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Guttenberg-Schablone: Konkurrenz für das Stasi 2.0-Konterfei von Wolfgang Schäuble

guttenberg-schabloneDie Stasi 2.0-Schablone von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat ernsthafte Konkurrenz bekommen. Seit seinem hochqualifizierten Statement zum Erfolg der Online-Petition gegen die Sperrung und Indizierung von Internetseiten macht Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ungewollt Karriere im Internet. Nur ein paar Stunden nach seinem „Es macht mich schon sehr betroffen„-Zitat erschienen in diversen Blogs die ersten Schablonen mit einem Konterfei des Politikers. Ich bin gespannt, bis ich die schwarz-weiße Grafik zum ersten Mal offline sehe. In meiner Nachbarschaft wohnt jedenfalls jemand, der hat die Schäuble 2.0-Schablone auf seiner Motorhaube verewigt. Und ein zu Guttenberg-Konterfei würde sich an den Seitentüren sicherlich ganz gut machen.

(Michael Friedrichs)

Über den Autor

Michael Friedrichs

Michael Friedrichs hat als Redakteur für BASIC thinking im Jahr 2009 fast 400 Artikel veröffentlicht.

17 Kommentare

  • Er hat auch nur seine Meinung gesagt … genauso wie wahrscheinlich viele der über 50.000 Petitionsunterzeichner, die auch ahnungslos waren aber einfach mal unterschrieben haben. Das macht mich auch betroffen!

  • ICH habe die Petition im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte und freiwillig unterzeichnet !
    Den einzigen Ahnungslosen den ich bisher hier rumlaufen sehe bist du ! :mrgreen:

  • Nicht alles gleich so persönlich nehmen! 🙂

    Ich sage ja auch gar nicht, dass ich gegen diese Petition bin! Nur unterstelle ich einfach mal, dass auch unter den 50.000 Unterschriften einige Leute dabei sind, die genauso ahnungslos sind und sich gar nicht mit dem Thema richtig beschäftigt haben. Das ist nunmal leider meistens so!

    Aber wenn das bei dir nicht der Fall ist, umso besser! 😉

  • @kloni

    „einfach mal unterschrieben“ … hmm … Bekannte haben, die sich mit der Thematik beschäftigen, evtl. sogar man selbst / Website aufsuchen / Zugangsdaten zuschicken lassen / unterschreiben inkl. aller Daten (wo Inetler doppelt vorsichtig sind) …

    Also „einfach mal“ war das m.E. nicht. Ausserdem habe ich in seiner Aussage eher Hilflosigkeit erlebt, keine „Meinung“.

  • „Bekannte haben, die sich mit der Thematik beschäftigen, evtl. sogar man selbst / Website aufsuchen / Zugangsdaten zuschicken lassen“

    Ja das ist sicher die grosse Mehrheit und das ist ja auch gut so!
    Trotzdem könnte ich mir auch vorstellen, dass manche einfach sagen „Oh, die haben was gegen das Internet gesagt, da muss man was gegen tun!“ oder „ah da haben schon so viele unterschrieben, das kann nicht schlecht sein, da mach ich auch mal mit“ usw…!

    Und wenn er der Meinung ist, dass durch diese Sperren die Kinderpornographie eingedämmt werden kann, dann darf er das kund tun! Zumal es im ersten Moment ja durchaus einleuchten kann (ähnlich wie der Mindestlohn, aber das ist ein anderes Thema) 🙂

  • Ich glaube diese Sperre wird überhaupt nicht dazu beitragen vor Kinderpornos zu bewahren. Genau das Gegenteil ist der Fall.

    Leute, die sich furchbar erschrecken, wenn sie auf ein Stoppschild treffen, erschrecken sich auch furchbar, wenn man auf eine Kinderporno Seite trifft.

    Allerdings gibt es dann viele Leute, die denken, WOW da ist ne Kinderpornoseite, schnell mal googlen wie ich das umgehen kann.

    mfg

  • Alle sagen, sie seien gegen kinderpornografische Darstellungen, also auch gegen solche im Internet. Wie kann man es dort also verhindern bzw. wenigstens einschränken?

  • @Kloni:

    Da gibt es aber schon einen Unterschied beim „einfach nur die Meinung sagen“. Mag durchaus sein, dass viele die Petition ebenfalls ohne großartiges Hintergrundwissen unterschrieben haben.

    Was Herr zu Guttenberg allerdings gestern getan hat war schon etwas anderes. Er wurde in der Tagesschau (also eine der Alpha-Informationsquellen für viele Menschen dieses Landes) als zuständiger Minister vorgestellt. Als BürgerIn sollte man dann erwarten dürfen, dass solch ein zuständiger Minister bei öffentlicher „Meinungsäußerung“ ausreichend Kenntnisse über das kommentierte besitzt.

    Entweder war das aber nicht der Fall, sonst wäre diese Aussage undenkbar. Oder, und das ist die zweite noch wesentlich sträflichere Möglichkeit, er hat in voller Absicht falsche Informationen verbreitet um populistisch gegen die Petition Stimmung zu machen. In diesem Falle ist es tatsächlich nicht allzu weit hergeholt eine Sammelklage wegen Verleumdung zu starten, wie ja bereits in verschiedenen Kommentaren, Blog- und Foreneinträgen vorgeschlagen wurde.

  • @Böser Grabbler:
    Ich bin im Alltag sehr viel im Internet und ich kann nicht behaupten jemals zufällig über Kinderpornos gestolpert zu sein. Die Behauptung dass Leute davor bewahrt werden, durch Zufall auf solche Inhalte zu stoßen, halte ich für realitätsfern. Vielleicht findet man ja was, wenn man wirklich und gezielt danach sucht aber daran wird auch die Sperre nichts ändern.
    Wieviele Leute sind wirklich schonmal versehentlich auf Seiten mit Kinderpornos gelandet??

  • Ich hatte auch nicht vor eine einzureichen bzw. mich daran zu beteiligen. Ich wiederholte nur was ich in mehreren anderen Beiträgen gelesen hatte und wollte damit sagen, dass im zweiten der beiden möglichen Fälle der Vorwurf der Verleumdung durchaus gerechtfertigt ist.

    Wenn jetzt einige Tausend Mitunterzeichner Klage gegen Herr zu Guttenberg einreichen würden, jede und jeder für sich, dann wäre das de facto übrigens nichts anderes als eine Sammelklage.

  • @ #1
    Um diese Petition zu unterschreiben, musste ich mich auf dem Bundestags-Server registrieren lassen mit meinem Namen und meiner Anschrift. Hätte ich den allerkleinsten Verdacht gehabt, dass ich da jetzt vielleicht nur ein halb informiert Mitläufer wäre, ich hätte an dieser Stelle abgebrochen und wäre zurück auf Start gegangen, um mich besser zu informieren, bevor ich unterschreibe.

    Obwohl mein Menschenbild nicht ohne schwarze Flecken ist, bin ich überzeugt, dass es den meisten Unterzeichnern ähnlich gegangen ist und dass deshalb die Mitläuferrate in diesem Fall nicht sonderlich hoch ist. Jedenfalls nicht höher als in CSU-Zeltveranstaltungen oder in DGB-Kundegebungen zum 1. Mai oder vielen anderen politischen Artikulation in diesem unserem Lande.

  • @Kloni

    Wenn du so willst, dann dürften 50% der Deutschen nicht wählen gehen, da sich nur die Hälfte der Wahlberechtigten überhaupt mit Politik befasst.

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