉

    Die letzte Zeit nicht viel die Medien verfolgt, dachte zumindest, dass solche „Wahrheiten“, wie sie hier stehen, keiner aussprechen mag. Dieser Blogbeitrag zeigt mir allerdings, dass es nicht so ist. Danke!

  • Sehr düster, aber unglaublich gut! Dickes Kompliment, freue mich auf den nächsten Beitrag 🙂

  • Klasse!

    Literatur mit Mischung aus Fiction und Gesellschaftskritik. Sowas macht Spaß zu lesen und regt zum Denken an.

    Ich muss Niclas #70 jedoch recht geben. Der Satz mit den Bestechungen ist ein bisschen zu überspitzt. Sicher beeinflussen Lobbyisten Politiker mehr als es für eine Demokratie gesund ist, aber in diesem Zusammenhang halte ich es doch für ein bisschen weit her geholt. Außerdem werden hier zwei voneinander unabhängige Probleme angesprochen und dadurch verliert die Geschichte kurz ihren Fokus.
    Auch ohne die Bestechungen wär der Beitrag schon bedenklich genug.

    Ich bin trotzdem begeistert von dem Beitrag: Mehr davon bitte!

  • Ein wirklich, durch und durch, gelungener Text!
    Besonders das Ende zeigt auf, wie sehr Menschen in Zukunft unter dem Druck des Staatsapperates stehen. Ein Vater der in die Zwangslage gebracht wird die Freunde seines Sohnes zu verraten um damit evtl. seinen Sohn schützen zu können. Eine Zwangssituation die- nicht durchgeführt- zu erwartende Repressionen mit sich bringen würde. Auch das ist schon mal da gewesen. Flüchtende Juden wurden verraten um sich selbst zu schützen. Aber auch die jüngere Vergangenheit hat deutlich gemacht, daß Menschen dazu neigen sich selbst über alles und jeden zu stellen, einzig um sich selbst oder Angehörige zu schützen. Ich denke schon, daß wir das ruhig klar aussprechen müssen.

    Rebecca

  • Und mein vierter (?) Dankestext: Herzlichen Dank für eure zahlreichen Komplimente und natürlich auch für eure Kritiken. Ich nehme sie mir zu Herzen und werde bei den nächsten Beiträgen darauf achten.

    Ich habe bereits vereinzelte Anfragen auf Gastbeiträge in anderen Blogs. Bitte sprecht mich direkt über Twitter oder E-Mail an. Meine Kontaktdaten findet ihr in meinem Blog unter http://www.meetinx.de.

  • Freitag Abend das Thema „Sperre“ auf ner Party angesprochen. Da waren auch paar Leute, die ich normal als gesellschaftskritisch einschätzen würde. Niemand wusste, wovon ich rede.

    Der Kampf wird schwer.

  • Na also, es geht doch, hier auch mal gut geschriebene Beiträge mit Hirn einzustellen. Respekt!

  • Vielleicht sollte dein nächste Text beinhalten, was wir dagegen tun können?!
    Lass dich bitte von basicthinking einstellen! Weiter so und viel mehr davon..

  • Ich kann mich nur anschliessen..eine sehr packende Geschichte. Doch die Gefahr besteht wirklich darin, das aus dieser Fiktion nicht doch Tatsache wird. Aktuell würde die Geschichte in der Spiegel-Bestsellerliste bei den Romanen stehen…hoffen wir das es nicht bald bei den Sachbüchern stehen wird.

    Ich finde gerade den Schlussappel sehr bemerkenswert. Der Vater weisst sein Kind (im Keller) an nicht über das Geheimnis mit jmd. zu reden. – Da es sonst zu Repressalien kommen wird/kann.
    Ich weiß, man muss mit Geschichtsvergleichen des Braunen Jahrzehnts vorsichtig sein. Doch der angesprochene Aspekt von Heimlichkeit, eingeschränkter Meinungsfreiheit, Angst um Lebensvielfalt etc. dazu der vermeitlich sichere aber kalte, dunkle und versteckte Keller… erinnert zumindest mich persönlich an eine Zeit der 30er,40er Jahre des letzten Jahrhunderts im Umgang mit Andersdenkenden. Eine schreckliche Zeit.
    Eine Zeit in der es auch immer wieder Kollaborateure und Blockwards geben wird.

    – Das Problem der Zensur ist ein Verschliessen der Augen. Niemand fährt mit geschlossenen Augen auf der Straße aus Angst die Schrecken einen Unfalls zu sehen. Viel mehr bedarf es mit wachen Augen und Geist Gefahrenpunkte zu erkennen und an zugehen.
    Das Problem sind doch nicht die Websiten. Sondern vielmehr die Anbieter: zum einen des Host zum anderen des schauderhaften Materials. – Auch wenn wir Tchernobyl umbennen würden, bleibt die radioaktive Strahlenbelastung.

    Warum geht die Politik nicht gegen die Hintermänner vor. Weil es zu unbequem ist und Arbeit bereitet. Es ist leichter etwas der Freiheit zu verbieten als sich dem polititschen Arbeitsauftrag hinzugeben.

    Es ist die Aufgabe der Politik und Polizei gegen Kinderpornographie vorzugehen. – Ist es nicht unterlassene Hilfeleistung sowie Veletzung von Schutzbefohlenen und Angriff auf die Menschenwürde?
    Ich kann es juristisch-gesehen nicht beurteilen ob die Politik sich dahergehend schuldig macht. Es wäre Aufgabe eines Gerichts dieses zu prüfen.
    – Demokratie, Macht des Volkes. Politiker sind Vertreter des Volkes. Ist es nicht in aller unser Interesse das jegliches Leid im speziellen von Kindern ferngehalten wird. Das ist der Wille des Volkes. Unser Wille. Der Auftrag des Volkes an die Politik.

    Ich persönlich plädiere daher für eine Anzeige bei Justiz/Polizei gegen Politiker. Strafat: unterlassene Hilfeleistung.
    – Sie können Gesetze verabschieden, Grundlagen bilden und Einsätze gegen Vebrechen anordnen.

    Wir können Demonstrieren aber wir können auch als freie Bürger, sofern wir Unrecht erkennen dagegen vorgehen, es melden. – Sehen wir jemanden auf offener Straße mit einem Schraubenzieher an einer geschlossenen Autotür handieren, greifen wir zum Telefon und rufen die Polizei.
    Wir vermuten(!) eine strafbare Handlung. Wir können es nicht beweisen, das müssen wir auch nicht. Es ist Aufgabe der Polizei dieses zu untersuchen. Haben wir eine Straftat dadurch verhindert…werden wir gelobt. War es keine Straftat ..macht es nichts. Wir werden nicht bestraft.

    Daher würde ich es begrüßen, wenn sich jeder ein Herz nimmt und seiner menschlichen Verantwortung sowie Rechte als deutscher Staatsbürger bewusst wird und handelt.

    Es geht darum mit Recht gegen Unrecht vorzugehen.

  • […] und direkt mit Stress verbunden, Termine bis kurz vor knapp aufschieben, Hide and Seek , Zukunfsvision ohne freies Internet und das Schützen von Kindern als höheres Gut als die Presse- und Meinungsfreiheit im Internet, […]

  • Danke für deinen sehr guten Beitrag, mit einem deutlichen „hallo wach“ Effekt für mich. Dankeschön. Mach weiter so.

  • nette geschichte.
    wer echt was tun will muss auf die strasse. online proteste sind nur gut was für das eigene gewissen zu tun und führe zu nichts.

  • […] Wer George Orwell kennt, der wird sich bei dieser Thematik sehr stark an seinen Roman „1984“ erinnern. Nur leider ist diese Geschichte auf Basic Thinking zu realitätsnah, […]

  • Sorry, ich kann die allgemeine Begeisterung über diese Geschichte nicht nachvollziehen. Natürlich ist Meinungsfreiheit im Internet ein schützenswertes Gut, aber der Anlass der Geschichte ist nicht die Zensur von Meinungen, sondern der (technisch unzureichende, aber ethisch wie politisch lobenswerte) Versuch, Kinderpornoseiten zu sperren. Ich sehe hier nicht den ersten Schritt ins Jahr 1984, sondern eine Selbstverständlichkeit. Nehmen wir an, die Seiten lägen in gedruckter Form vor – das Material würde man doch auch konfiszieren und nicht einfach offen auf der Straße rumliegen lassen. Macht sich überhaupt einer in diesem Forum klar, dass Kinder entführt, gequält, weggeschmissen werden, UM diese Internetseiten zu produzieren. Die Meinungsfreiheit zu verteidigen ist gut, aber dies ist nun wirklich der falsche Anlass. Der Kernsatz in der Geschichte ist für mich: „Genauso gab es Menschen, die nicht zwischen diesen beiden Worten (Anm.: Gut und Böse) unterschieden.“ Wenn diese Indifferenz heißt, gleichgültig zuzuschauen, wenn Kinder gequält werden; wenn es heißt, dass man ein (falsch verstandenes) Ideal über das Leben und die Würde anderer Menschen stellt, dann sehe ich darin eine faschistische Tendenz. Das Gegenteil dessen, was der Autor im Kern will. Und ich bin auch etwas entsetzt, dass hier keine kritische Diskussion herrscht, sondern dass sich alle nur in Verschwörungstheorien bestärken. PS: Ich freue mich auf Eure kritischen Kommentare 😉

  • @105 mal ganz abgesehen davon, dass du anscheinend nicht einen Artikel zur Technik und Kritik gelesen hast, will ich einfach mal mit einer Gegenfrage antworten:
    Wenn in ihrer Stadt ein Kinderpornokino eröffnet würde, was würde die Polizei tun? Das Kino schließen, und die Betreiber umgehend ihrer berechtigten Höchststrafe zuführen, oder die Strasse sperren in der dieses Kino liegt (mit unüberwachbarem Nebeneingang) und jeden, der Zugang zu dieser Strasse erlangen will unter Verdacht stellen?

  • … als der Staat anfing, die Freiheit aller Menschen auch im Internet zu schützen….

    “Du Papa, darf ich dich mal was fragen? Im Geschichtsunterricht haben wir heute das Thema Freiheit durchgenommen. Dabei ging es auch um das Jahr 2009, als der Staat anfing, die Freiheit aller Menschen auch im Internet zu schützen. Weißt du was…

  • So hab es endlich auch geschafft die Geschichte zu lesen und ich muss sagen Kompliment. Ist dir echt gelungen.

    Aber mal vom „literarischen“ abgesehen, kann ich mir so eine Zukunft sehr gut vorstellen. Dachte ja eigentlich der Schäuble wäre mit so abstrusen Weisheiten alleine, so langsam kristallisiert sich aber genau das Gegenteil heraus.

    Schon beim Anti-Hacker-Paragraph hatte ich kein gutes Gefühl, aber da war es noch zu speziell und hat die große Bevölkerungsschicht noch nicht interessiert. Auch jetzt ist Kritik außerhalb des Netzes doch sehr rar. Und die 150 Leute die draußen auf der Straße waren sind zwar besser als nichts, zeigen in der geringen Zahl aber doch, dass es viele einfach nicht interessiert.

    Letztendlich stellt sich mir aber doch die Frage was ich/man dagegen tun kann? Man könnte vielleicht dagegen klagen, aber ich wüsste nicht wie das finanziell aussieht und ob man überhaupt eine Chance hat. Mit solchen Artikeln erreicht man vielleicht den ein oder anderen, aufhalten kann man diese Politiker damit aber leider nicht.

  • […] “Du Papa, darf ich dich mal was fragen? Im Geschichtsunterricht haben wir heute das Thema Freiheit durchgenommen. Dabei ging es auch um das Jahr 2009, als der Staat anfing, die Freiheit aller Menschen auch im Internet zu schützen. Weißt du was darüber?” Ich lächelte und streckte meinen Arm aus. “Komm mal her”, sagte ich. “Das ist eine Sache, über die heute nicht mehr so häufig geredet wird. Und man soll auch nicht darüber reden. Komm mal runter in den Keller, da zeige ich dir was.”  –> weiterlesen auf Basic Thinking Blog […]

  • Erschreckend – weil nicht mehr so absurd, wie man noch vor 5-10 Jahren gedacht hätte.

    Wir müssen noch mehr auf die Straße gehen und den Lobbiesten und Politikern zeigen, dass es so nicht geht.

    Wer die Freiheit für Sicherheit aufgibt, verliert am Ende beides.

    Die Freiheit statt Angst-Demos sind doch ein guter Anfang, hier haben sich zehntausende Versammelt und so viele Stimmen kann man auf Dauer nicht überhören.

  • Die Erinnerung daran, wie einfach eine Sperrung zu verwirklichen ist, hat mir einen Schock versetzt. Wie leicht vergisst man manchmal, dass wir ständig *reg(ul)iert* werden.
    Danke für den Beitrag

  • […] Zitat: “Du Papa, darf ich dich mal was fragen? Im Geschichtsunterricht haben wir heute das Thema Freiheit durchgenommen. Dabei ging es auch um das Jahr 2009, als der Staat anfing, die Freiheit aller Menschen auch im Internet zu schützen. Weißt du was darüber?” Ich lächelte und streckte meinen Arm aus. “Komm mal her”, sagte ich. “Das ist eine Sache, über die heute nicht mehr so häufig geredet wird. Und man soll auch nicht darüber reden. Komm mal runter in den Keller, da zeige ich dir was.” Ich nahm ihn in den Arm und wir stiegen die kalten Kellertreppen hinunter. Hier, zwischen all dem Gerümpel, alten Erinnerungen und Zeitzeugen einer vergangenen Ära, setzten wir uns auf unsere kaputte Couch. “Weißt du,” sagte ich “es gab eine Zeit, als wir das Internet nutzten, ohne das irgendjemand darauf geachtet hat, was wir aufgerufen haben.” “Boah, ehrlich? Ihr konntet alles auf der Welt anschauen?” “Ja, das Internet war etwas, womit wir uns austauschen, informieren und warnen konnten, wenn etwas nicht so lief, wie es sein sollte. Aber das ist nun schon zehn Jahre her.” […]

  • Zur Zeit bin ich auch mit bei der Vorbereitung eines „Poetenpalavers“ beteiligt. Es wäre sehr schön, wenn diese Geschichte von Autor dort auch mit eingereicht würde. Diese sollten eigentlich alle Internetnutzer lesen….

  • Im Jahre 2019……

    Der Kater mag ja keine traurigen Geschichten. Nun hat er diese hier gefunden. Und weil er sich wünscht, dass es eine Geschichte bleibt, sei sie allen selbstdenkenden Miezen und Katern zum Lesen angeraten.
    Aber vom Lesen allein ändert sich auch nichts…

  • Super Text. Das Ende finde ich auch gelungen, weil es die heile Welt ein zweites Mal zerstört.

    Ich denke aber nicht, dass sich etwas ändert, wenn ein paar Blogger darüber schreiben. Da müssten Millionen auf die Straße oder einen Generalstreik machen oder so. Und da bin ich nicht grad optimistisch.

  • Science fiction?…

    »Du Papa, darf ich dich mal was fragen? Im Geschichtsunterricht haben wir heute das Thema Freiheit durchgenommen. Dabei ging es auch um das Jahr 2009, als der Staat anfing, die Freiheit aller Menschen auch im Internet zu schützen. Weißt du was d…

  • Wer zensiert, verliert….

    Wer mein Blog liest, findet es vielleicht, weil er eine Bauanleitung für ein Kasperletheater oder so was sucht. Oder, weil er meine Real-Life-Homestories witzig findet. Nicht unbedingt jedenfalls aus schwerpunkt-IT-politischem oder gar rein technische…

  • […] Alper Iseri sieht in seinem Aufsatz auf basicthinking.de den Anfang von einem zensierten Internet und schreibt fiktiv aus der Zukunft, wie er seinem Kind erklärt, wie das damals so war – als das Internet noch unzensiert war. […]

  • @105: Dein Vergleich hinkt. Es wird erstens keineswegs die Straße gesperrt, sondern gewissermaßen der Haupteingang des Kinderporno-Kinos. Zweitens wäre es natürlich besser, die Seite direkt vom Netz zu nehmen, aber das ist mithin auch nicht so einfach, je nachdem wo sie gehostet ist. 80 Prozent der Kinderporno-Nutzer sind jedoch Gelegenheitsnutzer, d.h. sie werden wahrscheinlich schon von dem Hinweis abgeschreckt, dass dieSeite überwacht wird. Ziel der Aktion ist nicht unbedingt die (aufwändigere) Totalsperrung, sondern psychologische Abschreckung. Aber der Technikaspekt ist auch gar nicht mein Thema. Es geht mir eher um die Frage, ob die Internet-Community nicht manchmal ein bisschen betriebsblind ist und viel zu reflexartig reagiert (getrieben von einer radikalen Politik- und Medienskepsis). Mal ehrlich: Wenn es darum geht DVD-Codecs zu kncken oder das Pentagon zu hacken, sind alle dabei, bislang ist mir allerdings nicht zu Ohren gekommen, dass Hacker mal Kinderporno-Server angegriffen hätten. Die Leute, die ihnen das freie Netz aus der Hand nehmen und pervertieren. Die vielgelobten Selbstreinigungskräfte des Netzes scheinen hier ziemlich zu versagen – und das liegt mitunter an der ethischen Indifferenz der Community.

  • @130 stimmt, der Vergleich hinkt! Nach meinem letzten Wissenstand werden auch alle Strassen gesperrt, die in die Kinderpornostrasse hineinführen.
    Ich versuche dir das mal zu erklären: Wenn die Domain Kipo.t-online.de entsprechendes Material breitstellt, wird nicht kipo.t-online.de gesperrt, sondern t-online.de komplett. Zudem werden alle Seiten gesperrt, die dorthin verlinken, wobei meines Wissens noch nicht geklärt ist, ob auch die gesperrt werden, die auf die dorthin linkenden Seiten verlinken…

    Zu zweitens: absolut korrekt, es wäre besser, die Seite vom Netz zu nehmen und es würde zudem KEINERLEI Proteste nach sich ziehen, sondern Applaus ernten.

    Zu deinem Aber: Die Verteilungskarten zeigen deutlich, das Meißte könnte direkt abgestellt werden, denn es befindet sich in Ländern, deren Gesetze absolut dafür geeignet sind.

    Zu den 80% muss ich dich fragen, wie du darauf kommst!? Bist du schon mal auf soetwas versehentlich gestoßen? Ich in 12 Jahren Internet noch kein einziges Mal.
    Und weiter, Gelegenheitsnutzer? Ich behaupte, für JEDEN der nicht pädophil veranlagt ist, sind diese Materialien hochgradig abstoßend und keineswegs in irgendeiner Form stimulierend.

    Ja, dass der Technikaspekt nicht dein Thema ist, ist mehr als offensichtlich und so ist es vermutlich auch für 99% der Politiker. Problem dabei, das Thema IST technisch und es wäre verdammt noch mal dringend erforderlich, sich damit auch technisch auseinander zu setzen.

    Und zur Ethik:
    1. Man kann nichts hacken, von dem man keine Existenzkenntnis hat.
    2. Man wird sich hüten in diesen Zeiten, auf solche Server zu zu greifen, denn das Hacken erfordert einen logbaren Zugriff auf die Seiten und Selbstjustiz ist obendrein kein Kavaliersdelikt.
    3. Nicht ein Gegner der Zensur, der mir bekannt ist, hat positive Worte für die Inhalte, jeder einzelne würde imho dieses Zeug gerne offline sehen. Die Indifferenz, die du hier herbei zitierst, ist mir persönlich nicht ersichtlich.
    4. Es gibt kein „Die Hacker“. Das ist keine große soziale Gemeinschaft, die gemeinsame Zielvorgaben hat.
    5. Hacker ist obendrein der falsche Begriff! Da sind selbst öffentliche Stellen besser informiert als Du:
    http://www.bsi-fuer-buerger.de/abzocker/05_03.htm

    Gruß
    Kai

  • Cory Doctorow hat diese Geschichte noch etwas weiter ausgebaut: Little Brother (Link fuehrt zur dt. Uebersetzung). Wie Jugendliche sich in einem repressiven ueberwachungsstaat arrangieren – Pflichtlektuere!!

  • Ein sehr liebevoll geschriebener Artikel ;-). Wie man ja aus der Vergangenheit weiß, ist das mit den Verboten und Sperren immer so eine Sache. Wir plädieren für Aufklärung und Verantwortung. Mit dem Blog „www.originale-setzen-zeichen.de“ möchten wir in erster Linie Lehrerinnen und Lehrer und Schulen ansprechen, denn dort können frühzeitig die Grundlagen für ein verantwortungsvolles Miteinander gelegt werden. Dazu gehört auch die Verantwortung die man als Prouzierender oder Konsumierender im Web trägt.

  • Boah, eye. Zuerst dachte ich, hm, hat er sich in der jahreszahl geirrt?

    wie man sieht, werden die Verhältnisse im Internet verdächtig sozialistisch….

  • Wie ich hier einigen Kommentaren entnehmen kann, scheint es noch etliche Menschen zu geben die glauben, unsere Politiker würden etwas für ihr Land und die Bevölkerung tun.

    Wacht endlich auf, verdammte Scheiße!

    Wir befinden uns längst im 4. Reich und wer sich mal über die ganzen Hintergründe
    informieren will sollte mal hier nachlesen.
    http://sklaven-ohne-ketten.blogspot.com/

    Meine Güte, ist die Menschheit bescheuert. Und immer wieder wird die Frage gestellt, wie es 1933 so weit kommen konnte.
    Genauso wie heute.. Auch damals haben 80% der Menschen ihren fetten Arsch nicht hochbekommen und sich gesagt „Wird schon nicht so schlimm werden. Betrifft mich ja nicht“. Bis sie plötzlich abgeholt wurden…

    Man soll Menschen ja nichts schlechtes gönnen, aber ich hoffe jeder der meint, „Es wird schon nicht so schlimm..“ bekommt mal eine ungerechtfertigte Hausdurchsuchung mit einem 30 köpfigen SEK Kommando zu spüren. So wie z.B. diese Leute hier..

    Zitat:

    Aktuellen Fälle zeigen diese neue Dimension der Verhältnislosigkeit. So der Fall der Familie von Erich und Monika S. in Gammelsdorf. Wo früher ein Wachmann freundlich anklopfte, tritt heute ein schwer bewaffnetes Überfallkommando brutal die Türen ein. Im März 2004 stürmte ein Sondereinsatzkommando aus 30 Polizisten morgens um 6 Uhr ihr Haus, brach scheppernd die Tür auf, hielt den Eltern geladene Maschinenpistolen vors Gesicht, holte die 10 und 15 Jahre alten Kinder aus dem Bett und stürmte Opas Zimmer im Obergeschoss. Man legte die ganze protestierende Familie in Fesseln. Es dauerte 20 Minuten, bis dem Kommando klar wurde, dass diese Familie nicht die gesuchte, gemeingefährliche Rockergruppe war. Zerknirscht zog man wieder ab. Zurück blieben eine beschädigte Tür und eine auf Dauer geschockte Familie, eine 10-Jährige, die nicht mehr zur Schule wollte und ein Opa, der von zwei Ärzten behandelt werden musste.[2]

    Und dies ist beileibe kein Einzelfall. Weil jemand behauptete, der Fliesenleger Josef Hoss besitze in seinem Haus im Rheinland eine Handgranate, fiel am 8.12.2000 ein 16 Mann starkes Sondereinsatzkommando über ihn her, als er noch in seinem Fahrzeug vor seinem Haus saß und gerade aussteigen wollte. Die Polizisten schlugen die Scheiben des Autos ein, zerrten den Mann aus dem Fahrzeug, warfen ihn auf die Strasse und verprügelten ihn derart, dass er das Bewusstsein verlor und seitdem berufsunfähig ist. Eine Handgranate fand man bei ihm nicht und auch nicht in seinem Haus. Seitdem ist Hoss schwerbehindert und leidet unter Depressionen. Berufsunfähig und verarmt, musste er sein Haus verkaufen. Die Existenz des Mannes und seiner Familie ist ruiniert, aber bislang hat noch keine offizielle Stelle dafür die Verantwortung übernommen, noch hat sich jemand bei ihm entschuldigt, und es wurde auch keine Entschädigung gezahlt. Das Motto des SEK-Sonder­kommando­führers verdeutlicht aber schön die offizielle Einstellung zu dieser neuen Brutalität. Der sagte „Es gibt keine falschen Maßnahmen, es gibt nur falsche Begründungen!“[3]

    Zitat Ende

  • Als Argument wird einfach Kinderpornographie genommen. Tatsächlich geht es wohl um viel mehr als nur Kinderpornographie zu blockieren (was ja sowieso nicht möglich ist).

  • […] Diskutiert worden. Deshalb werde ich mich an dieser Stelle auch nicht dazu äußern. Ich glaube der Text von Alper Iseri im Basic Thinking Blog kann das so wie so viel besser als ich. Beschlagwortet mit:AlperIseri, BasicThinking, […]

  • Sehr gute, schon fast aus dem heutigen Leben gegriffene Geschichte. Sehr treffend auch das Ende, es erinnert mich sehr an die gesellschaftspessimistischen Werke von Ray Bradbury (u.a. „Fahrenheit 451“).

    Andy

  • Meinungsfreiheit adieu – George Orwell ist da…

    Noch nie war die Stimmung der Internetnutzer und besonders die der Blogsphäre so aufgeregt wie in den letzten Tagen. Überall die selben Beiträge und Worte: Zensur, Überwachung, Meinungsfreiheit, Sperrung und und und…
    Dazu passend der Beitrag …

  • Basic Sunday: Das freie Internet ist Geschichte (link)…

    Alper Iseri wirft auf basicthinking.de einen Blick in eine mögliche Zukunft, die hoffentlich Fiktion bleibt: Basic Sunday: Das freie Internet ist Geschichte | Basic Thinking Blog. Den besonderen Twist gibt es zum Schluss.
    ……

  • Was ist jetzt mit einem schlagkräftigen und massenwirksamen Blognetzwerk gegen CDU und SPD? Springer & Co. machen sich in sämtlichen Social Networks breit und drängen uns immer weiter zurück.

    Egos aufgeben und zusammenschliessen! Jetzt oder die Wahl läuft ohne uns!

  • […] Als er fort war, blieb ich noch einige Momente sitzen. Dann stand ich auf, ging zu einem Kistenstapel, schob ihn beiseite und schaltete meinen zweiten Computer ein, der sich dahinter verbarg. Ein Cursor blinkte auf und ab. “Was gibt es” erschien auf dem Bildschirm. Ich schaute hoch zur Kellertreppe und widmete mich dann wieder meinem Computer. Leise tippte ich meine Nachricht ein. “Ich habe die Namen…” Gefunden bei Basicthinking […]

  • Wer zu spaet, kommt den bestraft das Leben. Nur mal eine Sekunde offline und schon ist Web 3.0 da. Moegen sich die jetzigen Darsteller (die mit Brueten und Aufzucht oder Ellenbogen beschaeftigten 30er und 40er) als Wegbereiter und Taeter wiedererkennen.
    Vielen Dank fuer das Essay

  • Nach dem schwarz-gelben Regierungswechsel wäre nun zu hoffen, dass die FDP ihre Versprechungen zur Rücknahme der Internet-Zensur auch umsetzt!

  • Länger ist es her, aber viel getan hat sich immer noch nicht. Ich bin wirklich mal gespannt was die Zukunft so bringen wird.

  • Schließe mich Annika an, denn das Internet bringt viele Trends aber teilweise werden die meisten nicht umgesetzt! Deshalb verfolge ich selbst auch dieses Thema und da ich treu basicthinking Leserein bin, wollte ich meine Meinung hierzu auch einmal schreiben!

  • Wirklich beängstigend – hoffentlich wird es nie so weit kommen (aktuell gibt es ja auch wieder Debatten zu der Netzneutralität).

  • Den Datenstrom und Datenaustausch im Internet kann jeder anzapfen.
    Man kann Daten verschlüsseln etc also kann man sich schon schützen

  • Schützen muss man heutzutage alles habe es auch für meinen neuen Blog wo es ums Thema Girokonto eröffnungen geht gemacht. Klasse Artikel danke

  • Obwohl der Eintrag nun schon etwas Älter ist, ist er meiner Meinung nach immer noch sehr aktuell. Bei den ganzen Geschichten über Trojaner und Überwachung scheint es leider wirklich so, als ob es das „freie“ Internet nicht mehr so lange geben wird….

  • Ich gehe gerade alte Bookmarks durch, finde diesen Artikel. Er ist heute wieder so aktuell wie damals, gruselig. Gruselig auch, weil er dasselbe Gefühl hervorruft, wie damals, sehr gut geschrieben, danke, dass er noch verfügbar ist.